DFB-Projektgruppe: eLearning, Rechtsschutz und eine neue Studie

Wann redet man von einer Diskriminierung - und nicht mehr von Beleidigung? Wie unterscheidet sich grobes Foulspiel von einer Gewalthandlung? Und ab wann muss rüpelhaftes Verhalten von Zuschauer*innen gemeldet werden? Der DFB stellt ein eLearning zur Verfügung, in dem genau diese Fragen verständlich beantwortet werden. Das eLearning wurde bereits im Rahmen der Weiterbildung von Schiedsrichter*innen eingesetzt und ist nun frei zugänglich.

Prägnante Fallbeispiele werden in Wort, Bild und Video vorgestellt. Wer sich rund 20 Minuten Zeit nimmt, ist befähigt, selbst zu entscheiden: Beleidigung oder Diskriminierung? Foulspiel oder Gewalthandlung? Drohungen stellen noch mal einen Sonderfall dar. Gerade weil die Unterschiede nicht immer schnell erkennbar sind, nimmt man von der Schulung viel mit. DFB-Lehrwart Lutz Wagner legt eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Fragen ans Herz und empfiehlt, auf dem Platz auf dieser Grundlage "dem eigenen Urteilsvermögen zu vertrauen".

Zimmermann: "Angebote sind noch zu wenig bekannt"

Die Projektgruppe "Gegen Gewalt gegen Schiedsrichter*innen", die von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann geleitet wird und der unter anderem die Kriminologin Dr. Thaya Vester, der 2012 mit dem Ethikpreis des DOSB ausgezeichnete Sportsoziologe Prof. Dr. Gunter A. Pilz und Heribert Ohlmann, der Präsident des Saarländischen Fußballverbandes, angehören, erarbeitet gemeinsam mit den DFB-Landesverbänden Angebote zum Schutz von Schiedsrichter*innen. Die Projektgruppe ist ein Zusammenschluss der DFB-Abteilungen Schiedsrichter*innen und Gesellschaftliche Verantwortung.

"19 der 21 DFB-Landesverbände bieten ihren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern bereits eine Rechtsschutzversicherung an", sagt Ronny Zimmermann. "Leider aber sind diese Angebote, wie viele andere auch, an der Basis bislang noch zu wenig bekannt. Information und Kommunikation sind deshalb wichtige Arbeitsfelder unserer Projektgruppe."

Ursachenforschung von Spielabbrüchen

Derzeit wird im Auftrag der Projektgruppe an der Universität Tübingen eine Studie zur Ursachenforschung von Spielabbrüchen durchgeführt. Hierfür werden alle gewaltbedingten Spielabbrüche (Saison 2018/2019 und Hinrunde 2019/2020) analysiert, die über den elektronischen Spielbericht an den DFB gemeldet wurden. Man erhofft sich, auf der Grundlage der Studienergebnisse etwa Tipps zur Deeskalation brenzliger Situationen zu entwickeln, für Schiedsrichter*innen wie auch für Vereine. Mit ersten Erkenntnissen ist im Frühsommer 2021 zu rechnen. 

Sobald die aus der Infektionsgefährdung nötigen Kontaktbeschränkungen zurückgefahren werden können und der Spielbetrieb wieder anläuft, sollen weitere praktische Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Schiedsrichter*innen folgen. In der anhaltenden Zwangspause kann das nun freigeschaltete eLearning zu Diskriminierungs- und Gewaltvorfällen aber nicht nur der Fortbildung der Schiedsrichter*innen dienen. Auch allen anderen Fußballaktiven und -zuschauer*innen schadet es nicht, sich mit den Definitionen und Abgrenzungen vertraut zu machen. Für einen fairen, respektvollen Umgang auf und neben dem Platz tragen wir schließlich alle gemeinsam Verantwortung.

[th]

Wann redet man von einer Diskriminierung - und nicht mehr von Beleidigung? Wie unterscheidet sich grobes Foulspiel von einer Gewalthandlung? Und ab wann muss rüpelhaftes Verhalten von Zuschauer*innen gemeldet werden? Der DFB stellt ein eLearning zur Verfügung, in dem genau diese Fragen verständlich beantwortet werden. Das eLearning wurde bereits im Rahmen der Weiterbildung von Schiedsrichter*innen eingesetzt und ist nun frei zugänglich.

Prägnante Fallbeispiele werden in Wort, Bild und Video vorgestellt. Wer sich rund 20 Minuten Zeit nimmt, ist befähigt, selbst zu entscheiden: Beleidigung oder Diskriminierung? Foulspiel oder Gewalthandlung? Drohungen stellen noch mal einen Sonderfall dar. Gerade weil die Unterschiede nicht immer schnell erkennbar sind, nimmt man von der Schulung viel mit. DFB-Lehrwart Lutz Wagner legt eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Fragen ans Herz und empfiehlt, auf dem Platz auf dieser Grundlage "dem eigenen Urteilsvermögen zu vertrauen".

Zimmermann: "Angebote sind noch zu wenig bekannt"

Die Projektgruppe "Gegen Gewalt gegen Schiedsrichter*innen", die von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann geleitet wird und der unter anderem die Kriminologin Dr. Thaya Vester, der 2012 mit dem Ethikpreis des DOSB ausgezeichnete Sportsoziologe Prof. Dr. Gunter A. Pilz und Heribert Ohlmann, der Präsident des Saarländischen Fußballverbandes, angehören, erarbeitet gemeinsam mit den DFB-Landesverbänden Angebote zum Schutz von Schiedsrichter*innen. Die Projektgruppe ist ein Zusammenschluss der DFB-Abteilungen Schiedsrichter*innen und Gesellschaftliche Verantwortung.

"19 der 21 DFB-Landesverbände bieten ihren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern bereits eine Rechtsschutzversicherung an", sagt Ronny Zimmermann. "Leider aber sind diese Angebote, wie viele andere auch, an der Basis bislang noch zu wenig bekannt. Information und Kommunikation sind deshalb wichtige Arbeitsfelder unserer Projektgruppe."

Ursachenforschung von Spielabbrüchen

Derzeit wird im Auftrag der Projektgruppe an der Universität Tübingen eine Studie zur Ursachenforschung von Spielabbrüchen durchgeführt. Hierfür werden alle gewaltbedingten Spielabbrüche (Saison 2018/2019 und Hinrunde 2019/2020) analysiert, die über den elektronischen Spielbericht an den DFB gemeldet wurden. Man erhofft sich, auf der Grundlage der Studienergebnisse etwa Tipps zur Deeskalation brenzliger Situationen zu entwickeln, für Schiedsrichter*innen wie auch für Vereine. Mit ersten Erkenntnissen ist im Frühsommer 2021 zu rechnen. 

Sobald die aus der Infektionsgefährdung nötigen Kontaktbeschränkungen zurückgefahren werden können und der Spielbetrieb wieder anläuft, sollen weitere praktische Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Schiedsrichter*innen folgen. In der anhaltenden Zwangspause kann das nun freigeschaltete eLearning zu Diskriminierungs- und Gewaltvorfällen aber nicht nur der Fortbildung der Schiedsrichter*innen dienen. Auch allen anderen Fußballaktiven und -zuschauer*innen schadet es nicht, sich mit den Definitionen und Abgrenzungen vertraut zu machen. Für einen fairen, respektvollen Umgang auf und neben dem Platz tragen wir schließlich alle gemeinsam Verantwortung.

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