90-Meter-Torschütze Pfeiffer: "Das Handy stand kaum noch still"

DFB.de: Können Sie besonders weit schießen?

Pfeiffer: Das weiß ich nicht. Der Ball in München fühlte sich aus meiner Sicht etwas komisch an, war ein Flatterball. Bei meinem Schuss habe ich ihn sehr gut getroffen.

DFB.de: Hatten Sie noch Kontakt zu Ihrem Münchner Torhüterkollegen Michael Netolitzky?

Pfeiffer: Das hat sich nicht ergeben. Schuld am Gegentreffer hatte er meiner Meinung nach nicht. Der Verteidiger, der den Kopf weggezogen hatte, sorgte für Irritationen. Der Ball ist zusätzlich ungewöhnlich hoch abgesprungen.

DFB.de: Das Spiel ging trotzdem 1:2 verloren. Konnten Sie sich eigentlich über Ihren Treffer freuen?

Pfeiffer: Unmittelbar nach der Partie gab es keine Freude, und auch jetzt überwiegt noch die Enttäuschung. Ich hätte lieber kein Tor erzielt, wenn wir dafür als Sieger vom Platz gegangen wären.

DFB.de: War es Ihr erstes Tor aus dem Spiel heraus?

Pfeiffer: In der E-Jugend war ich noch als Stürmer aktiv und habe das eine oder andere Tor erzielt. Als Torhüter war mir das aber bis zum 1860-Spiel nicht geglückt.

DFB.de: Vier Zähler beträgt der Vorsprung von Schweinfurt auf die Abstiegszone. Worauf kommt es jetzt im Saisonendspurt an?

Pfeiffer: Insgesamt präsentieren wir uns seit der Winterpause deutlich gefestigter. Unser Manko ist die Chancenverwertung. Im Training arbeiten wir daran. Ich bin optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schon bald unter Dach und Fach bringen werden. In unserer Mannschaft steckt viel Qualität.

DFB.de: Am Sonntag geht es gegen den FC Augsburg II. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Pfeiffer: Die zweiten Mannschaften sind technisch und taktisch sehr gut ausgebildet. Wenn man erfolgreich sein will, muss man körperbetont spielen und darf den Gegner nicht ins Rollen kommen lassen. Gerade bei Heimspielen müssen wir uns vor niemandem verstecken.

DFB.de: Werden Sie in der kommenden Saison auch für Schweinfurt spielen?

Pfeiffer: Mein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen. Die Bedingungen in Schweinfurt mit den guten Plätzen und Trainingsmöglichkeiten sind exzellent. Mir macht es nach wie vor großen Spaß, für den FCS zu spielen.

DFB.de: Lassen Sie sich eine Torprämie in den neuen Vertrag schreiben?

Pfeiffer: (lacht) Das lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen.

[mspw]


Freundin Janine saß zu Hause vor dem Liveticker und konnte es nicht glauben: Ihr Freund, der Torhüter Christopher Pfeiffer vom Bayern-Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05, hatte soeben ein Tor geschossen - und was für eines: Aus rund 90 Metern erzielte der 24-jährige Schlussmann im Spiel beim TSV 1860 München II den spektakulären Führungstreffer. Richtig freuen konnte er sich später aber nicht - nach der 1:2-Niederlage bei den Löwen schwebt Schweinfurt noch immer in Abstiegsgefahr.

Für Pfeiffer, im Sommer 2012 vom SV Wacker Burghausen II zu den "Schnüdeln" gewechselt, war es der erste Treffer in seinem Torhüterleben. Das Video wurde im Internet bereits deutlich mehr als 50.000-mal angeklickt. Im Hauptberuf ist der FCS-Schlussmann Physiotherapeut, angestellt in einer Praxis. Mitspieler gehören allerdings nicht zu seinen Patienten. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Christopher Pfeiffer mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seinen bemerkenswerten Treffer und eine Vorahnung seiner Mutter.

DFB.de: Steht eine Torprämie in Ihrem Vertrag, Herr Pfeiffer?

Christopher Pfeiffer: (lacht) Leider nicht!

DFB.de: Wie viele Nachrichten haben Sie seit Ihrem spektakulären 90-Meter-Treffer bekommen?

Pfeiffer: Nachdem am Tag nach dem Spiel ein Video mit meinem Treffer im Internet aufgetaucht war, stand das Handy kaum noch still. So viele Nachrichten habe ich noch nie bekommen. Allein am Sonntag waren es an die 80 Mitteilungen.

DFB.de: Können Sie die Szene noch einmal Revue passieren lassen?

Pfeiffer: Der Ball kam von einem 1860-Spieler zu mir. Ich habe den Stürmer kommen lassen, dann den Ball aufgenommen und gewartet, bis er sich zurückzog. Danach habe ich den Ball wieder auf den Boden gelegt und wollte ihn hoch und weit in die Mitte spielen. Ich habe die Kugel gut getroffen, mir aber zunächst nichts dabei gedacht. Erst als der Ball länger und länger wurde, ahnte ich: Das kann doch etwas werden. Ein Verteidiger hat den Kopf weggezogen, der Ball tippte ungewöhnlich hoch auf und lag auf einmal im Tor.

DFB.de: Wie viel Absicht steckte dahinter?

Pfeiffer: Von Absicht möchte ich nicht sprechen. Der Ball sollte hoch und weit in die Mitte.

DFB.de: Wie lange dauerte es, bis Sie Ihren Treffer realisiert haben?

Pfeiffer: Ich habe zwei bis drei Sekunden gewartet, dann Anlauf genommen und bin auf den Knien über den Rasen gerutscht. Dann kamen schon meine Mitspieler. Einen Tag zuvor hatte ich mit meinen Eltern über das Tor von RB-Leipzig-Schlussmann Fabio Coltorti (Siegtor zum 2:1 gegen Darmstadt 98 in der 2. Bundesliga; Anm. d. Red.) geflachst. Meine Mutter sagte, dass ich auch einmal so etwas machen sollte. Knapp 24 Stunden später war es soweit.

###more###

DFB.de: Können Sie besonders weit schießen?

Pfeiffer: Das weiß ich nicht. Der Ball in München fühlte sich aus meiner Sicht etwas komisch an, war ein Flatterball. Bei meinem Schuss habe ich ihn sehr gut getroffen.

DFB.de: Hatten Sie noch Kontakt zu Ihrem Münchner Torhüterkollegen Michael Netolitzky?

Pfeiffer: Das hat sich nicht ergeben. Schuld am Gegentreffer hatte er meiner Meinung nach nicht. Der Verteidiger, der den Kopf weggezogen hatte, sorgte für Irritationen. Der Ball ist zusätzlich ungewöhnlich hoch abgesprungen.

DFB.de: Das Spiel ging trotzdem 1:2 verloren. Konnten Sie sich eigentlich über Ihren Treffer freuen?

Pfeiffer: Unmittelbar nach der Partie gab es keine Freude, und auch jetzt überwiegt noch die Enttäuschung. Ich hätte lieber kein Tor erzielt, wenn wir dafür als Sieger vom Platz gegangen wären.

DFB.de: War es Ihr erstes Tor aus dem Spiel heraus?

Pfeiffer: In der E-Jugend war ich noch als Stürmer aktiv und habe das eine oder andere Tor erzielt. Als Torhüter war mir das aber bis zum 1860-Spiel nicht geglückt.

DFB.de: Vier Zähler beträgt der Vorsprung von Schweinfurt auf die Abstiegszone. Worauf kommt es jetzt im Saisonendspurt an?

Pfeiffer: Insgesamt präsentieren wir uns seit der Winterpause deutlich gefestigter. Unser Manko ist die Chancenverwertung. Im Training arbeiten wir daran. Ich bin optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schon bald unter Dach und Fach bringen werden. In unserer Mannschaft steckt viel Qualität.

DFB.de: Am Sonntag geht es gegen den FC Augsburg II. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Pfeiffer: Die zweiten Mannschaften sind technisch und taktisch sehr gut ausgebildet. Wenn man erfolgreich sein will, muss man körperbetont spielen und darf den Gegner nicht ins Rollen kommen lassen. Gerade bei Heimspielen müssen wir uns vor niemandem verstecken.

DFB.de: Werden Sie in der kommenden Saison auch für Schweinfurt spielen?

Pfeiffer: Mein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen. Die Bedingungen in Schweinfurt mit den guten Plätzen und Trainingsmöglichkeiten sind exzellent. Mir macht es nach wie vor großen Spaß, für den FCS zu spielen.

DFB.de: Lassen Sie sich eine Torprämie in den neuen Vertrag schreiben?

Pfeiffer: (lacht) Das lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen.