DFB-Fachaustausch: "Schluss mit den Beschwichtigungsformeln"

Von der Initiative #ihrkönntaufunszählen des Fußballmagazins 11Freunde, dem mehrseitigen Artikel des kicker über das Spielrecht für trans* inter* und diverse Menschen bis hin zum Medienecho auf die zum Jahresbeginn eröffnete DFB-Kompetenz und Anlaufstelle – die Fragen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt beschäftigen derzeit den Fußball, ob im Profifußball oder in den Amateurvereinen. "Ich bin überzeugt", sagte DFB-Vizepräsident Günter Distelrath zur Begrüßung eines digitalen Fachaustauschs am vergangenen Mittwoch, "dass wir bei den Themen der sexuellen Vielfalt noch aktiver werden müssen, wenn wir künftig erfolgreich sein wollen." 63 Teilnehmer*innen, darunter auch aktive LSBTI+-Fußballer*innen, nahmen an dem Fachaustausch inklusive Inputreferat und Workshop-Phase teil. 

Günter Distelrath forderte: "Der Homophobie im Fußball muss die Rote Karte gezeigt werden." Dem Fachaustausch gab er als Aufgabe: "Insbesondere geht es darum, Akzeptanz bei den Fußballerinnen und Fußballern im Land zu schaffen. Dafür sind wir heute hier."

Landesverbände und Community in Austausch bringen

Beteiligt an der dreistündigen Diskussion waren Mitarbeiter*innen der Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle und fachlich Verantwortliche der Landesverbände sowie der Sportprojekte des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" (Z:T). Über die vorherigen "Erfahrungsaustausche Sexuelle Vielfalt" informierten Claudia Wagner-Nieberding und Sven Wolf (Badischer Fußballverband), beide Mitglieder der DFB-Expert*innen-Gruppe. 

Zielsetzung war es dabei, Landesverbände und die Community sinnvoll in den Austausch zu bringen. Die "Streetboys München" sind Deutschlands erstes schwules Fußballteam, das am Spielbetrieb teilnimmt. Christoph Hertzsch informierte über den sportlichen Vereinsalltag und auch das politische Engagement des Klubs, der sich auch abseits des Platzes aktiv gegen Homophobie einsetzt. Pia Mann berichtete über "Frauen-Empowerment" beim Kreuzberger Klub "Discover Football". Christian Rudolph leitet die Kompetenz- und Anlaufstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Fußball, die vom DFB gefördert zum Jahresbeginn ihre Beratungstätigkeit aufgenommen hat. "Jetzt haben wir die nötige Sichtbarkeit bekommen und können strukturiert übers ganze Jahr wirken", sagte Rudolph. 

Nach einem Inputreferat durch Antje Grabenhorst von "Football Supporters Europe" wurde in Workshops diskutiert, woraufhin wertvolle Beiträge ins Plenum getragen wurden. Etwa mit dem Hinweis, dass Schiedsrichter*innen mehr Unterstützung bei der Meldung von Diskriminierungen benötigen. Ein Teilnehmer wies darauf hin, dass nicht jede inhaltlich richtige Botschaft auch wirksam sei. Man müsse bewusst verstehen, wie Signale an der Basis ankommen.  

Schluss mit "Stell' dich nicht so an!"

Noch 2021 werden weitere Fachaustausche folgen. Fokusthema der nächsten beiden Veranstaltungen wird die Geschlechtliche Vielfalt sein: Wissensvermittlung und Austausch zu trans*, inter*, divers im Mai und Sexismus und Frauenförderung im Juni. 

Zum Abschluss des Fachtags am Mittwoch herrschte Einigkeit über die eingeschlagene Richtung: Schluss mit blöden Beschwichtigungsformeln wie "Stell' dich nicht so an" oder dem Irrglauben, Diskriminierungen und insbesondere Homophobie gehörten zum Fußball einfach dazu. Ganz am Ende wurden dann Selfies geschossen, mit denen sich die Teilnehmer*innen zur laufenden Initiative #ihrkönntaufunszählen bekannten.

[th]

Von der Initiative #ihrkönntaufunszählen des Fußballmagazins 11Freunde, dem mehrseitigen Artikel des kicker über das Spielrecht für trans* inter* und diverse Menschen bis hin zum Medienecho auf die zum Jahresbeginn eröffnete DFB-Kompetenz und Anlaufstelle – die Fragen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt beschäftigen derzeit den Fußball, ob im Profifußball oder in den Amateurvereinen. "Ich bin überzeugt", sagte DFB-Vizepräsident Günter Distelrath zur Begrüßung eines digitalen Fachaustauschs am vergangenen Mittwoch, "dass wir bei den Themen der sexuellen Vielfalt noch aktiver werden müssen, wenn wir künftig erfolgreich sein wollen." 63 Teilnehmer*innen, darunter auch aktive LSBTI+-Fußballer*innen, nahmen an dem Fachaustausch inklusive Inputreferat und Workshop-Phase teil. 

Günter Distelrath forderte: "Der Homophobie im Fußball muss die Rote Karte gezeigt werden." Dem Fachaustausch gab er als Aufgabe: "Insbesondere geht es darum, Akzeptanz bei den Fußballerinnen und Fußballern im Land zu schaffen. Dafür sind wir heute hier."

Landesverbände und Community in Austausch bringen

Beteiligt an der dreistündigen Diskussion waren Mitarbeiter*innen der Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle und fachlich Verantwortliche der Landesverbände sowie der Sportprojekte des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" (Z:T). Über die vorherigen "Erfahrungsaustausche Sexuelle Vielfalt" informierten Claudia Wagner-Nieberding und Sven Wolf (Badischer Fußballverband), beide Mitglieder der DFB-Expert*innen-Gruppe. 

Zielsetzung war es dabei, Landesverbände und die Community sinnvoll in den Austausch zu bringen. Die "Streetboys München" sind Deutschlands erstes schwules Fußballteam, das am Spielbetrieb teilnimmt. Christoph Hertzsch informierte über den sportlichen Vereinsalltag und auch das politische Engagement des Klubs, der sich auch abseits des Platzes aktiv gegen Homophobie einsetzt. Pia Mann berichtete über "Frauen-Empowerment" beim Kreuzberger Klub "Discover Football". Christian Rudolph leitet die Kompetenz- und Anlaufstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Fußball, die vom DFB gefördert zum Jahresbeginn ihre Beratungstätigkeit aufgenommen hat. "Jetzt haben wir die nötige Sichtbarkeit bekommen und können strukturiert übers ganze Jahr wirken", sagte Rudolph. 

Nach einem Inputreferat durch Antje Grabenhorst von "Football Supporters Europe" wurde in Workshops diskutiert, woraufhin wertvolle Beiträge ins Plenum getragen wurden. Etwa mit dem Hinweis, dass Schiedsrichter*innen mehr Unterstützung bei der Meldung von Diskriminierungen benötigen. Ein Teilnehmer wies darauf hin, dass nicht jede inhaltlich richtige Botschaft auch wirksam sei. Man müsse bewusst verstehen, wie Signale an der Basis ankommen.  

Schluss mit "Stell' dich nicht so an!"

Noch 2021 werden weitere Fachaustausche folgen. Fokusthema der nächsten beiden Veranstaltungen wird die Geschlechtliche Vielfalt sein: Wissensvermittlung und Austausch zu trans*, inter*, divers im Mai und Sexismus und Frauenförderung im Juni. 

Zum Abschluss des Fachtags am Mittwoch herrschte Einigkeit über die eingeschlagene Richtung: Schluss mit blöden Beschwichtigungsformeln wie "Stell' dich nicht so an" oder dem Irrglauben, Diskriminierungen und insbesondere Homophobie gehörten zum Fußball einfach dazu. Ganz am Ende wurden dann Selfies geschossen, mit denen sich die Teilnehmer*innen zur laufenden Initiative #ihrkönntaufunszählen bekannten.

###more###