Zwischen Strafraum und sozialem Brennpunkt

Es geht ihm gut, sehr gut. Und Piotr Trochowski weiß das. Er hat einen Traumjob, eine schicke Wohnung in einem schicken Stadtteil. "Hamburg hat schon eine hohe Lebensqualität", sagt der Nationalspieler. Aber er hat nicht vergessen, dass es auch ein anderes Hamburg gibt. Eines, in dem nicht alles schick ist.

Billstedt, ein Stadtteil, in dem die Menschen eher Plastiktüten als Prada durch die Straßen tragen. Arbeitergegend, sozialer Wohnungsbau, Dönerbude statt Edelitaliener. Hier ist Hamburg keine Perle. Und hier ist Piotr Trochowski aufgewachsen. Damals, als der kleine Junge mit polnischen Wurzeln noch kein gefeierter Nationalspieler war.

"Es war in meiner Jugend nicht so schlimm wie heute. Außerdem habe ich mich von den entsprechenden Leuten fern gehalten. Und wenn man gut Fußball gespielt hat, war sowieso vieles einfacher", sagt Trochowski und nennt die Orte, die weit abseits der schönen Alsterboutiquen liegen. Mümmelmannsberg, Sonnenland, Wilhelmsburg. "Ich weiß sehr gut, was in den Stadtteilen los ist."

Trochowski weiß es nicht nur, er unternimmt auch etwas dagegen. Nicht allein, sondern in der Gruppe. Als Teil einer Aktion, die auf nachhaltigere Effekte setzt als der meistens nur sehr kurzfristige sportliche Erfolg. "Hamburger Weg" heißt die Initiative des HSV und engagierter Sponsoren, die vor allem sozial benachteiligten Jugendlichen neue Wege aufzeigen soll. Wege in ein anderes, besseres Leben.

"Einfach nur zeigen, dass man sich interessiert"

"Wir wollen den Kindern einfach Starthilfen geben", sagt Trochowski. Und das "Training" für den Alltag beschränkt sich nicht auf eine Übung. Nachhilfe für Schüler, Mittagstisch, Gruppenerlebnisse, gemeinsames Fußballspielen – oder einfach nur zuhören. Was als kleines Projekt begann, ist längst zu einer etablierten Einrichtung in der Hansestadt geworden. Die HSV-Spieler machen mit, die Stadtprominenz, Bürgermeister Ole von Beust ist Schirmherr.

Wenn es die Trainingspläne und Spielansetzungen möglich machen, ist auch Trochowski für die soziale Sache im Einsatz. Er hat mit Jugendlichen gekickt. Und er hat vor kurzem die Gesamtschule Horn besucht. Den Ort, an dem er vor vielen Jahren selbst einmal Schüler war. "Manchmal muss man gar nicht viel machen, nur da sein. Einfach nur zeigen, dass man sich interessiert", sagt Trochowski.

Er ist begeistert von dem Projekt, er glaubt daran. Und er ist das beste Beispiel dafür, wohin ein "Hamburger Weg" einen kleinen Jungen aus Billstedt führen kann. Morgen Abend steht Piotr Trochowski gegen Finnland in der Startformation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

[rk]

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Es geht ihm gut, sehr gut. Und Piotr Trochowski weiß das. Er hat einen Traumjob, eine schicke Wohnung in einem schicken Stadtteil. "Hamburg hat schon eine hohe Lebensqualität", sagt der Nationalspieler. Aber er hat nicht vergessen, dass es auch ein anderes Hamburg gibt. Eines, in dem nicht alles schick ist.

Billstedt, ein Stadtteil, in dem die Menschen eher Plastiktüten als Prada durch die Straßen tragen. Arbeitergegend, sozialer Wohnungsbau, Dönerbude statt Edelitaliener. Hier ist Hamburg keine Perle. Und hier ist Piotr Trochowski aufgewachsen. Damals, als der kleine Junge mit polnischen Wurzeln noch kein gefeierter Nationalspieler war.

"Es war in meiner Jugend nicht so schlimm wie heute. Außerdem habe ich mich von den entsprechenden Leuten fern gehalten. Und wenn man gut Fußball gespielt hat, war sowieso vieles einfacher", sagt Trochowski und nennt die Orte, die weit abseits der schönen Alsterboutiquen liegen. Mümmelmannsberg, Sonnenland, Wilhelmsburg. "Ich weiß sehr gut, was in den Stadtteilen los ist."

Trochowski weiß es nicht nur, er unternimmt auch etwas dagegen. Nicht allein, sondern in der Gruppe. Als Teil einer Aktion, die auf nachhaltigere Effekte setzt als der meistens nur sehr kurzfristige sportliche Erfolg. "Hamburger Weg" heißt die Initiative des HSV und engagierter Sponsoren, die vor allem sozial benachteiligten Jugendlichen neue Wege aufzeigen soll. Wege in ein anderes, besseres Leben.

"Einfach nur zeigen, dass man sich interessiert"

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"Wir wollen den Kindern einfach Starthilfen geben", sagt Trochowski. Und das "Training" für den Alltag beschränkt sich nicht auf eine Übung. Nachhilfe für Schüler, Mittagstisch, Gruppenerlebnisse, gemeinsames Fußballspielen – oder einfach nur zuhören. Was als kleines Projekt begann, ist längst zu einer etablierten Einrichtung in der Hansestadt geworden. Die HSV-Spieler machen mit, die Stadtprominenz, Bürgermeister Ole von Beust ist Schirmherr.

Wenn es die Trainingspläne und Spielansetzungen möglich machen, ist auch Trochowski für die soziale Sache im Einsatz. Er hat mit Jugendlichen gekickt. Und er hat vor kurzem die Gesamtschule Horn besucht. Den Ort, an dem er vor vielen Jahren selbst einmal Schüler war. "Manchmal muss man gar nicht viel machen, nur da sein. Einfach nur zeigen, dass man sich interessiert", sagt Trochowski.

Er ist begeistert von dem Projekt, er glaubt daran. Und er ist das beste Beispiel dafür, wohin ein "Hamburger Weg" einen kleinen Jungen aus Billstedt führen kann. Morgen Abend steht Piotr Trochowski gegen Finnland in der Startformation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.