Schäfer: Mit viel Disziplin in die Nationalmannschaft

Das war sein Tag. Er hatte das entscheidende Tor für seine Mannschaft geschossen, war vom Trainer gelobt und von den Mitspielern gefeiert worden. Abends, als er im Bett lag, lief dann die Szene seines Tores noch einige Male vor ihm ab. Und er träumte wieder einmal davon: Profi-Fußballer, Ruhm, Fernseh-Interviews, Länderspiele, Weltmeisterschaften. Jeder Fußballspieler träumt früher oder später davon, in die Nationalmannschaft zu kommen, aber nur wenige schaffen es.

Einer, der sein großes Ziel verwirklichen konnte, ist Marcel Schäfer, 24 Jahre alt, Profi und Abwehrspieler des VfL Wolfsburg. Der gebürtige Aschaffenburger hat seinen lang gehegten Traum verwirklicht, er hat es in das Team von Bundestrainer Joachim Löw gebracht. DFB.de bringt exklusiv das aktuelle Porträt aus dem gerade erschienenen DFB-Journal.

"Mehr tun als andere"

Vater Markus war einst Profi, Mutter Marion besuchte gemeinsam mit dem jungen Marcel die Spiele. So kam der Filius einst mit dem Fußball in Berührung. Für Marcel Schäfer stand bereits als kleiner Knirps fest: Ich werde Profi-Fußballer, ich will in die Nationalmannschaft. Und er beließ es nicht nur beim Vorhaben, er tat bereits in jungen Jahren alles dafür, dass sein Wunsch auch tatsächlich in Erfüllung gehen sollte. "Wenn man nach oben will, dann muss man mehr tun als andere." Das war sein Motto schon bei seinen ersten Spielen, nach seinen ersten fußballerischen Erfolgen. Auch Marcel Schäfer hat abends im Bett gelegen und an Länderspiele gedacht, an eine große Karriere im Sport.

Heute erinnert er sich an diese Zeit: "In der Jugend haben sich oft die größten Talente auch durchgesetzt, aber einige sind auch auf der Strecke geblieben. Ich war nie der Überflieger, aber mir ist früh vermittelt worden: Derjenige, der es am meisten will, der muss auch alles dafür tun."

"Meine Eltern haben mich in jeglicher Hinsicht unterstützt"

Marcel Schäfer tat nicht nur viel, er ging sogar den wohl härtesten Weg, den ein junger Fußballer gehen kann. Er verließ mit 14 Jahren das Elternhaus, folgte dem Ruf von München 1860, er wechselte in die bayrische Landshauptstadt und wohnte fortan im Jugend-Internat des Profi-Klubs. Zuvor war reichlich in der Familie diskutiert worden, ob das der richtige Weg sei. "Natürlich wurde das alles besprochen, aber meine Eltern haben mir die letzte Entscheidung überlassen. Sie haben mir gesagt: Du musst überzeugt davon sein, wenn du davon überzeugt bist, dann schaffst du das auch", sagt Marcel Schäfer und fügt hinzu: "Meine Eltern haben mich in jeglicher Hinsicht unterstützt, das war toll."

Die Zeit war nicht einfach für ihn. Im Gegenteil. Er erinnert sich: "Das war schon manchmal sehr, sehr hart. Man ist sehr früh allein, hat nicht die Mama bei sich, die sich um die Wäsche kümmert, die einen bekocht, die einen die Brote für die Schule schmiert. Wenn man das durchleben muss, dann sieht man erst, was einem bis dahin immer abgenommen worden ist." Heute sieht er, warum sich das alles gelohnt hat. Und befindet: "Das alles hat mich geprägt, ich bin dadurch sehr selbstständig geworden – in jungen Jahren schon."

Heute kann er lächelnd zugeben, dass er auch gelitten hat: "Ich habe nachts so manche Träne vergossen, heimlich, ohne dass es jemand gemerkt hat. Gerade dann, wenn man Besuch von den Eltern gehabt hat, wenn die Eltern dann wieder weg waren, das war hart." Mit 17 Jahren hatte Marcel Schäfer ganz besonderes Pech, er erlitt einen Kreuzbandriss. Das frühe Ende einer Karriere, die noch gar nicht begonnen hatte. Viele Gedanken schossen ihm zu jener Zeit durch den Kopf. Und besonders dann, wenn ihn die Eltern besucht hatten, überkamen ihm Zweifel: "Die Mitbewohner fuhren alle zum Training, man saß allein in seinem Zimmer – ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir da gut ging. Aber auch das hat mich geprägt." An eine Aufgabe, an einen Abbruch des eingeschlagenen Weges hat er nie gedacht: "Der Gedanke kam mir nicht. Selbst dann nicht, wenn man sich allein gefühlt hat, selbst dann nicht, als man ganz allein die ungeliebten Dinge zu erledigen hatte wie putzen, aufräumen, waschen, Schularbeiten machen. Ich habe meine Linie immer ganz genau verfolgt, bin von meinem Ziel nie abgewichen – das war es vielleicht auch, was mich stark gemacht hat."

Eiserne Disziplin auf dem Weg in die Nationalmannschaft

Die Freunde und Kollegen zogen dann und wann in die Disco, Marcel Schäfer nicht. Er dachte an sein großes Ziel. Auch wenn es mitunter schwer fiel "Die Freunde ziehen los, man selbst bleibt zu Hause, da hat man schon einiges aufgegeben. Aber da darf man dann nicht traurig sein, da muss man dazu stehen, man muss wissen, was man will", sagt er rückblickend. Er blieb eisern, auch gegen sich selbst: "Zigaretten waren nie mein Ding, und Alkohol gab es wirklich nur in Maßen. Ich denke, ein, zwei Biere schaden nicht, wenn es dabei bleibt, aber man sollte es auch immer nur zum richtigen Zeitpunkt machen."

Das alles klingt wohl überlegt, alles sehr genau kalkuliert. Es war ein oft dornenreicher Weg, der etliche Entbehrungen mit sich brachte. Denn eines hatte der junge Marcel neben dem Fußball nie aus den Augen verloren – seine Bildung. Er baute das Abitur: "Als ich mit 17 Jahren den Kreuzbandriss erlitten hatte, da habe ich gesehen, wie schnell es auch zu Ende sein könnte mit dem Fußball. Auch deshalb habe ich mehr Wert auf die Schule gelegt."

Nach dem Abitur absolvierte er – neben dem Sport – auch ein Fernstudium: "Ich möchte, so mein Wunsch heute, später gerne im Sport bleiben. Deswegen habe ich das Studium Sportmanagement abgeschlossen." Marcel Schäfer ist darüber hinaus der Typ, für den nichts richtig beendet ist. Er lernt ständig, er bildet sich weiter. Trotz des großen Erfolges, trotz des riesigen Rummels um seinen VfL Wolfsburg. Schäfer: "Wenn man unterwegs ist in Hotels, und das sind wir ja oft, da findet man schon mal Zeit, dass man mal in ein Lehrbuch sieht und sich schlau macht. Ich denke, es ist ganz gut, wenn man auch was für das Köpfchen macht."

Eine Franzose als Vorbild

Er ist ganz offensichtlich ein schlauer Mann, der es schon weit gebracht hat, der es aber auch noch weit und weiter bringen will. Dafür arbeitet er auch heute noch immer hart. Seine Devise: "Man sollte immer auch seine Stärken verbessern wollen, daran denke ich im Training. Und in der Defensive gibt es ohnehin immer etwas zu verbessern. Daran arbeite ich täglich. Und ich gehe immer mit Spaß ins Training. Natürlich gibt es Dinge, die man weniger gern tut, aber Konditionstraining zum Beispiel, das gehört dazu, da muss man sich quälen. Wir wissen, dass wir da vom harten Training profitieren, es gibt wohl kein Team, dass uns konditionell überlegen ist – das wissen wir, weil wir so trainieren."

Sein Vorbild ist der Franzose Bixente Lizarazu, der einst auch beim FC Bayern spielte. "Er hat im Fußball alles erreicht und alles gewonnen, was man gewinnen kann, er hat viele Jahre auf Weltklasse-Niveau gespielt, ist ein Spieler, von dem man sich sehr viel abschauen kann. Und er hat ja auch in Philipp Lahm einen würdigen Nachfolger gefunden, von ihm kann man sicher auch viel lernen", sagt Schäfer.

Ihn haben seine sportlichen Erfolge nicht abheben lassen, er bewahrt offenbar immer kühlen Kopf, geht seinen Weg konsequent. Auch in Sachen Ernährung: "Die ist immer sportlergerecht. In Wolfsburg nehmen wir oft ein gemeinsames Frühstück ein, gibt es auch oft ein gemeinsames Mittagessen, wir haben einen eigenen Koch, das ist schon alles sehr professionell."

"Mir ist es nie lästig, Autogramme zu schreiben"

Genau davon aber hat er ja auch früh geträumt. Von Toren, von Siegen, von großen Stadien, von großartigen Fans – und davon, Autogramme zu schreiben. Für ihn keine Last. "Für mich ist das sehr schön, denn früher habe ich ja selbst Autogramme geholt und habe auch Autogrammbücher gehabt, habe Bilder gesammelt. Und jetzt ist man selbst ein Teil davon – mir war es noch nie lästig, Autogramme zu geben, es ist mir eine Freude, den Kindern eine Freude zu bereiten." Denn er weiß noch, wie es einst für ihn war: "Ich habe mich damals als kleiner Junge riesige gefreut, und daran denke ich heute, wenn ich um ein Autogramm gebeten werde. Da kann man als Fußballer mit sehr wenig Aufwand eine große Freude bereiten. Ich plaudere sogar ab und zu mit den Fans, wenn ich die Zeit dazu habe."

Ein netter Typ, dieser Nationalspieler aus Wolfsburg, Marcel Schäfer ist ein Profi zum Anfassen. Und einer, der viele Jahre emsig für seinen Erfolg gearbeitet und gelebt hat. Sein Wolfsburger Trainer Felix Magath hat deswegen auch ein Lob für den Linksverteidiger parat: "Marcel ist ein Vorbild-Profi, der sich Tag für Tag verbessern will." Davon gibt es nur wenige. Und offenbar schafft es nur derjenige ganz nach oben, der das früh genug erkennt. Und der dann seine einmal eingeschlagene Linie eisern verfolgt.

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Das war sein Tag. Er hatte das entscheidende Tor für seine Mannschaft geschossen, war vom Trainer gelobt und von den Mitspielern gefeiert worden. Abends, als er im Bett lag, lief dann die Szene seines Tores noch einige Male vor ihm ab. Und er träumte wieder einmal davon: Profi-Fußballer, Ruhm, Fernseh-Interviews, Länderspiele, Weltmeisterschaften. Jeder Fußballspieler träumt früher oder später davon, in die Nationalmannschaft zu kommen, aber nur wenige schaffen es.

Einer, der sein großes Ziel verwirklichen konnte, ist Marcel Schäfer, 24 Jahre alt, Profi und Abwehrspieler des VfL Wolfsburg. Der gebürtige Aschaffenburger hat seinen lang gehegten Traum verwirklicht, er hat es in das Team von Bundestrainer Joachim Löw gebracht. DFB.de bringt exklusiv das aktuelle Porträt aus dem gerade erschienenen DFB-Journal.

"Mehr tun als andere"

Vater Markus war einst Profi, Mutter Marion besuchte gemeinsam mit dem jungen Marcel die Spiele. So kam der Filius einst mit dem Fußball in Berührung. Für Marcel Schäfer stand bereits als kleiner Knirps fest: Ich werde Profi-Fußballer, ich will in die Nationalmannschaft. Und er beließ es nicht nur beim Vorhaben, er tat bereits in jungen Jahren alles dafür, dass sein Wunsch auch tatsächlich in Erfüllung gehen sollte. "Wenn man nach oben will, dann muss man mehr tun als andere." Das war sein Motto schon bei seinen ersten Spielen, nach seinen ersten fußballerischen Erfolgen. Auch Marcel Schäfer hat abends im Bett gelegen und an Länderspiele gedacht, an eine große Karriere im Sport.

Heute erinnert er sich an diese Zeit: "In der Jugend haben sich oft die größten Talente auch durchgesetzt, aber einige sind auch auf der Strecke geblieben. Ich war nie der Überflieger, aber mir ist früh vermittelt worden: Derjenige, der es am meisten will, der muss auch alles dafür tun."

"Meine Eltern haben mich in jeglicher Hinsicht unterstützt"

Marcel Schäfer tat nicht nur viel, er ging sogar den wohl härtesten Weg, den ein junger Fußballer gehen kann. Er verließ mit 14 Jahren das Elternhaus, folgte dem Ruf von München 1860, er wechselte in die bayrische Landshauptstadt und wohnte fortan im Jugend-Internat des Profi-Klubs. Zuvor war reichlich in der Familie diskutiert worden, ob das der richtige Weg sei. "Natürlich wurde das alles besprochen, aber meine Eltern haben mir die letzte Entscheidung überlassen. Sie haben mir gesagt: Du musst überzeugt davon sein, wenn du davon überzeugt bist, dann schaffst du das auch", sagt Marcel Schäfer und fügt hinzu: "Meine Eltern haben mich in jeglicher Hinsicht unterstützt, das war toll."

Die Zeit war nicht einfach für ihn. Im Gegenteil. Er erinnert sich: "Das war schon manchmal sehr, sehr hart. Man ist sehr früh allein, hat nicht die Mama bei sich, die sich um die Wäsche kümmert, die einen bekocht, die einen die Brote für die Schule schmiert. Wenn man das durchleben muss, dann sieht man erst, was einem bis dahin immer abgenommen worden ist." Heute sieht er, warum sich das alles gelohnt hat. Und befindet: "Das alles hat mich geprägt, ich bin dadurch sehr selbstständig geworden – in jungen Jahren schon."

Heute kann er lächelnd zugeben, dass er auch gelitten hat: "Ich habe nachts so manche Träne vergossen, heimlich, ohne dass es jemand gemerkt hat. Gerade dann, wenn man Besuch von den Eltern gehabt hat, wenn die Eltern dann wieder weg waren, das war hart." Mit 17 Jahren hatte Marcel Schäfer ganz besonderes Pech, er erlitt einen Kreuzbandriss. Das frühe Ende einer Karriere, die noch gar nicht begonnen hatte. Viele Gedanken schossen ihm zu jener Zeit durch den Kopf. Und besonders dann, wenn ihn die Eltern besucht hatten, überkamen ihm Zweifel: "Die Mitbewohner fuhren alle zum Training, man saß allein in seinem Zimmer – ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir da gut ging. Aber auch das hat mich geprägt." An eine Aufgabe, an einen Abbruch des eingeschlagenen Weges hat er nie gedacht: "Der Gedanke kam mir nicht. Selbst dann nicht, wenn man sich allein gefühlt hat, selbst dann nicht, als man ganz allein die ungeliebten Dinge zu erledigen hatte wie putzen, aufräumen, waschen, Schularbeiten machen. Ich habe meine Linie immer ganz genau verfolgt, bin von meinem Ziel nie abgewichen – das war es vielleicht auch, was mich stark gemacht hat."

Eiserne Disziplin auf dem Weg in die Nationalmannschaft

Die Freunde und Kollegen zogen dann und wann in die Disco, Marcel Schäfer nicht. Er dachte an sein großes Ziel. Auch wenn es mitunter schwer fiel "Die Freunde ziehen los, man selbst bleibt zu Hause, da hat man schon einiges aufgegeben. Aber da darf man dann nicht traurig sein, da muss man dazu stehen, man muss wissen, was man will", sagt er rückblickend. Er blieb eisern, auch gegen sich selbst: "Zigaretten waren nie mein Ding, und Alkohol gab es wirklich nur in Maßen. Ich denke, ein, zwei Biere schaden nicht, wenn es dabei bleibt, aber man sollte es auch immer nur zum richtigen Zeitpunkt machen."

Das alles klingt wohl überlegt, alles sehr genau kalkuliert. Es war ein oft dornenreicher Weg, der etliche Entbehrungen mit sich brachte. Denn eines hatte der junge Marcel neben dem Fußball nie aus den Augen verloren – seine Bildung. Er baute das Abitur: "Als ich mit 17 Jahren den Kreuzbandriss erlitten hatte, da habe ich gesehen, wie schnell es auch zu Ende sein könnte mit dem Fußball. Auch deshalb habe ich mehr Wert auf die Schule gelegt."

Nach dem Abitur absolvierte er – neben dem Sport – auch ein Fernstudium: "Ich möchte, so mein Wunsch heute, später gerne im Sport bleiben. Deswegen habe ich das Studium Sportmanagement abgeschlossen." Marcel Schäfer ist darüber hinaus der Typ, für den nichts richtig beendet ist. Er lernt ständig, er bildet sich weiter. Trotz des großen Erfolges, trotz des riesigen Rummels um seinen VfL Wolfsburg. Schäfer: "Wenn man unterwegs ist in Hotels, und das sind wir ja oft, da findet man schon mal Zeit, dass man mal in ein Lehrbuch sieht und sich schlau macht. Ich denke, es ist ganz gut, wenn man auch was für das Köpfchen macht."

Eine Franzose als Vorbild

Er ist ganz offensichtlich ein schlauer Mann, der es schon weit gebracht hat, der es aber auch noch weit und weiter bringen will. Dafür arbeitet er auch heute noch immer hart. Seine Devise: "Man sollte immer auch seine Stärken verbessern wollen, daran denke ich im Training. Und in der Defensive gibt es ohnehin immer etwas zu verbessern. Daran arbeite ich täglich. Und ich gehe immer mit Spaß ins Training. Natürlich gibt es Dinge, die man weniger gern tut, aber Konditionstraining zum Beispiel, das gehört dazu, da muss man sich quälen. Wir wissen, dass wir da vom harten Training profitieren, es gibt wohl kein Team, dass uns konditionell überlegen ist – das wissen wir, weil wir so trainieren."

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Sein Vorbild ist der Franzose Bixente Lizarazu, der einst auch beim FC Bayern spielte. "Er hat im Fußball alles erreicht und alles gewonnen, was man gewinnen kann, er hat viele Jahre auf Weltklasse-Niveau gespielt, ist ein Spieler, von dem man sich sehr viel abschauen kann. Und er hat ja auch in Philipp Lahm einen würdigen Nachfolger gefunden, von ihm kann man sicher auch viel lernen", sagt Schäfer.

Ihn haben seine sportlichen Erfolge nicht abheben lassen, er bewahrt offenbar immer kühlen Kopf, geht seinen Weg konsequent. Auch in Sachen Ernährung: "Die ist immer sportlergerecht. In Wolfsburg nehmen wir oft ein gemeinsames Frühstück ein, gibt es auch oft ein gemeinsames Mittagessen, wir haben einen eigenen Koch, das ist schon alles sehr professionell."

"Mir ist es nie lästig, Autogramme zu schreiben"

Genau davon aber hat er ja auch früh geträumt. Von Toren, von Siegen, von großen Stadien, von großartigen Fans – und davon, Autogramme zu schreiben. Für ihn keine Last. "Für mich ist das sehr schön, denn früher habe ich ja selbst Autogramme geholt und habe auch Autogrammbücher gehabt, habe Bilder gesammelt. Und jetzt ist man selbst ein Teil davon – mir war es noch nie lästig, Autogramme zu geben, es ist mir eine Freude, den Kindern eine Freude zu bereiten." Denn er weiß noch, wie es einst für ihn war: "Ich habe mich damals als kleiner Junge riesige gefreut, und daran denke ich heute, wenn ich um ein Autogramm gebeten werde. Da kann man als Fußballer mit sehr wenig Aufwand eine große Freude bereiten. Ich plaudere sogar ab und zu mit den Fans, wenn ich die Zeit dazu habe."

Ein netter Typ, dieser Nationalspieler aus Wolfsburg, Marcel Schäfer ist ein Profi zum Anfassen. Und einer, der viele Jahre emsig für seinen Erfolg gearbeitet und gelebt hat. Sein Wolfsburger Trainer Felix Magath hat deswegen auch ein Lob für den Linksverteidiger parat: "Marcel ist ein Vorbild-Profi, der sich Tag für Tag verbessern will." Davon gibt es nur wenige. Und offenbar schafft es nur derjenige ganz nach oben, der das früh genug erkennt. Und der dann seine einmal eingeschlagene Linie eisern verfolgt.