A-Junioren: Zwei Neulinge kämpfen um die Meisterschaft

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Während die Fußball-WM in Brasilien im vollen Gange ist und die Blicke der Welt auf sich zieht, kommt auch im 46. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zumindest ein Hauch von WM-Feeling auf. In der großen Hannoveraner WM-Arena von 2006 streiten sich nämlich heute (ab 13.15 Uhr, live auf Sport1) mit den U 19-Teams von Hannover 96 und der TSG 1899 Hoffenheim zwei Endspielneulinge um den Meister-Thron bei den A-Junioren.

Für die Nachwuchsabteilungen der beiden Bundesligisten aus Hannover und Hoffenheim ist schon der erstmalige Einzug in das prestigeträchtige Finale der bisher größte U 19-Erfolg. Der TV-Sender Sport1 überträgt live, wenn beide Mannschaften nun ihrer grandiosen Saison die Krone aufsetzen und die Siegerliste seit 1969 (bisher 22 verschiedene Meister) um einen neuen Verein erweitern wollen.

Fünfstellige Kulisse in der großen HDI-Arena erwartet

Die 96-Talente dürfen sich im "Wohnzimmer" ihrer Bundesligamannschaft auf über 10.000 Zuschauer und damit auf einen echten Heimvorteil freuen. "Es wäre ein würdiger Rahmen für dieses bedeutende Duell. Eine solch außergewöhnliche Kulisse hatte meine Mannschaft noch nie. Das wird definitiv noch einmal für eine zusätzliche Motivation sorgen", sagt 96-Trainer Daniel Stendel, der die U 19 in seiner zweiten Saison auf den zweiten Tabellenplatz in der Staffel Nord/Nordost hinter dem Titelverteidiger VfL Wolfsburg geführt hatte, im Gespräch mit DFB.de.

Kurios: Die Niedersachsen um Kapitän und Torjäger Kevin Krottke (16 Treffer), der bereits mit seinem Profivertrag bis 2016 ausgestattet wurde, schafften erst durch ein "Last-Minute-Tor" am letzten Spieltag (3:2 beim FC Carl Zeiss Jena) überhaupt die Qualifikation in die Endrunde. Stendel: "Es ist trotzdem nicht so, dass wir nie auf das Finale geschielt haben. Die Mannschaft hat sich in vielen Bereichen permanent weiter entwickelt, viele Rückschläge weggesteckt und bekommt nun die Belohnung dafür."

Niklas Teichgräber fällt mit einem Kreuzbandriss aus

Nach einer 0:3-Hinspielniederlage in der Liga und dem verlorenen Verbandspokalfinale (4:5 nach Elfmeterschießen) gegen die "Wölfe" drehten die "Roten" dann in den Halbfinalspielen gegen den VfL den Spieß um. Mit einem geradlinigen Offensivspiel und Nervenstärke vom Elfmeterpunkt schaltete Hannover den zweimaligen Titelträger aus Wolfsburg (1:1, 6:4 nach Elfmeterschießen) aus.

Nun kämpft Ex-Profi Stendel allerdings mit Nachwirkungen aus dem Rückspiel. Die Verletzung von Niklas Teichgräber, der im Laufe der Saison bereits in der Regionalliga zum Einsatz gekommen war, stellte sich als Kreuzbandriss heraus. Mit Timo Hübers (Fußbruch) fällt ein weiterer Abwehrspieler aus.

Trotzdem gibt sich der 40-Jährige zuversichtlich: "Meine Mannschaft hat schon mehrmals bewiesen, wie gut sie Ausfälle verkraften kann. Ich vertraue meinen Spielern, die alles für den großen Erfolg geben werden. Unser Cheftrainer Tayfun Korkut war bereits beim Halbfinale vor Ort. Ein möglicher Titel würde auch weiteren Schwung für unsere Nachwuchsarbeit bringen."

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Jungtrainer Nagelsmann steht vor historischem Titel

Ebenso wie Korkut (einst U 17-Trainer in Hoffenheim) hat auch sein Co-Trainer Xaver Zembrod, der sich ebenfalls für das Finale angekündigt hat, eine Vergangenheit bei den Kraichgauern. Der 47-Jährige arbeitete von 2007 bis 2011 für die Sinsheimer und dabei unter anderem mit dem jetzigen U 19-Trainer Julian Nagelsmann (damals Assistent von Zembrod) zusammen. Beide führten die U 17 in der Saison 2010/2011 in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft (2:3 gegen den 1. FC Köln).

Nun könnte der erst 26-jährige Nagelsmann, der am letzten Spieltag der Saison 2011/2012 als U 19-Trainer eingesprungen war und die Mannschaft zusammen mit Alexander Rosen (jetzt Direktor Profifußball) vor dem Abstieg bewahrt hatte, gleich einen doppelten historischen Erfolg schaffen. Sollte Nagelsmann die Hoffenheimer zum ersten nationalen U 19-Titelgewinn führen, wäre er der erste Trainer überhaupt, der selbst noch in der A-Junioren-Bundesliga (bis 2006 beim TSV 1860 München) gespielt hatte und jetzt nach dem Ende seiner aktiven Karriere die Meisterschaft holt.

"Es wäre sehr schön, wenn ich diesen Kreislauf krönen könnte. Als Mannschaft hatten wir uns vor der Saison intern den Titel als Ziel gesetzt", so der TSG-Trainer gegenüber DFB.de.

"Nachwuchserfolge ein Wunschtraum von Dietmar Hopp"

Dem Gewinn der Meisterschaft in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga war im Halbfinale der Triumph über den West-Ligaprimus FC Schalke 04 (1:0/0:0) gefolgt. Beim Auswärtssieg vor 10.854 Zuschauern stellte die Hoffenheimer Mannschaft, die sich vor allem durch eine hohe Laufbereitschaft und schnellem Umschaltspiel auszeichnet, bereits erfolgreich vor einer großen Kulisse ihre Qualitäten unter Beweis. Neben einer vorzeitigen Anreise per Zug soll auch das Abschlusstraining in der großen Arena für optimale Voraussetzungen sorgen.

"Durch die besonderen Rahmenbedingungen wird diese Begegnung nah an einem Profispiel sein. Für viele meiner Jungs wird die Begegnung das Highlight ihrer Karriere sein, auf das sie noch in einigen Jahren zurückblicken. Wir möchten nach einer herausragenden Saison auch den letzten Schritt zum Titel gehen. Dass die Arbeit im Nachwuchsbereich Erfolge davontragen, ist schließlich auch eine Art Wunschtraum unseres Mäzens Dietmar Hopp", betont Julian Nagelsmann.

Personell hofft Nagelsmann auf einen Einsatz von Torwart Marvin Schwäbe (Außenbandverletzung), der in der Endrunde bisher noch ohne Gegentreffer blieb. Linksverteidiger Nico Rieble, der bereits beim Klassenverbleib 2012 dabei war, meldete sich trotz eines Magen-Darm-Infektes fit.

Dr. Hans-Dieter Drewitz und Christian Pothe ehren den Meister

Nach dem Finale werden DFB-Vizepräsident Dr. Hans-Dieter Drewitz und Christian Pothe als Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses die Siegerehrung vornehmen.

Fest steht bereits vor dem Anpfiff: Die Mannschaft, die am Ende den Titel holt, sichert ihrer Staffel gleichzeitig auch den zweiten Startplatz in der A-Junioren-Endrunde 2015. In den drei vergangenen Jahren durfte jeweils der Vizemeister der Nord/Nordost-Staffel am Halbfinale teilnehmen. Bei einem Hannoveraner Triumph im Endspiel würde das auch für die kommende Spielzeit gelten. Sollte sich jedoch Hoffenheim durchsetzen, dann wäre in der nächsten Saison wieder die Staffel Süd/Südwest dran.

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Während die Fußball-WM in Brasilien im vollen Gange ist und die Blicke der Welt auf sich zieht, kommt auch im 46. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zumindest ein Hauch von WM-Feeling auf. In der großen Hannoveraner WM-Arena von 2006 streiten sich nämlich heute (ab 13.15 Uhr, live auf Sport1) mit den U 19-Teams von Hannover 96 und der TSG 1899 Hoffenheim zwei Endspielneulinge um den Meister-Thron bei den A-Junioren.

Für die Nachwuchsabteilungen der beiden Bundesligisten aus Hannover und Hoffenheim ist schon der erstmalige Einzug in das prestigeträchtige Finale der bisher größte U 19-Erfolg. Der TV-Sender Sport1 überträgt live, wenn beide Mannschaften nun ihrer grandiosen Saison die Krone aufsetzen und die Siegerliste seit 1969 (bisher 22 verschiedene Meister) um einen neuen Verein erweitern wollen.

Fünfstellige Kulisse in der großen HDI-Arena erwartet

Die 96-Talente dürfen sich im "Wohnzimmer" ihrer Bundesligamannschaft auf über 10.000 Zuschauer und damit auf einen echten Heimvorteil freuen. "Es wäre ein würdiger Rahmen für dieses bedeutende Duell. Eine solch außergewöhnliche Kulisse hatte meine Mannschaft noch nie. Das wird definitiv noch einmal für eine zusätzliche Motivation sorgen", sagt 96-Trainer Daniel Stendel, der die U 19 in seiner zweiten Saison auf den zweiten Tabellenplatz in der Staffel Nord/Nordost hinter dem Titelverteidiger VfL Wolfsburg geführt hatte, im Gespräch mit DFB.de.

Kurios: Die Niedersachsen um Kapitän und Torjäger Kevin Krottke (16 Treffer), der bereits mit seinem Profivertrag bis 2016 ausgestattet wurde, schafften erst durch ein "Last-Minute-Tor" am letzten Spieltag (3:2 beim FC Carl Zeiss Jena) überhaupt die Qualifikation in die Endrunde. Stendel: "Es ist trotzdem nicht so, dass wir nie auf das Finale geschielt haben. Die Mannschaft hat sich in vielen Bereichen permanent weiter entwickelt, viele Rückschläge weggesteckt und bekommt nun die Belohnung dafür."

Niklas Teichgräber fällt mit einem Kreuzbandriss aus

Nach einer 0:3-Hinspielniederlage in der Liga und dem verlorenen Verbandspokalfinale (4:5 nach Elfmeterschießen) gegen die "Wölfe" drehten die "Roten" dann in den Halbfinalspielen gegen den VfL den Spieß um. Mit einem geradlinigen Offensivspiel und Nervenstärke vom Elfmeterpunkt schaltete Hannover den zweimaligen Titelträger aus Wolfsburg (1:1, 6:4 nach Elfmeterschießen) aus.

Nun kämpft Ex-Profi Stendel allerdings mit Nachwirkungen aus dem Rückspiel. Die Verletzung von Niklas Teichgräber, der im Laufe der Saison bereits in der Regionalliga zum Einsatz gekommen war, stellte sich als Kreuzbandriss heraus. Mit Timo Hübers (Fußbruch) fällt ein weiterer Abwehrspieler aus.

Trotzdem gibt sich der 40-Jährige zuversichtlich: "Meine Mannschaft hat schon mehrmals bewiesen, wie gut sie Ausfälle verkraften kann. Ich vertraue meinen Spielern, die alles für den großen Erfolg geben werden. Unser Cheftrainer Tayfun Korkut war bereits beim Halbfinale vor Ort. Ein möglicher Titel würde auch weiteren Schwung für unsere Nachwuchsarbeit bringen."

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Jungtrainer Nagelsmann steht vor historischem Titel

Ebenso wie Korkut (einst U 17-Trainer in Hoffenheim) hat auch sein Co-Trainer Xaver Zembrod, der sich ebenfalls für das Finale angekündigt hat, eine Vergangenheit bei den Kraichgauern. Der 47-Jährige arbeitete von 2007 bis 2011 für die Sinsheimer und dabei unter anderem mit dem jetzigen U 19-Trainer Julian Nagelsmann (damals Assistent von Zembrod) zusammen. Beide führten die U 17 in der Saison 2010/2011 in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft (2:3 gegen den 1. FC Köln).

Nun könnte der erst 26-jährige Nagelsmann, der am letzten Spieltag der Saison 2011/2012 als U 19-Trainer eingesprungen war und die Mannschaft zusammen mit Alexander Rosen (jetzt Direktor Profifußball) vor dem Abstieg bewahrt hatte, gleich einen doppelten historischen Erfolg schaffen. Sollte Nagelsmann die Hoffenheimer zum ersten nationalen U 19-Titelgewinn führen, wäre er der erste Trainer überhaupt, der selbst noch in der A-Junioren-Bundesliga (bis 2006 beim TSV 1860 München) gespielt hatte und jetzt nach dem Ende seiner aktiven Karriere die Meisterschaft holt.

"Es wäre sehr schön, wenn ich diesen Kreislauf krönen könnte. Als Mannschaft hatten wir uns vor der Saison intern den Titel als Ziel gesetzt", so der TSG-Trainer gegenüber DFB.de.

"Nachwuchserfolge ein Wunschtraum von Dietmar Hopp"

Dem Gewinn der Meisterschaft in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga war im Halbfinale der Triumph über den West-Ligaprimus FC Schalke 04 (1:0/0:0) gefolgt. Beim Auswärtssieg vor 10.854 Zuschauern stellte die Hoffenheimer Mannschaft, die sich vor allem durch eine hohe Laufbereitschaft und schnellem Umschaltspiel auszeichnet, bereits erfolgreich vor einer großen Kulisse ihre Qualitäten unter Beweis. Neben einer vorzeitigen Anreise per Zug soll auch das Abschlusstraining in der großen Arena für optimale Voraussetzungen sorgen.

"Durch die besonderen Rahmenbedingungen wird diese Begegnung nah an einem Profispiel sein. Für viele meiner Jungs wird die Begegnung das Highlight ihrer Karriere sein, auf das sie noch in einigen Jahren zurückblicken. Wir möchten nach einer herausragenden Saison auch den letzten Schritt zum Titel gehen. Dass die Arbeit im Nachwuchsbereich Erfolge davontragen, ist schließlich auch eine Art Wunschtraum unseres Mäzens Dietmar Hopp", betont Julian Nagelsmann.

Personell hofft Nagelsmann auf einen Einsatz von Torwart Marvin Schwäbe (Außenbandverletzung), der in der Endrunde bisher noch ohne Gegentreffer blieb. Linksverteidiger Nico Rieble, der bereits beim Klassenverbleib 2012 dabei war, meldete sich trotz eines Magen-Darm-Infektes fit.

Dr. Hans-Dieter Drewitz und Christian Pothe ehren den Meister

Nach dem Finale werden DFB-Vizepräsident Dr. Hans-Dieter Drewitz und Christian Pothe als Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses die Siegerehrung vornehmen.

Fest steht bereits vor dem Anpfiff: Die Mannschaft, die am Ende den Titel holt, sichert ihrer Staffel gleichzeitig auch den zweiten Startplatz in der A-Junioren-Endrunde 2015. In den drei vergangenen Jahren durfte jeweils der Vizemeister der Nord/Nordost-Staffel am Halbfinale teilnehmen. Bei einem Hannoveraner Triumph im Endspiel würde das auch für die kommende Spielzeit gelten. Sollte sich jedoch Hoffenheim durchsetzen, dann wäre in der nächsten Saison wieder die Staffel Süd/Südwest dran.