A-Junioren-Meisterschaft: Halbfinals versprechen Spannung pur

1899-Trainer Nagelsmann: "Avdijaj, Sane und Pick ausschalten"

Bei ihrer Premiere in der Meisterschaftsendrunde überlässt die TSG 1899 Hoffenheim nichts dem Zufall und reiste bereits am Dienstagmittag nach Gelsenkirchen, um vor Ort noch einmal zu trainieren. Auch die Generalprobe mit dem Testspiel gegen Chicago Fire aus den USA (8:3) war erfolgreich. "Die Mannschaft hatte nach dem letzten Saisonspiel ein paar Tage Zeit zum Durchschnaufen und ist nun wieder voll bei Kräften", sagt 1899-Trainer Julian Nagelsmann im Gespräch mit DFB.de.

Die Kondition sieht der erst 26-Jährige als einen wichtigen Faktor für das erste Duell an: "Unser Gegner war in den vergangenen Wochen und Monaten in vier verschiedenen Wettbewerben am Start. Das könnte sich bemerkbar machen. Trotzdem verfügt Schalke über herausragende Einzelspieler. Viel wird darauf ankommen, ob wir die Offensive mit Donis Avdijaj, Leroy Sane und Florian Pick ausschalten und dann unser schnelles Umschaltspiel auf den Platz bringen können. Das ist unsere große Stärke."

Personell treten die Kraichgauer, die in ihrer Staffel den TSV 1860 München und Rekordsieger VfB Stuttgart hinter sich gelassen hatten, nahezu in Bestbesetzung an. Auch Kapitän Russell Canouse soll trotz einer Rippenverletzung auflaufen.

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Einen Tag vor dem Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien geht auch der deutsche Nachwuchsfußball heute in seine ganz heiße Phase. Bei der 46. Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft, die zum zweiten Mal in Folge vom TV-Sender Sport1 komplett live übertragen wird, rücken die Talentschmieden der Bundesligisten besonders in den Fokus.

Mit dem Titelverteidiger VfL Wolfsburg und dem dreimaligen Meister FC Schalke 04 mischen zwei Endrunden-Teilnehmer aus der vergangenen Saison erneut mit. Neulinge sind dagegen Hannover 96, zuletzt in der Saison 2003/2004 im Halbfinale dabei, und die TSG 1899 Hoffenheim, die sogar zum ersten Mal überhaupt um die nationale U 19-Krone kämpft.

Der Weg in das prestigeträchtige Endspiel am Sonntag, 22. Juni, führt über jeweils zwei Halbfinalduelle, die im Pokalsystem ausgetragen werden. Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so findet im Anschluss an das Rückspiel (14. Juni) ohne Verlängerung sofort ein Elfmeterschießen statt.

Viertes Niedersachsenduell: Hannover gegen Wolfsburg

Schon jetzt steht fest: Die Staffel der A-Junioren-Bundesliga, die den Finalsieger stellt, erhält für die kommende Saison einen zweiten Startplatz für die Endrunde. In dieser Saison profitierte davon Hannover 96. Der Tabellenzweite der Staffel Nord/Nordost trifft im ersten Halbfinalspiel heute ab 18 Uhr ausgerechnet auf den niedersächsischen Nachbarn und Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Damit treffen beide Mannschaften bereits zum vierten Mal in dieser Saison aufeinander. Dem 4:0-Auswärtssieg der 96er Anfang Mai folgte ein Wolfsburger Triumph im Verbandspokalfinale (5:4 nach Elfmeterschießen). Das Hinspiel in der Liga ging 3:0 an die "Wölfe".

"Durch diese Situation wird es kein großes Versteckspiel geben. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe", sagt 96-Trainer Daniel Stendel zu DFB.de. Seine Mannschaft hatte sich nach Platz fünf zur Winterpause durch eine starke Aufholjagd (zehn Siege aus 13 Partien) im Jahr 2014 noch für die Endrunde qualifiziert. "Dass Hannover nun erstmals nach zehn Jahren wieder im Halbfinale steht, ist ein zusätzlicher Ansporn für meine Jungs. Wir müssen die Lockerheit aus der Vorbereitung mitnehmen und wollen das Bestmögliche herausholen", betont der Ex-Profi.

Neben dem gesperrten Waldemar Anton (Gelb-Rote Karte) fehlt den Roten gegen Wolfsburg ein weiterer Abwehrspieler. Timo Hübers hatte sich im Verbandspokalfinale den Fuß gebrochen. Der zuletzt angeschlagene Kapitän und Torjäger Kevin Krottke (16 Treffer) meldete sich dagegen nach seiner Oberschenkelzerrung fit.

VfL-Trainer Dirk Kunert: "Streben einen Sieg an"

Die Wolfsburger, die über die gesamte Saison die Tabellenführung behauptet und sich mit vier Punkten Vorsprung auf Hannover vorzeitig die Staffelmeisterschaft gesichert hatten, greifen nach ihrer dritten Meisterschaft nach 2011 und 2013. "Uns erwartet ein schwerer Brocken. Doch wir sind von uns und der Qualität des Kaders überzeugt. Wir streben schon im Hinspiel einen Sieg an. Entsprechend wollen wir auch auftreten", betont VfL-Trainer Dirk Kunert, der den Verein nach der Saison auf eigenen Wunsch verlässt, im Gespräch mit DFB.de.

Der 46-Jährige kann mit den künftigen VfL-Profis Moritz Sprenger und Paul Seguin sowie Philipp Müller und Torjäger Oskar Zawada (19 Treffer bei 21 Einsätzen) auf gleich vier Talente bauen, die schon beim Finalsieg 2013 (3:1 nach Verlängerung bei Hansa Rostock) für die "Wölfe" am Ball waren. Einzig Torhüter Niklas Klinger (Knieprobleme) ist angeschlagen, als Ersatz steht Kevin Kuhfeld bereit.

Außerdem stellen die Wolfsburger, die im entscheidenden Rückspiel gegen Hannover am 14. Juni als auch in einem möglichen Endspiel Heimrecht genießen, trotz der Winterabgänge der beiden Leistungsträger Federico Palacios Martinez (RB Leipzig) und Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen) die torgefährlichste Offensive (89 Treffer) aller Endrunden-Teilnehmer.

Schalke hofft in der großen Arena auf Zuschauerrekord

Auf der ganz großen Bühne steigt das zweite Halbfinalspiel zwischen dem FC Schalke 04 und 1899 Hoffenheim. Die beiden Meister aus den Staffeln West und Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga kämpfen ab 20 Uhr in der großen Schalker Arena um die beste Ausgangsposition für das Rückspiel am Samstag in Hoffenheim. Dabei soll die Zuschauerzahl vom Halbfinalrückspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:2 vor 11.404 Besuchern) aus der letztjährigen Endrunde möglichst übertroffen werden.

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"Ich hoffe, dass wir an unser Limit kommen, um eine fantastische Saison mit einem Riesenerfolg zu krönen", so Schalkes langjähriger U 19-Trainer Norbert Elgert, der die Stammkräfte Adis Omerbasic (Kreuzbandriss) und Felix Platte (mehrfacher Bänderriss) ersetzen muss. Der 57-Jährige, vor wenigen Monaten mit dem DFB-Trainerpreis ausgezeichnet, führte die Knappenschmiede zu zwei von insgesamt drei Titelgewinnen (1976, 2006, 2012) im U 19-Bereich.

Mit einer rekordverdächtigen Punktspiel-Ausbeute im Jahr 2014 (39 von 39 möglichen Punkten bei einem Torverhältnis von 42:3) und dem Westfalenpokal-Triumph (4:2 nach Verlängerung gegen Arminia Bielefeld) im Rücken gehen die Schalker nun ihre dritte Endrunden-Teilnahme in Folge an. Dabei soll der bitteren Niederlage im Finale des DFB-Junioren-Vereinspokals gegen den SC Freiburg (7:8 nach Elfmeterschießen) möglichst der Gewinn des Meistertitels folgen.

Norbert Elgert sagt: "Wir wollen in der Arena ein Ergebnis vorlegen, das uns gute Möglichkeiten für das zweite Duell lässt. Beide Teams sind sehr offensiv ausgerichtet und wir müssen aufpassen, dass es nicht zu einem offenen Schlagabtausch kommt."

1899-Trainer Nagelsmann: "Avdijaj, Sane und Pick ausschalten"

Bei ihrer Premiere in der Meisterschaftsendrunde überlässt die TSG 1899 Hoffenheim nichts dem Zufall und reiste bereits am Dienstagmittag nach Gelsenkirchen, um vor Ort noch einmal zu trainieren. Auch die Generalprobe mit dem Testspiel gegen Chicago Fire aus den USA (8:3) war erfolgreich. "Die Mannschaft hatte nach dem letzten Saisonspiel ein paar Tage Zeit zum Durchschnaufen und ist nun wieder voll bei Kräften", sagt 1899-Trainer Julian Nagelsmann im Gespräch mit DFB.de.

Die Kondition sieht der erst 26-Jährige als einen wichtigen Faktor für das erste Duell an: "Unser Gegner war in den vergangenen Wochen und Monaten in vier verschiedenen Wettbewerben am Start. Das könnte sich bemerkbar machen. Trotzdem verfügt Schalke über herausragende Einzelspieler. Viel wird darauf ankommen, ob wir die Offensive mit Donis Avdijaj, Leroy Sane und Florian Pick ausschalten und dann unser schnelles Umschaltspiel auf den Platz bringen können. Das ist unsere große Stärke."

Personell treten die Kraichgauer, die in ihrer Staffel den TSV 1860 München und Rekordsieger VfB Stuttgart hinter sich gelassen hatten, nahezu in Bestbesetzung an. Auch Kapitän Russell Canouse soll trotz einer Rippenverletzung auflaufen.