Toni Kroos hat mit Real Madrid zum dritten Mal in Folge das Endspiel der Champions League erreicht. Im packenden Halbfinalrückspiel gegen den FC Bayern reichte dem Weltmeister mit seinen Königlichen ein 2:2 (1:1) zum Weiterkommen, die erste Partie vor sechs Tagen hatte Real in München 2:1 (1:1) gewonnen.
Im Estadio Bernabeu schoss Nationalspieler Joshua Kimmich die Münchner wie im ersten Duell in Führung (3.), wie im ersten Duell drehte Real die Partie mit Hilfe eines individuellen Fehlers der Münchner, Karim Benzema traf doppelt (11./46.). Die Bayern brauchten nun zwei Tore, James gelang nach toller Vorarbeit von Niklas Süle der Ausgleich (63.), zu mehr reichte es für den anstürmenden FC Bayern jedoch nicht mehr, der damit weiter auf den ersten Finaleinzug seit 2013 warten muss.
Kroos: "Wir haben die Fehler der Bayern gnadenlos ausgenutzt"
"Wenn die beiden Teams gegeneinander spielen, wird es immer wild, weil beide nach vorne hin sehr stark sind und wir beide nicht so gut verteidigen, wir sogar einen Tick schlechter über beide Spiele gesehen, aber wir sind trotzdem weiter", sagte Kroos im ZDF: "Wir haben die Fehler der Bayern gnadenlos ausgenutzt, haben heute besser gespielt als letzte Woche in München, aber die Bayern waren heute auch wieder extrem gefährlich."
"Das tut extrem weh, weil wir gefühlt in beiden Spielen ein Chancenplus hatten. Daraus hätten wir mehr machen müssen", sagte Bayerns Mats Hummels: "Unsere individuellen Fehler haben das Duell entschieden." Auch Thomas Müller haderte: "Wir haben besser als in München gespielt, aber den Ball wieder nicht oft genug über die Linie gebracht. Wie im Hinspiel auch schenken wir ein Tor einfach weg. Das darf dir in der Endsumme in so einem Halbfinale einfach nicht passieren. Es war trotzdem möglich, weiterzukommen. Es war ein Wahnsinnsspiel."
Kroos greift nach Rekordtitel
Beim Endspiel in Kiew am 26. Mai (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) könnte Kroos damit als erster deutscher Fußballer zum vierten Mal den Henkelpott gewinnen. Nach seinen Triumphen mit Real Madrid 2016 und 2017 sowie dem FC Bayern 2013 liegt der 28-Jährige derzeit gleichauf mit Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Maier, Gerd Müller, Franz Roth, Georg Schwarzenbeck und Hans-Josef Kappellmann, die den höchsten europäischen Klubwettwerb mit der legendären Bayern-Mannschaft in den Jahren 1974 bis 1976 dreimal in Folge gewannen. Auch Horst Blankenburg siegte mit Ajax Amsterdam dreimal (1971 bis 1973).
Im Estadio Bernabeu sah es zunächst nach einer erfolgreichen Aufholjagd der Bayern aus. Vom Anpfiff weg übten die Münchner massiven Druck aus, nach einem ersten Abschlussversuch von Thomas Müller (2.) klingelte es schon nach 175 Sekunden erstmals im Real-Netz. Bei einer Flanke von rechts fiel Kimmich die Kugel nach einem Dreikampf zwischen Corentin Tolisso und Reals Innenverteidigern Sergio Ramos und Raphael Varane vor die Füße und der 23-Jährige staubte aus vier Metern eiskalt zur Führung ab.
James vergibt Großchance
Madrid schüttelte sich anschließend kurz und kam zum schnellen Ausgleich. Kimmich konnte Marcelo auf der linken Außenbahn nicht entscheidend an der Flanke hindern, am langen Pfosten entkam Benzema Gegenspieler David Alaba und nickte ein (11.). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancenplus für den FC Bayern. Robert Lewandowski (21.), Mats Hummels (22.) und Müller (32.) scheiterten an Real-Keeper Keylor Navas. Auf der Gegenseite retteten Kimmich (28.) und Thiago (30.) bei schnellen Real-Angriffen, gegen Cristiano Ronaldo war Sven Ulreich zur Stelle (39.).
Die dickste Gelegenheit zum 2:1 vergab James, der nach starkem Einsatz von Lewandowski und Müller aus zwei Metern nur noch einschieben musste, den Ball aber über das Tor lenkte (34.). Pech hatten die Münchner zudem als Schiedsrichter Cüneyt Cakir ein vermeintliches Handspiel von Marcelo im Strafraum nicht ahndete (45+2.).
Benzema nutzt Abwehrschnitzer
24 Sekunden nach Wiederanpfiff gerieten die Münchner dann wie im Hinspiel durch einen haarsträubenden Fehler ins Hintertreffen. Corentin Tolisso spielte unter Druck einen Rückpass, bei dem Ulreich nicht wusste, ob er mit rechts, mit links oder zur Not mit den Armen hingehen sollte. Der Ball rollte am Schlussmann vorbei Richtung Tor, Benzema setzte nach und schob zum 2:1 ein.
Ronaldo ließ danach die Großchance zur Vorentscheidung aus (54.), ehe sich die Bayern fingen, auf das 2:2 drängten und trafen. Süle bediente per mustergültiger Flanke James, dessen Schuss zunächst geblockt wurde. Der Kolumbianer setzte nach und netzte im zweiten Versuch ein (63.).
Müller mit der letzten Chance
Die Bayern stürmten danach an, tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor von Keylor Navas auf, brachten den Ball aber nicht über die Linie.
Die letzten Gelegenheit vergaben Hummels, der einen Kopfball knapp am rechten Pfosten vorbeilegte (90+1.) und Müller, der nach einem Steilpass mit der letzten Aktion des Spiels allein vor Navas auftauchte, die Kugel aber nicht mehr kontrolliert auf den Kasten brachte. "Wenn der Ball einen halben Meter anders kommt, mache ich den rein, wir sind im Endspiel und hier brennt die Bude", sagte Müller nach dem wie im Vorjahr äußerst knappen Aus der Bayern im Duell mit Madrid.
[sid/mw]
Toni Kroos hat mit Real Madrid zum dritten Mal in Folge das Endspiel der Champions League erreicht. Im packenden Halbfinalrückspiel gegen den FC Bayern reichte dem Weltmeister mit seinen Königlichen ein 2:2 (1:1) zum Weiterkommen, die erste Partie vor sechs Tagen hatte Real in München 2:1 (1:1) gewonnen.
Im Estadio Bernabeu schoss Nationalspieler Joshua Kimmich die Münchner wie im ersten Duell in Führung (3.), wie im ersten Duell drehte Real die Partie mit Hilfe eines individuellen Fehlers der Münchner, Karim Benzema traf doppelt (11./46.). Die Bayern brauchten nun zwei Tore, James gelang nach toller Vorarbeit von Niklas Süle der Ausgleich (63.), zu mehr reichte es für den anstürmenden FC Bayern jedoch nicht mehr, der damit weiter auf den ersten Finaleinzug seit 2013 warten muss.
Kroos: "Wir haben die Fehler der Bayern gnadenlos ausgenutzt"
"Wenn die beiden Teams gegeneinander spielen, wird es immer wild, weil beide nach vorne hin sehr stark sind und wir beide nicht so gut verteidigen, wir sogar einen Tick schlechter über beide Spiele gesehen, aber wir sind trotzdem weiter", sagte Kroos im ZDF: "Wir haben die Fehler der Bayern gnadenlos ausgenutzt, haben heute besser gespielt als letzte Woche in München, aber die Bayern waren heute auch wieder extrem gefährlich."
"Das tut extrem weh, weil wir gefühlt in beiden Spielen ein Chancenplus hatten. Daraus hätten wir mehr machen müssen", sagte Bayerns Mats Hummels: "Unsere individuellen Fehler haben das Duell entschieden." Auch Thomas Müller haderte: "Wir haben besser als in München gespielt, aber den Ball wieder nicht oft genug über die Linie gebracht. Wie im Hinspiel auch schenken wir ein Tor einfach weg. Das darf dir in der Endsumme in so einem Halbfinale einfach nicht passieren. Es war trotzdem möglich, weiterzukommen. Es war ein Wahnsinnsspiel."
Kroos greift nach Rekordtitel
Beim Endspiel in Kiew am 26. Mai (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) könnte Kroos damit als erster deutscher Fußballer zum vierten Mal den Henkelpott gewinnen. Nach seinen Triumphen mit Real Madrid 2016 und 2017 sowie dem FC Bayern 2013 liegt der 28-Jährige derzeit gleichauf mit Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Maier, Gerd Müller, Franz Roth, Georg Schwarzenbeck und Hans-Josef Kappellmann, die den höchsten europäischen Klubwettwerb mit der legendären Bayern-Mannschaft in den Jahren 1974 bis 1976 dreimal in Folge gewannen. Auch Horst Blankenburg siegte mit Ajax Amsterdam dreimal (1971 bis 1973).
Im Estadio Bernabeu sah es zunächst nach einer erfolgreichen Aufholjagd der Bayern aus. Vom Anpfiff weg übten die Münchner massiven Druck aus, nach einem ersten Abschlussversuch von Thomas Müller (2.) klingelte es schon nach 175 Sekunden erstmals im Real-Netz. Bei einer Flanke von rechts fiel Kimmich die Kugel nach einem Dreikampf zwischen Corentin Tolisso und Reals Innenverteidigern Sergio Ramos und Raphael Varane vor die Füße und der 23-Jährige staubte aus vier Metern eiskalt zur Führung ab.
James vergibt Großchance
Madrid schüttelte sich anschließend kurz und kam zum schnellen Ausgleich. Kimmich konnte Marcelo auf der linken Außenbahn nicht entscheidend an der Flanke hindern, am langen Pfosten entkam Benzema Gegenspieler David Alaba und nickte ein (11.). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancenplus für den FC Bayern. Robert Lewandowski (21.), Mats Hummels (22.) und Müller (32.) scheiterten an Real-Keeper Keylor Navas. Auf der Gegenseite retteten Kimmich (28.) und Thiago (30.) bei schnellen Real-Angriffen, gegen Cristiano Ronaldo war Sven Ulreich zur Stelle (39.).
Die dickste Gelegenheit zum 2:1 vergab James, der nach starkem Einsatz von Lewandowski und Müller aus zwei Metern nur noch einschieben musste, den Ball aber über das Tor lenkte (34.). Pech hatten die Münchner zudem als Schiedsrichter Cüneyt Cakir ein vermeintliches Handspiel von Marcelo im Strafraum nicht ahndete (45+2.).
Benzema nutzt Abwehrschnitzer
24 Sekunden nach Wiederanpfiff gerieten die Münchner dann wie im Hinspiel durch einen haarsträubenden Fehler ins Hintertreffen. Corentin Tolisso spielte unter Druck einen Rückpass, bei dem Ulreich nicht wusste, ob er mit rechts, mit links oder zur Not mit den Armen hingehen sollte. Der Ball rollte am Schlussmann vorbei Richtung Tor, Benzema setzte nach und schob zum 2:1 ein.
Ronaldo ließ danach die Großchance zur Vorentscheidung aus (54.), ehe sich die Bayern fingen, auf das 2:2 drängten und trafen. Süle bediente per mustergültiger Flanke James, dessen Schuss zunächst geblockt wurde. Der Kolumbianer setzte nach und netzte im zweiten Versuch ein (63.).
Müller mit der letzten Chance
Die Bayern stürmten danach an, tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor von Keylor Navas auf, brachten den Ball aber nicht über die Linie.
Die letzten Gelegenheit vergaben Hummels, der einen Kopfball knapp am rechten Pfosten vorbeilegte (90+1.) und Müller, der nach einem Steilpass mit der letzten Aktion des Spiels allein vor Navas auftauchte, die Kugel aber nicht mehr kontrolliert auf den Kasten brachte. "Wenn der Ball einen halben Meter anders kommt, mache ich den rein, wir sind im Endspiel und hier brennt die Bude", sagte Müller nach dem wie im Vorjahr äußerst knappen Aus der Bayern im Duell mit Madrid.
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