Schweinsteiger: "Ich bin jetzt schon viel weiter als vor der WM"

Schweinsteiger: "Beim Turnier brauchst du 100 Prozent"

So war es schon einmal, vor ganz langer Zeit. Vor zwölf Jahren gab Schweinsteiger sein Debüt gegen die Magyaren, in der zweiten Halbzeit kam er für Andreas Hinkel auf den Platz. Der deutsche Trainer hieß Rudi Völler, der Trainer der Ungarn Lothar Matthäus. Damals wurde Geschichte gespielt, die Partie war Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich 50 Jahren Wunder von Bern. Und die Ungarn revanchierten sich. Der spätere Weltmeister Schweinsteiger begann seine Länderspielkarriere mit einer 0:2-Heimniederlage.

Damals wurde aber auch Zukunft gespielt. Neben Schweinsteiger gab ein weiterer Spieler an diesem 6. Juni 2004 in Kaiserslautern seinen Einstand für Deutschland: Lukas Podolski. Schweinsteiger stand für 45 Minuten auf dem Platz, so viele werden es am Samstag eher nicht werden. Er sagt: "Man kann nicht erwarten, dass ich dort 90 Minuten spiele, aber so 20 oder 30 Minuten wären auf jeden Fall gut. Ich brauche die Spielpraxis, um wieder reinzukommen. Danach haben wir noch acht Tage. Beim Turnier brauchst du 100 Prozent."

"Wir müssen erst mal die Gruppe überstehen"

Von Beginn an. Die Aufstockung des Teilnehmerfeldes wird von vielen kritisch bewertet, doch Schweinsteiger warnt davor, die Gruppenphase lediglich als weitere Möglichkeit zu werten, sich einzuspielen. Die Ukraine, Polen und Nordirland sind für ihn viel mehr als lediglich Aufbaugegner, und bei den Polen verbietet sich diese Einschätzung ohnehin. "Wir müssen erst mal die Gruppe überstehen, und das ist keine Selbstverständlichkeit", sagt Schweinsteiger.

Und dann? Ist vieles möglich. Der Weltmeister startet selbstbewusst in die Europameisterschaft, die Brust ist breit, die Ambitionen hoch. Deutschland will den vierten Stern, auch in Europa. Aber Schweinsteiger weiß, dass der Titel auch beim Gegner Kräfte freisetzt. "Für uns ist es in jedem Spiel schwieriger", sagt er. Und berichtet aus der Vergangenheit. Damals, als die Weltmeister noch Brasilien, Italien oder Spanien hießen: "Auch wenn wir früher gegen den Weltmeister spielten, waren wir doch noch motivierter. Und das merken wir jetzt auch beim Gegner."

Für Deutschland bedeutet dies, dass kein Gegner unterschätzt werden darf. Und Schweinsteiger wird seine Mitspieler dafür sensibilisieren: "Wir werden uns nicht zu sicher fühlen", verspricht der Kapitän. "Im Spiel, aber auch in den Trainingseinheiten. Wir müssen bei jedem Training Gas geben."

[sl/th]


Das Aus? Die EM ohne Bastian Schweinsteiger? Der Weltmeister ohne Kapitän? Es gab viele Zweifel und Zweifler. Im März war die Prognose düster, nicht viele glaubten an eine pünktliche Genesung des Bastian S. Vor dem Länderspiel in Berlin gegen England hatte sich Schweinsteiger im Training einen Innenbandteilriss zugezogen. Die Tour de France mit dem 31-Jährigen - das war damals ganz weit weg.

Und heute? Ist aus Ferne Nähe geworden. Schweinsteiger war vom ersten Tag mit dabei im Trainingslager in Ascona, zunächst hat er individuell trainiert – und seit Mittwoch wieder mit der Mannschaft. Schweinsteiger ist zurück. Er selber sieht die Dinge ganz entspannt. Und erinnert an die Situation vor 24 Monaten, auch vor der WM in Brasilien hatte er sich nach einer Verletzung erst zurückkämpfen müssen. "Ich arbeite mich Step-by-Step nach vorne und bin jetzt schon viel weiter als vor zwei Jahren vor der WM", so der Kapitän. "Während der Vorbereitung in Südtirol damals konnte ich keine einzige Einheit mit der Mannschaft absolvieren. Erst in Brasilien bin ich ins Mannschaftstraining eingestiegen. Jetzt bin ich viel weiter."

Schweinsteiger: "Ich hatte keinen Rückschlag, nicht einen Tag"

Zu den Zweiflern gehörte auch der Bezweifelte. Es ist nicht so gewesen, dass Schweinsteiger sofort sicher war, der Mannschaft schon in Frankreich wieder helfen zu können. Der Blick auf den Kalender hat ihm gesagt, dass die Zeit knapp werden würde: "Als ich mich in Berlin verletzte, war ich nicht so zuversichtlich. Dann rechnest du die Wochen durch. Gottseidank verlief der Heilungsprozess optimal. Die medizinische Abteilung hat mir einen Trainingsplan mitgegeben. Ich hatte keinen Rückschlag, nicht einen Tag."

Setzt sich die Serie fort, dann dauert es noch einen Tag, bis ein weiteres Comeback möglich wäre. Das Familienländerspiel gegen Ungarn am Samstag (ab 18 Uhr, live im ZDF und im Fan Club-Radio auf laut.fm/dfbfanclubradio) in Gelsenkirchen ist für ihn eine realistische Option: "Mein Ziel ist es, gegen Ungarn zu spielen."

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Schweinsteiger: "Beim Turnier brauchst du 100 Prozent"

So war es schon einmal, vor ganz langer Zeit. Vor zwölf Jahren gab Schweinsteiger sein Debüt gegen die Magyaren, in der zweiten Halbzeit kam er für Andreas Hinkel auf den Platz. Der deutsche Trainer hieß Rudi Völler, der Trainer der Ungarn Lothar Matthäus. Damals wurde Geschichte gespielt, die Partie war Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich 50 Jahren Wunder von Bern. Und die Ungarn revanchierten sich. Der spätere Weltmeister Schweinsteiger begann seine Länderspielkarriere mit einer 0:2-Heimniederlage.

Damals wurde aber auch Zukunft gespielt. Neben Schweinsteiger gab ein weiterer Spieler an diesem 6. Juni 2004 in Kaiserslautern seinen Einstand für Deutschland: Lukas Podolski. Schweinsteiger stand für 45 Minuten auf dem Platz, so viele werden es am Samstag eher nicht werden. Er sagt: "Man kann nicht erwarten, dass ich dort 90 Minuten spiele, aber so 20 oder 30 Minuten wären auf jeden Fall gut. Ich brauche die Spielpraxis, um wieder reinzukommen. Danach haben wir noch acht Tage. Beim Turnier brauchst du 100 Prozent."

"Wir müssen erst mal die Gruppe überstehen"

Von Beginn an. Die Aufstockung des Teilnehmerfeldes wird von vielen kritisch bewertet, doch Schweinsteiger warnt davor, die Gruppenphase lediglich als weitere Möglichkeit zu werten, sich einzuspielen. Die Ukraine, Polen und Nordirland sind für ihn viel mehr als lediglich Aufbaugegner, und bei den Polen verbietet sich diese Einschätzung ohnehin. "Wir müssen erst mal die Gruppe überstehen, und das ist keine Selbstverständlichkeit", sagt Schweinsteiger.

Und dann? Ist vieles möglich. Der Weltmeister startet selbstbewusst in die Europameisterschaft, die Brust ist breit, die Ambitionen hoch. Deutschland will den vierten Stern, auch in Europa. Aber Schweinsteiger weiß, dass der Titel auch beim Gegner Kräfte freisetzt. "Für uns ist es in jedem Spiel schwieriger", sagt er. Und berichtet aus der Vergangenheit. Damals, als die Weltmeister noch Brasilien, Italien oder Spanien hießen: "Auch wenn wir früher gegen den Weltmeister spielten, waren wir doch noch motivierter. Und das merken wir jetzt auch beim Gegner."

Für Deutschland bedeutet dies, dass kein Gegner unterschätzt werden darf. Und Schweinsteiger wird seine Mitspieler dafür sensibilisieren: "Wir werden uns nicht zu sicher fühlen", verspricht der Kapitän. "Im Spiel, aber auch in den Trainingseinheiten. Wir müssen bei jedem Training Gas geben."

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