Shkodran Mustafi: Meine erste Elf

Mein erster Titel

Mit Bebra habe ich als Kind die Kreisliga gewonnen. Mein erster richtig großer Titel war dann der Sieg mit Deutschland bei der U 17-EM in Deutschland im Jahr 2009.

Mein erster Stadionbesuch

War nicht bei der Eintracht, ich war nicht so der Stadiongänger. Mir hat es mehr Spaß gemacht, mit meinen Jungs selber zu spielen als anderen beim Fußball zuzugucken. Zum ersten Mal im Stadion war ich in München, im Olympiastadion, die Bayern haben gegen Gladbach gespielt. Zwölf oder 13 Jahre war ich damals alt. Gemeinsam mit meinem Vater sowie einem Mannschaftskollegen von mir und dessen Papa wollten wir nach Herzogenaurach zu adidas. Ich war zwar kein richtiger Bayern-Fan, aber ich fand die Mannschaft stark, und der Vater meines Teamkollegen war Gladbach-Fan. Dann haben wir die Gelegenheit genutzt und den Trip nach Herzogenaurach mit einem Besuch im Olympiastadion verbunden. Das war für mich durchaus ein Erlebnis. Den Wunsch, Fußball-Profi zu werden, hatte ich ja damals schon. Und er ist durch den Besuch im Olympiastadion nicht kleiner geworden, die Motivation ist stark gestiegen. Denn das war schon geil in München. Ich habe zum ersten Mal eine Ahnung davon bekommen, wie es sich für die Spieler anfühlen muss, vor so einer großen Menschenmenge und zu spielen.

Mein erstes Profi-Spiel

Im Dezember 2009 mit dem FC Everton gegen Bate Borisov in der Europa League. Damals war ich 17 Jahre alt. Ich war vorher sehr nervös, die Knie waren weich als ich auf den Platz gelaufen bin. Aber mit dem ersten Ballkontakt verfliegt das. Alles ist vergessen, wenn der erste Pass beim Mitspieler ankommt. Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das erste Spiel angefühlt. Ich habe Jahre darauf hingearbeitet und dann bekommt man… nicht den ganzen Kuchen, aber einen Krümel. Und der war sehr schmackhaft. Und für mich nicht genug. Ich wollte mehr. Natürlich habe ich mich sehr über dieses Spiel gefreut, aber nach zwei, drei Tage war die Freude vorbei. Für mich war es eher Anreiz, noch mehr zu investieren, noch mehr Hunger zu bekommen und noch geiler darauf zu sein, Spiele zu machen und zu zeigen, was ich kann.

Mein erstes Profi-Tor

Für Sampdoria Genua im Spiel gegen Atalanta Bergamo. Es war ein kurioser Treffer. Ich habe nach einer Ecke den Ball ins Tor geköpft, konnte aber nicht richtig jubeln, weil der Schiedsrichter zunächst auf Rote Karte und Elfmeter entschieden hatte, weil ein Gegenspieler den Ball mit Hand abwehren wollte. Nach Rücksprache mit seinen Assistenten wurde Entscheidung dann umgewandelt in Gelbe Karte und Tor. Für mich war das irgendwie bescheuert, weil es mir den ersten spontanen Torjubel meiner Karriere kaputt gemacht hat.

Mein erstes Länderspiel

In Hamburg gegen Polen kurz vor der WM in Brasilien. Zuvor hatte ich schon beim Länderspiel gegen Chile zum Kader gehört, wurde aber nicht eingesetzt. Im Spiel gegen Polen gab es durch viele Absagen viele Debüts. Mir war das aber egal. Mir war nicht wichtig, was für ein Spiel es ist und mit welchen Spielern wir dieses Spiel bestreiten. Es ging mir darum, eine Möglichkeit zu bekommen, mich zu bewähren.

[sl]


Kurz vor der WM 2014 in Brasilien gab Shkodran Mustafi sein Debüt in der Nationalmannschaft, wenig später war er Weltmeister. Jetzt ist der Defensivmann vom FC Valencia aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, auch heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) beim Länderspiel in Paris gegen Frankreich gehört der 23-Jährige zum DFB-Aufgebot. Auf DFB.de gewährt Mustafi etwas andere Einblicke - seine erste Elf.

Mein erstes Trikot

War ein Trikot von Zidane, mein Onkel hat mir das geschenkt. Er und ich waren große Zidane-Fans. Das Trikot war für mich mehr als ein Trikot, eigentlich war es alles, was ich damals hatte. Es war mein Trainings-T-Shirt, mein Faschingsanzug, meine Alltags-Kleidung.

Mein erster Verein

Als Kind war es mir nie wichtig, in einem Verein zu spielen, mir war es nur wichtig, Fußball zu spielen. Aber mein Vater hat Wert darauf gelegt, dass ich nach der Schule nicht nur mit meinen Freunden abhänge, sondern dass ich etwas Sinnvolles mache. Und dass ich Verpflichtungen habe, Zeiten, an die ich mich halten muss. Deswegen hat er mich bei uns zuhause beim 1. FV Bebra angemeldet.

Mein erster Trainer

Willi Bittner beim FV Bebra. Mit uns Kindern konnte er sehr gut umgehen, bei ihm stand der Spaß am Spiel im Vordergrund. Das war auch der Grund, warum ich mich entschieden habe, weiter im Verein zu spielen. Schon deshalb hat er an meiner Karriere Anteil, so wie eigentlich jeder Trainer, dem ich danach im Laufe meiner Karriere begegnet bin.

Mein erste Position

Stürmer. Das war ich beim 1. FV Bebra auch noch später beim SV Rotenburg. Erst als ich mit 14 nach Hamburg gewechselt bin, hat sich das Ganze dann etwas verändert.

Mein erstes Spiel

Ich habe im Winter angefangen, daher muss mein erstes Spiel bei einem Hallenturnier gewesen sein. Das erste Spiel, das mir in Erinnerung ist, ist ein Spiel um die Bezirksmeisterschaft. Wir haben damals gegen Rotenburg gespielt, meinen späteren Verein, wir waren krasser Außenseiter und haben dennoch gewonnen. In der Umgebung haben wir uns damit Respekt verschafft.

Mein erstes Vorbild

Ich hatte viele Vorbilder. David Beckham, später Rio Ferdinand. Aber Zidane ist der Spieler, den ich am meisten bewundert habe. Bei ihm sah alles so leicht aus. Zidane hatte die Fähigkeit, die schwierigsten Dinge einfach wirken zu lassen. Und dabei hat er nie für die Galerie agiert, alles, was er gemacht hat, war sinnvoll für das Spiel der eigenen Mannschaft.

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Mein erster Titel

Mit Bebra habe ich als Kind die Kreisliga gewonnen. Mein erster richtig großer Titel war dann der Sieg mit Deutschland bei der U 17-EM in Deutschland im Jahr 2009.

Mein erster Stadionbesuch

War nicht bei der Eintracht, ich war nicht so der Stadiongänger. Mir hat es mehr Spaß gemacht, mit meinen Jungs selber zu spielen als anderen beim Fußball zuzugucken. Zum ersten Mal im Stadion war ich in München, im Olympiastadion, die Bayern haben gegen Gladbach gespielt. Zwölf oder 13 Jahre war ich damals alt. Gemeinsam mit meinem Vater sowie einem Mannschaftskollegen von mir und dessen Papa wollten wir nach Herzogenaurach zu adidas. Ich war zwar kein richtiger Bayern-Fan, aber ich fand die Mannschaft stark, und der Vater meines Teamkollegen war Gladbach-Fan. Dann haben wir die Gelegenheit genutzt und den Trip nach Herzogenaurach mit einem Besuch im Olympiastadion verbunden. Das war für mich durchaus ein Erlebnis. Den Wunsch, Fußball-Profi zu werden, hatte ich ja damals schon. Und er ist durch den Besuch im Olympiastadion nicht kleiner geworden, die Motivation ist stark gestiegen. Denn das war schon geil in München. Ich habe zum ersten Mal eine Ahnung davon bekommen, wie es sich für die Spieler anfühlen muss, vor so einer großen Menschenmenge und zu spielen.

Mein erstes Profi-Spiel

Im Dezember 2009 mit dem FC Everton gegen Bate Borisov in der Europa League. Damals war ich 17 Jahre alt. Ich war vorher sehr nervös, die Knie waren weich als ich auf den Platz gelaufen bin. Aber mit dem ersten Ballkontakt verfliegt das. Alles ist vergessen, wenn der erste Pass beim Mitspieler ankommt. Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das erste Spiel angefühlt. Ich habe Jahre darauf hingearbeitet und dann bekommt man… nicht den ganzen Kuchen, aber einen Krümel. Und der war sehr schmackhaft. Und für mich nicht genug. Ich wollte mehr. Natürlich habe ich mich sehr über dieses Spiel gefreut, aber nach zwei, drei Tage war die Freude vorbei. Für mich war es eher Anreiz, noch mehr zu investieren, noch mehr Hunger zu bekommen und noch geiler darauf zu sein, Spiele zu machen und zu zeigen, was ich kann.

Mein erstes Profi-Tor

Für Sampdoria Genua im Spiel gegen Atalanta Bergamo. Es war ein kurioser Treffer. Ich habe nach einer Ecke den Ball ins Tor geköpft, konnte aber nicht richtig jubeln, weil der Schiedsrichter zunächst auf Rote Karte und Elfmeter entschieden hatte, weil ein Gegenspieler den Ball mit Hand abwehren wollte. Nach Rücksprache mit seinen Assistenten wurde Entscheidung dann umgewandelt in Gelbe Karte und Tor. Für mich war das irgendwie bescheuert, weil es mir den ersten spontanen Torjubel meiner Karriere kaputt gemacht hat.

Mein erstes Länderspiel

In Hamburg gegen Polen kurz vor der WM in Brasilien. Zuvor hatte ich schon beim Länderspiel gegen Chile zum Kader gehört, wurde aber nicht eingesetzt. Im Spiel gegen Polen gab es durch viele Absagen viele Debüts. Mir war das aber egal. Mir war nicht wichtig, was für ein Spiel es ist und mit welchen Spielern wir dieses Spiel bestreiten. Es ging mir darum, eine Möglichkeit zu bekommen, mich zu bewähren.