50 Jahre Bundesliga: Die Spielzeit 1981/1982

Ein rundes Jubiläum steht für Europas erfolgreichste Liga kurz bevor. Pünktlich dazu startet DFB.de eine neue Serie. In "Eine Erfolgsgeschichte: 50 Jahre Bundesliga" fasst der Autor und Historiker Udo Muras für noch einmal alle bisherigen Spielzeiten der deutschen Eliteklasse zusammen. Heute: die Saison 1981/1982.

Der Zweikampf zwischen dem HSV und Bayern ging in seine vierte Runde, doch nicht alle wollten dabei tatenlos zusehen. Der 1. FC Köln rüstete auf und holte mit Klaus Fischer von Absteiger Schalke und Klaus Allofs vom Nachbarn aus Düsseldorf (mit 2,25 Millionen Mark der Rekordtransfer der Liga) gleich zwei Nationalstürmer und gönnte sich in der Offensive ein Luxusproblem, denn auch Pierre Littbarski und der englische Millionentransfer der Vorsaison, Anthony Woodcock, wollten gerade in der WM-Saison nicht auf der Bank sitzen. Doch mit vier Spitzen stürmte 1981/1982 keiner mehr, auch kein holländischer Trainer - in diesem Fall Rinus Michels.

Die prominenteste Verpflichtung des HSV saß dagegen ebenso regel- wie planmäßig auf der Bank: Ernst Happel, der Grantler aus Wien, löste Alex Ristic als Trainer ab. Mit dem Österreicher begann die erfolgreichste Ära in der HSV-Historie. Zunächst gewann Happel "nur" die Meisterschaft, für die sich bis Mai auch noch die Bayern und Herbstmeister 1. FC Köln ernstlich bewarben. Bayern war jedoch nach der 3:4-Heimpleite am 29. Spieltag im Spitzenspiel im eigenen Stadion, das nach 3:1-Führung so gut wie gewonnen schien, angeschlagen.

Happel: "Wir sind ein trauriger Meister"

Der Tanz auf drei Hochzeiten ging an die Substanz des Titelverteidigers, der schließlich Dritter wurde und den DFB-Pokal gewann, während das Endspiel im Landesmeister-Cup gegen Aston Villa 0:1 verloren ging. Eine Woche zuvor hatte auch der HSV im UEFA-Cup-Finale gegen IFK Göteborg eine derbe 0:3-Enttäuschung im eigenen Stadion erlebt.

Sie wirkte nach, so dass nach dem vorentscheidenden Ligaspiel in Düsseldorf (3:3) keine große Freude aufkommen mochte. "Wir sind ein trauriger Meister", stellte Happel fest. Immerhin bestanden noch theoretische Zweifel, Köln hätte zwei Punkte und 15 Tore aufholen müssen. Was nicht geschah. So trat Franz Beckenbauer am 29. Mai 1982 standesgemäß für einen Kaiser als Triumphator ab – mit 36 Jahren war er ein fünftes Mal Deutscher Meister geworden. Toni Schumacher, Kölns Torwart, kündigte aber forsch an: "Nächstes Jahr packen wir es."

Besondere Erfolgserlebnisse feierten zwei Klubs: Werder Bremen, das als Aufsteiger ebenso den UEFA-Cup erreichte wie auch Borussia Dortmund, das 16 Jahre nicht international vertreten gewesen war.

Gründungsmitglied Duisburg steigt erstmals ab

Trauer dagegen bei Bundesliga-Gründungsmitglied MSV Duisburg, das erstmals abstieg. Auch Darmstadt 98 musste direkt wieder runter und kam nie wieder. Bayer Leverkusen musste als erster Bundesligist in die Relegation, für die eigens Trainerikone Dettmar Cramer verpflichtet wurde. Er rettete den Werksklub gegen Kickers Offenbach vor dem Abstieg.

Trotz international beachtlicher Leistungen und vieler Tore (die drittmeisten seit 1963) gingen die Zuschauerzahlen zum vierten Mal in Folge zurück. Dann kam die WM, bei der Deutschland das Finale erreichte – und verlor (1:3 gegen Italien). Das hatten die Protagonisten der Bundesliga in dieser Saison ja schon vor gemacht.

ZAHLEN UND FAKTEN DER 19. BUNDESLIGASAISON

Tore: 1081 (3,53 pro Spiel)
Torschützenkönig: Horst Hrubesch (HSV/27)
Zuschauer: 6.280.388 (20.524 pro Spiel)
Meister: Hamburger SV
Absteiger: Darmstadt 98, MSV Duisburg
Aufsteiger: Schalke 04, Hertha BSC
Trainerentlassungen: 5

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Ein rundes Jubiläum steht für Europas erfolgreichste Liga kurz bevor. Pünktlich dazu startet DFB.de eine neue Serie. In "Eine Erfolgsgeschichte: 50 Jahre Bundesliga" fasst der Autor und Historiker Udo Muras für noch einmal alle bisherigen Spielzeiten der deutschen Eliteklasse zusammen. Heute: die Saison 1981/1982.

Der Zweikampf zwischen dem HSV und Bayern ging in seine vierte Runde, doch nicht alle wollten dabei tatenlos zusehen. Der 1. FC Köln rüstete auf und holte mit Klaus Fischer von Absteiger Schalke und Klaus Allofs vom Nachbarn aus Düsseldorf (mit 2,25 Millionen Mark der Rekordtransfer der Liga) gleich zwei Nationalstürmer und gönnte sich in der Offensive ein Luxusproblem, denn auch Pierre Littbarski und der englische Millionentransfer der Vorsaison, Anthony Woodcock, wollten gerade in der WM-Saison nicht auf der Bank sitzen. Doch mit vier Spitzen stürmte 1981/1982 keiner mehr, auch kein holländischer Trainer - in diesem Fall Rinus Michels.

Die prominenteste Verpflichtung des HSV saß dagegen ebenso regel- wie planmäßig auf der Bank: Ernst Happel, der Grantler aus Wien, löste Alex Ristic als Trainer ab. Mit dem Österreicher begann die erfolgreichste Ära in der HSV-Historie. Zunächst gewann Happel "nur" die Meisterschaft, für die sich bis Mai auch noch die Bayern und Herbstmeister 1. FC Köln ernstlich bewarben. Bayern war jedoch nach der 3:4-Heimpleite am 29. Spieltag im Spitzenspiel im eigenen Stadion, das nach 3:1-Führung so gut wie gewonnen schien, angeschlagen.

Happel: "Wir sind ein trauriger Meister"

Der Tanz auf drei Hochzeiten ging an die Substanz des Titelverteidigers, der schließlich Dritter wurde und den DFB-Pokal gewann, während das Endspiel im Landesmeister-Cup gegen Aston Villa 0:1 verloren ging. Eine Woche zuvor hatte auch der HSV im UEFA-Cup-Finale gegen IFK Göteborg eine derbe 0:3-Enttäuschung im eigenen Stadion erlebt.

Sie wirkte nach, so dass nach dem vorentscheidenden Ligaspiel in Düsseldorf (3:3) keine große Freude aufkommen mochte. "Wir sind ein trauriger Meister", stellte Happel fest. Immerhin bestanden noch theoretische Zweifel, Köln hätte zwei Punkte und 15 Tore aufholen müssen. Was nicht geschah. So trat Franz Beckenbauer am 29. Mai 1982 standesgemäß für einen Kaiser als Triumphator ab – mit 36 Jahren war er ein fünftes Mal Deutscher Meister geworden. Toni Schumacher, Kölns Torwart, kündigte aber forsch an: "Nächstes Jahr packen wir es."

Besondere Erfolgserlebnisse feierten zwei Klubs: Werder Bremen, das als Aufsteiger ebenso den UEFA-Cup erreichte wie auch Borussia Dortmund, das 16 Jahre nicht international vertreten gewesen war.

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Gründungsmitglied Duisburg steigt erstmals ab

Trauer dagegen bei Bundesliga-Gründungsmitglied MSV Duisburg, das erstmals abstieg. Auch Darmstadt 98 musste direkt wieder runter und kam nie wieder. Bayer Leverkusen musste als erster Bundesligist in die Relegation, für die eigens Trainerikone Dettmar Cramer verpflichtet wurde. Er rettete den Werksklub gegen Kickers Offenbach vor dem Abstieg.

Trotz international beachtlicher Leistungen und vieler Tore (die drittmeisten seit 1963) gingen die Zuschauerzahlen zum vierten Mal in Folge zurück. Dann kam die WM, bei der Deutschland das Finale erreichte – und verlor (1:3 gegen Italien). Das hatten die Protagonisten der Bundesliga in dieser Saison ja schon vor gemacht.

ZAHLEN UND FAKTEN DER 19. BUNDESLIGASAISON

Tore: 1081 (3,53 pro Spiel)
Torschützenkönig: Horst Hrubesch (HSV/27)
Zuschauer: 6.280.388 (20.524 pro Spiel)
Meister: Hamburger SV
Absteiger: Darmstadt 98, MSV Duisburg
Aufsteiger: Schalke 04, Hertha BSC
Trainerentlassungen: 5