Die 3. Liga hat sich etabliert: als Profiliga mit starkem Niveau, als Sprungbrett
für Talente, als Spielklasse mit großen Namen und Klubs mit großer
Geschichte. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihr fünftes Jahr.
Anton Fink kann sich freuen. Der Stürmer des Chemnitzer FC hat
in der neuen Saison gute Chancen, Platz eins in der ewigen Torschützenliste
der 3. Liga zurückzuerobern. Marcel Reichwein, führend mit 41
Toren, ist zum Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen gewechselt. Tobias
Schweinsteiger (40) wird künftig die zweite Mannschaft des FC Bayern
München in der Regionalliga anführen, Frank Löning (39) ist mit dem
SV Sandhausen aufgestiegen. Bleiben noch Fink (37 Treffer) und Eric
Agyemang (39) von Arminia Bielefeld, wobei der Quotient aus Spielen
und Toren für den Chemnitzer spricht. Fink und Agyemang sind
Männer der ersten Stunde in der 3. Liga. Sie waren schon dabei, als
die Liga 2008 aus der Taufe gehoben wurde. Agyemang spielte damals
in Aue, Fink stürmte für Unterhaching und wurde der erste Torschützenkönig
der neuen Spielklasse, die jetzt in ihre fünfte Saison geht.
Relegation: Vorteil 3. Liga
Längst hat sich die 3. Liga bewährt, etabliert, ausgezeichnet.
Sie erfüllte ihre Zielsetzungen von Beginn an. Die Lücke zur 2. Bundesliga
wurde kleiner – ob sportlich, finanziell oder strukturell. Bestes Beispiel: In der Relegation hat sich in vier Vergleichen stets der Drittligist
gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga durchgesetzt, zuletzt
der SSV Jahn Regensburg gegen
den Karlsruher SC. "Das ist ein klares
Zeichen für die Stärke der
3. Liga", sagt DFB-Generalsekretär
Helmut Sandrock.
Darüber hinaus erweist sich die
Liga wie erhofft als Sprungbrett für
den Nachwuchs. Die höchste Spielklasse
unter DFB-Regie bietet eine
Bühne, auf der Talente reifen und
sich für höhere Aufgaben empfehlen
können. Die prominentesten
Beispiele heißen Thomas Müller
und Holger Badstuber, auch die heutigen
Leverkusener Bernd Leno
(VfB Stuttgart II) und Karim Bellarabi
(Eintracht Braunschweig)
haben die Bühne 3. Liga genutzt.
Gleiches gilt für U 21-Nationalspieler
Alexander Esswein, der 2011 von
Dresden nach Nürnberg wechselte.
Und die neue Generation steht
schon in den Startlöchern, angeführt
von Rani Khedira, Dritter der
U 17-WM, jüngerer Bruder von Nationalspieler Sami Khedira und Drittliga-Spieler in der U 23 des VfB
Stuttgart.
Trainer Weinzierl: Von Liga drei in Liga eins
Dass die 3. Liga auch ein Sprungbrett
für Trainer sein kann, hat in
diesem Sommer Markus Weinzierl
gezeigt. Er führte Regensburg mit
bescheidenen finanziellen Mitteln
überraschend auf Platz drei und zum
Aufstieg, jetzt ist er Chefcoach beim
Bundesligisten FC Augsburg. Auch
prominente Namen mit großer
Vergangenheit sind immer wieder
auf den Trainerbänken zu finden.
Mehmet Scholl hat in der 3. Liga
gearbeitet, Heiko Herrlich, Klaus
Augenthaler. Ein anderer Weltmeister
von 1990, Andreas Möller,
war Sportdirektor bei Kickers Offenbach,
wo der frühere Bundesliga-
Stürmer Arie van Lent seit einem
Jahr Coach ist.
Wenn Tradition verpflichtet,
können sich die Fans auf die neue
Saison besonders freuen. Hansa
Rostock, Alemannia Aachen und
der Karlsruher SC sind aus der
2. Bundesliga ab-, die Stuttgarter
Kickers aus der Regionalliga aufgestiegen – vier Klubs, die früher
in der Bundesliga gespielt haben.
[bild1]
Die 3. Liga hat sich etabliert: als Profiliga mit starkem Niveau, als Sprungbrett
für Talente, als Spielklasse mit großen Namen und Klubs mit großer
Geschichte. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihr fünftes Jahr.
Anton Fink kann sich freuen. Der Stürmer des Chemnitzer FC hat
in der neuen Saison gute Chancen, Platz eins in der ewigen Torschützenliste
der 3. Liga zurückzuerobern. Marcel Reichwein, führend mit 41
Toren, ist zum Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen gewechselt. Tobias
Schweinsteiger (40) wird künftig die zweite Mannschaft des FC Bayern
München in der Regionalliga anführen, Frank Löning (39) ist mit dem
SV Sandhausen aufgestiegen. Bleiben noch Fink (37 Treffer) und Eric
Agyemang (39) von Arminia Bielefeld, wobei der Quotient aus Spielen
und Toren für den Chemnitzer spricht. Fink und Agyemang sind
Männer der ersten Stunde in der 3. Liga. Sie waren schon dabei, als
die Liga 2008 aus der Taufe gehoben wurde. Agyemang spielte damals
in Aue, Fink stürmte für Unterhaching und wurde der erste Torschützenkönig
der neuen Spielklasse, die jetzt in ihre fünfte Saison geht.
Relegation: Vorteil 3. Liga
Längst hat sich die 3. Liga bewährt, etabliert, ausgezeichnet.
Sie erfüllte ihre Zielsetzungen von Beginn an. Die Lücke zur 2. Bundesliga
wurde kleiner – ob sportlich, finanziell oder strukturell. Bestes Beispiel: In der Relegation hat sich in vier Vergleichen stets der Drittligist
gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga durchgesetzt, zuletzt
der SSV Jahn Regensburg gegen
den Karlsruher SC. "Das ist ein klares
Zeichen für die Stärke der
3. Liga", sagt DFB-Generalsekretär
Helmut Sandrock.
Darüber hinaus erweist sich die
Liga wie erhofft als Sprungbrett für
den Nachwuchs. Die höchste Spielklasse
unter DFB-Regie bietet eine
Bühne, auf der Talente reifen und
sich für höhere Aufgaben empfehlen
können. Die prominentesten
Beispiele heißen Thomas Müller
und Holger Badstuber, auch die heutigen
Leverkusener Bernd Leno
(VfB Stuttgart II) und Karim Bellarabi
(Eintracht Braunschweig)
haben die Bühne 3. Liga genutzt.
Gleiches gilt für U 21-Nationalspieler
Alexander Esswein, der 2011 von
Dresden nach Nürnberg wechselte.
Und die neue Generation steht
schon in den Startlöchern, angeführt
von Rani Khedira, Dritter der
U 17-WM, jüngerer Bruder von Nationalspieler Sami Khedira und Drittliga-Spieler in der U 23 des VfB
Stuttgart.
Trainer Weinzierl: Von Liga drei in Liga eins
Dass die 3. Liga auch ein Sprungbrett
für Trainer sein kann, hat in
diesem Sommer Markus Weinzierl
gezeigt. Er führte Regensburg mit
bescheidenen finanziellen Mitteln
überraschend auf Platz drei und zum
Aufstieg, jetzt ist er Chefcoach beim
Bundesligisten FC Augsburg. Auch
prominente Namen mit großer
Vergangenheit sind immer wieder
auf den Trainerbänken zu finden.
Mehmet Scholl hat in der 3. Liga
gearbeitet, Heiko Herrlich, Klaus
Augenthaler. Ein anderer Weltmeister
von 1990, Andreas Möller,
war Sportdirektor bei Kickers Offenbach,
wo der frühere Bundesliga-
Stürmer Arie van Lent seit einem
Jahr Coach ist.
Wenn Tradition verpflichtet,
können sich die Fans auf die neue
Saison besonders freuen. Hansa
Rostock, Alemannia Aachen und
der Karlsruher SC sind aus der
2. Bundesliga ab-, die Stuttgarter
Kickers aus der Regionalliga aufgestiegen – vier Klubs, die früher
in der Bundesliga gespielt haben.
Der KSC, der Stars wie Oliver Kahn
und Mehmet Scholl herausbrachte,
stand sogar mal im Halbfinale
des UEFA-Cups, in der legendären
Saison 1993/1994 mit dem
noch legendäreren 7:0-Triumph
über den FC Valencia. Vereine wie
Arminia Bielefeld, Rot-Weiß
Erfurt, der Chemnitzer FC, das
Bundesliga-Gründungsmitglied
Preußen Münster oder der DFB-Pokalsieger
von 1970, Kickers
Offenbach, stehen ebenfalls für
gute, alte Zeiten, eine treue Fangemeinde
und eine ambitionierte
Zukunft. Von den 20 Vereinen der
Saison 2012/2013 haben 13 schon
erstklassig gespielt.
"Europaweit führend"
Solche Vereine, solche Namen
tun der Liga in Verbindung mit
ihrem Ausbildungscharakter gut.
Bereits im Vorjahr durfte Helmut
Sandrock vermelden, dass Deutschland
im Vergleich der 3. Ligen
"europaweit führend ist in puncto
TV-Erlöse, TV-Berichterstattung
oder Infrastruktur – und zwar mit
deutlichem Abstand". Die ARD zeigt
im Rahmen der Sportschau Ausschnitte
von drei Spielen, in den
dritten Programmen und auf deren
Internet-Plattformen wird regelmäßig
berichtet – auch live. So wie
zum Auftakt der neuen Saison. Am
Freitag, 20. Juli, überträgt der WDR
das Eröffnungsspiel zwischen Bielefeld
und Aachen.
[bild2]
Die Drittligisten können mit Rundenbeginn
einen neuen Service in
Anspruch nehmen. Der Anbieter "Die
Ligen" filmt alle Spiele und stellt die
Aufnahmen in Zusammenarbeit mit
dem DFB auf einer Videoplattform
für Analysezwecke zur Verfügung.
"Dieses Angebot unterstreicht den
hohen Anspruch der 3. Liga und zeigt,
wie professionell dort gearbeitet
wird", sagt Ulf Schott, Direktor Spielbetrieb
beim Deutschen Fußball-
Bund.
Helmut Sandrock fällt es nicht
schwer, die 3. Liga als Erfolgsmodell
zu bezeichnen. "Wir sind mit der
Entwicklung sehr zufrieden", sagt
der Generalsekretär. "Wirtschaftlich
hat sich die 3. Liga aus dem Stand
heraus zur drittumsatzstärksten
Profiliga in Deutschland nach der
Bundesliga und 2. Bundesliga entwickelt
– noch vor Eishockey, Handball
und Basketball." Beste Voraussetzungen
also für ein erfolgreiches
fünftes Jahr.