3..2..1..Bundesliga: Leipzigs Spektakel "durch die Dritte"

3...2...1...(meins)! Das ist nicht nur der Slogan eines weltberühmten Internet-Aktionshauses, sondern auch der wichtigste Teil des Autokennzeichens auf dem Mannschaftsbus des Drittliga-Neulings RB Leipzig. Das Nummernschild "L-RB-4321" unterstreicht nicht nur die hohen Ambitionen. Es gibt auch den Weg vor. Wenn der Verein aus der Sachsenmetropole am heutigen Freitag (ab 20.30 Uhr) im offiziellen Eröffnungsspiel beim Halleschen FC in die neue Saison startet, ist die Zahl "4" längst gestrichen. Ein Etappenziel ist geschafft - auf dem Weg in die Beletage des deutschen Fußballs. DFB.de stellt den etwas anderen Aufsteiger vor.

Mit dem heutigen Derby in Halle schließt sich für die Leipziger, bei denen im Mai 2009 der milliardenschwere Getränkehersteller Red Bull des Österreichers Dietrich Mateschitz (69) eingestiegen war, auch ein Kreis. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Regionalliga vor etwas über einem Jahr (0:0 am 19. Mai 2012) hatte der HFC noch gegen RB im eigenen Stadion etwas überraschend den Aufstieg gefeiert.

Trauer herrschte dagegen bei den "Roten Bullen", die den Sprung in die 3. Liga damals zum zweiten Mal in Folge verpassten. Auch Daniel Frahn, seit 2010 im Verein und damit einer der dienstältesten Leipziger, wirft in diesen Tagen noch einmal einen Blick zurück. "Halle hatte es sich - über die gesamte Saison gesehen - verdient", sagt der RB-Kapitän und gibt sich im Gespräch mit DFB.de sportlich. "Seitdem hat sich bei uns aber einiges getan."

Sportchef Ralf Rangnick sieht Aufstieg als Katalysator

Nach zwei gescheiterten Anläufen nahm das Projekt "Profi-Fußball in Leipzig" mit der Verpflichtung von Ralf Rangnick, der bereits 1899 Hoffenheim von der Regionalliga bis zur Bundesliga-Herbstmeisterschaft geführt hatte, als Sportdirektor und Alexander Zorniger als Trainer jedoch vor etwas über einem Jahr Fahrt auf. Der souveränen Meisterschaft in der Regionalliga Nordost (ohne Niederlage) folgten zwei enge Relegationsduelle mit West-Meister Sportfreunde Lotte (2:0/2:2 nach Verlängerung). Am Ende durften die "Roten Bullen" aber jubeln.

"Der Aufstieg in die 3. Liga war ein enormer Katalysator für all die Dinge, die wir bislang auf den Weg gebracht haben. Wenn wir nun an den richtigen Stellschrauben drehen, können wir optimistisch in die Zukunft blicken. In Leipzig wächst etwas zusammen", betont der 55-jährige Rangnick auch mit Blick auf den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrum, das nach seiner Fertigstellung im Sommer 2015 zu den modernsten Einrichtigen dieser Art in ganz Deutschland zählen soll. Infrastrukturell hat der RB-Konzern, der unter anderem auch den Formel-1-Rennstall von Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel und zahlreiche Extremsportler fördert, den Verein also schon jetzt Profi-Verhältnisse eingestellt.

Nach Verletzungspause: Frahn fiebert Auftakt entgegen

Frei nach dem Leitspruch des Sponsors soll Rangnick mit dem RB-Standort in Leipzig also zu weiteren Höhenflügen ansetzen. Dabei spielt Kapitän und Torjäger Daniel Frahn, der seinen Vertrag bereits im vergangenen Jahr langfristig bis 2016 verlängert hatte, eine große Rolle. 20 Treffer steuerte der 26-Jährige in 27 Partien zum Aufstieg bei, bis er von einer Innenbandverletzung aus der Bahn geworfen wurde. Statt Erholung auf einer sonnigen Südseeinsel arbeitete der gebürtige Potsdamer, der mit Freundin Steffi (26) in Leipzig wohnt, deshalb in der ohnehin schon kurzen Sommerpause an seinem Comeback.

"Ich bin nahezu bei 100 Prozent und fiebere dem Saisonauftakt entgegen. Eröffnungsspiel, Freitagabend und ein Derby. Es gibt nichts Schöneres", betont Frahn, der sich mit vier Treffern in den sieben Testspielen zurückmeldete und gewohnt selbstbewusst ankündigt: "Nun möchte ich meine Qualitäten auch in der 3. Liga unter Beweis stellen."

Während der Vorbereitung studierte Trainer Alexander Zorniger, der viel Wert auf ein frühes Pressing, schnelle Balleroberung und Umschalten legt, ein noch offensiveres System mit drei Stürmern ein. "Wir möchten möglichst für Spektakel sorgen. Dafür kommen die Leute schließlich ins Stadion", so der Schwabe.

"Durchmarsch? Erst einmal keine große Klappe riskieren"

Im neuen System muss sich Daniel Frahn nach dem Abgang von Stefan Kutschke (zum VfL Wolfsburg) aber erst einmal an neue Sturmpartner gewöhnen. Unter anderem verstärkten die "Roten Bullen" die Offensive mit dem dänische Nationalspieler Yussuf Poulsen und Denis Thomalla von Rangnicks Ex-Klub 1899 Hoffenheim. "Für die kurze Zeit klappt das Zusammenspiel schon ordentlich", findet Frahn.

Wegen des hochkarätig besetzten Aufgebotes gilt RB bei der Konkurrenz schon jetzt erneut als Aufstiegsaspirant. Von einer Favoritenrolle möchten Daniel Frahn und Co. aber (noch) nichts wissen: "Wir werden nicht ohne Niederlage durch die Liga marschieren können und daher erst einmal keine große Klappe riskieren. Ich erwarte Preußen Münster, den 1. FC Heidenheim und den Chemnitzer FC ganz vorne. Außerdem wird sich noch eine Überraschungsmannschaft oben reinschmuggeln."

Gradmesser gegen Preußen Münster und FC Augsburg

Nach dem Saisonauftakt in Halle warten mit Münster (27. Juli) im ersten Heimspiel sowie dem Bundesligisten FC Augsburg (2. August) im DFB-Pokal zwei weitere schwere Aufgaben auf die Sachsen. "Das werden zwei richtungsweisende Spiele für die kommenden Wochen", so Daniel Frahn, der mit den Leipzigern beim 1:3 im Testspiel gegen den Schweizer Meister FC Basel die erste Niederlage nach über 13 Monaten hinnehmen musste.

Die neue Saison nehmen die "Roten Bullen" unter dem Motto "Ab durch die Dritte" in Angriff. Der Slogan, der bereits wenige Stunden nach der Relegation auf der RB-Internetseite prangte, versteht sich fast von selbst. Doch wann Leipzig in der 2. Bundesliga ankommt, möchte auch Frahn nicht prognostizieren. Klar ist: Bis zur nächsten Ziffer auf dem Autokennzeichen soll es nicht erneut drei Jahre dauern.

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3...2...1...(meins)! Das ist nicht nur der Slogan eines weltberühmten Internet-Aktionshauses, sondern auch der wichtigste Teil des Autokennzeichens auf dem Mannschaftsbus des Drittliga-Neulings RB Leipzig. Das Nummernschild "L-RB-4321" unterstreicht nicht nur die hohen Ambitionen. Es gibt auch den Weg vor. Wenn der Verein aus der Sachsenmetropole am heutigen Freitag (ab 20.30 Uhr) im offiziellen Eröffnungsspiel beim Halleschen FC in die neue Saison startet, ist die Zahl "4" längst gestrichen. Ein Etappenziel ist geschafft - auf dem Weg in die Beletage des deutschen Fußballs. DFB.de stellt den etwas anderen Aufsteiger vor.

Mit dem heutigen Derby in Halle schließt sich für die Leipziger, bei denen im Mai 2009 der milliardenschwere Getränkehersteller Red Bull des Österreichers Dietrich Mateschitz (69) eingestiegen war, auch ein Kreis. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Regionalliga vor etwas über einem Jahr (0:0 am 19. Mai 2012) hatte der HFC noch gegen RB im eigenen Stadion etwas überraschend den Aufstieg gefeiert.

Trauer herrschte dagegen bei den "Roten Bullen", die den Sprung in die 3. Liga damals zum zweiten Mal in Folge verpassten. Auch Daniel Frahn, seit 2010 im Verein und damit einer der dienstältesten Leipziger, wirft in diesen Tagen noch einmal einen Blick zurück. "Halle hatte es sich - über die gesamte Saison gesehen - verdient", sagt der RB-Kapitän und gibt sich im Gespräch mit DFB.de sportlich. "Seitdem hat sich bei uns aber einiges getan."

Sportchef Ralf Rangnick sieht Aufstieg als Katalysator

Nach zwei gescheiterten Anläufen nahm das Projekt "Profi-Fußball in Leipzig" mit der Verpflichtung von Ralf Rangnick, der bereits 1899 Hoffenheim von der Regionalliga bis zur Bundesliga-Herbstmeisterschaft geführt hatte, als Sportdirektor und Alexander Zorniger als Trainer jedoch vor etwas über einem Jahr Fahrt auf. Der souveränen Meisterschaft in der Regionalliga Nordost (ohne Niederlage) folgten zwei enge Relegationsduelle mit West-Meister Sportfreunde Lotte (2:0/2:2 nach Verlängerung). Am Ende durften die "Roten Bullen" aber jubeln.

"Der Aufstieg in die 3. Liga war ein enormer Katalysator für all die Dinge, die wir bislang auf den Weg gebracht haben. Wenn wir nun an den richtigen Stellschrauben drehen, können wir optimistisch in die Zukunft blicken. In Leipzig wächst etwas zusammen", betont der 55-jährige Rangnick auch mit Blick auf den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrum, das nach seiner Fertigstellung im Sommer 2015 zu den modernsten Einrichtigen dieser Art in ganz Deutschland zählen soll. Infrastrukturell hat der RB-Konzern, der unter anderem auch den Formel-1-Rennstall von Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel und zahlreiche Extremsportler fördert, den Verein also schon jetzt Profi-Verhältnisse eingestellt.

Nach Verletzungspause: Frahn fiebert Auftakt entgegen

Frei nach dem Leitspruch des Sponsors soll Rangnick mit dem RB-Standort in Leipzig also zu weiteren Höhenflügen ansetzen. Dabei spielt Kapitän und Torjäger Daniel Frahn, der seinen Vertrag bereits im vergangenen Jahr langfristig bis 2016 verlängert hatte, eine große Rolle. 20 Treffer steuerte der 26-Jährige in 27 Partien zum Aufstieg bei, bis er von einer Innenbandverletzung aus der Bahn geworfen wurde. Statt Erholung auf einer sonnigen Südseeinsel arbeitete der gebürtige Potsdamer, der mit Freundin Steffi (26) in Leipzig wohnt, deshalb in der ohnehin schon kurzen Sommerpause an seinem Comeback.

"Ich bin nahezu bei 100 Prozent und fiebere dem Saisonauftakt entgegen. Eröffnungsspiel, Freitagabend und ein Derby. Es gibt nichts Schöneres", betont Frahn, der sich mit vier Treffern in den sieben Testspielen zurückmeldete und gewohnt selbstbewusst ankündigt: "Nun möchte ich meine Qualitäten auch in der 3. Liga unter Beweis stellen."

Während der Vorbereitung studierte Trainer Alexander Zorniger, der viel Wert auf ein frühes Pressing, schnelle Balleroberung und Umschalten legt, ein noch offensiveres System mit drei Stürmern ein. "Wir möchten möglichst für Spektakel sorgen. Dafür kommen die Leute schließlich ins Stadion", so der Schwabe.

"Durchmarsch? Erst einmal keine große Klappe riskieren"

Im neuen System muss sich Daniel Frahn nach dem Abgang von Stefan Kutschke (zum VfL Wolfsburg) aber erst einmal an neue Sturmpartner gewöhnen. Unter anderem verstärkten die "Roten Bullen" die Offensive mit dem dänische Nationalspieler Yussuf Poulsen und Denis Thomalla von Rangnicks Ex-Klub 1899 Hoffenheim. "Für die kurze Zeit klappt das Zusammenspiel schon ordentlich", findet Frahn.

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Wegen des hochkarätig besetzten Aufgebotes gilt RB bei der Konkurrenz schon jetzt erneut als Aufstiegsaspirant. Von einer Favoritenrolle möchten Daniel Frahn und Co. aber (noch) nichts wissen: "Wir werden nicht ohne Niederlage durch die Liga marschieren können und daher erst einmal keine große Klappe riskieren. Ich erwarte Preußen Münster, den 1. FC Heidenheim und den Chemnitzer FC ganz vorne. Außerdem wird sich noch eine Überraschungsmannschaft oben reinschmuggeln."

Gradmesser gegen Preußen Münster und FC Augsburg

Nach dem Saisonauftakt in Halle warten mit Münster (27. Juli) im ersten Heimspiel sowie dem Bundesligisten FC Augsburg (2. August) im DFB-Pokal zwei weitere schwere Aufgaben auf die Sachsen. "Das werden zwei richtungsweisende Spiele für die kommenden Wochen", so Daniel Frahn, der mit den Leipzigern beim 1:3 im Testspiel gegen den Schweizer Meister FC Basel die erste Niederlage nach über 13 Monaten hinnehmen musste.

Die neue Saison nehmen die "Roten Bullen" unter dem Motto "Ab durch die Dritte" in Angriff. Der Slogan, der bereits wenige Stunden nach der Relegation auf der RB-Internetseite prangte, versteht sich fast von selbst. Doch wann Leipzig in der 2. Bundesliga ankommt, möchte auch Frahn nicht prognostizieren. Klar ist: Bis zur nächsten Ziffer auf dem Autokennzeichen soll es nicht erneut drei Jahre dauern.