Torschütze Höwedes: "Ich muss vorangehen"

Höwedes: Wir haben kurz geschnackt, aber so viel kannst Du darauf nach einem Spiel auch nicht eingehen. Da wird sich dann kurz ausgetauscht, wie geht’s euch und so weiter. Das habe ich auch mit anderen gemacht. Wir sehen uns ja jetzt sowieso alle wieder (bei den Länderspielen gegen Argentinien und Schottland, Anm. d. Red.), dann können wir ein bisschen länger reden.

DFB.de: Freuen Sie sich auf die Länderspiele oder ist es aus Schalker Sicht sogar schade, dass nun Ligapause ist?

Höwedes: Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Ich glaube, dieses Spiel war ein gutes Zeichen für alle. Wenn jeder seinen Beitrag leistet, dann ist vieles möglich. Dann kann man auch die Bayern besiegen. Dass das verloren gehen könnte in der Länderspielpause, glaube ich nicht.

DFB.de: Wie sehr machen sich bei Ihnen die WM und die kurze Vorbereitung bemerkbar?

Höwedes: Ich musste auch kämpfen zum Schluss, ich hatte eben eine kurze Vorbereitung. Aber ich glaube, den Nationalspielern der Bayern geht es ähnlich.

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Nach einem schwachen Beginn steigerte sich der FC Schalke 04 bei seinem ersten Heimspiel der Bundesligasaison gegen den Deutschen Meister Bayern München. Den Rückstand durch Robert Lewandowski glich S04-Kapitän und Nationalspieler Benedikt Höwedes in der 62. Minute zum 1:1. Aus kurzer Distanz wurde ihm der Ball an die linke Hand geschossen. Hier unser Interview mit Höwedes.

DFB.de: Herr Höwedes, wie bewerten Sie das 1:1 gegen Bayern München?

Benedikt Höwedes: Ich bin zufrieden, vor allem mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Ich glaube auch, dass das Unentschieden in Ordnung ging. Ab der 20. Minute haben wir ein klasse Spiel gemacht und uns dagegen gestemmt.

DFB.de: Wie wichtig war der Teilerfolg?

Höwedes: Es war gut, denn alle haben ja gespürt, dass uns gegenüber schon wieder eine sehr negative Haltung herrschte. Ich glaube, dass zu viel schlecht geredet wurde auf Schalke. Aber wir sind eine starke Truppe, das haben wir bewiesen. Das war ein gutes Zeichen für die nächsten Spiele und dafür, was alles in der Truppe steckt. Das gilt es jetzt auch in den nächsten Spielen auf den Platz zu bringen.

DFB.de: Bringt das nun Ruhe ins Umfeld?

Höwedes: Ich glaube, Ruhe gibt es hier trotzdem nicht. Nicht alles liegt in unserer Hand, vieles wird uns einfach kaputt geredet. Damit müssen wir uns abfinden und dürfen uns nicht großartig davon beirren lassen.

DFB.de: Sie haben diesmal auf drei verschiedenen Positionen gespielt und ein Tor geschossen. Wie viel WM-Schwung ist bei Ihnen noch dabei?

Höwedes: Darüber mache ich mir keinen Kopf. Der Trainer sagte, dass er auf links ein kleines Problem hat und überlegt, mich dort einzusetzen. Ich habe gesagt: ‚Klar mache ich‘, ohne zu zucken. Ich habe natürlich betont, dass ich als Innenverteidiger auflaufen will, aber ich habe kein Problem damit, wenn ich auch mal aushelfen muss auf links oder rechts.

DFB.de: War das auch ein Zeichen an die Mannschaft?

Höwedes: Ich bin der Kapitän, ich muss vorangehen. Das habe ich versucht zu tun. Die Präsenz in den Zweikämpfen, nicht nur bei mir, war ein Zeichen an die Mannschaft, dass etwas geht. Ich bin natürlich gefordert, da voranzugehen. Und ich glaube, das habe ich auch ganz gut gemacht.

DFB.de: Ist es eigentlich etwas anderes, gegen die Kollegen aus der Nationalmannschaft wie Thomas Müller in die Zweikämpfe zu gehen?

Höwedes: Ich nehme keine Rücksicht auf Thomas. Wir hatten ja auch ein paar Duelle. Ich habe ihm immer danach die Hand gegeben. Das ist Fußball und das weiß auch er. Wir sind beide Sportsmänner und wissen das richtig einzuschätzen. Wir können uns nach den 90 Minuten trotzdem gut in die Augen schauen. Aber während der 90 Minuten kann ich nicht sagen: ‚Oh, mit dem bin ich aber Weltmeister geworden, da passe ich jetzt mal auf‘.“

DFB.de: Werden Sie nun bei der Nationalmannschaft nochmal mit ihm über die Szene diskutieren, die zu Ihrem Ausgleichstor führte?

Höwedes: Es wurde ja auch mal Zeit, dass wir wieder gegen die Bayern treffen, auch wenn er mir das streitig machen wollte und auf Handspiel reklamierte. Ich habe den Ball tatsächlich mit der Hand berührt, aber das kann ja niemand als Absicht bewerten. Ich kann die Proteste der Bayern natürlich auch irgendwie verstehen, aber was soll ich machen? Meine Meinung ist: Das war ein reguläres Tor.

DFB.de: Sie haben sich darüber auch mit Manuel Neuer ausgetauscht.

Höwedes: Wir haben kurz geschnackt, aber so viel kannst Du darauf nach einem Spiel auch nicht eingehen. Da wird sich dann kurz ausgetauscht, wie geht’s euch und so weiter. Das habe ich auch mit anderen gemacht. Wir sehen uns ja jetzt sowieso alle wieder (bei den Länderspielen gegen Argentinien und Schottland, Anm. d. Red.), dann können wir ein bisschen länger reden.

DFB.de: Freuen Sie sich auf die Länderspiele oder ist es aus Schalker Sicht sogar schade, dass nun Ligapause ist?

Höwedes: Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Ich glaube, dieses Spiel war ein gutes Zeichen für alle. Wenn jeder seinen Beitrag leistet, dann ist vieles möglich. Dann kann man auch die Bayern besiegen. Dass das verloren gehen könnte in der Länderspielpause, glaube ich nicht.

DFB.de: Wie sehr machen sich bei Ihnen die WM und die kurze Vorbereitung bemerkbar?

Höwedes: Ich musste auch kämpfen zum Schluss, ich hatte eben eine kurze Vorbereitung. Aber ich glaube, den Nationalspielern der Bayern geht es ähnlich.