Schürrle und der BVB: "Wir waren eine echte Männermannschaft"

Weltmeister André Schürrle kam mit zufriedener Miene als einer der Letzten aus der Kabine. Der Nationalspieler in Diensten von Borussia Dortmund genoss den 1:0-Heimsieg gegen Meister FC Bayern München am 11. Bundesliga-Spieltag in vollen Zügen. 68 Minuten lang hatte 26-Jährige im linken Mittelfeld für viel Bewegung und mehrere Torabschlüsse gesorgt, ehe er für das Comeback seines lange verletzten Nationalmannschaftskollegen Erik Durm das Feld räumte. Bei seiner besten Szene in der 20. Minute war Schürrle mit seiner Direktabnahme nach einer Flanke von Siegtorschütze Pierre-Emerick Aubameyang an Nationalkeeper Manuel Neuer gescheitert.

Im Interview auf DFB.de spricht André Schürrle über seine Gefühlslage nach dem Erfolg im Gipfeltreffen, die Leistung seines Teamkollegen Mario Götze, den Kampf an der Tabellenspitze und das bevorstehende Duell in der Champions League gegen Legia Warschau am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky).

Frage: André Schürrle, sind Siege gegen die Bayern besondere Siege?

André Schürrle: Absolut. Auch wenn wir Borussia Dortmund sind und diesen Sieg zu Hause unbedingt wollten. Trotzdem ist ein Sieg gegen die Bayern etwas enorm Besonderes. Speziell in unserer Situation, wo uns das vielleicht nicht so viele zugetraut haben, tut der Sieg extrem gut.

Frage: In der Tat hatte vor dem Spiel nicht jeder erwartet, dass der BVB hier als Sieger vom Platz geht. Wie schwierig war die Partie über 90 Minuten für Ihr Team?

Schürrle: Es war extrem schwierig. Aber wir wussten vor dem Spiel, dass wir heute leiden müssen. Das war dann so im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben gut angefangen und sind auch in die Konter reingekommen, aber so nach 25, 30 Minuten war Bayern klar überlegen und hatte viel den Ball. Da mussten wir fighten.

Frage: Wie sah das aus Ihrer Sicht genau aus?

Schürrle: Im Moment fällt uns vieles mit dem Ball nicht so leicht, da müssen wir einfach über den Kampf kommen. Wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen und gut verteidigt, im Sechzehner und insbesondere auch bei den Flanken. Wir waren eine echte Männermannschaft auf dem Feld. Und genau das wollten wir haben.

Frage: Ihr Nationalmannschaftskollege Mario Götze hat das Tor vorbereitet und seine vielleicht beste Partie im BVB-Dress gemacht. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Schürrle: Top. Man sieht es ihm an im Spiel, jetzt auch mit der Torvorbereitung. Das war eine kleine Befreiung. Man sieht es auch in jedem Training: Er ist gut drauf, vieles fällt ihm wieder leichter. Jetzt muss er den Schwung mitnehmen, und ich bin mir sicher, das wird er auch machen. Das ist wichtig für uns und wichtig für ihn.

Frage: Ihre Rolle hat sich nach der Pause ein bisschen geändert, als Sie aus dem linken Mittelfeld etwas offensiver nach vorne links gerückt sind. Was genau war der Hintergrund dafür?

Schürrle: Das war, um ein bisschen Entlastung zu schaffen und auch früher anzugreifen. Gerade zum Ende der ersten Halbzeit hatten wir uns sehr weit nach hinten drücken lassen und kamen überhaupt nicht mehr in die Umschaltbewegungen. Da wollten wir einfach früher attackieren und mehr Männer vorne haben. Ich denke, das war auch besser, etwa direkt bei der großen Chancen von Auba (Pierre-Emerick Aubameyang; Anm. d. Red.). Gegen die Bayern spielerisch dagegenzuhalten, ist schwer für uns, aber wenn man gesehen hat wie viel jeder gelaufenen ist - auch in der zweiten Halbzeit -, dann war das einfach gut. Der Sieg fühlt sich extrem gut an.

Frage: Und wie fühlt es sich mit Blick auf die drei Punkte aus diesem Gipfeltreffen an?

Schürrle: Auch sehr gut. Der Blick auf die Tabelle zeigt: Der Sieg war extrem wichtig. Jetzt sieht alles schon wieder freundlicher aus für uns. Nun müssen wir schauen, dass wir bis zur Winterpause viele Punkte holen.

Frage: Der BVB ist als Tabellendritter bis auf drei Punkte an den FC Bayern herangerückt, Leipzig als Tabellenführer sechs Zähler entfernt. Wie offen ist das Rennen an der Spitze?

Schürrle: Das muss man sehen. Wir dürfen jetzt nicht so viel auf die Tabelle, sondern müssen auf die Spiele schauen. Wir müssen wieder in einen gewissen Flow kommen, unsere Spiele und auch mit dem Ball zu spielen. Dann bin ich mir sicher, dass wir eine lange Serie bis zum Winter schaffen können.

Frage: Bereits am Dienstag geht es in der Champions League im Signal Iduna Park gegen Legia Warschau um den Gruppensieg. Haben Sie im Hinblick auf das Spiel womöglich zu viele Körner gelassen?

Schürrle: Nein. Deswegen haben wir ja einen großen Kader. Wir müssen zwei Tage gut regenerieren, gut leben, gut schlafen, gut essen. Außerdem hatten wir viele Spieler, die lange verletzt waren, dazu zähle ich ja auch. Denen tut jede Minute gut. Wir werden am Dienstag eine Topmannschaft auf dem Feld und genug Körner haben, um 90 Minuten spielen zu können.

Frage: Beim 6:0 im Hinspiel in Warschau hat der BVB Legia an die Wand gespielt. Dürfen die Fans im Rückspiel das Gleiche erwarten?

Schürrle: Nein. Man hat gesehen, wie Legia sich entwickelt hat. Sie haben gegen Real Madrid zu Hause ein sehr gutes Spiel gemacht. In der Champions League ist es nie leicht. Das Hinspiel war auch nicht leicht. Wir haben es einfach gut gemacht und müssen schauen, dass wir gut spielen mit dem Ball. Dann bin ich mir sicher, dass wir gerade hier zu Hause vor unseren Fans einen Sieg feiern können.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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Weltmeister André Schürrle kam mit zufriedener Miene als einer der Letzten aus der Kabine. Der Nationalspieler in Diensten von Borussia Dortmund genoss den 1:0-Heimsieg gegen Meister FC Bayern München am 11. Bundesliga-Spieltag in vollen Zügen. 68 Minuten lang hatte 26-Jährige im linken Mittelfeld für viel Bewegung und mehrere Torabschlüsse gesorgt, ehe er für das Comeback seines lange verletzten Nationalmannschaftskollegen Erik Durm das Feld räumte. Bei seiner besten Szene in der 20. Minute war Schürrle mit seiner Direktabnahme nach einer Flanke von Siegtorschütze Pierre-Emerick Aubameyang an Nationalkeeper Manuel Neuer gescheitert.

Im Interview auf DFB.de spricht André Schürrle über seine Gefühlslage nach dem Erfolg im Gipfeltreffen, die Leistung seines Teamkollegen Mario Götze, den Kampf an der Tabellenspitze und das bevorstehende Duell in der Champions League gegen Legia Warschau am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky).

Frage: André Schürrle, sind Siege gegen die Bayern besondere Siege?

André Schürrle: Absolut. Auch wenn wir Borussia Dortmund sind und diesen Sieg zu Hause unbedingt wollten. Trotzdem ist ein Sieg gegen die Bayern etwas enorm Besonderes. Speziell in unserer Situation, wo uns das vielleicht nicht so viele zugetraut haben, tut der Sieg extrem gut.

Frage: In der Tat hatte vor dem Spiel nicht jeder erwartet, dass der BVB hier als Sieger vom Platz geht. Wie schwierig war die Partie über 90 Minuten für Ihr Team?

Schürrle: Es war extrem schwierig. Aber wir wussten vor dem Spiel, dass wir heute leiden müssen. Das war dann so im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben gut angefangen und sind auch in die Konter reingekommen, aber so nach 25, 30 Minuten war Bayern klar überlegen und hatte viel den Ball. Da mussten wir fighten.

Frage: Wie sah das aus Ihrer Sicht genau aus?

Schürrle: Im Moment fällt uns vieles mit dem Ball nicht so leicht, da müssen wir einfach über den Kampf kommen. Wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen und gut verteidigt, im Sechzehner und insbesondere auch bei den Flanken. Wir waren eine echte Männermannschaft auf dem Feld. Und genau das wollten wir haben.

Frage: Ihr Nationalmannschaftskollege Mario Götze hat das Tor vorbereitet und seine vielleicht beste Partie im BVB-Dress gemacht. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Schürrle: Top. Man sieht es ihm an im Spiel, jetzt auch mit der Torvorbereitung. Das war eine kleine Befreiung. Man sieht es auch in jedem Training: Er ist gut drauf, vieles fällt ihm wieder leichter. Jetzt muss er den Schwung mitnehmen, und ich bin mir sicher, das wird er auch machen. Das ist wichtig für uns und wichtig für ihn.

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Frage: Ihre Rolle hat sich nach der Pause ein bisschen geändert, als Sie aus dem linken Mittelfeld etwas offensiver nach vorne links gerückt sind. Was genau war der Hintergrund dafür?

Schürrle: Das war, um ein bisschen Entlastung zu schaffen und auch früher anzugreifen. Gerade zum Ende der ersten Halbzeit hatten wir uns sehr weit nach hinten drücken lassen und kamen überhaupt nicht mehr in die Umschaltbewegungen. Da wollten wir einfach früher attackieren und mehr Männer vorne haben. Ich denke, das war auch besser, etwa direkt bei der großen Chancen von Auba (Pierre-Emerick Aubameyang; Anm. d. Red.). Gegen die Bayern spielerisch dagegenzuhalten, ist schwer für uns, aber wenn man gesehen hat wie viel jeder gelaufenen ist - auch in der zweiten Halbzeit -, dann war das einfach gut. Der Sieg fühlt sich extrem gut an.

Frage: Und wie fühlt es sich mit Blick auf die drei Punkte aus diesem Gipfeltreffen an?

Schürrle: Auch sehr gut. Der Blick auf die Tabelle zeigt: Der Sieg war extrem wichtig. Jetzt sieht alles schon wieder freundlicher aus für uns. Nun müssen wir schauen, dass wir bis zur Winterpause viele Punkte holen.

Frage: Der BVB ist als Tabellendritter bis auf drei Punkte an den FC Bayern herangerückt, Leipzig als Tabellenführer sechs Zähler entfernt. Wie offen ist das Rennen an der Spitze?

Schürrle: Das muss man sehen. Wir dürfen jetzt nicht so viel auf die Tabelle, sondern müssen auf die Spiele schauen. Wir müssen wieder in einen gewissen Flow kommen, unsere Spiele und auch mit dem Ball zu spielen. Dann bin ich mir sicher, dass wir eine lange Serie bis zum Winter schaffen können.

Frage: Bereits am Dienstag geht es in der Champions League im Signal Iduna Park gegen Legia Warschau um den Gruppensieg. Haben Sie im Hinblick auf das Spiel womöglich zu viele Körner gelassen?

Schürrle: Nein. Deswegen haben wir ja einen großen Kader. Wir müssen zwei Tage gut regenerieren, gut leben, gut schlafen, gut essen. Außerdem hatten wir viele Spieler, die lange verletzt waren, dazu zähle ich ja auch. Denen tut jede Minute gut. Wir werden am Dienstag eine Topmannschaft auf dem Feld und genug Körner haben, um 90 Minuten spielen zu können.

Frage: Beim 6:0 im Hinspiel in Warschau hat der BVB Legia an die Wand gespielt. Dürfen die Fans im Rückspiel das Gleiche erwarten?

Schürrle: Nein. Man hat gesehen, wie Legia sich entwickelt hat. Sie haben gegen Real Madrid zu Hause ein sehr gutes Spiel gemacht. In der Champions League ist es nie leicht. Das Hinspiel war auch nicht leicht. Wir haben es einfach gut gemacht und müssen schauen, dass wir gut spielen mit dem Ball. Dann bin ich mir sicher, dass wir gerade hier zu Hause vor unseren Fans einen Sieg feiern können.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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