Zehn Dinge über Argentinien: Katzenjammer am Silberfluss

Argentinien, du Perle Südamerikas, erzähl' uns deine Geschichten. Dies sind zehn Dinge über das achtgrößte Land der Erde, die Sie so schon immer wissen wollten, aber nie zu fragen wagten. Mit einem Augenzwinkern und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

1. Ins Netz gegangen: Fußball ist die Nummer eins in Argentinien. Mit Abstand. Traditioneller Nationalsport ist aber eigentlich "Pato", und das schon seit 1953. Noch nie gehört? Nun, ist halt auch nicht sehr verbreitet. Pato ist eine Mischung aus Polo und Basketball. Früher wurde er angeblich mit einer echten Ente gespielt (daher auch der Name), heute ist sie aus Leder. Und die Spieler müssen versuchen, sie, auf Pferden sitzend, in einem Korb unterzubringen. Nicht wirklich ungefährlich, das Ganze.

2. Nichts für Vegetarier: Wer an argentinisches Essen denkt, ist schnell beim Rindfleisch. Die Zahlen belegen, warum. Im Schnitt isst ein Argentinier 59,7 Kilo Rind pro Jahr, immerhin 163 Gramm pro Tag. Wie viel das ist, zeigt der Vergleich mit Deutschland: Wir verdrücken 12,5 Kilo jährlich.

3. Es fehlt - der Ball: Spielabbrüche im Fußball sind selten und die Gründe dafür in der Regel nicht besonders lustig. Ein Novum dürfte das Spiel zwischen San Lorenzo und Vélez Sarsfield darstellen, das 1990 nicht zu Ende gespielt werden kann: wegen Ballmangels. Mehrmals sind Bälle im Publikum gelandet, und die Fans behalten sie als Souvenir. Schließlich gehen San Lorenzo die Bälle aus, Schiedsrichter Juan Bava bleibt nichts anderes übrig, als das Spiel vorzeitig zu beenden.

4. Einschalten! Argentinien gilt als eines der ersten Länder, in dem es Rundfunksendungen gab. Der erste Beitrag wurde im August 1920 ausgestrahlt (und damit vier Monate eher als in Deutschland). Zu der Zeit hatten im Land genau 20 Menschen ein Radio.

5. Ach du dickes Ei: Das wohl größte handgemachte Osterei der Welt ist in der südargentinischen Stadt San Carlos de Bariloche angefertigt worden. das Schokoladenei brachte stolze 7,5 Tonnen auf die Waage und war 8,5 Meter hoch. Aber natürlich "überlebte" es nicht lange. Passend am Ostersonntag wurde es von Bergsteigern zerstückelt und an die Einwohner der Stadt verteilt. Hungrig ging anschließend keiner ins Bett.

6. Call me may be: Es ist eigentlich unmöglich, einen Argentinier nicht ans Handy zu bekommen. Auf 100 Einwohner kommen laut Statistischem Bundesamt genau 159 Mobilfunkverträge. Festnetz ist schwieriger: Nur 23 von 100 haben ihr Telefon zu Hause. In Deutschland ist das Verhältnis etwas anders. 100 Deutsche haben 119 Handyverträge, so die Statistik, zugleich aber auch 58,9 Festnetzanschlüsse.

7. Was für ein Katzenjammer! 1967 feiern die Fans von Racing Club de Avellaneda den Gewinn des Weltpokals gegen Celtic Glasgow. Währenddessen vergraben Fans des Erzrivalen Independiente sieben schwarze Katzen unter dem Spielfeld des Stadions, um Racing zu verfluchen. Das gelingt tatsächlich. 35 Jahre wird der Klub nicht Meister, ist 1999 so gut wie pleite. Sechs der sieben Katzenkadaver werden im Laufe der Jahre gefunden. 2001 schließlich wird in einem alten Wassergraben auch das Skelett der siebten Katze entdeckt. In derselben Saison wird Racing wieder Meister.

8. Echtes Silber: Die Spanier glaubten, sie würden massenweise Silber finden in Südamerika, weil ein Entdecker von Eingeborenen silbernes Kunsthandwerk bekommen hatte. Deshalb benannten sie das Land nach dem lateinischen Wort für eben jenes Silber, nämlich "Argentum". Das allein wäre ein ziemlich mau klingender Name gewesen, also wurde "Argentina" daraus. Und der große Fluss im Land heißt "Rio de la Plata", also: "Silberfluss". Argentinien ist damit das einzige nach einem chemischen Element benannte Land – dabei gibt es in vielen anderen Ländern erheblich mehr Silbererze.

9. Alles in Bewegung: Nicht nur in Sachen Radio waren die Argentinier Pioniere, sondern auch im Animationsfilm. Der erste kam 1917 heraus, geschaffen vom Argentinier Quirino Cristiani. Angeblich soll er auch Walt Disney inspiriert haben, der bei einer Reise durch das Land Cristianis Studio besucht haben soll.

10. Tolle Knolle: Eine argentinische Tradition ist es, am 29. jedes Monats Gnocchi zu essen. Die Geschichte dahinter ist, dass die italienischen Einwanderer kurz vor der Gehaltszahlung kaum noch Geld in der Tasche hatten und deshalb nur die preiswerte Kartoffelspeise blieb. Auch in Restaurants werden an diesen Tagen noch heute verschiedene Variationen angeboten. Manche Argentinier haben die Angewohnheit, unter ihrem Teller mit "ñoquis" etwas Geld zu legen: das soll Glück und Erfolg für den nächsten Monat bringen.

[dfb]

Argentinien, du Perle Südamerikas, erzähl' uns deine Geschichten. Dies sind zehn Dinge über das achtgrößte Land der Erde, die Sie so schon immer wissen wollten, aber nie zu fragen wagten. Mit einem Augenzwinkern und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

1. Ins Netz gegangen: Fußball ist die Nummer eins in Argentinien. Mit Abstand. Traditioneller Nationalsport ist aber eigentlich "Pato", und das schon seit 1953. Noch nie gehört? Nun, ist halt auch nicht sehr verbreitet. Pato ist eine Mischung aus Polo und Basketball. Früher wurde er angeblich mit einer echten Ente gespielt (daher auch der Name), heute ist sie aus Leder. Und die Spieler müssen versuchen, sie, auf Pferden sitzend, in einem Korb unterzubringen. Nicht wirklich ungefährlich, das Ganze.

2. Nichts für Vegetarier: Wer an argentinisches Essen denkt, ist schnell beim Rindfleisch. Die Zahlen belegen, warum. Im Schnitt isst ein Argentinier 59,7 Kilo Rind pro Jahr, immerhin 163 Gramm pro Tag. Wie viel das ist, zeigt der Vergleich mit Deutschland: Wir verdrücken 12,5 Kilo jährlich.

3. Es fehlt - der Ball: Spielabbrüche im Fußball sind selten und die Gründe dafür in der Regel nicht besonders lustig. Ein Novum dürfte das Spiel zwischen San Lorenzo und Vélez Sarsfield darstellen, das 1990 nicht zu Ende gespielt werden kann: wegen Ballmangels. Mehrmals sind Bälle im Publikum gelandet, und die Fans behalten sie als Souvenir. Schließlich gehen San Lorenzo die Bälle aus, Schiedsrichter Juan Bava bleibt nichts anderes übrig, als das Spiel vorzeitig zu beenden.

4. Einschalten! Argentinien gilt als eines der ersten Länder, in dem es Rundfunksendungen gab. Der erste Beitrag wurde im August 1920 ausgestrahlt (und damit vier Monate eher als in Deutschland). Zu der Zeit hatten im Land genau 20 Menschen ein Radio.

5. Ach du dickes Ei: Das wohl größte handgemachte Osterei der Welt ist in der südargentinischen Stadt San Carlos de Bariloche angefertigt worden. das Schokoladenei brachte stolze 7,5 Tonnen auf die Waage und war 8,5 Meter hoch. Aber natürlich "überlebte" es nicht lange. Passend am Ostersonntag wurde es von Bergsteigern zerstückelt und an die Einwohner der Stadt verteilt. Hungrig ging anschließend keiner ins Bett.

6. Call me may be: Es ist eigentlich unmöglich, einen Argentinier nicht ans Handy zu bekommen. Auf 100 Einwohner kommen laut Statistischem Bundesamt genau 159 Mobilfunkverträge. Festnetz ist schwieriger: Nur 23 von 100 haben ihr Telefon zu Hause. In Deutschland ist das Verhältnis etwas anders. 100 Deutsche haben 119 Handyverträge, so die Statistik, zugleich aber auch 58,9 Festnetzanschlüsse.

7. Was für ein Katzenjammer! 1967 feiern die Fans von Racing Club de Avellaneda den Gewinn des Weltpokals gegen Celtic Glasgow. Währenddessen vergraben Fans des Erzrivalen Independiente sieben schwarze Katzen unter dem Spielfeld des Stadions, um Racing zu verfluchen. Das gelingt tatsächlich. 35 Jahre wird der Klub nicht Meister, ist 1999 so gut wie pleite. Sechs der sieben Katzenkadaver werden im Laufe der Jahre gefunden. 2001 schließlich wird in einem alten Wassergraben auch das Skelett der siebten Katze entdeckt. In derselben Saison wird Racing wieder Meister.

8. Echtes Silber: Die Spanier glaubten, sie würden massenweise Silber finden in Südamerika, weil ein Entdecker von Eingeborenen silbernes Kunsthandwerk bekommen hatte. Deshalb benannten sie das Land nach dem lateinischen Wort für eben jenes Silber, nämlich "Argentum". Das allein wäre ein ziemlich mau klingender Name gewesen, also wurde "Argentina" daraus. Und der große Fluss im Land heißt "Rio de la Plata", also: "Silberfluss". Argentinien ist damit das einzige nach einem chemischen Element benannte Land – dabei gibt es in vielen anderen Ländern erheblich mehr Silbererze.

9. Alles in Bewegung: Nicht nur in Sachen Radio waren die Argentinier Pioniere, sondern auch im Animationsfilm. Der erste kam 1917 heraus, geschaffen vom Argentinier Quirino Cristiani. Angeblich soll er auch Walt Disney inspiriert haben, der bei einer Reise durch das Land Cristianis Studio besucht haben soll.

10. Tolle Knolle: Eine argentinische Tradition ist es, am 29. jedes Monats Gnocchi zu essen. Die Geschichte dahinter ist, dass die italienischen Einwanderer kurz vor der Gehaltszahlung kaum noch Geld in der Tasche hatten und deshalb nur die preiswerte Kartoffelspeise blieb. Auch in Restaurants werden an diesen Tagen noch heute verschiedene Variationen angeboten. Manche Argentinier haben die Angewohnheit, unter ihrem Teller mit "ñoquis" etwas Geld zu legen: das soll Glück und Erfolg für den nächsten Monat bringen.