Weltmeister Mustafi bereit für Königsklasse

Land und Liga wechseln: England, Italien, Spanien

Mustafi und Valencia - das hat von Beginn an gepasst. Auch privat. Ihm gefallen die Stadt, das Land, das Meer und die Mentalität der Menschen. Der Deutsche hat sich schnell akklimatisiert in Spanien, er benötigte keine lange Anlaufzeit. Kein Wunder: Land und Liga wechseln, das kann er wie wenig andere. Schon früh zog es ihn hinaus in die weite Fußballwelt. Ganze 17 Jahre war er alt, als es ihn im Jahr 2009 aus Hamburg nach Everton verschlug. Der nächste Wechsel folgte im Jahr 2012, Mustafi war gerade 20 Jahre alt, da ging er nach Italien zu Sampdoria Genua.

Seit zwölf Monaten spielt er nun schon in Spanien. Und neben anderen hat er auch dieses Ziel erreicht: Mustafi ist ein besserer Fußballspieler geworden. Auf die Frage, was er in der Primera Division gelernt hat, hat er diese Begriffe parat: Tempo, Kurzpassspiel. Er sagt: "Das Spiel ist in Spanien so schnell, dass du manchmal drei Pässe vorausdenken musst: Wenn der jetzt zu dem spielt, wo könnte der Ball als Nächstes landen. Sonst kämst du gar nicht hinterher. Diese Erfahrung hilft mir auch wieder, um mich weiterzuentwickeln, weil ich dieses Tempo aus Italien nicht kenne."

Übers Fürstentum in die Königsklasse

Seine erste Spielzeit außerhalb Italien war, wie gesagt, ein großer Erfolg. Die Ernte für die formidable Vorsaison wollen er und Valencia heute Abend vorbereiten. In den Play-offs zur Champions League spielen die Spanier heute (ab20.45 Uhr, live auf Sky) zu Hause das Hinspiel gegen die hochgerüstete Mannschaft vom AS Monaco - es gibt leichtere Lose.

Doch auch in Valencia hat sich in der Sommerpause einiges getan: Mustafi hat neue Spielkameraden bekommen, Valencia hat investiert und unter anderem halb Lissabon leergekauft. Von Benfica wurde mit Rechtsverteidiger Joao Cancelo, Spielmacher André Gomes und Rechtsaußen Rodrigo ein kostspieliges Trio verpflichtet, mit Alvaro Negredo kehrte ein spanischer Nationalspieler von Manchester City in die Heimat zurück. Die Ausgaben von Investor Peter Lim sollen sich auf mehr als 100 Millionen Euro belaufen.

Für Mustafi ist dies ein weiteres Argument, in Valencia zu bleiben: Sein Klub hält mit seiner Entwicklung Schritt. Und ohne einen Wechsel kategorisch auszuschließen, hat er schon gesagt, dass es nicht mehr zwingend ist, nach Madrid oder Barcelona zu gehen, wenn man nationale oder internationale Titel gewinnen will. Von einer großen Attacke auf Madrid oder Barcelona will er aber nichts wissen, Mustafi spielt nicht bei Real, gleichwohl ist er Realist. "Wer die spanische Liga kennt, weiß, wie schwierig das ist, weil Barça und Real jedes Jahr neue Rekorde brechen. Wir müssen in den nächsten zwei Jahren mit unserer jungen Mannschaft zusammenwachsen", sagt Mustafi und kündet Ungemach für jedes Team an, das sich Valencia in den Weg stellt: Wenn das funktioniert, sind wir ein verdammt starker Gegner."

[sl]


Mit dem FC Valencia kämpft Shkodran Mustafi heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) im Hinspiel gegen den AS Monaco um die Qualifikation für die Champions League. Die Entscheidung fällt am nächsten Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) in Monaco - dann will der deutsche Weltmeister mit seinem Team übers Fürstentum in die Königsklasse einziehen.

Es existiert eine Logik, in der es zuletzt vermehrt Anzeichen dafür gibt, dass Shkodran Mustafi Ungemach ins Haus steht. Sonderlich ungewöhnlich wäre dies nicht für den Verteidiger. Sein Karriereweg enthält einige Umwege, nicht überall wurde sein Talent erkannt, nicht überall wurde ihm zugetraut, dass er das Potenzial hat, sich im Profifußball zu etablieren. Dass er heute als Weltmeister über die Welt wandeln kann, wundert frühere Wegbegleiter fortwährend. Mustafi formuliert es noch drastischer. "Ich wurde oft als Spieler abgeschrieben", sagt er.

Das hat sich ziemlich grundlegend geändert. Heute wird Mustafi nicht abgeschrieben, heute wird er angeschrieben - und die Absender der Briefe werden immer erlesener. Zuletzt sollen Barcelona und Real Madrid im Hause Mustafi vorstellig geworden sein, nicht schlecht für einen Jungen aus Bebra, der noch vor zweieinhalb Jahren in der zweiten italienischen Liga dem Ball hinterhergerannt ist. Das mit dem Ungemach erklärt sich bei Vervollständigung der Äußerung Mustafis. Denn, so berichtet der 23-Jährige, auf die Abschreibung folge bei ihm mit schöner Regelmäßigkeit diese Reaktion: "Und dann habe ich den nächsten Schritt gemacht."

In Valencia gleich Führungsspieler

Sollte also tatsächlich ein Zusammenhang zwischen fehlender Wertschätzung und sportlicher Weiterentwicklung existieren - Mustafi müsste ab jetzt stagnieren. Sonderlich besorgt wirkt er ob dessen nicht. Vielleicht auch, weil der Raum für nächste Schritte ohnehin begrenzt ist. Nach oben jedenfalls wird es ziemlich eng. Mustafi ist Weltmeister, Mustafi spielt in der Primera Division, Mustafi ist im Konzert der Großen angekommen.

Zum musikalischen Rahmen seines Lebens gehört nun auch die Hymne der Champions League. In der vergangenen Spielzeit hat Valencia im Rennen hinter den großen zwei - Real und Barca - den zweiten Platz hinter Atletico Madrid belegt. Mustafi hatte daran großen Anteil. Mit Spiel eins nach der Rückkehr nach seiner Verletzung aus dem WM-Achtelfinale gegen Algerien hat er sich zum Unverzichtbaren aufgeschwungen. Mustafi hat nicht oft gespielt, er hat immer gespielt. Und fast immer hat er von der ersten bis zur letzten Sekunde auf dem Platz gestanden.

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Land und Liga wechseln: England, Italien, Spanien

Mustafi und Valencia - das hat von Beginn an gepasst. Auch privat. Ihm gefallen die Stadt, das Land, das Meer und die Mentalität der Menschen. Der Deutsche hat sich schnell akklimatisiert in Spanien, er benötigte keine lange Anlaufzeit. Kein Wunder: Land und Liga wechseln, das kann er wie wenig andere. Schon früh zog es ihn hinaus in die weite Fußballwelt. Ganze 17 Jahre war er alt, als es ihn im Jahr 2009 aus Hamburg nach Everton verschlug. Der nächste Wechsel folgte im Jahr 2012, Mustafi war gerade 20 Jahre alt, da ging er nach Italien zu Sampdoria Genua.

Seit zwölf Monaten spielt er nun schon in Spanien. Und neben anderen hat er auch dieses Ziel erreicht: Mustafi ist ein besserer Fußballspieler geworden. Auf die Frage, was er in der Primera Division gelernt hat, hat er diese Begriffe parat: Tempo, Kurzpassspiel. Er sagt: "Das Spiel ist in Spanien so schnell, dass du manchmal drei Pässe vorausdenken musst: Wenn der jetzt zu dem spielt, wo könnte der Ball als Nächstes landen. Sonst kämst du gar nicht hinterher. Diese Erfahrung hilft mir auch wieder, um mich weiterzuentwickeln, weil ich dieses Tempo aus Italien nicht kenne."

Übers Fürstentum in die Königsklasse

Seine erste Spielzeit außerhalb Italien war, wie gesagt, ein großer Erfolg. Die Ernte für die formidable Vorsaison wollen er und Valencia heute Abend vorbereiten. In den Play-offs zur Champions League spielen die Spanier heute (ab20.45 Uhr, live auf Sky) zu Hause das Hinspiel gegen die hochgerüstete Mannschaft vom AS Monaco - es gibt leichtere Lose.

Doch auch in Valencia hat sich in der Sommerpause einiges getan: Mustafi hat neue Spielkameraden bekommen, Valencia hat investiert und unter anderem halb Lissabon leergekauft. Von Benfica wurde mit Rechtsverteidiger Joao Cancelo, Spielmacher André Gomes und Rechtsaußen Rodrigo ein kostspieliges Trio verpflichtet, mit Alvaro Negredo kehrte ein spanischer Nationalspieler von Manchester City in die Heimat zurück. Die Ausgaben von Investor Peter Lim sollen sich auf mehr als 100 Millionen Euro belaufen.

Für Mustafi ist dies ein weiteres Argument, in Valencia zu bleiben: Sein Klub hält mit seiner Entwicklung Schritt. Und ohne einen Wechsel kategorisch auszuschließen, hat er schon gesagt, dass es nicht mehr zwingend ist, nach Madrid oder Barcelona zu gehen, wenn man nationale oder internationale Titel gewinnen will. Von einer großen Attacke auf Madrid oder Barcelona will er aber nichts wissen, Mustafi spielt nicht bei Real, gleichwohl ist er Realist. "Wer die spanische Liga kennt, weiß, wie schwierig das ist, weil Barça und Real jedes Jahr neue Rekorde brechen. Wir müssen in den nächsten zwei Jahren mit unserer jungen Mannschaft zusammenwachsen", sagt Mustafi und kündet Ungemach für jedes Team an, das sich Valencia in den Weg stellt: Wenn das funktioniert, sind wir ein verdammt starker Gegner."