Abramczik: "Kassel kann Alleinherrscher der Region werden"

Der einstige "Flankengott vom Kohlenpott", Rüdiger Abramczik (56), mischt wieder in der deutschen Fußballszene mit, heuerte beim Süd-Regionalligisten KSV Hessen Kassel an, wird aber seinen Wohnsitz in Gelsenkirchen beibehalten. Bis Dezember 2010 hatte "Abi" in Lettland den Erstligisten Metalurgs Liepaja trainiert. Mit dem Verein aus der Ostseestadt war er 2009 sogar Meister.

Der 19-malige Nationalspieler, Profi von 1973 (Schalke 04) bis 1991 (FC Gütersloh), war einer der besten Rechtsaußen des deutschen Fußballs. Wegen finanzieller Probleme hatte der FC Schalke 04 "Abi" 1980 ausgerechnet an Borussia Dortmund verkauft. Jetzt muss Abramczik selbst Probleme lösen, nämlich als Sportkoordinator bei Hessen Kassel. Für DFB.de hat der Sportjournalist Franz Josef Colli mit ihm gesprochen.

DFB.de: Von Gelsenkirchen fahren Sie auf die A 40, in Dortmund auf die B 1 und dann weiter nach Kassel über die A 44. Das sind 209 Kilometer pro Strecke. Da haben Sie immer mindestens zwei Stunden Zeit, um sich Gedanken über den KSV Hessen Kassel zu machen.

Rüdiger Abramczik: Wenn ich etwas anpacke, dann will ich es auch richtig machen. Da reicht es nicht, sich nur während der Autofahrt Gedanken zu machen.

DFB.de: Was erwarten die Kasselaner von Ihnen?

Abramczik: Ich möchte mithelfen, den Verein gut auf die nächste Saison vorzubereiten, die der KSV bekanntlich in der neuen Südwest-Staffel der Regionalliga bestreiten wird. Ich habe bewiesen, dass ich Mannschaften zusammenstellen kann. In Kassel laufen 14 Spielerverträge aus. Es wird einiges abzuarbeiten sein. Spieler und Verein wollen baldmöglichst Klarheit haben. Und dann geht es ja auch darum, die Mannschaft für die neue Saison zu formieren.

DFB.de: In welcher Position sind Sie für Hessen Kassel tätig?

Abramczik: Ich sehe mich als eine Art Koordinator, werde mich zunächst mit Trainer Uwe Wolf, der seit der Winterpause beim KSV arbeitet, zusammensetzen und hören, welche Vorstellungen er hat und welche Problemfelder anzugehen sind.



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Der einstige "Flankengott vom Kohlenpott", Rüdiger Abramczik (56), mischt wieder in der deutschen Fußballszene mit, heuerte beim Süd-Regionalligisten KSV Hessen Kassel an, wird aber seinen Wohnsitz in Gelsenkirchen beibehalten. Bis Dezember 2010 hatte "Abi" in Lettland den Erstligisten Metalurgs Liepaja trainiert. Mit dem Verein aus der Ostseestadt war er 2009 sogar Meister.

Der 19-malige Nationalspieler, Profi von 1973 (Schalke 04) bis 1991 (FC Gütersloh), war einer der besten Rechtsaußen des deutschen Fußballs. Wegen finanzieller Probleme hatte der FC Schalke 04 "Abi" 1980 ausgerechnet an Borussia Dortmund verkauft. Jetzt muss Abramczik selbst Probleme lösen, nämlich als Sportkoordinator bei Hessen Kassel. Für DFB.de hat der Sportjournalist Franz Josef Colli mit ihm gesprochen.

DFB.de: Von Gelsenkirchen fahren Sie auf die A 40, in Dortmund auf die B 1 und dann weiter nach Kassel über die A 44. Das sind 209 Kilometer pro Strecke. Da haben Sie immer mindestens zwei Stunden Zeit, um sich Gedanken über den KSV Hessen Kassel zu machen.

Rüdiger Abramczik: Wenn ich etwas anpacke, dann will ich es auch richtig machen. Da reicht es nicht, sich nur während der Autofahrt Gedanken zu machen.

DFB.de: Was erwarten die Kasselaner von Ihnen?

Abramczik: Ich möchte mithelfen, den Verein gut auf die nächste Saison vorzubereiten, die der KSV bekanntlich in der neuen Südwest-Staffel der Regionalliga bestreiten wird. Ich habe bewiesen, dass ich Mannschaften zusammenstellen kann. In Kassel laufen 14 Spielerverträge aus. Es wird einiges abzuarbeiten sein. Spieler und Verein wollen baldmöglichst Klarheit haben. Und dann geht es ja auch darum, die Mannschaft für die neue Saison zu formieren.

DFB.de: In welcher Position sind Sie für Hessen Kassel tätig?

Abramczik: Ich sehe mich als eine Art Koordinator, werde mich zunächst mit Trainer Uwe Wolf, der seit der Winterpause beim KSV arbeitet, zusammensetzen und hören, welche Vorstellungen er hat und welche Problemfelder anzugehen sind.

DFB.de: Sie haben bei Ihrer Vorstellung gesagt, es sei "fürchterlich für einen Verein wie den KSV Hessen Kassel, in der Regionalliga zu spielen".

Abramczik: Der Verein gehört mindestens in die 2. Bundesliga. Er ist ein schlafender Riese, ähnlich wie Rot-Weiss Essen. Wenn es bei den Nordhessen einmal richtig läuft, dann muss man nur den Ball aufpumpen und die Zuschauer kommen wieder in Scharen ins Stadion. Hinzu kommt, dass der KSV in seiner Region so etwas wie ein Alleinherrscher sein kann. Konkurrenzstädte wie Hannover, Paderborn, Erfurt, Braunschweig oder Dortmund sind weit entfernt.

DFB.de: Gibt es schon eine Art Etat für Ihren Arbeitsbereich?

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Abramczik: So weit sind wir noch nicht. Erst einmal muss sondiert werden, was wir haben. Dann, was wir wollen. Und schließlich, wie viel wir für das Wollen ausgeben können.

DFB.de: Kassel und Gelsenkirchen, da war doch mal etwas. Günter Siebert, der 1958 Mitglied der Schalker Meistermannschaft und danach gleich mehrfach Präsident der "Königsblauen" war, kam als junger Spieler von Hessen Kassel zum Gelsenkirchener Traditionsverein.

Abramczik: Jetzt geht es in umgekehrte Richtung. Abramczik von Gelsenkirchen nach Kassel. Ich hoffe, dass ich dem KSV helfen kann und dass dem Verein meine guten Kontakte etwas bringen, beispielsweise ein Freundschaftsspiel der Schalker in Kassel, damit Geld für meine Arbeit in die Kasse kommt.

DFB.de: Sie haben den KSV am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Wormatia Worms beobachtet. Wie waren Ihre Eindrücke?

Abramczik: Wenn man auf eigenem Platz 1:1 spielt, kann man nicht zufrieden sein.