Weltmeister Müller: "3. Liga war der richtige Entwicklungsschritt"

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Weltmeister Thomas Müller spricht exklusiv über seine Anfänge in der 3. Liga in der Saison 2008/2009 im Trikot des FC Bayern München II.

Er ist Weltmeister und Champions-League-Sieger. Er wurde sechsmal Deutscher Meister und gewann viermal den DFB-Pokal. Und er war Spieler in der 3. Liga. In der Saison 2008/2009 absolvierte Thomas Müller dort 32 Spiele und erzielte 15 Tore für den FC Bayern München II. Ein Jahr später wurde er bei der WM in Südafrika Torschützenkönig und als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet - eine rasante Entwicklung. Im DFB.de-Interview spricht er über wertvolle Erfahrungen, die harte Hand des Hermann Gerland - und er erklärt, warum er Torjägerlegende Gerd Müller dankbar ist.

DFB.de: Herr Müller, welche Erinnerungen verbinden Sie mit der 3. Liga?

Thomas Müller: Sehr gute Erinnerungen. Die 3. Liga war für mich der ideale Übergang, um mich an den Herrenfußball zu gewöhnen. Die körperliche Härte und physische Präsenz ist hier natürlich ganz anders als in der Junioren-Bundesliga. Die 3. Liga war für mich genau der richtige Entwicklungsschritt.

DFB.de: Gab es damals ein für Sie besonders prägendes Erlebnis oder eine besondere Anekdote?

Müller: Nein, kein ganz besonderes Erlebnis. Als Fußballer habe ich schon immer versucht, mit vollem Einsatz in jedes Spiel zu gehen, da ich einfach nicht verlieren will. Das habe ich dann auch so in der 3. Liga bei der Amateurmannschaft gemacht. Und es hat zum Glück gut funktioniert. (lacht)

DFB.de: Inwieweit hat die damalige Saison in der 3. Liga mit 32 Einsätzen und 15 Toren zu Ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung beigetragen?

Müller: Natürlich hat mir diese Saison geholfen, mir intern und extern ein gewisses Standing zu erarbeiten. Als junger Spieler ist es schließlich nicht so leicht, 15 Tore in der 3. Liga zu machen. Besonders die vielen Einsatzzeiten haben mir gut getan, um schnell im Herrenbereich anzukommen.

DFB.de: Ihr Trainer in der zweiten Mannschaft hieß Hermann Gerland. Wie hat er den jungen Thomas Müller angepackt und gefördert?

Müller: Hermann Gerland hat die Spieler schon mal etwas härter angepackt, aber das gehört auch dazu. Das war seine Methode, um die jungen Spieler anzutreiben und besser zu machen. Und das muss ja auch das Ziel eines jeden Spielers sein: das Bestmögliche aus seiner Karriere zu machen.

DFB.de: Wie viel Schlitzohr steckte damals bereits im Drittligaspieler Thomas Müller?

Müller: Ein gewisser Torinstinkt wurde mir glücklicherweise schon in die Wiege gelegt. Bei der zweiten Mannschaft hatte ich das Glück, meinen Namensvetter Gerd Müller zu treffen, der mir dann noch gewisse Feinheiten für den Torabschluss beigebracht hat. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

DFB.de: Mit Holger Badstuber und David Alaba gehörten damals zwei weitere Spieler zum Kader des FC Bayern II, die später Nationalspieler wurden. Warum ist ein solch steiler Werdegang heute kaum noch denkbar?

Müller: Der Erfolgsdruck wird im Fußball immer größer, so dass den Vereinen und Trainern immer weniger Zeit bleibt, junge Spieler zu integrieren. Die Qualität im Juniorenbereich ist auf jeden Fall immer noch vorhanden. Als Spieler braucht man einfach das Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Und man braucht die Qualität, die sich ergebende Chance dann nachhaltig zu nutzen.

DFB.de: Die zweite Mannschaft des FC Bayern spielt seit sechs Jahren nur noch in der Regionalliga. Wie erstrebenswert ist die Rückkehr in die 3. Liga? Oder spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob Bayern II in der 3. oder vierten Liga spielt?

Müller: Ich denke schon, dass die Rückkehr in die 3. Liga das Ziel des FC Bayern München sein muss - gerade jetzt, nachdem wir so ein fantastisches Nachwuchsleistungszentrum bekommen haben. Ich kann da aber nur aus meiner Sicht sprechen, da mir das Jahr in der 3. Liga sehr gutgetan hat.

[jb]

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Weltmeister Thomas Müller spricht exklusiv über seine Anfänge in der 3. Liga in der Saison 2008/2009 im Trikot des FC Bayern München II.

Er ist Weltmeister und Champions-League-Sieger. Er wurde sechsmal Deutscher Meister und gewann viermal den DFB-Pokal. Und er war Spieler in der 3. Liga. In der Saison 2008/2009 absolvierte Thomas Müller dort 32 Spiele und erzielte 15 Tore für den FC Bayern München II. Ein Jahr später wurde er bei der WM in Südafrika Torschützenkönig und als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet - eine rasante Entwicklung. Im DFB.de-Interview spricht er über wertvolle Erfahrungen, die harte Hand des Hermann Gerland - und er erklärt, warum er Torjägerlegende Gerd Müller dankbar ist.

DFB.de: Herr Müller, welche Erinnerungen verbinden Sie mit der 3. Liga?

Thomas Müller: Sehr gute Erinnerungen. Die 3. Liga war für mich der ideale Übergang, um mich an den Herrenfußball zu gewöhnen. Die körperliche Härte und physische Präsenz ist hier natürlich ganz anders als in der Junioren-Bundesliga. Die 3. Liga war für mich genau der richtige Entwicklungsschritt.

DFB.de: Gab es damals ein für Sie besonders prägendes Erlebnis oder eine besondere Anekdote?

Müller: Nein, kein ganz besonderes Erlebnis. Als Fußballer habe ich schon immer versucht, mit vollem Einsatz in jedes Spiel zu gehen, da ich einfach nicht verlieren will. Das habe ich dann auch so in der 3. Liga bei der Amateurmannschaft gemacht. Und es hat zum Glück gut funktioniert. (lacht)

DFB.de: Inwieweit hat die damalige Saison in der 3. Liga mit 32 Einsätzen und 15 Toren zu Ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung beigetragen?

Müller: Natürlich hat mir diese Saison geholfen, mir intern und extern ein gewisses Standing zu erarbeiten. Als junger Spieler ist es schließlich nicht so leicht, 15 Tore in der 3. Liga zu machen. Besonders die vielen Einsatzzeiten haben mir gut getan, um schnell im Herrenbereich anzukommen.

DFB.de: Ihr Trainer in der zweiten Mannschaft hieß Hermann Gerland. Wie hat er den jungen Thomas Müller angepackt und gefördert?

Müller: Hermann Gerland hat die Spieler schon mal etwas härter angepackt, aber das gehört auch dazu. Das war seine Methode, um die jungen Spieler anzutreiben und besser zu machen. Und das muss ja auch das Ziel eines jeden Spielers sein: das Bestmögliche aus seiner Karriere zu machen.

DFB.de: Wie viel Schlitzohr steckte damals bereits im Drittligaspieler Thomas Müller?

Müller: Ein gewisser Torinstinkt wurde mir glücklicherweise schon in die Wiege gelegt. Bei der zweiten Mannschaft hatte ich das Glück, meinen Namensvetter Gerd Müller zu treffen, der mir dann noch gewisse Feinheiten für den Torabschluss beigebracht hat. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

DFB.de: Mit Holger Badstuber und David Alaba gehörten damals zwei weitere Spieler zum Kader des FC Bayern II, die später Nationalspieler wurden. Warum ist ein solch steiler Werdegang heute kaum noch denkbar?

Müller: Der Erfolgsdruck wird im Fußball immer größer, so dass den Vereinen und Trainern immer weniger Zeit bleibt, junge Spieler zu integrieren. Die Qualität im Juniorenbereich ist auf jeden Fall immer noch vorhanden. Als Spieler braucht man einfach das Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Und man braucht die Qualität, die sich ergebende Chance dann nachhaltig zu nutzen.

DFB.de: Die zweite Mannschaft des FC Bayern spielt seit sechs Jahren nur noch in der Regionalliga. Wie erstrebenswert ist die Rückkehr in die 3. Liga? Oder spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob Bayern II in der 3. oder vierten Liga spielt?

Müller: Ich denke schon, dass die Rückkehr in die 3. Liga das Ziel des FC Bayern München sein muss - gerade jetzt, nachdem wir so ein fantastisches Nachwuchsleistungszentrum bekommen haben. Ich kann da aber nur aus meiner Sicht sprechen, da mir das Jahr in der 3. Liga sehr gutgetan hat.

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