Nachhaltigkeit

Umwelt

Als Sportart, die größtenteils im Freien ausgeübt wird, ist der Fußball zusehends von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Gleichzeitig bringt der DFB rund sieben Millionen Mitglieder und 24.000 Vereinen zusammen: eine einzigartige Chance, breite Gesellschaftsschichten zu erreichen und so Umwelt- und Klimaschutz im deutschen Fußball voranzubringen. Deshalb baut der DFB seine Aktivitäten in diesem Feld kontinuierlich aus und will weiterhin Verantwortung übernehmen.

Umweltbewusste DFB-Pokalfinals

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat bei den diesjährigen DFB-Pokalendspielen für Frauen und Männer in Köln und Berlin erfolgreich Schritte unternommen, um die Veranstaltungen ökologisch nachhaltiger zu gestalten und das eigene Engagement weiter auszubauen. Ziel war, den ökologischen Fußabdruck der Events zu minimieren und die Fans für umweltbewusstes Handeln zu sensibilisieren.

Seit 2022 wird innerhalb der Veranstaltungsorganisation des DFB aktiv am Thema der ökologischen Nachhaltigkeit gearbeitet. Insbesondere werden dazu an den beiden DFB-Pokalfinals zahlreiche Umwelt-Maßnahmen entwickelt. Ziel ist es, Umweltauswirkungen und CO2 zu reduzieren, innovative Methoden zu erproben und Fans durch Angebote zum Thema zu aktivieren. Auch wird der CO2-Fußabdruck dieser beiden Spiele tiefgehend nach GHG-Protokoll gemessen. Ein sukzessiver Übertrag von erfolgreich erprobten Umweltmaßnahmen in weitere, vom DFB organisierten Spiele, wird angestrebt. So wurde beispielsweise das Mitfahrgelegenheiten-Portal DFB-Fanfahrt im Rahmen der DFB-Pokalfinalspiele gelauncht, und ist fortan auch für die Spiele der Nationalmannschaften im Einsatz. Um den voranschreitenden Prozess der umweltbewussteren Veranstaltungsorganisation zu realisieren, werden in einer Arbeitsgruppe regelmäßige Sitzungen gehalten, um Umwelt-Maßnahmen zu entwickeln und koordinieren. 

DFB-Umweltmaßnahmen

  1. Beim Bau des DFB-Campus wurde Nachhaltigkeit in verschiedenen Hinsichten beachtet. Strom aus 100% erneuerbare Energien, eine PV-Anlage auf dem Parkhausdach, ein Anschluss an das Fernwärmenetz, Lüftungswärmetauscher und moderne Elektrogeräte sind nur einige der baulichen Maßnahmen. Um im laufenden Betrieb das Thema Umwelt weiter voranzubringen, werden in regelmäßigen Austauschen zwischen den Abteilungen Gesellschaftliche Verantwortung und Facility Management werden verschiedene Umwelt-Maßnahmen am Campus geprüft und umgesetzt. So wurden bspw. die Brief- und Paketsendungen CO2-neutral umgewandelt, Sammelaktionen am Campus für Handys, Batterien und Kronkorken entwickelt, oder auch Plakate zur Sensibilisierung der Belegschaft aufgehängt zu Themen wie Mülltrennung. Um die Belegschaft für das Thema zu sensibilisieren, finden regelmäßig verschiedene Info-Veranstaltungen statt wie eine 1-wöchige Umwelt-Challenge. 

  2. Seit 2020 ist der DFB Mitglied der Klimaschutzinitiative Sports for Climate Action der Vereinten Nationen. Damit bekennt sich der DFB zu deren Zielen und Prinzipien. Seit dem Beitritt wird jährlich der CO2-Fußabdruck berechnet. Von Jahr zu Jahr wird dabei die Datenqualität und -quantität weiterentwickelt. Es wird das Ziel verfolgt, den Fußabdruck nachhaltig zu reduzieren. So werden kontinuierlich Maßnahmen entwickelt und umgesetzt wie beispielsweise die voranschreitende Elektrifizierung des Fuhrparks oder auch der Bezug von Ökostrom und Fernwärme. 

  3. Um ein gemeinsames Verständnis von ökologischer Nachhaltigkeit im DFB und den Regional- und Landesverbänden zu schaffen, werden Regional- und Landesverbänden allgemeine Hilfestellungen im Umwelt- und Klimaschutz bereitgestellt. Dazu zählen zahlreiche Maßnahmen in drei Handbüchern für umweltfreundliche Verwaltung, Eventmanagement und House Keeping, welche zusammen mit den Verbänden FLVW, FLB und BFV entwickelt wurden.

    Außerdem wurde eine Workshop-Reihe zur Umsetzung von Umweltmaßnahmen und -management mit dem FLVW entwickelt, welche interessierte Verbände darin schult und befähigt Umweltmaßnahmen aus den 3 Handbücher in der eigenen Verwaltung und Sportschule durchzuführen, und dies langfristig zu etablieren. Dabei werden Themen wie Verantwortlichkeiten, Kommunikation, Dokumentation, Zielsetzung, Nachhaltigkeitsbericht und weiteres bearbeitet. 

  4. Der erste Aktionsspieltag Klimaschutz wurde gemeinsam durch den DFB mit den Vereinen im Jahr 2022 organisiert. Im Zuge dessen wurden jeweils in der 1. DFB-Pokal-Runde (Frauen und Männer), jeweils einem Spieltag der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga einige gezielte Maßnahmen umgesetzt, um ein verstärktes Bewusstsein bei den Fans und der Öffentlichkeit zu schaffen und konkrete Maßnahmen in den Vereinen anzustoßen. Es wurden übergreifende, einheitliche Maßnahmen initiiert, die der DFB unterstützte und begleitete. Dazu gehörte die Verlegung des Anpfiffs um eine Minute nach hinten, um Informationen zum Thema Klimaschutz an die Stadionbesucher*innen weiterzugeben. Außerdem kamen Spielführer*innenbinden und Eckfahnen mit „Warming Stripes“, die auf die fortschreitende Klimaerwärmung aufmerksam machen, zum Einsatz. Darüber hinaus wurde eine gemeinsame Spendenaktion durchgeführt. Hierbei spendeten alle teilnehmenden Vereine 100 Euro pro geschossenes Tor. Der DFB verdoppelte die gesammelte Spendensumme, sodass insgesamt 46.200 Euro gespendet wurden. Die Spendengelder wurden der gemeinnützigen Organisation „Sports for Future“ übergeben, welche Klimaschutzprojekte in Nigeria und dem Senegal unterstützt (u.a. Anpflanzung von Bäumen, Anschaffung von Sportmaterialien in Schulen). 

    Darüber hinaus werden mit der Einführung von Nachhaltigkeitsanforderung im DFB-Lizensierungsverfahren zur Saison 2024/25 die Vereine der 1. Google Pixel Frauen-Bundesliga und der 3. Liga der Männer fortan dazu angeregt, Maßnahmen in den drei Themenfelder im Verein durchzuführen:  

    • Klubführung und -organisation, 
    • Klima, Umwelt und Ressourcen 
    • Anspruchsgruppen und soziale Verantwortung 

    Außerdem wird quartalsweise eine Sammlung von relevanten Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -informationen an die Vereine der Ligen gesendet. 

  5. Angesichts der in Deutschland stattgefundenen UEFA EURO 2024 bewegte sich auch abseits des Fußballplatzes eine Menge: Nicht nur beim Turnier selbst, sondern generell im deutschen Fußball soll das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen. Der DFB will den Amateurvereine in Deutschland deshalb beim Klimaschutz unter die Arme greifen. Zu diesem Zweck wurde das Projekt "NKI: Klimaschutz im Amateurfußball - gemeinsam auf dem Weg zur klimafreundlichen UEFA EURO 2024", das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird, ins Leben gerufen. Dessen Projektbestandteile werden beim DFB unter dem Überbegriff "ANSTOSS FÜR GRÜN" geklammert. Die im Rahmen dieses Projektes geplanten Maßnahmen beinhalten unter anderem: 

    Klimaschutz.dfb.de

    Auf klimaschutz.dfb.de finden Amateurvereine umfassende Informationen rund um den Umwelt- und Klimaschutz im Amateurfußball. Die Website bietet Hilfestellungen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und vermittelt grundlegende Kenntnisse zum Thema. Die digitalen Informationsmaterialien sind auf die Bedürfnisse der Vereine abgestimmt und basieren auf Feedback von Vernetzungstreffen und Regional- und Landesverbänden. Maßnahmen können nach Kategorien wie Energie, Mobilität oder Wasser gefiltert werden, und Checklisten erleichtern die Umsetzung. Ein weiteres Kernelement ist ein Tool zur Auffindung von Fördermöglichkeiten im Bereich Klimaschutz, das verfügbare Fördertöpfe in den verschiedenen Bundesländern auflistet. 

    DFB-Klimabilanztool

    Das kostenlose DFB-Klimabilanztool ermöglicht es Amateurvereinen, ihre persönliche Klimabilanz pro Saison zu erheben. Das Tool ist einfach in der Handhabung und umfasst Kategorien wie Mobilität, Energie und Events. Vereine können Daten eingeben und auch Erfahrungswerte verwenden, wenn keine genauen Daten vorliegen. Nach Abschluss erhalten die Vereine eine grafische und numerische Auswertung, die zeigt, wo sie gut aufgestellt sind und wo Reduktionspotenziale bestehen. 

    Schulungen für Regional- und Landesverbände sowie Schulungsvideos für Amateurvereine

    Der DFB bietet Schulungen für Regional- und Landesverbände, um sie in ihrer Multiplikatorenrolle und als Ansprechpartner für die Vereine auch zu ökologischen Themen zu stärken, wird einmal im Jahr eine zweitägige Schulung durchgeführt. Für die Amateurvereine entwickelte das Projektteam sieben Schulungsvideos zu Themen wie u.a. Nachhaltigkeit, Finanzierung, Klimakommunikation und Energie. Die Videos vermitteln praxisnahe Kenntnisse und Fähigkeiten, die direkt im Vereinsalltag angewendet werden können.  

    Auszeichnung von Best Practice & Förderung innovativer Ideen

    Vereine, die besonders innovative und effektive Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, werden ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen sollen als Anreiz dienen und anderen Vereinen als Vorbildfunktion dienen. Zudem werden solche Ideen gezielt gefördert, um sie weiterzuentwickeln und eine breite Umsetzung zu ermöglichen. 

DFB-Klimabilanztool

Hier können Amateurvereine ihre persönliche Klimabilanz pro Saison erheben, um den Status quo zu überprüfen und Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen - natürlich kostenlos!
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