Gehörlosen-WM: Deutschland verliert Finale

Der alte und neue Weltmeister heißt Türkei. Für Deutschland bleibt Silber. In einem packenden Endspiel ist es den Türken als Titelverteidiger bei der WM der Gehörlosen gelungen, ihre Vormachtstellung im internationalen Gehörlosenfußball nach dem EM-Gewinn 2015 zu behaupten. Viel hat nicht gefehlt und der Weltmeistertitel wäre an Deutschland gegangen. Drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung, als alle schon mit einem Elfmeterschießen rechneten, fiel die Entscheidung zugunsten der Türkei. Am Ende hieß es 2:1.

Nicht zuletzt bedingt durch den Spielmodus – beinahe alle zwei Tage ein WM-Spiel – und die hohen Temperaturen im italienischen Salerno von weit über 30 Grad gingen beide Mannschaften verhalten ins Spiel. Die deutsche Mannschaft erarbeitete sich zunächst sogar ein leichtes Chancenplus. Angetrieben durch kluge Pässe von Andre Zapf war es der agile Robin Bayer, der die türkische Abwehr vor einige Probleme stellte.

Ab Mitte der 1. Halbzeit setzte sich dann das technisch versierte Spiel des Europameisters stärker durch. In der 23. Minute kamen die Türken zur ersten Großchance des Spiels, als Murat Simsek eine schöne Flanke des offensiven Linksverteidigers Basaran aus kurzer Distanz knapp übers Tor köpfte. Die Deutschen kamen bis zur Pause kaum noch zu Entlastungsangriffen. Die Routiniers Jukovskiy, Marc Christ und Fischer hielten dafür die Abwehr gut zusammen.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Deutschland Kevin Bayer ein, was dem Spiel über die rechte Seite sichtbar gut tat. Das deutsche Team kam zu sehr guten Szenen. In der 71. Minute hatte der 18-jährige Raisi Zalla die Führung auf dem Fuß, als er dem türkischen Innenverteidiger Aktas den Ball abluchste und allein auf das Tor zulief. Dort verließ ihn der Mut, anstatt abzuziehen versuchte er einen Querpass, der sein Ziel nicht fand.

Blick richtet sich auf die Deaflympics 2017

In der Schlussphase erhöhten die Türken den Druck wieder. In der 78. Minute war es dann soweit: Sahin konnte nur durch ein Foul von Kralani gebremst werden, der türkische Kapitän und Spielgestalter Mehmet Sert verwandelte den fälligen Freistoß zur Führung. Bundestrainer Zürn setzte nun alles auf eine Karte, wechselte mit David Plank für Florian Kralani eine weitere Spitze für einen defensiven Mittelfeldmann ein und bewies damit ein gutes Händchen. Plank zeigte nur 23 Sekunden nach seiner Einwechslung seine Jokerqualitäten und versenkte die Kugel nach schönem Steilpass von Robin Bayer mit seiner ersten Ballberührung zum 1:1.

In der Verlängerung spielte Deutschlands Torwart David Seiberlich lange eine Hauptrolle. Er vereitelte drei gute Chancen der Türken. Als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, fiel auf denkbar einfache Art der entscheidende Treffer. Weiter Schlag in Richtung deutsches Tor, Spielmacher Sert setzte Murat Simsek sehenswert in Szene, der alleine auf Seiberlich zusteuerte und einnetzte.

Die Türkei hat sich somit zweimal hintereinander den WM-Titel gesichert, ist im Vorjahr Europameister geworden und daher auch großer Favorit im Fußballwettbewerb der Deaflympics 2017, den Olympischen Spielen der Gehörlosen. Die deutsche Elf hat in Italien eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihr nach dem eher enttäuschenden fünften Platz bei der Heim EM 2015 wieder zu rechnen ist. Die Mischung aus Routiniers wie Fischer, Jukovskiy, Marc Christ und jungen Spielern wie David Seiberlich, Steven Nowark, Florian Kralani, Domenico De Marco und Raisa Zalla stimmt. Nicht zu vergessen Torjäger Benny Christ (6 Treffer in 4 WM-Spielen), Andre Zapf und Robin Bayer, die sich im besten Fußballeralter befinden.

[rb]

Der alte und neue Weltmeister heißt Türkei. Für Deutschland bleibt Silber. In einem packenden Endspiel ist es den Türken als Titelverteidiger bei der WM der Gehörlosen gelungen, ihre Vormachtstellung im internationalen Gehörlosenfußball nach dem EM-Gewinn 2015 zu behaupten. Viel hat nicht gefehlt und der Weltmeistertitel wäre an Deutschland gegangen. Drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung, als alle schon mit einem Elfmeterschießen rechneten, fiel die Entscheidung zugunsten der Türkei. Am Ende hieß es 2:1.

Nicht zuletzt bedingt durch den Spielmodus – beinahe alle zwei Tage ein WM-Spiel – und die hohen Temperaturen im italienischen Salerno von weit über 30 Grad gingen beide Mannschaften verhalten ins Spiel. Die deutsche Mannschaft erarbeitete sich zunächst sogar ein leichtes Chancenplus. Angetrieben durch kluge Pässe von Andre Zapf war es der agile Robin Bayer, der die türkische Abwehr vor einige Probleme stellte.

Ab Mitte der 1. Halbzeit setzte sich dann das technisch versierte Spiel des Europameisters stärker durch. In der 23. Minute kamen die Türken zur ersten Großchance des Spiels, als Murat Simsek eine schöne Flanke des offensiven Linksverteidigers Basaran aus kurzer Distanz knapp übers Tor köpfte. Die Deutschen kamen bis zur Pause kaum noch zu Entlastungsangriffen. Die Routiniers Jukovskiy, Marc Christ und Fischer hielten dafür die Abwehr gut zusammen.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Deutschland Kevin Bayer ein, was dem Spiel über die rechte Seite sichtbar gut tat. Das deutsche Team kam zu sehr guten Szenen. In der 71. Minute hatte der 18-jährige Raisi Zalla die Führung auf dem Fuß, als er dem türkischen Innenverteidiger Aktas den Ball abluchste und allein auf das Tor zulief. Dort verließ ihn der Mut, anstatt abzuziehen versuchte er einen Querpass, der sein Ziel nicht fand.

Blick richtet sich auf die Deaflympics 2017

In der Schlussphase erhöhten die Türken den Druck wieder. In der 78. Minute war es dann soweit: Sahin konnte nur durch ein Foul von Kralani gebremst werden, der türkische Kapitän und Spielgestalter Mehmet Sert verwandelte den fälligen Freistoß zur Führung. Bundestrainer Zürn setzte nun alles auf eine Karte, wechselte mit David Plank für Florian Kralani eine weitere Spitze für einen defensiven Mittelfeldmann ein und bewies damit ein gutes Händchen. Plank zeigte nur 23 Sekunden nach seiner Einwechslung seine Jokerqualitäten und versenkte die Kugel nach schönem Steilpass von Robin Bayer mit seiner ersten Ballberührung zum 1:1.

In der Verlängerung spielte Deutschlands Torwart David Seiberlich lange eine Hauptrolle. Er vereitelte drei gute Chancen der Türken. Als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, fiel auf denkbar einfache Art der entscheidende Treffer. Weiter Schlag in Richtung deutsches Tor, Spielmacher Sert setzte Murat Simsek sehenswert in Szene, der alleine auf Seiberlich zusteuerte und einnetzte.

Die Türkei hat sich somit zweimal hintereinander den WM-Titel gesichert, ist im Vorjahr Europameister geworden und daher auch großer Favorit im Fußballwettbewerb der Deaflympics 2017, den Olympischen Spielen der Gehörlosen. Die deutsche Elf hat in Italien eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihr nach dem eher enttäuschenden fünften Platz bei der Heim EM 2015 wieder zu rechnen ist. Die Mischung aus Routiniers wie Fischer, Jukovskiy, Marc Christ und jungen Spielern wie David Seiberlich, Steven Nowark, Florian Kralani, Domenico De Marco und Raisa Zalla stimmt. Nicht zu vergessen Torjäger Benny Christ (6 Treffer in 4 WM-Spielen), Andre Zapf und Robin Bayer, die sich im besten Fußballeralter befinden.