Schweinsteiger, Ronaldo und Co.: Diese Stars sind auch Kapitän

Sie sollen: mitreißen, anpeitschen, Sprachrohr sein, immer ein offenes Ohr haben. Sie sind: Superstars, Routiniers, Torjäger, Mittelfeldstrategen, Defensivspezialisten, Torhüter. Bei der Wahl ihrer Kapitäne lassen die 24 Teilnehmer der EURO 2016 in Frankreich klare Trends erkennen.

Neben den Stars der Branche wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic, denen die Trainer nur zu gerne die Führungsrolle zuweisen, stehen Abwehrspieler hoch im Kurs. Weltmeister Deutschland setzt derweil auf seinen WM-Helden Bastian Schweinsteiger von Manchester United, aber auch andere wollen vorangehen. "Ich brauche keine Binde und keinen Posten, um meiner Verantwortung gerecht zu werden", sagt etwa Champions-League-Sieger Toni Kroos von Real Madrid.

Dennoch: Spielführer, Anführer zu sein, ist eine Art höherer Dienst. Prominentester Vertreter seiner Zunft ist der dreimalige Weltfußballer Ronaldo. Auf dem 31-Jährigen von Real Madrid ruhen im Team Portugal riesige Hoffnungen. In bislang 125 Länderspielen für den EM-Zweiten von 2004 kommt Ronaldo auf 56 Treffer und soll sein Land nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM 2014 in die K.o.-Phase schießen.

Lewandowski, Ibrahimovic und Rooney: Torjäger und Kapitän

Doch auch andere große Namen der Fußball-Welt tragen bei der EM die Binde am Arm und die Hoffnung der Fans auf den Schultern. So führt Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski vom FC Bayern München den deutschen Gruppengegner Polen aufs Feld, Manchester Uniteds Wayne Rooney seine Engländer, bei Schweden gibt der schillernde Zlatan Ibrahimovic den Alleinunterhalter im Sturm.

Der etatmäßige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bringt sich nach längerer Verletzungspause gerade in EM-Form. Schweinsteiger, der sein Team 2014 trotz Blessuren nahezu heroisch zum WM-Titel geführt hatte, hat zuletzt beim 2:0 gegen Ungarn 22 Minuten Praxis sammeln können. 90 Minuten zum EM-Auftakt am Sonntag (ab 21 Uhr, live in der ARD) in Lille gegen die Ukraine traut sich der 31-Jährige zwar "eher noch nicht" zu, Bundestrainer Joachim Löw weiß aber starke Vertreter im Team: "Wir haben schließlich einen wahnsinnig starken Mannschaftsrat."

Dem gehört auch Welttorhüter Manuel Neuer vom FC Bayern an, auch ein Kandidat als Interimskapitän. Gastgeber und Mitfavorit Frankreich setzt in Person von Hugo Lloris auf seinen Schlussmann als Spielführer. Der 29-Jährige vom Premier-League-Klub Tottenham Hotspur ist mit 74 Länderspieleinsätzen der international erfahrenste Spieler im Kader des Europameisters von 1984 und 2000.

Buffon und Co.: Routine zahlt sich aus

Oldie unter den Kapitänen ist ebenfalls ein Torwart. Italiens Ikone Gianluigi Buffon von Juventus Turin ist mit seinen 38 Jahren der älteste Spielführer. Überhaupt stehen Routiniers erwartungsgemäß hoch im Kurs: 17 der 24 etatmäßigen Kapitäne haben die 30 bereits überschritten. Benjamin unter den Mannschaftsführern ist nach dem verletzungsbedingten EM-Aus für Vincent Kompany der 25-jährige Belgier Eden Hazard (FC Chelsea).

Gleich neun Mannschaftsführer sind Abwehrspieler. Immerhin sieben Akteure haben ihre Hauptposition im Mittelfeld, wie Schweinsteiger häufig im zentralen, defensiven Bereich. Dazu gesellen sich fünf Stürmer und drei Torhüter. Generell gilt also: Bei der Wahl des Kapitäns ist Defensive Trumpf - wenn man keinen Weltstar in seinen Reihen hat.

Die Liste der EM-Kapitäne

Albanien: Lorik Cana (32), FC Nantes, Abwehr
Belgien: Eden Hazard (25), FC Chelsea, Sturm
Deutschland: Bastian Schweinsteiger (31), Manchester United, Mittelfeld
England: Wayne Rooney (30), Manchester United, Sturm
Frankreich: Hugo Lloris (29), Tottenham Hotspur, Tor
Irland: John O'Shea (35), AFC Sunderland, Abwehr
Island: Aron Einar Gunnarsson (27), Cardiff City, Mittelfeld
Italien: Gianluigi Buffon (38), Juventus Turin, Tor
Kroatien: Darijo Srna (34), Schachtjor Donezk, Abwehr
Nordirland: Steven Davis (31), FC Southampton, Mittelfeld
Österreich: Christian Fuchs (30), Leicester City, Abwehr
Polen: Robert Lewandowski (27), Bayern München, Sturm
Portugal: Cristiano Ronaldo (31), Real Madrid, Sturm
Rumänien: Vlad Chiriches (26), SSC Neapel, Abwehr
Russland: Roman Schirokow (34), ZSKA Moskau, Mittelfeld
Schweden: Zlatan Ibrahimovic (34), Paris St. Germain, Sturm
Schweiz: Stephan Lichtsteiner (32), Juventus Turin, Abwehr
Slowakei: Martin Skrtel (31), FC Liverpool, Abwehr
Spanien: Iker Casillias (35), FC Porto, Tor
Türkei: Arda Turan (29), FC Barcelona, Mittelfeld
Tschechien: Tomas Sivok (34), Bursaspor, Abwehr
Ukraine: Ruslan Rotan (34), Dnipro Dnipropetrowsk, Mittelfeld
Ungarn: Balazs Dzsudzsak (29), Bursaspor, Mittelfeld
Wales: Ashley Williams (31), Swansea City, Abwehr

[sid]

Sie sollen: mitreißen, anpeitschen, Sprachrohr sein, immer ein offenes Ohr haben. Sie sind: Superstars, Routiniers, Torjäger, Mittelfeldstrategen, Defensivspezialisten, Torhüter. Bei der Wahl ihrer Kapitäne lassen die 24 Teilnehmer der EURO 2016 in Frankreich klare Trends erkennen.

Neben den Stars der Branche wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic, denen die Trainer nur zu gerne die Führungsrolle zuweisen, stehen Abwehrspieler hoch im Kurs. Weltmeister Deutschland setzt derweil auf seinen WM-Helden Bastian Schweinsteiger von Manchester United, aber auch andere wollen vorangehen. "Ich brauche keine Binde und keinen Posten, um meiner Verantwortung gerecht zu werden", sagt etwa Champions-League-Sieger Toni Kroos von Real Madrid.

Dennoch: Spielführer, Anführer zu sein, ist eine Art höherer Dienst. Prominentester Vertreter seiner Zunft ist der dreimalige Weltfußballer Ronaldo. Auf dem 31-Jährigen von Real Madrid ruhen im Team Portugal riesige Hoffnungen. In bislang 125 Länderspielen für den EM-Zweiten von 2004 kommt Ronaldo auf 56 Treffer und soll sein Land nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM 2014 in die K.o.-Phase schießen.

Lewandowski, Ibrahimovic und Rooney: Torjäger und Kapitän

Doch auch andere große Namen der Fußball-Welt tragen bei der EM die Binde am Arm und die Hoffnung der Fans auf den Schultern. So führt Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski vom FC Bayern München den deutschen Gruppengegner Polen aufs Feld, Manchester Uniteds Wayne Rooney seine Engländer, bei Schweden gibt der schillernde Zlatan Ibrahimovic den Alleinunterhalter im Sturm.

Der etatmäßige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bringt sich nach längerer Verletzungspause gerade in EM-Form. Schweinsteiger, der sein Team 2014 trotz Blessuren nahezu heroisch zum WM-Titel geführt hatte, hat zuletzt beim 2:0 gegen Ungarn 22 Minuten Praxis sammeln können. 90 Minuten zum EM-Auftakt am Sonntag (ab 21 Uhr, live in der ARD) in Lille gegen die Ukraine traut sich der 31-Jährige zwar "eher noch nicht" zu, Bundestrainer Joachim Löw weiß aber starke Vertreter im Team: "Wir haben schließlich einen wahnsinnig starken Mannschaftsrat."

Dem gehört auch Welttorhüter Manuel Neuer vom FC Bayern an, auch ein Kandidat als Interimskapitän. Gastgeber und Mitfavorit Frankreich setzt in Person von Hugo Lloris auf seinen Schlussmann als Spielführer. Der 29-Jährige vom Premier-League-Klub Tottenham Hotspur ist mit 74 Länderspieleinsätzen der international erfahrenste Spieler im Kader des Europameisters von 1984 und 2000.

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Buffon und Co.: Routine zahlt sich aus

Oldie unter den Kapitänen ist ebenfalls ein Torwart. Italiens Ikone Gianluigi Buffon von Juventus Turin ist mit seinen 38 Jahren der älteste Spielführer. Überhaupt stehen Routiniers erwartungsgemäß hoch im Kurs: 17 der 24 etatmäßigen Kapitäne haben die 30 bereits überschritten. Benjamin unter den Mannschaftsführern ist nach dem verletzungsbedingten EM-Aus für Vincent Kompany der 25-jährige Belgier Eden Hazard (FC Chelsea).

Gleich neun Mannschaftsführer sind Abwehrspieler. Immerhin sieben Akteure haben ihre Hauptposition im Mittelfeld, wie Schweinsteiger häufig im zentralen, defensiven Bereich. Dazu gesellen sich fünf Stürmer und drei Torhüter. Generell gilt also: Bei der Wahl des Kapitäns ist Defensive Trumpf - wenn man keinen Weltstar in seinen Reihen hat.

Die Liste der EM-Kapitäne

Albanien: Lorik Cana (32), FC Nantes, Abwehr
Belgien: Eden Hazard (25), FC Chelsea, Sturm
Deutschland: Bastian Schweinsteiger (31), Manchester United, Mittelfeld
England: Wayne Rooney (30), Manchester United, Sturm
Frankreich: Hugo Lloris (29), Tottenham Hotspur, Tor
Irland: John O'Shea (35), AFC Sunderland, Abwehr
Island: Aron Einar Gunnarsson (27), Cardiff City, Mittelfeld
Italien: Gianluigi Buffon (38), Juventus Turin, Tor
Kroatien: Darijo Srna (34), Schachtjor Donezk, Abwehr
Nordirland: Steven Davis (31), FC Southampton, Mittelfeld
Österreich: Christian Fuchs (30), Leicester City, Abwehr
Polen: Robert Lewandowski (27), Bayern München, Sturm
Portugal: Cristiano Ronaldo (31), Real Madrid, Sturm
Rumänien: Vlad Chiriches (26), SSC Neapel, Abwehr
Russland: Roman Schirokow (34), ZSKA Moskau, Mittelfeld
Schweden: Zlatan Ibrahimovic (34), Paris St. Germain, Sturm
Schweiz: Stephan Lichtsteiner (32), Juventus Turin, Abwehr
Slowakei: Martin Skrtel (31), FC Liverpool, Abwehr
Spanien: Iker Casillias (35), FC Porto, Tor
Türkei: Arda Turan (29), FC Barcelona, Mittelfeld
Tschechien: Tomas Sivok (34), Bursaspor, Abwehr
Ukraine: Ruslan Rotan (34), Dnipro Dnipropetrowsk, Mittelfeld
Ungarn: Balazs Dzsudzsak (29), Bursaspor, Mittelfeld
Wales: Ashley Williams (31), Swansea City, Abwehr

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