31,1 Millionen Zuschauer: Die Schallmauer ist durchbrochen

Nationalmannschaft vor Lena und FC Bayern

Kein Spiel der Deutschen lag unter 22 Millionen Zuschauern, den höchsten Wert bis zum Halbfinale hielt die Begegnung gegen Ghana, die mit 29,19 Millionen Fans vor den Bildschirmen nur knapp an der alten Topmarke vorbeigeschrammt war.

Zum Vergleich: Als Lena Meyer-Landrut vor ein paar Wochen den Eurovision Song Contest gewann, lag der Zuschauerschnitt bei 14,69 Millionen. Das Champions-League-Finale zwischen dem deutschen Meister Bayern München und Inter Mailand sahen Mitte Mai bei Sat.1 "nur" 11,98 Millionen Zuschauer.

Eine enorme Steigerung der Zuschauerzahlen halte er jedoch nicht mehr für möglich, sagt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky: "Diese Zahlen sind kaum noch zu toppen." Die Entwicklung ist beeindruckend: 1998 schauten im Schnitt 10,28 Millionen Menschen zu, wenn die Mannschaften um den WM-Titel kämpften, 2006 waren es schon 12,67.

Public Viewing: Von der Modeerscheinung zur Institution

Von der Modeerscheinung zur Institution hat sich indes das Public Viewing gemausert. Millionen Fans sind gekommen, zur Fanmeile in Berlin, zum Heiligengeistfeld in Hamburg, zum Opernstrand in Frankfurt, ins Münchner Olympiastadion, in die Kölner Arena, aber auch im privaten Rahmen zu Grillfesten und Geburtstagsparties. Überall hin - 12,05 Millionen waren es beim ersten Spiel gegen Australien. Weitere Ergebnisse stehen noch aus.

Was schon klar ist: "50 Prozent der Fans bei einer WM sind Frauen", sagt Hackforth. "Die Bundesliga ist immer noch eine Männerdomäne, beim Großereignis WM ist das anders." Das habe zu tun mit dem Eventcharakter solcher Spiele, mit dem Gefühl von Gemeinsamkeit, dem Feiern, das für Menschen beiderlei Geschlechts interessant sei.

Der Erfolg des Fernsehens - Axel Balkausky ordnet ihn so ein: "Er ist eine schöne Bestätigung auch für uns", sagt der ARD-Mann. "Dieser Erfolg ist ein Erfolg der Nationalmannschaft. Aber wir profitieren auch davon, wie emotionalisiert die Deutschen sind. Fußball ist eines der letzten elektronischen Lagerfeuer, denn die WM eint die Menschen im ganzen Land."

[gt]


[bild2]

Die Schallmauer ist durchbrochen - 31,1 Millionen TV-Zuschauer erlebten am Mittwochabend das 0:1 des deutschen Teams im WM-Halbfinale gegen Europameister Spanien live vor den Bildschirmen. Es ist der höchste Wert seit Messung der Fernsehreichweiten in Deutschland vor 35 Jahren.

Noch nie hat eine TV-Übertragung im Mittelwert mehr als 30 Millionen Zuschauer gehabt. Den vorherigen Rekord hielt ebenfalls ein Fußballspiel: das Halbfinale Deutschland gegen Italien (0:2 n.V.) vor vier Jahren, als 29,66 Millionen im Schnitt zugeschaut hatten. Beim EM-Halbfinale 2008 gegen die Türkei (3:2) waren es nur 200.000 weniger gewesen.

Medienwissenschaftler: "Das ist sensationell"

Diese Zahl gibt jedoch noch nicht annähernd wieder, wie viele Menschen tatsächlich das Spiel gesehen hatten. "Quoten und Marktanteile beziehen sich nur auf den häuslichen Empfang", sagt Medienwissenschaftler Prof. Dr. Josef Hackforth von der TU München. "Da kommt man, wenn man nicht kleinlich ist, an die 40 bis 50, vielleicht 55 Millionen Deutsche, die sich ein Fußballspiel anschauen. Das ist sensationell."

An diese Marke kommt Gottschalk nicht heran, nicht Bohlen, nicht Jauch und auch nicht der "Tatort". Quotenkönig ist der Fußball. In diesem Jahr berichten ARD, ZDF und RTL sowie Sky vom Turnier in Südafrika.

"Zu Bestleistungen jeglicher Art fähig"

"Die deutsche Mannschaft ist offenbar zu Bestleistungen jeglicher Art fähig", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz nach dem 4:0 im Viertelfinale gegen Argentinien, das seinem Sender einen Rekordmarktanteil von 89,2 Prozent bescherte.

An diese Marke kam selbst das Halbfinale gegen Spanien (84,7) nicht ganz heran, wenngleich die absolute Zahl beim Argentinien-Spiel annähernd sechs Millionen geringer war. Dafür stellte das WM-Halbfinale mit einem Spitzenwert von 32,88 Millionen Zuschauern in der zweiten Halbzeit eine weitere Bestmarke auf.

Nationalmannschaft vor Lena und FC Bayern

Kein Spiel der Deutschen lag unter 22 Millionen Zuschauern, den höchsten Wert bis zum Halbfinale hielt die Begegnung gegen Ghana, die mit 29,19 Millionen Fans vor den Bildschirmen nur knapp an der alten Topmarke vorbeigeschrammt war.

Zum Vergleich: Als Lena Meyer-Landrut vor ein paar Wochen den Eurovision Song Contest gewann, lag der Zuschauerschnitt bei 14,69 Millionen. Das Champions-League-Finale zwischen dem deutschen Meister Bayern München und Inter Mailand sahen Mitte Mai bei Sat.1 "nur" 11,98 Millionen Zuschauer.

Eine enorme Steigerung der Zuschauerzahlen halte er jedoch nicht mehr für möglich, sagt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky: "Diese Zahlen sind kaum noch zu toppen." Die Entwicklung ist beeindruckend: 1998 schauten im Schnitt 10,28 Millionen Menschen zu, wenn die Mannschaften um den WM-Titel kämpften, 2006 waren es schon 12,67.

Public Viewing: Von der Modeerscheinung zur Institution

Von der Modeerscheinung zur Institution hat sich indes das Public Viewing gemausert. Millionen Fans sind gekommen, zur Fanmeile in Berlin, zum Heiligengeistfeld in Hamburg, zum Opernstrand in Frankfurt, ins Münchner Olympiastadion, in die Kölner Arena, aber auch im privaten Rahmen zu Grillfesten und Geburtstagsparties. Überall hin - 12,05 Millionen waren es beim ersten Spiel gegen Australien. Weitere Ergebnisse stehen noch aus.

[bild1]

Was schon klar ist: "50 Prozent der Fans bei einer WM sind Frauen", sagt Hackforth. "Die Bundesliga ist immer noch eine Männerdomäne, beim Großereignis WM ist das anders." Das habe zu tun mit dem Eventcharakter solcher Spiele, mit dem Gefühl von Gemeinsamkeit, dem Feiern, das für Menschen beiderlei Geschlechts interessant sei.

Der Erfolg des Fernsehens - Axel Balkausky ordnet ihn so ein: "Er ist eine schöne Bestätigung auch für uns", sagt der ARD-Mann. "Dieser Erfolg ist ein Erfolg der Nationalmannschaft. Aber wir profitieren auch davon, wie emotionalisiert die Deutschen sind. Fußball ist eines der letzten elektronischen Lagerfeuer, denn die WM eint die Menschen im ganzen Land."