3:2 gegen England: Deutschland stürmt ins WM-Halbfinale

"Ein Freund, ein guter Freund". Ganz am Ende in der Kabine sangen die deutschen Junioren wieder ihr Lied, ein augenzwinkernder Gruß an den Trainer. Erschöpft, erleichtert, glücklich und stolz waren sie und hatten allen Grund dazu.

In den dramatischen 90 Minuten zuvor hatten sie ihren Siegeszug bei der U 17-Weltmeisterschaft in Mexiko fortgesetzt und sich damit als letzte verbliebene europäische Mannschaft im Turnier für das Halbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Steffen Freund bezwang im Viertelfinale in Morelia den Erzrivalen England mit 3:2 (2:0) und darf nun, nach dem fünften Sieg im fünften Turnierspiel, vom Titel träumen. Im Halbfinale trifft Deutschland in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (1 Uhr, live auf Eurosport) auf den WM-Gastgeber Mexiko.

"Über den Einzug ins Halbfinale sind wir überglücklich. Wir gehören zu den besten vier Mannschaften der Welt. Heute haben sich zwei sehr gute Teams gegenüber gestanden. Meine Mannschaft hat alles aus sich heraus geholt und sich den Erfolg verdient. Das große Finale zu erreichen, wäre die Krönung für eine überragende Leistung bei dieser WM", sagte Freund nach dem Triumpf im Klassiker.

Vor 16.020 Zuschauern, darunter auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, ging die deutsche Mannschaft bereits in der siebten Minute in Führung. Nach einem langen Ball von Mitchell Weiser war Samed Yesil zur Stelle. Die Engländer hatten ihre erste gute Chance durch einen strammen Schuss von Hallam Hope (14.). Erneut Yesil war es, dem in der 20. Minute fast das 2:0 gelang, als er mit einem Schuss aus der Drehung aber nur den Pfosten traf.

2:0-Pausenführung: DFB-Auswahl hat England fest im Griff

Erfolgreicher war wenig später Kaan Ayhan, der aus einem Strafraumgewühl heraus erhöhte (24.). England fand kaum zu seinem Spiel, so konsequent verrichtete das deutsche Team seine Defensivaufgaben. Die 2:0-Pausenführung war hochverdient.

Nach Wiederanpfiff musste der deutsche Torwart Odisseas Vlachodimos bei einem Weitschuss seine ganze Klasse zeigen. Nur eine Minute später war es dann erneut Yesil, der wiederum auf Vorlage von Weiser das 3:0 markierte (53.). Der Leverkusener erzielte damit bereits den fünften Turniertreffer und in seinem 19. Länderspiel das 18. Tor.

Durch einen von Sam Magri verwandelten Foulelfmeter kam England auf 1:3 heran (67.). Wenig später vergab Marvin Duksch eine goldene Gelegenheit zum vierten deutschen Treffer, als er den Ball knapp rechts am Tor vorbeischob (70.). Stattdessen gelang Hope in der 83. Spielminute der Anschlusstreffer, dem eine Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft vorausgegangen war. In der Schlussphase musste das DFB-Team zittern, durfte letztlich aber jubeln - und etwas später dann auch singen.

Freund: "Für ihr großes Ziel gekämpft"

Seine Mannschaft habe das Spiel ziemlich gut im Griff gehabt, so Freund, und verdient mit 3:0 geführt. "Die Chancen zum vierten Treffer haben wir nicht nutzen können. Durch einen Elfmeter und einen individuellen Fehler fallen dann die Tore zum 2:3." Der DFB-Trainer hofft, dass seine Mannschaft aus diesen Situationen gelernt hat: "Das Spiel war für meine 17-jährigen Spieler eine wertvolle Erfahrung."

Eine Magen-Darm-Erkrankung hatte gleich eine Reihe von Spielern am Vortag des Spiels geschwächt, Koray Günter fiel vor Anpfiff kurzfristig aus. Zudem ging Levent Aycicek krank ins Spiel. Auch deswegen sagte der ehemalige Nationalspieler und Bundesliga-Profi: "Das ist ein Beispiel dafür, dass meine Mannschaft heute an ihre Grenzen gegangen ist. Die Spieler haben für ihr großes Ziel gekämpft. Nur mit Herz und Leidenschaft kann man in solchen Ausscheidungsspielen bestehen."

Ein Flug von rund zwei Stunden mit Zwischenlandung in Mexico-City bringt die deutsche Mannschaft am Dienstag nach Torréon. Deutschland, das letzte europäische Team im Turnier, trifft dort im Norden dann vor sicherlich großer Kulisse am Donnerstag gegen den Gastgeber an. Auf dem Spiel steht der Einzug ins WM-Finale, das am Sonntag im Aztekenstadion in Mexico-City steigt.

Mit Blick auf die anstehende Aufgabe sagte Freund: "Jetzt freuen wir uns riesig auf das Halbfinale gegen Mexiko in Torreon. Es ist etwas ganz besonderes, im Halbfinale gegen den Gastgeber vor ausverkauftem Haus zu spielen. Das wird ein Fußballfest!"

[cle/th]

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"Ein Freund, ein guter Freund". Ganz am Ende in der Kabine sangen die deutschen Junioren wieder ihr Lied, ein augenzwinkernder Gruß an den Trainer. Erschöpft, erleichtert, glücklich und stolz waren sie und hatten allen Grund dazu.

In den dramatischen 90 Minuten zuvor hatten sie ihren Siegeszug bei der U 17-Weltmeisterschaft in Mexiko fortgesetzt und sich damit als letzte verbliebene europäische Mannschaft im Turnier für das Halbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Steffen Freund bezwang im Viertelfinale in Morelia den Erzrivalen England mit 3:2 (2:0) und darf nun, nach dem fünften Sieg im fünften Turnierspiel, vom Titel träumen. Im Halbfinale trifft Deutschland in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (1 Uhr, live auf Eurosport) auf den WM-Gastgeber Mexiko.

"Über den Einzug ins Halbfinale sind wir überglücklich. Wir gehören zu den besten vier Mannschaften der Welt. Heute haben sich zwei sehr gute Teams gegenüber gestanden. Meine Mannschaft hat alles aus sich heraus geholt und sich den Erfolg verdient. Das große Finale zu erreichen, wäre die Krönung für eine überragende Leistung bei dieser WM", sagte Freund nach dem Triumpf im Klassiker.

Vor 16.020 Zuschauern, darunter auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, ging die deutsche Mannschaft bereits in der siebten Minute in Führung. Nach einem langen Ball von Mitchell Weiser war Samed Yesil zur Stelle. Die Engländer hatten ihre erste gute Chance durch einen strammen Schuss von Hallam Hope (14.). Erneut Yesil war es, dem in der 20. Minute fast das 2:0 gelang, als er mit einem Schuss aus der Drehung aber nur den Pfosten traf.

2:0-Pausenführung: DFB-Auswahl hat England fest im Griff

Erfolgreicher war wenig später Kaan Ayhan, der aus einem Strafraumgewühl heraus erhöhte (24.). England fand kaum zu seinem Spiel, so konsequent verrichtete das deutsche Team seine Defensivaufgaben. Die 2:0-Pausenführung war hochverdient.

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Nach Wiederanpfiff musste der deutsche Torwart Odisseas Vlachodimos bei einem Weitschuss seine ganze Klasse zeigen. Nur eine Minute später war es dann erneut Yesil, der wiederum auf Vorlage von Weiser das 3:0 markierte (53.). Der Leverkusener erzielte damit bereits den fünften Turniertreffer und in seinem 19. Länderspiel das 18. Tor.

Durch einen von Sam Magri verwandelten Foulelfmeter kam England auf 1:3 heran (67.). Wenig später vergab Marvin Duksch eine goldene Gelegenheit zum vierten deutschen Treffer, als er den Ball knapp rechts am Tor vorbeischob (70.). Stattdessen gelang Hope in der 83. Spielminute der Anschlusstreffer, dem eine Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft vorausgegangen war. In der Schlussphase musste das DFB-Team zittern, durfte letztlich aber jubeln - und etwas später dann auch singen.

Freund: "Für ihr großes Ziel gekämpft"

Seine Mannschaft habe das Spiel ziemlich gut im Griff gehabt, so Freund, und verdient mit 3:0 geführt. "Die Chancen zum vierten Treffer haben wir nicht nutzen können. Durch einen Elfmeter und einen individuellen Fehler fallen dann die Tore zum 2:3." Der DFB-Trainer hofft, dass seine Mannschaft aus diesen Situationen gelernt hat: "Das Spiel war für meine 17-jährigen Spieler eine wertvolle Erfahrung."

Eine Magen-Darm-Erkrankung hatte gleich eine Reihe von Spielern am Vortag des Spiels geschwächt, Koray Günter fiel vor Anpfiff kurzfristig aus. Zudem ging Levent Aycicek krank ins Spiel. Auch deswegen sagte der ehemalige Nationalspieler und Bundesliga-Profi: "Das ist ein Beispiel dafür, dass meine Mannschaft heute an ihre Grenzen gegangen ist. Die Spieler haben für ihr großes Ziel gekämpft. Nur mit Herz und Leidenschaft kann man in solchen Ausscheidungsspielen bestehen."

Ein Flug von rund zwei Stunden mit Zwischenlandung in Mexico-City bringt die deutsche Mannschaft am Dienstag nach Torréon. Deutschland, das letzte europäische Team im Turnier, trifft dort im Norden dann vor sicherlich großer Kulisse am Donnerstag gegen den Gastgeber an. Auf dem Spiel steht der Einzug ins WM-Finale, das am Sonntag im Aztekenstadion in Mexico-City steigt.

Mit Blick auf die anstehende Aufgabe sagte Freund: "Jetzt freuen wir uns riesig auf das Halbfinale gegen Mexiko in Torreon. Es ist etwas ganz besonderes, im Halbfinale gegen den Gastgeber vor ausverkauftem Haus zu spielen. Das wird ein Fußballfest!"