Thomas Müller: "Ich muss hungrig sein"

Die Gruppenspiele der EURO 2016 gehen in die heiße Phase, der Kampf ums Achtelfinale in die letzte Runde. Einige Mannschaften haben sich bereits für die erste K.o.-Runde qualifiziert, der Weltmeister wäre mit einem Punkt gegen Nordirland am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und beim Fan-Club-Radio) ebenfalls sicher dabei. Ob als Gruppensieger oder Zweiter, hängt dabei allerdings vom Ergebnis des zeitgleich stattfindenden Spiels der Polen gegen die Ukraine ab.

Nach dem 2:0-Auftakterfolg gegen die Ukraine und dem torlosen Remis im zweiten Duell gegen Polen geht die deutsche Nationalmannschaft mit Zuversicht ins dritte Spiel gegen Nordirland. Nachdem die DFB-Auswahl am gestrigen Samstag frei hatte, stand heute Morgen das nächste Training in Évian auf dem Programm. Nach der Einheit mit allen 23 Spielern - auch dem am Samstag geschonten Abwehrchef Jerome Boateng - erklären die Weltmeister Thomas Müller und Mario Götze sowie Teammanager Oliver Bierhoff auf DFB.de, warum sie dem Spiel gegen Nordirland mit Zuversicht entgegensehen.

THOMAS MÜLLER über...

... seine bisherigen Leistungen: Ich hätte auch gern ein paar mehr Möglichkeiten gehabt, aber die kann man sich nicht einfach wünschen. Ich muss hungrig sein und dahin gehen, wo es weh tut, den einen Schritt schneller sein als der Gegner. Ich muss mich nicht plötzlich um 180 Grad drehen, es ist nicht alles falsch. Aber ich muss es so gut wie möglich versuchen und schauen, was dabei raus kommt. Grundsätzlich ist es so, dass wir in der Offensive noch nicht die Torerfolge haben. Von den Offensivspielern wird das erwartet, wir werden an den Toren gemessen. Wer ein Tor schießt, ist der Gute. Das ist aus Spielersicht vielleicht schade, weil man sich mehr Objektivität wünschen würde.

... die deutsche Offensive: Wir wünschen uns offensiv natürlich mehr Durchschlagskraft und mehr Torchancen. Wir erarbeiten wir uns das als Mannschaft jetzt, und wir versuchen, die Möglichkeiten am Dienstag umzusetzen. Wir sind nicht beunruhigt.

... Gegner Nordirland: Ich hoffe natürlich, dass ich ein Tor erzielen kann. Das ist nicht mein Hauptanliegen, denn ich hoffe, dass wir ein gutes Spiel machen und gewinnen. Nordirland wird mit vielen Spielern rund um den eigenen Strafraum agieren. Wenn elf Spieler mit Teamgeist und läuferischem Einsatz verteidigen, wird es für uns kein Spaziergang. Ich erwarte kein Schützenfest. Ich wünsche es mir, aber wir müssen realisitisch sein. Nordirland wird sich aufs Verteidigen konzentrieren.

... den letzten taktischen Feinschliff: Wir schauen uns den Gegner an, Nordirland verteidigt anders als die Ukraine und Polen zuvor. Das Trainerteam arbeitet mit der Mannschaft daran, Schwachstellen zu finden und zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass die Theorie auch in der Realität immer so funktioniert. Ein Fußballspiel ist sehr komplex, und es bedeutet mehr, als sich Überlegungen zu machen. Es macht den Fußball auch aus, dass das Ergebnis vorher nicht feststeht.

... die Gruppenkonstellation: Es war nie so, dass eine Mannschaft problemlos durch die Gruppenphase gepflügt ist. Dementsprechend erwarten wir von uns eine gute Leistung. Wir wollen gewinnen, wir sind der Favorit gegen Nordirland. Wir können es aber nicht garantieren.

... den möglichen Achtelfinalgegner Portugal: Es gibt so viele Möglichkeiten in Bezug auf das Achtelfinale. Ronaldo hat gegen Österreich das Tor knapp verfehlt, aber er hat viele AKtionen gehabt und engagiert gespielt. Er wird trotzdem nicht mit Lob überhäuft - man darf das als Spieler nicht überbewerten.

MARIO GÖTZE über...

... die Kritik nach dem Polen-Spiel: So ist das im Fußball. Mal ist man der Hund, mal ist man der Baum. Das gehört dazu, Kritik gehört zum Geschäft. Jeder kann damit umgehen, jeder kann damit leben. Wir sind professionell genug und freuen uns jetzt aufs nächste Spiel. Wir haben viel vor und wollen die Gruppe gewinnen.

... den freien Samstag: Ich habe die Zeit genutzt und mit ein paar Jungs eine kleine Fahrradtour gemacht, um den Kopf frei zu bekommen. Das war eine gute Abwechslung, der Fokus liegt heute wieder auf dem nächsten Spiel.

... das dritte Gruppenspiel Wir werden versuchen, flexibel zu spielen. Die Position vorne im Zentrum ist immer vom Gegner abhängig. Wir erwarten gegen Nordirland einen defensiven Gegner, der uns wenig Räume lässt. Wir sind optimistisch, dass wir eine Lösung finden werden, dass sich Räume ergeben. Wir freuen uns auf das Spiel, sind positiv und haben eine gute Ausgangssituation.



Die Gruppenspiele der EURO 2016 gehen in die heiße Phase, der Kampf ums Achtelfinale in die letzte Runde. Einige Mannschaften haben sich bereits für die erste K.o.-Runde qualifiziert, der Weltmeister wäre mit einem Punkt gegen Nordirland am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und beim Fan-Club-Radio) ebenfalls sicher dabei. Ob als Gruppensieger oder Zweiter, hängt dabei allerdings vom Ergebnis des zeitgleich stattfindenden Spiels der Polen gegen die Ukraine ab.

Nach dem 2:0-Auftakterfolg gegen die Ukraine und dem torlosen Remis im zweiten Duell gegen Polen geht die deutsche Nationalmannschaft mit Zuversicht ins dritte Spiel gegen Nordirland. Nachdem die DFB-Auswahl am gestrigen Samstag frei hatte, stand heute Morgen das nächste Training in Évian auf dem Programm. Nach der Einheit mit allen 23 Spielern - auch dem am Samstag geschonten Abwehrchef Jerome Boateng - erklären die Weltmeister Thomas Müller und Mario Götze sowie Teammanager Oliver Bierhoff auf DFB.de, warum sie dem Spiel gegen Nordirland mit Zuversicht entgegensehen.

THOMAS MÜLLER über...

... seine bisherigen Leistungen: Ich hätte auch gern ein paar mehr Möglichkeiten gehabt, aber die kann man sich nicht einfach wünschen. Ich muss hungrig sein und dahin gehen, wo es weh tut, den einen Schritt schneller sein als der Gegner. Ich muss mich nicht plötzlich um 180 Grad drehen, es ist nicht alles falsch. Aber ich muss es so gut wie möglich versuchen und schauen, was dabei raus kommt. Grundsätzlich ist es so, dass wir in der Offensive noch nicht die Torerfolge haben. Von den Offensivspielern wird das erwartet, wir werden an den Toren gemessen. Wer ein Tor schießt, ist der Gute. Das ist aus Spielersicht vielleicht schade, weil man sich mehr Objektivität wünschen würde.

... die deutsche Offensive: Wir wünschen uns offensiv natürlich mehr Durchschlagskraft und mehr Torchancen. Wir erarbeiten wir uns das als Mannschaft jetzt, und wir versuchen, die Möglichkeiten am Dienstag umzusetzen. Wir sind nicht beunruhigt.

... Gegner Nordirland: Ich hoffe natürlich, dass ich ein Tor erzielen kann. Das ist nicht mein Hauptanliegen, denn ich hoffe, dass wir ein gutes Spiel machen und gewinnen. Nordirland wird mit vielen Spielern rund um den eigenen Strafraum agieren. Wenn elf Spieler mit Teamgeist und läuferischem Einsatz verteidigen, wird es für uns kein Spaziergang. Ich erwarte kein Schützenfest. Ich wünsche es mir, aber wir müssen realisitisch sein. Nordirland wird sich aufs Verteidigen konzentrieren.

... den letzten taktischen Feinschliff: Wir schauen uns den Gegner an, Nordirland verteidigt anders als die Ukraine und Polen zuvor. Das Trainerteam arbeitet mit der Mannschaft daran, Schwachstellen zu finden und zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass die Theorie auch in der Realität immer so funktioniert. Ein Fußballspiel ist sehr komplex, und es bedeutet mehr, als sich Überlegungen zu machen. Es macht den Fußball auch aus, dass das Ergebnis vorher nicht feststeht.

... die Gruppenkonstellation: Es war nie so, dass eine Mannschaft problemlos durch die Gruppenphase gepflügt ist. Dementsprechend erwarten wir von uns eine gute Leistung. Wir wollen gewinnen, wir sind der Favorit gegen Nordirland. Wir können es aber nicht garantieren.

... den möglichen Achtelfinalgegner Portugal: Es gibt so viele Möglichkeiten in Bezug auf das Achtelfinale. Ronaldo hat gegen Österreich das Tor knapp verfehlt, aber er hat viele AKtionen gehabt und engagiert gespielt. Er wird trotzdem nicht mit Lob überhäuft - man darf das als Spieler nicht überbewerten.

MARIO GÖTZE über...

... die Kritik nach dem Polen-Spiel: So ist das im Fußball. Mal ist man der Hund, mal ist man der Baum. Das gehört dazu, Kritik gehört zum Geschäft. Jeder kann damit umgehen, jeder kann damit leben. Wir sind professionell genug und freuen uns jetzt aufs nächste Spiel. Wir haben viel vor und wollen die Gruppe gewinnen.

... den freien Samstag: Ich habe die Zeit genutzt und mit ein paar Jungs eine kleine Fahrradtour gemacht, um den Kopf frei zu bekommen. Das war eine gute Abwechslung, der Fokus liegt heute wieder auf dem nächsten Spiel.

... das dritte Gruppenspiel Wir werden versuchen, flexibel zu spielen. Die Position vorne im Zentrum ist immer vom Gegner abhängig. Wir erwarten gegen Nordirland einen defensiven Gegner, der uns wenig Räume lässt. Wir sind optimistisch, dass wir eine Lösung finden werden, dass sich Räume ergeben. Wir freuen uns auf das Spiel, sind positiv und haben eine gute Ausgangssituation.

###more###

OLIVER BIERHOFF über...

... die Entscheidungen des Bundestrainers: Es ist nicht die erste Situation, in der die Nationalmannschaft im Mittelpunkt steht und von außen diskutiert wird. Ich finde das gut, aber wir lassen uns davon nicht beirren. Wir können einschätzen, wie die Situation ist, woran wir arbeiten müssen und womit wir nicht zufrieden sind - ganz unabhängig von der Außenwahrnehmung. Es ist wichtig, eine selbstkritische Wahrnehmung zu haben, aber auch genau zu wissen, worauf wir hinarbeiten müssen. Der WM-Titel gibt natürlich Sicherheit und Bestätigung.

... die Kritik an der Offensive: Es wird immer eng und schwer für Offensivspieler. Wir wissen, dass wir gegen Polen im letzten Drittel nicht die Durchsetzungskraft hatten, dass wir nicht die Effektivität hatten, die wir uns gewünscht haben. Als Stürmer ist es häufig so, dass man lange Zeit aus dem Spiel raus ist. Dies macht Spieler wie Thomas Müller aber auch stark. Sie können im richtigen Moment zuschlagen, bis zur letzten Minute. Die Kritik an Mario Götze finde ich nicht differenziert genug. Er übt seine Rolle sehr gut aus, versucht seinen Körper einzusetzen und sich Räume zu erarbeiten. Wenn wir es schaffen, offensiv mehr herauszuspielen, wird er auch wieder glänzen können. Alle kämpfen, marschieren und agieren als Mannschaft bis zum letzten Moment. Mir macht die Offensive keine Sorgen, zudem haben wir mit Mario Gomez und André Schürrle noch Alternativen. Wir sind flexibel.

... die Drucksituation von dritten Gruppenspielen: Beim dritten Spiel ist es besonders wichtig, dass man die Situation gut einschätzen kann. Jeder weiß, dass wir noch zulegen müssen, aber jeder weiß auch, dass ein gesamtes Turnier schwer zu spielen ist. Wir hatten hohen Respekt vor Polen und haben versucht, die kritischen Punkte aus dem ersten Spiel zu verbessern. Der gestrige freie Tag hat allen Spielern daher sehr gut getan. Sie haben die Köpfe frei bekommen. Trotzdem sind alle konzentriert und fokussiert auf das dritte Spiel, alle nehmen es sehr ernst. Wir haben Freude und Spaß im Team und gehen trotzdem sehr professionell an die Sache ran. Die Spieler kennen ihre Stärke und wissen, dass sie das Achtelfinale jetzt gegen Nordirland klarmachen müssen.

... Gegner Nordirland: Man kann auch gegen die vermeintlich kleineren Gegner, die hier beim Turnier groß auftrumpfen, Schwierigkeiten haben. Wir sind keine Mannschaft, die gegen defensive Teams die Brechstange benutzt. Wir müssen unsere hohe technische Qualität nutzen, um uns Räume zu erarbeiten, auch wenn sie noch so klein sind. Wir müssen geduldig sein. Wir müssen unserer Mannschaft auch zugestehen, dass sie ein Spiel kontrolliert und wartet, bis die Chance sich bietet.

... seinen sensationellen Joker-Hattrick 1997 gegen Nordirland: Ich habe gute Erinnerungen an dieses Spiel. Ich fande es auch schön, dass mir die Nordiren den Ball nach dem Spiel überreicht haben. Was den heutigen Fußball angeht, weiß ich nicht, ob ich mit meiner Spielweise dort noch Platz hätte. Es wird vielmehr der spielende Stürmer gesucht. Andererseits zählen Tore immer. Ich würde gerne noch spielen können, habe aber meine Zweifel daran, dass Joachim Löw mich nominieren würde.

... das Teamquartier in Évian: Wir suchen immer nach der optimalen Lösung. Im Vorhinein ist das natürlich schwierig, weil wir nicht wissen, welche Gruppenspiele wir bestreiten müssen. Wir sind mit dem Quartier super zufrieden, hier gibt es optimale Trainingsbedingungen. Und für das Wetter können wir ja nichts. Ein Nachteil ist ganz klar die lange Reise bis Paris, von der Abfahrt am Hotel bis zur Ankunft am Stadion sind wir dreieinhalb bis vier Stunden unterwegs. Im Vergleich zu Brasilien ist das aber gar nicht so lange. Ein Problem waren bisher auch die späten Anstoßzeiten, dies wird sich jetzt aber ändern Anstoß gegen Nordirland ist um 18 Uhr; Anm. d. Red.). Nichtsdestotrotz ist jeder froh, in diesem schönen Hotel zu sein und in einer guten Atmosphäre zu trainieren. Wir haben genug Pausen und können regenerieren.

... DFB-Koch Holger Stromberg: Ernährung ist mittlerweile ein wichtiger Faktor, auch zur Regeneration. Die Abwechslung bei solchen langen Turnieren ist ebenfalls entscheidend. Wir kommen damit auch der Individualität der Spieler beim Essen entgegen.

###more###