Abflug ins Abenteuer: Frankfurt will den Bundesliga-Frust vergessen

Der Abflug ins Abenteuer Aserbaidschan am Mittwoch war für die Profis von Eintracht Frankfurt eine höchst willkommene Ablenkung vom Bundesliga-Frust. "Wir sind alle geil auf die Europa League", sagt Stephan Schröck. Bei FK Karabach Agdam geht es heute (ab 18 Uhr, live im Hessischen Rundfunk) im Play-off-Hinspiel aber um weit mehr als nur eine gute Ausgangsposition für den Einzug in die Gruppenphase.

Nach dem 1:6 bei Hertha BSC und der wohl eingeplanten Niederlage gegen den Triple-Gewinner Bayern München am Samstag (0:1) erhofft sich das Team von Trainer Armin Veh ein Erfolgserlebnis. Da kommt das Play-off-Hinspiel zur Europa League, der erste Auftritt auf internationalem Parkett nach knapp siebenjähriger Abstinenz, gerade recht.

Veh: "Das wird dort nicht einfach"

Zwar warnt Veh (52), "das wird dort nicht einfach" - weniger als einen Sieg sollte der Tabellensechste der Vorsaison aber kaum aus Vorderasien mitbringen. Sonst droht der komplette Fehlstart in die Saison, am Sonntag wartet in der Liga das Gastspiel bei Eintracht Braunschweig. "Wir dürfen nach dem schlechten Bundesliga-Start nicht in Panik verfallen und müssen die Liga für den Moment ausblenden", sagt Torwart Kevin Trapp. Aserbaidschan aber sei "komplettes Neuland".

Seit 1993 nicht mehr in der Geisterstadt Agdam beheimatet, spielt der Tabellenführer der Premyer Liqasi nicht nur mit heimischen Profis in der Hauptstadt Baku. Stürmer Nikoloz Gelashvili (Georgien) spielte mal in der 2. Bundesliga für den VfL Bochum (zwei Tore). "Die Mannschaft ist gespickt mit Nationalspielern und sieben, acht Spielern aus dem Ausland wie Albanien, Mazedonien und Brasilien", sagt der deutsche Sportdirektor des aserbaidschanischen Verbandes, Bernhard Lippert, der FAZ: "Wenn sie zu Hause zu Null spielen und vielleicht ein Törchen machen, dann räume ich Agdam eine ganz, ganz kleine Chance ein."

Gegen die Eintracht werden "25.000 bis 30.000" frenetische Zuschauer in das Tofik-Bachramow-Stadion strömen, meint der ehemalige Amateurtrainer der Hessen: "Es kommt hier nicht sehr oft vor, dass sich ein Verein gegen so einen Gegner wie die Eintracht vorarbeitet."

Schwierige Reiseplanung nach Baku

Die Reiseplanung ins 3350 Kilometer entfernte Baku gestaltete sich für die Frankfurter äußerst schwierig. Aserbaidschanische Visa-Bürokratie und teure Flüge sorgten auch bei den Fans zunächst für Chaos. Rund 100 Anhänger durften aber dann mit der Mannschaft fliegen, in der Economy-Klasse, versteht sich. Zurück geht es direkt nach dem Spiel, Freitagfrüh um 5.05 Uhr wird der Marathon-Trip beendet sein.



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Der Abflug ins Abenteuer Aserbaidschan am Mittwoch war für die Profis von Eintracht Frankfurt eine höchst willkommene Ablenkung vom Bundesliga-Frust. "Wir sind alle geil auf die Europa League", sagt Stephan Schröck. Bei FK Karabach Agdam geht es heute (ab 18 Uhr, live im Hessischen Rundfunk) im Play-off-Hinspiel aber um weit mehr als nur eine gute Ausgangsposition für den Einzug in die Gruppenphase.

Nach dem 1:6 bei Hertha BSC und der wohl eingeplanten Niederlage gegen den Triple-Gewinner Bayern München am Samstag (0:1) erhofft sich das Team von Trainer Armin Veh ein Erfolgserlebnis. Da kommt das Play-off-Hinspiel zur Europa League, der erste Auftritt auf internationalem Parkett nach knapp siebenjähriger Abstinenz, gerade recht.

Veh: "Das wird dort nicht einfach"

Zwar warnt Veh (52), "das wird dort nicht einfach" - weniger als einen Sieg sollte der Tabellensechste der Vorsaison aber kaum aus Vorderasien mitbringen. Sonst droht der komplette Fehlstart in die Saison, am Sonntag wartet in der Liga das Gastspiel bei Eintracht Braunschweig. "Wir dürfen nach dem schlechten Bundesliga-Start nicht in Panik verfallen und müssen die Liga für den Moment ausblenden", sagt Torwart Kevin Trapp. Aserbaidschan aber sei "komplettes Neuland".

Seit 1993 nicht mehr in der Geisterstadt Agdam beheimatet, spielt der Tabellenführer der Premyer Liqasi nicht nur mit heimischen Profis in der Hauptstadt Baku. Stürmer Nikoloz Gelashvili (Georgien) spielte mal in der 2. Bundesliga für den VfL Bochum (zwei Tore). "Die Mannschaft ist gespickt mit Nationalspielern und sieben, acht Spielern aus dem Ausland wie Albanien, Mazedonien und Brasilien", sagt der deutsche Sportdirektor des aserbaidschanischen Verbandes, Bernhard Lippert, der FAZ: "Wenn sie zu Hause zu Null spielen und vielleicht ein Törchen machen, dann räume ich Agdam eine ganz, ganz kleine Chance ein."

Gegen die Eintracht werden "25.000 bis 30.000" frenetische Zuschauer in das Tofik-Bachramow-Stadion strömen, meint der ehemalige Amateurtrainer der Hessen: "Es kommt hier nicht sehr oft vor, dass sich ein Verein gegen so einen Gegner wie die Eintracht vorarbeitet."

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Schwierige Reiseplanung nach Baku

Die Reiseplanung ins 3350 Kilometer entfernte Baku gestaltete sich für die Frankfurter äußerst schwierig. Aserbaidschanische Visa-Bürokratie und teure Flüge sorgten auch bei den Fans zunächst für Chaos. Rund 100 Anhänger durften aber dann mit der Mannschaft fliegen, in der Economy-Klasse, versteht sich. Zurück geht es direkt nach dem Spiel, Freitagfrüh um 5.05 Uhr wird der Marathon-Trip beendet sein.

Verzichten muss Veh weiter auf Außenverteidiger Sebastian Jung, der schon vor dem Bayern-Spiel an einer Adduktorenverhärtung litt. Zugang Vaclav Kadlec wäre aufgrund seiner Einsätze für seinen alten Arbeitgeber Sparta Prag erst in der Gruppenphase spielberechtigt. Zudem verordnete Veh überraschend Kapitän Pirmin Schwegler eine Pause. "Er hat nicht die Fitness, über die 90 Minuten sein Spiel durchzubekommen. Ich habe die Notwendigkeit gesehen, mit ihm ein anderes Programm durchzuziehen. Er hat im Training Nachholbedarf. Er ist mir wertvoller dann am Sonntag gegen Braunschweig. Ob er da spielen kann, wird man sehen", sagt Veh.