A-Junioren-Halbfinale: Die größten Talente, das größte Stadion

Große Bühne für die vier besten deutschen U 19-Mannschaften: Die Halbfinalpartien und das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft werden heute nicht nur live vom TV-Sender Sport1 übertragen, sondern geben den Toptalenten auch sonst schon einen Vorgeschmack auf Profifußball.

So geht das Halbfinalhinspiel zwischen Borussia Dortmund, dem neuen Meister in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga, und dem Süd/Südwest-Tabellenzweiten TSV 1860 München heute (ab 20 Uhr) sogar im Signal-Iduna-Park über die Bühne, der bei Heimspielen der BVB-Profis mehr als 80.000 Zuschauern Platz bietet.

Zuvor steht heute (ab 18 Uhr) im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion das Duell zwischen Süd/Südwest-Staffelmeister TSG 1899 Hoffenheim und dem Nord/Nordost-Titelträger SV Werder Bremen auf dem Programm. Die Rückspiele finden jeweils am Pfingstmontag (ab 12.30 und 14.30 Uhr) in Bremen und München statt.

Kaltenbach: "Nicht nur Eggestein in Griff bekommen"

Der Vergleich zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem SV Werder Bremen heute (ab 18 Uhr) ist auf A-Junioren-Ebene ein Novum. Bislang gab es noch kein direktes Duell. Beide Vereine können aber auf jeweils einen nationalen Meistertitel zurückblicken. Die TSG war - jeweils unter der Regie des heutigen Cheftrainers Julian Nagelsmann - 2014 Deutscher Meister (durch ein 5:0 bei Hannover 96), stand ein Jahr später erneut im Endspiel (1:3 beim FC Schalke 04). Nun ist der dritte Finaleinzug in Serie möglich. Die Bremer gewannen 1999 durch ein 4:1 beim VfB Stuttgart den Titel, erreichten außerdem 1994 (2:3 gegen Borussia Dortmund) und 2000 (2:4 bei Bayer 04 Leverkusen) das Finale.

TSG-Trainer Matthias Kaltenbach, der im Frühjahr bei der U 19 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten hatte, analysierte den Gegner aus Bremen in einem intensiven Videostudium. Die Beobachtungen vor dem Bildschirm waren laut Kaltenbach "ergiebig". So verfüge der Gegner von der Weser über eine "kompakte, enge Defensive".

Aber auch in der Offensive stieß der 31-Jährige auf "hohe Qualität" beim SV Werder. "Bremens Toptorjäger Johannes Eggestein ragt schon heraus. Aber wir müssen die gesamte Offensive in den Griff bekommen, damit sie ihren besten Stürmer gar nicht erst in Szene setzen können", erläutert der Trainer gegenüber DFB.de sein Rezept gegen den 18-Jährigen, der mit 33 Saisontoren staffelübergreifend führend ist.

Bremens U 15-Trainer liefert "wichtige Eindrücke"

Der erfahrene Werder-Trainer Mirko Votava (bereits seit 2004 im Amt) überlässt ebenfalls nichts dem Zufall. Der Ex-Profi (mehr als 500 Bundesliga-Einsätze für Borussia Dortmund und Werder Bremen) hat den Gegner von U 15-Trainer Björn Dreyer beobachten lassen. "Dadurch haben wir wichtige Eindrücke gewinnen können. Wir wissen, dass die TSG besonders in der Offensive sehr stark ist", so Votava im Gespräch mit DFB.de.

An der gewohnten Spiel-Vorbereitung will der 60-Jährige allerdings nichts ändern: "Das würde nur Verunsicherung in die Mannschaft bringen, da halten wir an den gewohnten Abläufen vor einer Partie fest." Mut macht dem Werder-Trainer die jüngste Entwicklung seiner Mannschaft: "Wir hatten ein kleines Tief in der Rückrunde, daraus haben wir uns befreit. Das hat mein Team zusammengeschweißt."

Für BVB-Trainer Wolf ist dritter Titel in Serie drin

Dass die A-Junioren von Borussia Dortmund am Dienstag (ab 20 Uhr) gegen Süd/Südwest-Vizemeister TSV 1860 München im Stadion der Profis antreten darf, das mit 81.359 Plätzen das größte in Deutschland ist, macht U 19-Trainer Hannes Wolf stolz. "Das ist ein großartiges Zeichen der Wertschätzung des Vereins für unseren Nachwuchs", sagt Wolf gegenüber DFB.de. Auch sein Münchner Kollege Josef Steinberger freut sich auf ein "Highlight" und hofft auf eine "zusätzliche Motivation" für seine Mannschaft.

Hannes Wolf will in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft an der Fortsetzung eines "Märchens" schreiben. Dem 35-Jährigen gelang das Kunststück, in den beiden vergangenen Jahren mit den B-Junioren des BVB jeweils die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. "Jetzt sind wir alle zusammen älter geworden und wollen uns zum dritten Mal mit einem Titel belohnen", so Wolf.

Auf dem Weg zum Titel müssen die Dortmunder, die bis auf den langzeitverletzen Patrick Fritsch (Kreuzbandriss) auf alle Spieler zurückgreifen können, zunächst 1860 München aus dem Weg räumen. "Fußballerische Qualitäten und hohes Pressing" sind laut Hannes Wolf die Stärken der Löwen.

1860-Trainer Steinberger hat Respekt vor Pulisic und Co.

"Wir treffen auf Deutschlands stärkste U 19", ist für Josef Steinberger die Favoritenrolle klar vergeben: "Christian Pulisic, Felix Passlack. Janni Luca Serra, Dzenis Burnic", zählt der 1860-Trainer die BVB-Leistungsträger auf, um die individuelle Klasse des Gegners zu verdeutlichen.

Der 43-Jährige weiß aber auch genau, wie seine Mannschaft der Borussia begegnen soll. "Wir müssen versuchen die Grundtugenden wie Kampf und Leidenschaft in die Waagschale zu werfen. Nur dann können wir bestehen", so Steinberger, der mit Moritz Heinrich (19 Saisontreffer) seinen besten Torschützen wegen einer Knieverletzung ersetzen muss.

Während die Münchner noch nie Deutscher A-Junioren-Meister waren, holte der BVB zwischen 1994 und 1998 gleich fünfmal hintereinander die nationale U 19-Krone. Danach reichte es nur noch einmal zur Endspiel-Teilnahme. 2009 verlor der BVB (unter anderem mit Weltmeister Mario Götze) beim FSV Mainz 05 (mit André Schürrle und dem heutigen Dortmunder Cheftrainer Thomas Tuchel) 1:2. Die Münchner Löwen standen nur 1997 im Finale, verloren in Augsburg ausgerechnet gegen den BVB ebenfalls 1:2.

Halbfinale wird im Pokalsystem ausgetragen

Das Halbfinale wird im Pokalsystem mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so wird dieser im Anschluss an das Rückspiel ohne Verlängerung durch Elfmeterschießen ermittelt. Das bedeutet: Die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstor-Regelung kommt in diesem Fall nicht zur Anwendung.

Beide Rückspiele finden am Pfingstmontag statt. Der SV Werder Bremen empfängt dann die TSG 1899 Hoffenheim im Sportpark Vinnenweg (ab 12.30 Uhr). Der TSV 1860 München trifft im Sportpark Heimstetten (ab 14.30 Uhr) auf Borussia Dortmund.

Endet das Finale am 29. Mai nach Ablauf der regulären Spielzeit mit einem Unentschieden, so erfolgt eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten. Steht auch nach der Verlängerung kein Sieger fest, wird die Entscheidung durch Elfmeterschießen herbeigeführt. Der Gewinner des Halbfinalduells zwischen Werder Bremen und der TSG 1899 Hoffenheim hat im Endspiel Heimrecht. Gespielt wird im großen Weserstadion oder im Dietmar-Hopp-Stadion.

[mspw]

Große Bühne für die vier besten deutschen U 19-Mannschaften: Die Halbfinalpartien und das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft werden heute nicht nur live vom TV-Sender Sport1 übertragen, sondern geben den Toptalenten auch sonst schon einen Vorgeschmack auf Profifußball.

So geht das Halbfinalhinspiel zwischen Borussia Dortmund, dem neuen Meister in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga, und dem Süd/Südwest-Tabellenzweiten TSV 1860 München heute (ab 20 Uhr) sogar im Signal-Iduna-Park über die Bühne, der bei Heimspielen der BVB-Profis mehr als 80.000 Zuschauern Platz bietet.

Zuvor steht heute (ab 18 Uhr) im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion das Duell zwischen Süd/Südwest-Staffelmeister TSG 1899 Hoffenheim und dem Nord/Nordost-Titelträger SV Werder Bremen auf dem Programm. Die Rückspiele finden jeweils am Pfingstmontag (ab 12.30 und 14.30 Uhr) in Bremen und München statt.

Kaltenbach: "Nicht nur Eggestein in Griff bekommen"

Der Vergleich zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem SV Werder Bremen heute (ab 18 Uhr) ist auf A-Junioren-Ebene ein Novum. Bislang gab es noch kein direktes Duell. Beide Vereine können aber auf jeweils einen nationalen Meistertitel zurückblicken. Die TSG war - jeweils unter der Regie des heutigen Cheftrainers Julian Nagelsmann - 2014 Deutscher Meister (durch ein 5:0 bei Hannover 96), stand ein Jahr später erneut im Endspiel (1:3 beim FC Schalke 04). Nun ist der dritte Finaleinzug in Serie möglich. Die Bremer gewannen 1999 durch ein 4:1 beim VfB Stuttgart den Titel, erreichten außerdem 1994 (2:3 gegen Borussia Dortmund) und 2000 (2:4 bei Bayer 04 Leverkusen) das Finale.

TSG-Trainer Matthias Kaltenbach, der im Frühjahr bei der U 19 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten hatte, analysierte den Gegner aus Bremen in einem intensiven Videostudium. Die Beobachtungen vor dem Bildschirm waren laut Kaltenbach "ergiebig". So verfüge der Gegner von der Weser über eine "kompakte, enge Defensive".

Aber auch in der Offensive stieß der 31-Jährige auf "hohe Qualität" beim SV Werder. "Bremens Toptorjäger Johannes Eggestein ragt schon heraus. Aber wir müssen die gesamte Offensive in den Griff bekommen, damit sie ihren besten Stürmer gar nicht erst in Szene setzen können", erläutert der Trainer gegenüber DFB.de sein Rezept gegen den 18-Jährigen, der mit 33 Saisontoren staffelübergreifend führend ist.

Bremens U 15-Trainer liefert "wichtige Eindrücke"

Der erfahrene Werder-Trainer Mirko Votava (bereits seit 2004 im Amt) überlässt ebenfalls nichts dem Zufall. Der Ex-Profi (mehr als 500 Bundesliga-Einsätze für Borussia Dortmund und Werder Bremen) hat den Gegner von U 15-Trainer Björn Dreyer beobachten lassen. "Dadurch haben wir wichtige Eindrücke gewinnen können. Wir wissen, dass die TSG besonders in der Offensive sehr stark ist", so Votava im Gespräch mit DFB.de.

An der gewohnten Spiel-Vorbereitung will der 60-Jährige allerdings nichts ändern: "Das würde nur Verunsicherung in die Mannschaft bringen, da halten wir an den gewohnten Abläufen vor einer Partie fest." Mut macht dem Werder-Trainer die jüngste Entwicklung seiner Mannschaft: "Wir hatten ein kleines Tief in der Rückrunde, daraus haben wir uns befreit. Das hat mein Team zusammengeschweißt."

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Für BVB-Trainer Wolf ist dritter Titel in Serie drin

Dass die A-Junioren von Borussia Dortmund am Dienstag (ab 20 Uhr) gegen Süd/Südwest-Vizemeister TSV 1860 München im Stadion der Profis antreten darf, das mit 81.359 Plätzen das größte in Deutschland ist, macht U 19-Trainer Hannes Wolf stolz. "Das ist ein großartiges Zeichen der Wertschätzung des Vereins für unseren Nachwuchs", sagt Wolf gegenüber DFB.de. Auch sein Münchner Kollege Josef Steinberger freut sich auf ein "Highlight" und hofft auf eine "zusätzliche Motivation" für seine Mannschaft.

Hannes Wolf will in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft an der Fortsetzung eines "Märchens" schreiben. Dem 35-Jährigen gelang das Kunststück, in den beiden vergangenen Jahren mit den B-Junioren des BVB jeweils die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. "Jetzt sind wir alle zusammen älter geworden und wollen uns zum dritten Mal mit einem Titel belohnen", so Wolf.

Auf dem Weg zum Titel müssen die Dortmunder, die bis auf den langzeitverletzen Patrick Fritsch (Kreuzbandriss) auf alle Spieler zurückgreifen können, zunächst 1860 München aus dem Weg räumen. "Fußballerische Qualitäten und hohes Pressing" sind laut Hannes Wolf die Stärken der Löwen.

1860-Trainer Steinberger hat Respekt vor Pulisic und Co.

"Wir treffen auf Deutschlands stärkste U 19", ist für Josef Steinberger die Favoritenrolle klar vergeben: "Christian Pulisic, Felix Passlack. Janni Luca Serra, Dzenis Burnic", zählt der 1860-Trainer die BVB-Leistungsträger auf, um die individuelle Klasse des Gegners zu verdeutlichen.

Der 43-Jährige weiß aber auch genau, wie seine Mannschaft der Borussia begegnen soll. "Wir müssen versuchen die Grundtugenden wie Kampf und Leidenschaft in die Waagschale zu werfen. Nur dann können wir bestehen", so Steinberger, der mit Moritz Heinrich (19 Saisontreffer) seinen besten Torschützen wegen einer Knieverletzung ersetzen muss.

Während die Münchner noch nie Deutscher A-Junioren-Meister waren, holte der BVB zwischen 1994 und 1998 gleich fünfmal hintereinander die nationale U 19-Krone. Danach reichte es nur noch einmal zur Endspiel-Teilnahme. 2009 verlor der BVB (unter anderem mit Weltmeister Mario Götze) beim FSV Mainz 05 (mit André Schürrle und dem heutigen Dortmunder Cheftrainer Thomas Tuchel) 1:2. Die Münchner Löwen standen nur 1997 im Finale, verloren in Augsburg ausgerechnet gegen den BVB ebenfalls 1:2.

Halbfinale wird im Pokalsystem ausgetragen

Das Halbfinale wird im Pokalsystem mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so wird dieser im Anschluss an das Rückspiel ohne Verlängerung durch Elfmeterschießen ermittelt. Das bedeutet: Die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstor-Regelung kommt in diesem Fall nicht zur Anwendung.

Beide Rückspiele finden am Pfingstmontag statt. Der SV Werder Bremen empfängt dann die TSG 1899 Hoffenheim im Sportpark Vinnenweg (ab 12.30 Uhr). Der TSV 1860 München trifft im Sportpark Heimstetten (ab 14.30 Uhr) auf Borussia Dortmund.

Endet das Finale am 29. Mai nach Ablauf der regulären Spielzeit mit einem Unentschieden, so erfolgt eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten. Steht auch nach der Verlängerung kein Sieger fest, wird die Entscheidung durch Elfmeterschießen herbeigeführt. Der Gewinner des Halbfinalduells zwischen Werder Bremen und der TSG 1899 Hoffenheim hat im Endspiel Heimrecht. Gespielt wird im großen Weserstadion oder im Dietmar-Hopp-Stadion.