20 Jahre: Aktion Ehrenamt feiert Jubiläum

Vor 20 Jahren starteten der DFB und seine Landesverbände die Aktion Ehrenamt. Sie stärkt und würdigt die Menschen, die sich in den Vereinen mit Herz und Leidenschaft engagieren. Und hat sich der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst.

Als die ersten Ehrenamtlichen in den Club 100 aufgenommen wurden, war Helmut Kohl noch Bundeskanzler. Ins Internet ging man mit einem 26k-Modem, Handys hatten weder Touch- noch Farbdisplays. Borussia Dortmund war Champions-League-Sieger, Schalke 04 UEFA-Cup-Titelträger und der 1. FC Kaiserslautern schickte sich an, als Aufsteiger Deutscher Meister zu werden. Im Team der Nationalmannschaft standen Oliver Bierhoff, Ulf Kirsten und Mario Basler. Benjamin Henrichs war gerade erst geboren.

Das Ehrenamt hat sich gewandelt

Viel Zeit ist seitdem vergangen, vieles hat sich verändert. Die Kanzlerin heißt jetzt Merkel, wir surfen mit Smartphones mit LTE-Geschwindigkeit, Meister wird ziemlich oft Bayern München. Auch das Ehrenamt hat sich gewandelt. Ehrenamtliche sind oftmals nicht mehr ein Leben lang selbstlos und treu für ihren Verein tätig, sondern kurzfristig, zweckgebunden, aufgabenorientiert. Gründe hierfür liegen in der gesellschaftlichen Veränderung. Schüler gehen in Ganztagsschulen, Jobs dauern bis in die Abendstunden, für die berufliche Karriere brauchen wir Praktika, Auslandserfahrung und regionale Ungebundenheit. Eine langfristige Bindung an den Verein passt da nicht rein.

Die Aktion Ehrenamt hat sich daran angepasst. Vor 20 Jahren wurde sie ins Leben gerufen, um alle Aktivitäten zur Förderung von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement zusammenzufassen. Keine andere Aktion des DFB besteht schon so lange ohne Unterbrechung. Weil ihre Aufgaben auch nicht so schnell erledigt sein werden.

Gewinnen, Qualifizieren, Binden, Verabschieden

Der DFB möchte die entscheidenden Leute in den Vereinen stärken: Vorsitzende, Fußball-Abteilungsleiter/innen, Jugendleiter/innen, Schatzmeister/innen, Trainer/innen. Ihre Funktionen im Verein sind der Schlüssel, denn sie sorgen für Weiterentwicklung. Die Qualität ihrer Arbeit soll verbessert und das Image des Ehrenamts gefördert werden.

Peter Frymuth wurde 1997 gerade Vizepräsident bei Fortuna Düsseldorf. Mittlerweile ist er eines von acht Ehrenmitgliedern der Fortuna, war zehn Jahre Vorstandsvorsitzender und ist seit 2013 Präsident des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Als DFB-Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung ist er auch zuständig für die Aktion Ehrenamt. "Die Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter ist heutzutage vielmehr 'Mitarbeiterentwicklung' und damit aktive Unterstützung unserer Fußballvereine und -verbände", sagt der 60-Jährige. "Gewinnen – Qualifizieren – Binden – Verabschieden: Diese Viererkette der Mitarbeiterentwicklung ist das Herzstück der Aktion Ehrenamt!"

Gewinnung neuer Ehrenamtlicher größte Herausforderung

Wie kann man mit passenden Angeboten und Möglichkeiten zur Kompetenzentwicklung besonders junge Menschen für ein Ehrenamt gewinnen? Wie kann man mehr Mädchen, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund ins Ehrenamt bringen? Die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher ist eine der größten Herausforderungen des Amateurfußballs. Eine Maßnahme sind unter anderem Fort- und Weiterbildungsangebote wie Kurzschulungen und Online-Seminare. Aber auch Auszeichnungen im Rahmen der DFB-Anerkennungskultur sind wichtig.

Hierbei wird seit 20 Jahren jährlich in jedem der 280 Fußballkreise Deutschlands eine Ehrenamtlicher oder ein Ehrenamtlicher mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet. 100 Preisträger davon werden als zusätzliche Anerkennung für ihr herausragendes Engagement in den Club 100 aufgenommen und im Rahmen einer Ehrungsveranstaltung rund um ein Länderspiel für ihr herausragendes Engagement geehrt. Seit 2016 werden zusätzlich in jedem Fußballkreis junge "Fußballhelden" ausgezeichnet. Ausgewählte Kinder- und Jugendtrainer im Alter zwischen 16 und 30 Jahren belohnen der DFB und seine Landesverbände in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner KOMM MIT mit einer fünftägigen Fußball-Bildungsreise nach Spanien.



Vor 20 Jahren starteten der DFB und seine Landesverbände die Aktion Ehrenamt. Sie stärkt und würdigt die Menschen, die sich in den Vereinen mit Herz und Leidenschaft engagieren. Und hat sich der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst.

Als die ersten Ehrenamtlichen in den Club 100 aufgenommen wurden, war Helmut Kohl noch Bundeskanzler. Ins Internet ging man mit einem 26k-Modem, Handys hatten weder Touch- noch Farbdisplays. Borussia Dortmund war Champions-League-Sieger, Schalke 04 UEFA-Cup-Titelträger und der 1. FC Kaiserslautern schickte sich an, als Aufsteiger Deutscher Meister zu werden. Im Team der Nationalmannschaft standen Oliver Bierhoff, Ulf Kirsten und Mario Basler. Benjamin Henrichs war gerade erst geboren.

Das Ehrenamt hat sich gewandelt

Viel Zeit ist seitdem vergangen, vieles hat sich verändert. Die Kanzlerin heißt jetzt Merkel, wir surfen mit Smartphones mit LTE-Geschwindigkeit, Meister wird ziemlich oft Bayern München. Auch das Ehrenamt hat sich gewandelt. Ehrenamtliche sind oftmals nicht mehr ein Leben lang selbstlos und treu für ihren Verein tätig, sondern kurzfristig, zweckgebunden, aufgabenorientiert. Gründe hierfür liegen in der gesellschaftlichen Veränderung. Schüler gehen in Ganztagsschulen, Jobs dauern bis in die Abendstunden, für die berufliche Karriere brauchen wir Praktika, Auslandserfahrung und regionale Ungebundenheit. Eine langfristige Bindung an den Verein passt da nicht rein.

Die Aktion Ehrenamt hat sich daran angepasst. Vor 20 Jahren wurde sie ins Leben gerufen, um alle Aktivitäten zur Förderung von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement zusammenzufassen. Keine andere Aktion des DFB besteht schon so lange ohne Unterbrechung. Weil ihre Aufgaben auch nicht so schnell erledigt sein werden.

Gewinnen, Qualifizieren, Binden, Verabschieden

Der DFB möchte die entscheidenden Leute in den Vereinen stärken: Vorsitzende, Fußball-Abteilungsleiter/innen, Jugendleiter/innen, Schatzmeister/innen, Trainer/innen. Ihre Funktionen im Verein sind der Schlüssel, denn sie sorgen für Weiterentwicklung. Die Qualität ihrer Arbeit soll verbessert und das Image des Ehrenamts gefördert werden.

Peter Frymuth wurde 1997 gerade Vizepräsident bei Fortuna Düsseldorf. Mittlerweile ist er eines von acht Ehrenmitgliedern der Fortuna, war zehn Jahre Vorstandsvorsitzender und ist seit 2013 Präsident des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Als DFB-Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung ist er auch zuständig für die Aktion Ehrenamt. "Die Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter ist heutzutage vielmehr 'Mitarbeiterentwicklung' und damit aktive Unterstützung unserer Fußballvereine und -verbände", sagt der 60-Jährige. "Gewinnen – Qualifizieren – Binden – Verabschieden: Diese Viererkette der Mitarbeiterentwicklung ist das Herzstück der Aktion Ehrenamt!"

Gewinnung neuer Ehrenamtlicher größte Herausforderung

Wie kann man mit passenden Angeboten und Möglichkeiten zur Kompetenzentwicklung besonders junge Menschen für ein Ehrenamt gewinnen? Wie kann man mehr Mädchen, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund ins Ehrenamt bringen? Die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher ist eine der größten Herausforderungen des Amateurfußballs. Eine Maßnahme sind unter anderem Fort- und Weiterbildungsangebote wie Kurzschulungen und Online-Seminare. Aber auch Auszeichnungen im Rahmen der DFB-Anerkennungskultur sind wichtig.

Hierbei wird seit 20 Jahren jährlich in jedem der 280 Fußballkreise Deutschlands eine Ehrenamtlicher oder ein Ehrenamtlicher mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet. 100 Preisträger davon werden als zusätzliche Anerkennung für ihr herausragendes Engagement in den Club 100 aufgenommen und im Rahmen einer Ehrungsveranstaltung rund um ein Länderspiel für ihr herausragendes Engagement geehrt. Seit 2016 werden zusätzlich in jedem Fußballkreis junge "Fußballhelden" ausgezeichnet. Ausgewählte Kinder- und Jugendtrainer im Alter zwischen 16 und 30 Jahren belohnen der DFB und seine Landesverbände in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner KOMM MIT mit einer fünftägigen Fußball-Bildungsreise nach Spanien.

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Das Ehrenamt als Teil des Lebenslaufs

Chelsea Lienen Castillo war 1997 noch gar nicht geboren. Sie ist der Prototyp einer Fußballheldin. Mit 16 Jahren trainiert sie schon die D-Mädchen des 1. FC Passau, leitet eine Schul-AG und organisiert Verbandsveranstaltungen. Ehrenamt ist für sie nichts Romantisches, Ehrenamt macht Spaß. Ihr ebenso wie Manuel Beck, dem blinden Pressesprecher des Bayernligisten VfL Frohnlach. Oder Marlene Leipertz, die als Jugendleiterin beim BSV Menden den Bau von Kunstrasenplatz und Vereinsheim vorangetrieben hat. Natürlich haben all diese Menschen eine emotionale Bindung zu ihrem Verein. Doch ihre Motive sind andere: gesellschaftliche Mitgestaltung, persönliche Entwicklung, berufliche Karriere. Das Ehrenamt ist nicht mehr nur Hobby, sondern Teil des Lebenslaufs.

Stefan Bell war 1997 noch nicht einmal Mitglied in einem Fußballverein. Erst kurz darauf begann er bei der JSG Rieden/Wehr/Volkesfeld mit dem Kicken, wechselte 2007 in die Jugend des 1. FSV Mainz 05. Mittlerweile ist der Innenverteidiger Stammspieler beim Bundesligisten, 1. Vorsitzender seines Heimatvereins FV Vilja Wehr und eines der Gesichter der Aktion Ehrenamt. Er weiß, welche Herausforderungen ein ehrenamtliches Engagement neben dem Hauptberuf mit sich bringt. "Ich hätte anfangs nicht erwartet, dass es so viel Arbeit macht, einen kleinen Verein wie den FV Wehr zu führen", sagt der 25-Jährige.

Kein Sportverein funktioniert ohne das Ehrenamt

Um die 1,7 Millionen Menschen zu erreichen, die sich deutschlandweit ehrenamtlich oder freiwillig im Fußball engagieren, wurden im Rahmen der Aktion Ehrenamt Strukturen geschaffen. Im DFB steuert die Kommission Ehrenamt sämtliche Angebote, Maßnahmen und Projekte, die in der DFB-Abteilung Qualifizierung entwickelt und über 21 Landes- und 274 Kreisehrenamtsbeauftragte zu den Vereinen weitergegeben werden.

Michael Grell war 1997 noch Jugendtrainer in Bremerhaven. 2004 erhielt er im Rahmen der Aktion Ehrenamt die Auszeichnung zur Aufnahme in den Club 100. Damals noch als Ehrenamtlicher beim SC Lehe-Spaden, wo er als Trainer Kinderfeste, Zeltlager und Fußball-Olympiaden organisierte und junge Spieler bei der Lehrstellensuche unterstützte. Mittlerweile ist er Vizepräsident des Bremer Fußball-Verbandes (BFV), Vorsitzender des Ehrenamtsausschusses und Landesehrenamtsbeauftragter. "Jedem muss klar sein, dass ein Sportverein ohne das Ehrenamt nicht funktioniert", sagt der 62-Jährige. Der BFV legt die Schwerpunkte auf verbesserte Rahmenbedingungen, Qualifizierungsangebote und die Würdigung des Engagements.

In den vergangenen 20 Jahren wurden deutschlandweit etwa 6000 ehrenamtliche Vereinsmitarbeiter ausgezeichnet und davon knapp 2000 in den Club 100 aufgenommen, zudem wurden 60.000 Ehrenamtsurkunden und DFB-Ehrenamtsuhren verteilt. Die Zahlen werden weiter steigen, denn das Ehrenamt stirbt nicht aus und die DFB-Aktion Ehrenamt somit auch nicht. Auch in den nächsten 20 Jahren werden Vereine noch darauf angewiesen sein, dass sich Menschen für sie ehrenamtlich engagieren. Der DFB und seine Landesverbände werden sich um sie kümmern. Egal, wer dann Kanzler oder Deutscher Meister ist.

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