100 Tage bis zur WM

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Noch 100 Tage sind es bis zum Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. 100 Tage bleiben Bundestrainer Joachim Löw, um seine Mannschaft vorzubereiten. Mit dem ersten Länderspiel des Jahres beginnt die entscheidende Etappe auf dem Weg nach Südafrika. Der Countdown läuft. In München heißt der Gegner Argentinien. Eine echte Herausforderung und gleichzeitig der letzte Härtetest vor der Nominierung des 23-köpfigen WM-Aufgebots Anfang Mai. Jürgen Zelustek vom Sport-Informations-Dienst (SID) beschreibt die aktuelle Situation beim dreimaligen Welt- und Europameister.

In der vergangenen Woche war Joachim Löw auf Dienstreise in Sun City. Bei einem Workshop im WM-Gastgeberland tauschte sich der 50-Jährige mit seinen Kollegen über das anstehende Turnier aus. Der Bundestrainer nutzte die Stippvisite nach Südafrika aber auch, um gemeinsam mit Teammanager Oliver Bierhoff noch einmal das deutsche WM-Quartier Velmore Grande zu inspizieren, wo der dreimalige Welt- und Europameister ab dem 6. Juni wohnen wird. Noch ist nicht alles fertiggestellt. Aber es läuft nach Plan, versicherte der Bundestrainer.

Löw: "Unser gemeinsames Ziel ist eine erfolgreiche WM"

In den vergangenen Wochen wurde viel über die Vertragssituation der sportlichen Leitung diskutiert und spekuliert. Was war und was kommen wird, spielt für Löw im Moment keine Rolle mehr. Für ihn, für Bierhoff und für die Führungsriege des DFB geht es jetzt einzig und allein um den sportlichen Erfolg. „Unser gemeinsames Ziel ist eine erfolgreiche WM. Darauf konzentrieren wir uns alle zu hundert Prozent“, sagt der Bundestrainer.

Die Vorbereitung auf das Fußball-Ereignis des Jahres, das genau heute in 100 Tagen beginnt, bestimmt bereits seit Wochen den Tagesablauf des Bundestrainers, der bei seinem ersten WM-Turnier als Chefcoach ebenso wie seine Spieler natürlich gerne den vierten Stern auf das deutsche Trikot holen möchte, nachdem er bei der EURO 2008 immerhin das Finale erreicht hatte. Mit dem Leistungstest in Stuttgart Ende Januar fiel für die deutschen Südafrika-Kandidaten der Startschuss im WM-Jahr 2010. Bei dem Treffen waren erstmals auch Toni Kroos, Thomas Müller sowie der Hamburger Dennis Aogo dabei.

Kroos und Müller im Kader

Mit Mittelfeldspieler Kroos, der bislang eine überragende Saison für den Titelaspiranten aus Leverkusen spielt, und dem Münchner Shootingstar Müller nominierte Löw zwei Neulinge, die möglicherweise heute gegen Argentinien ihr Debüt in der Nationalmannschaft feiern könnten. „Beide haben sich in den vergangenen Monaten in der Bundesliga mit guten Leistungen in den Blickpunkt gespielt und deshalb eine Chance verdient. Nachdem sie schon beim Leistungstest erstmals dabei waren, bietet sich für sie nun die nächste Möglichkeit, im Kreis der WM-Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen“, sagte Löw.

Während diese beiden auf einen Platz im WM-Kader hoffen, müssen andere um das Ticket bangen. Inklusive der drei Torhüter dürfen nur 23 Akteure mit nach Südafrika reisen. Löw hat angekündigt, dass er aber drei oder vier Spieler mehr in die beiden Trainingslager nach Sizilien und Südtirol mitnehmen wird, um dann anschließend über sein endgültiges Aufgebot zu entscheiden. So hatte es der Bundestrainer auch vor zwei Jahren im Vorfeld der EM in Österreich und der Schweiz gemacht, als es auf Mallorca Marko Marin, Patrick Helmes und Jermaine Jones getroffen hatte.

Spielpraxis wichtig

Während Jones, der künftig für die USA spielen wird, keine Rolle mehr spielt, darf sich der heutige Bremer Marin berechtigte Hoffnungen auf ein WM-Ticket machen. Helmes, der im Sommer durch einen Kreuzbandriss zurückgeworfen wurde, braucht noch ein bisschen Einsatzzeit. „Ich kann nur Spieler mitnehmen, die auch Spielpraxis haben“, sagte Löw, der aus diesem Grund bereits Christoph Metzelder von Real Madrid frühzeitig eine Absage für die Weltmeisterschaft erteilt hatte.

Dieses Schicksal haben Lukas Podolski und Miroslav Klose, die beim Sommermärchen vor vier Jahren in Deutschland den Traumsturm der deutschen Mannschaft gebildet haben, nicht zu befürchten, auch wenn die Torjäger derzeit in ihren Klubs noch nicht so gut in Form sind. Lukas Podolski, 2006 in Konkurrenz zu prominenten Spielern wie Lionel Messi (Argentinien) oder Cristiano Ronaldo (Portugal) zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt, ist beim 1. FC Köln ebenso wie WM-Torschützenkönig Klose bei Rekordmeister Bayern München noch nicht so gut in Tritt gekommen, wie es sich beide wünschen. „Das ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei ihren Klubs wieder treffen“, beruhigt Löw, der diesem Duo nach wie vor vertraut: „In der Nationalmannschaft haben Miroslav und Lukas immer gute Leistungen abgerufen und auch viele und wichtige Tore geschossen. Deshalb bin ich auch hinsichtlich der WM recht zuversichtlich.“

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Konkurrenzsituation im Angriff

Die Konkurrenzsituation ist gerade im Sturm besonders groß. Gegen die von Diego Maradona trainierten Gauchos hofft auch Stefan Kießling, der gegen die Elfenbeinküste Ende vergangenen Jahres sein Comeback in der DFB-Auswahl gefeiert hatte, auf eine neue Chance im Angriff. „Er hat sich spielerisch enorm weiterentwickelt und glänzt längst nicht nur als Torjäger“, beschreibt Löw die Qualitäten des früheren Nürnbergers. Daneben hat sich der Stuttgarter Cacau am vorletzten Wochenende mit seinem Viererpack in Köln, seinem Treffer in der Champions League gegen den FC Barcelona und seinen beiden Toren gegen Eintracht Frankfurt wieder nachhaltig ins Gespräch gebracht. Ähnliches gilt auch für Mario Gomez, der nach anfänglichen Start schwierig keiten bei den Bayern nun unter Louis van Gaal Fuß gefasst hat. Löw kann es nur recht sein, wenn er Alternativen hat.

Die Fans dürfen weiter spekulieren, wer im ersten WM-Spiel am 13. Juni gegen Australien in der Startelf steht. Und der Bundestrainer wird in den kommenden Wochen genau hinschauen, wer sich wofür empfiehlt. Das gilt auch für das Mittelfeld, wo Bayern-Leihgabe Kroos für Belebung sorgen will. Gesetzt sind dort Kapitän Michael Ballack vom FC Chelsea und Bastian Schweinsteiger. Thomas Hitzlsperger ist nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zu seinem neuen Klub Lazio Rom noch nicht wieder in Form. Mesut Özil, der Shooting star im zweiten Halbjahr 2009, genießt beim Bundestrainer einen hohen Stellenwert.

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Noch 100 Tage sind es bis zum Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. 100 Tage bleiben Bundestrainer Joachim Löw, um seine Mannschaft vorzubereiten. Mit dem ersten Länderspiel des Jahres beginnt die entscheidende Etappe auf dem Weg nach Südafrika. Der Countdown läuft. In München heißt der Gegner Argentinien. Eine echte Herausforderung und gleichzeitig der letzte Härtetest vor der Nominierung des 23-köpfigen WM-Aufgebots Anfang Mai. Jürgen Zelustek vom Sport-Informations-Dienst (SID) beschreibt die aktuelle Situation beim dreimaligen Welt- und Europameister.

In der vergangenen Woche war Joachim Löw auf Dienstreise in Sun City. Bei einem Workshop im WM-Gastgeberland tauschte sich der 50-Jährige mit seinen Kollegen über das anstehende Turnier aus. Der Bundestrainer nutzte die Stippvisite nach Südafrika aber auch, um gemeinsam mit Teammanager Oliver Bierhoff noch einmal das deutsche WM-Quartier Velmore Grande zu inspizieren, wo der dreimalige Welt- und Europameister ab dem 6. Juni wohnen wird. Noch ist nicht alles fertiggestellt. Aber es läuft nach Plan, versicherte der Bundestrainer.

Löw: "Unser gemeinsames Ziel ist eine erfolgreiche WM"

In den vergangenen Wochen wurde viel über die Vertragssituation der sportlichen Leitung diskutiert und spekuliert. Was war und was kommen wird, spielt für Löw im Moment keine Rolle mehr. Für ihn, für Bierhoff und für die Führungsriege des DFB geht es jetzt einzig und allein um den sportlichen Erfolg. „Unser gemeinsames Ziel ist eine erfolgreiche WM. Darauf konzentrieren wir uns alle zu hundert Prozent“, sagt der Bundestrainer.

Die Vorbereitung auf das Fußball-Ereignis des Jahres, das genau heute in 100 Tagen beginnt, bestimmt bereits seit Wochen den Tagesablauf des Bundestrainers, der bei seinem ersten WM-Turnier als Chefcoach ebenso wie seine Spieler natürlich gerne den vierten Stern auf das deutsche Trikot holen möchte, nachdem er bei der EURO 2008 immerhin das Finale erreicht hatte. Mit dem Leistungstest in Stuttgart Ende Januar fiel für die deutschen Südafrika-Kandidaten der Startschuss im WM-Jahr 2010. Bei dem Treffen waren erstmals auch Toni Kroos, Thomas Müller sowie der Hamburger Dennis Aogo dabei.

Kroos und Müller im Kader

Mit Mittelfeldspieler Kroos, der bislang eine überragende Saison für den Titelaspiranten aus Leverkusen spielt, und dem Münchner Shootingstar Müller nominierte Löw zwei Neulinge, die möglicherweise heute gegen Argentinien ihr Debüt in der Nationalmannschaft feiern könnten. „Beide haben sich in den vergangenen Monaten in der Bundesliga mit guten Leistungen in den Blickpunkt gespielt und deshalb eine Chance verdient. Nachdem sie schon beim Leistungstest erstmals dabei waren, bietet sich für sie nun die nächste Möglichkeit, im Kreis der WM-Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen“, sagte Löw.

Während diese beiden auf einen Platz im WM-Kader hoffen, müssen andere um das Ticket bangen. Inklusive der drei Torhüter dürfen nur 23 Akteure mit nach Südafrika reisen. Löw hat angekündigt, dass er aber drei oder vier Spieler mehr in die beiden Trainingslager nach Sizilien und Südtirol mitnehmen wird, um dann anschließend über sein endgültiges Aufgebot zu entscheiden. So hatte es der Bundestrainer auch vor zwei Jahren im Vorfeld der EM in Österreich und der Schweiz gemacht, als es auf Mallorca Marko Marin, Patrick Helmes und Jermaine Jones getroffen hatte.

Spielpraxis wichtig

Während Jones, der künftig für die USA spielen wird, keine Rolle mehr spielt, darf sich der heutige Bremer Marin berechtigte Hoffnungen auf ein WM-Ticket machen. Helmes, der im Sommer durch einen Kreuzbandriss zurückgeworfen wurde, braucht noch ein bisschen Einsatzzeit. „Ich kann nur Spieler mitnehmen, die auch Spielpraxis haben“, sagte Löw, der aus diesem Grund bereits Christoph Metzelder von Real Madrid frühzeitig eine Absage für die Weltmeisterschaft erteilt hatte.

Dieses Schicksal haben Lukas Podolski und Miroslav Klose, die beim Sommermärchen vor vier Jahren in Deutschland den Traumsturm der deutschen Mannschaft gebildet haben, nicht zu befürchten, auch wenn die Torjäger derzeit in ihren Klubs noch nicht so gut in Form sind. Lukas Podolski, 2006 in Konkurrenz zu prominenten Spielern wie Lionel Messi (Argentinien) oder Cristiano Ronaldo (Portugal) zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt, ist beim 1. FC Köln ebenso wie WM-Torschützenkönig Klose bei Rekordmeister Bayern München noch nicht so gut in Tritt gekommen, wie es sich beide wünschen. „Das ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei ihren Klubs wieder treffen“, beruhigt Löw, der diesem Duo nach wie vor vertraut: „In der Nationalmannschaft haben Miroslav und Lukas immer gute Leistungen abgerufen und auch viele und wichtige Tore geschossen. Deshalb bin ich auch hinsichtlich der WM recht zuversichtlich.“

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Konkurrenzsituation im Angriff

Die Konkurrenzsituation ist gerade im Sturm besonders groß. Gegen die von Diego Maradona trainierten Gauchos hofft auch Stefan Kießling, der gegen die Elfenbeinküste Ende vergangenen Jahres sein Comeback in der DFB-Auswahl gefeiert hatte, auf eine neue Chance im Angriff. „Er hat sich spielerisch enorm weiterentwickelt und glänzt längst nicht nur als Torjäger“, beschreibt Löw die Qualitäten des früheren Nürnbergers. Daneben hat sich der Stuttgarter Cacau am vorletzten Wochenende mit seinem Viererpack in Köln, seinem Treffer in der Champions League gegen den FC Barcelona und seinen beiden Toren gegen Eintracht Frankfurt wieder nachhaltig ins Gespräch gebracht. Ähnliches gilt auch für Mario Gomez, der nach anfänglichen Start schwierig keiten bei den Bayern nun unter Louis van Gaal Fuß gefasst hat. Löw kann es nur recht sein, wenn er Alternativen hat.

Die Fans dürfen weiter spekulieren, wer im ersten WM-Spiel am 13. Juni gegen Australien in der Startelf steht. Und der Bundestrainer wird in den kommenden Wochen genau hinschauen, wer sich wofür empfiehlt. Das gilt auch für das Mittelfeld, wo Bayern-Leihgabe Kroos für Belebung sorgen will. Gesetzt sind dort Kapitän Michael Ballack vom FC Chelsea und Bastian Schweinsteiger. Thomas Hitzlsperger ist nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zu seinem neuen Klub Lazio Rom noch nicht wieder in Form. Mesut Özil, der Shooting star im zweiten Halbjahr 2009, genießt beim Bundestrainer einen hohen Stellenwert.