Rocco Reitz: "Das hier ist wie eine andere Welt"

Rocco Reitz hat in der vergangenen Saison mit guten Leistungen für Borussia Mönchengladbach auf sich aufmerksam gemacht, wurde nach vor allem in der Hinrunde starken Spielen U 21-Nationalspieler und nun von Bundestrainer Julian Nagelsmann in die EM-Trainingslager mitgenommen. Mit DFB.de spricht der 22-Jährige über seine Eindrücke von der A-Nationalmannschaft und sein "Heimspiel" am Freitag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Griechenland.

DFB.de: Herr Reitz, wie waren Ihre Tage im Kreis der A-Nationalmannschaft bisher?

Rocco Reitz: Es hierher geschafft zu haben, war eine Riesenüberraschung. Mit dem Anruf hatte ich nicht gerechnet. Es war ja schon alles anders geplant, meinen Urlaub hatte ich gebucht, gedanklich war ich ganz woanders. Als die Nachricht kam, war meine Aufregung riesig. Auch, weil ich die Jungs hier kennenlernen darf. Weil ich mit ihnen auf dem Platz stehen und mir so viel abschauen kann. Und natürlich will ich das Beste von mir zeigen und mich voll auf mein Spiel konzentrieren. Die "Großen" mal im Training zu erleben und sie außerhalb des Platzes kennenzulernen, ist schon beeindruckend. Es macht Riesenspaß.

DFB.de: Ist es ein Beleg für den engen Austausch zwischen der A- und der U 21-Nationalmannschaft, dass Sie gemeinsam mit Brajan Gruda, der gestern leider verletzt abreisen musste, die Vorbereitung auf die Heim-Europameisterschaft mitgemacht haben?

Reitz: Dass Brajan und ich jetzt mal mitmachen durften, ist für uns und alle anderen U 21-Jungs ein Riesenansporn. Einfach weiter Gas zu geben und zu wissen, dass es man es schaffen kann. Natürlich kamen verschiedene Umstände zusammen, die es möglich gemacht haben, dass wir dabei sein konnten. Aber zu wissen, dass man ganz oben auf die U 21 schaut, ist schon ein schönes Gefühl. Auch unser Trainer Toni Di Salvo hat hier in Herzogenaurach vorbeigeschaut. Ich habe das Gefühl, dass ein sehr guter Austausch besteht.

DFB.de: Sie haben auch noch einmal Verlängerung bekommen. Jetzt bleiben Sie ausgerechnet bis zu Ihrem Heimspiel in Mönchengladbach bei der A-Nationalmannschaft. Sie sind seit Ihrer Geburt Borussia-Mitglied, haben dort angefangen Fußball zu spielen und es bis in die Bundesliga geschafft. Ihr Bruder Tony spielt in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Und jetzt kommen Sie mit der Nationalmannschaft in den ausverkauften Borussia-Park. Besser geht es nicht, oder?

Reitz: Allein die erste Woche war schon so beeindruckend und hat mir schon so viel Erfahrung gegeben. Aber eine zweite Woche dranhängen zu dürfen, ist nochmal viel cooler. Du brauchst ja eine gewisse Zeit, um anzukommen. Jetzt bin ich noch etwas besser drin, nehme alles noch ein bisschen stärker wahr. Beim Spiel in Nürnberg dabei gewesen zu sein und hoffentlich am Freitag in Mönchengladbach auch, ist eine Weltklasse-Erfahrung.

DFB.de: Wie viele Freunde und wie viele Mitglieder der Familie Reitz werden am Freitag im Stadion sein?

Reitz: Ich hoffe sehr viele. Ich versuche, jede Anfrage zu erfüllen.

DFB.de: Wie schaffen Sie es, sich bei all diesen Eindrücken eine gewisse Lockerheit und Unbekümmertheit zu bewahren. Das sollen Sie hier bei der A-Mannschaft ja unter anderem auch mit einbringen. Wie schafft man es, nicht in Ehrfurcht zu erstarren?

Reitz: Das ist nicht ganz so einfach. Aber in der Rolle, in der Brajan und ich jetzt sind, haben wir nichts zu verlieren. Uns wurde gesagt: Haut Euch rein, gebt Euer Bestes. Wir haben ja kein EM-Ticket zu verlieren, sondern dürfen uns einfach zeigen, mitmachen und Gas geben. Das versuche ich zu machen. Eines Tages für die A-Nationalmannschaft zu spielen, ist für jeden ein riesengroßer Traum.

DFB.de: Früher hat man öfter Geschichten gehört von etablierten Spielern, die die jungen Spieler im Training und in der Kabine etwas härter angepackt haben. Die Zeiten sind vorbei, oder?

Reitz: Definitiv. Im Verein und auch hier. Hier herrscht ein Riesenrespekt vor jedem Einzelnen. Das ist sehr beeindruckend. Hier tritt jeder dem anderen auf Augenhöhe gegenüber. Das finde ich sehr gut. Aber auch überraschend, so krass habe ich es mir nicht vorgestellt. Für uns junge Spieler ist es umso besser. Es gibt nichts Besseres, als wenn mehrmalige Champions-League-Sieger und Weltmeister dir mit Respekt begegnen. Dass sie dir zuhören und du die Möglichkeit hast, Fragen zu stellen.

DFB.de: Sie sind auf dem besten Weg zu einem gestandenen Bundesligaprofi, kennen das Geschäft. Aber spüren Sie, dass auf der Nationalmannschaft nochmal eine andere Aufmerksamkeit liegt?

Reitz: Wenn ich mit meiner Freundin telefoniere, geht es auch darum, dass hier in ganz vielen Dingen ein anderer Wind weht. Das ganze Drumherum ist so heftig und so überwältigend. Das hier ist wie eine andere Welt.

DFB.de: Welche ersten Erinnerungen haben Sie an diese Welt? Was verbinden Sie mit der Nationalmannschaft?

Reitz: Das werden viele sagen: Aber für mich war der schönste und imposanteste Moment die Weltmeisterschaft 2014. Das Tor von Mario Götze. Ich bin vor dem Fernseher hin- und hergerannt, habe durchgeschrien. Das ist der Moment, der am stärksten hängengeblieben ist. Ansonsten hat mich die Vorfreude vor den großen Turnieren immer sehr beeindruckt. Die spüre ich auch jetzt vor unserer Heim-EM.

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Rocco Reitz hat in der vergangenen Saison mit guten Leistungen für Borussia Mönchengladbach auf sich aufmerksam gemacht, wurde nach vor allem in der Hinrunde starken Spielen U 21-Nationalspieler und nun von Bundestrainer Julian Nagelsmann in die EM-Trainingslager mitgenommen. Mit DFB.de spricht der 22-Jährige über seine Eindrücke von der A-Nationalmannschaft und sein "Heimspiel" am Freitag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Griechenland.

DFB.de: Herr Reitz, wie waren Ihre Tage im Kreis der A-Nationalmannschaft bisher?

Rocco Reitz: Es hierher geschafft zu haben, war eine Riesenüberraschung. Mit dem Anruf hatte ich nicht gerechnet. Es war ja schon alles anders geplant, meinen Urlaub hatte ich gebucht, gedanklich war ich ganz woanders. Als die Nachricht kam, war meine Aufregung riesig. Auch, weil ich die Jungs hier kennenlernen darf. Weil ich mit ihnen auf dem Platz stehen und mir so viel abschauen kann. Und natürlich will ich das Beste von mir zeigen und mich voll auf mein Spiel konzentrieren. Die "Großen" mal im Training zu erleben und sie außerhalb des Platzes kennenzulernen, ist schon beeindruckend. Es macht Riesenspaß.

DFB.de: Ist es ein Beleg für den engen Austausch zwischen der A- und der U 21-Nationalmannschaft, dass Sie gemeinsam mit Brajan Gruda, der gestern leider verletzt abreisen musste, die Vorbereitung auf die Heim-Europameisterschaft mitgemacht haben?

Reitz: Dass Brajan und ich jetzt mal mitmachen durften, ist für uns und alle anderen U 21-Jungs ein Riesenansporn. Einfach weiter Gas zu geben und zu wissen, dass es man es schaffen kann. Natürlich kamen verschiedene Umstände zusammen, die es möglich gemacht haben, dass wir dabei sein konnten. Aber zu wissen, dass man ganz oben auf die U 21 schaut, ist schon ein schönes Gefühl. Auch unser Trainer Toni Di Salvo hat hier in Herzogenaurach vorbeigeschaut. Ich habe das Gefühl, dass ein sehr guter Austausch besteht.

DFB.de: Sie haben auch noch einmal Verlängerung bekommen. Jetzt bleiben Sie ausgerechnet bis zu Ihrem Heimspiel in Mönchengladbach bei der A-Nationalmannschaft. Sie sind seit Ihrer Geburt Borussia-Mitglied, haben dort angefangen Fußball zu spielen und es bis in die Bundesliga geschafft. Ihr Bruder Tony spielt in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Und jetzt kommen Sie mit der Nationalmannschaft in den ausverkauften Borussia-Park. Besser geht es nicht, oder?

Reitz: Allein die erste Woche war schon so beeindruckend und hat mir schon so viel Erfahrung gegeben. Aber eine zweite Woche dranhängen zu dürfen, ist nochmal viel cooler. Du brauchst ja eine gewisse Zeit, um anzukommen. Jetzt bin ich noch etwas besser drin, nehme alles noch ein bisschen stärker wahr. Beim Spiel in Nürnberg dabei gewesen zu sein und hoffentlich am Freitag in Mönchengladbach auch, ist eine Weltklasse-Erfahrung.

DFB.de: Wie viele Freunde und wie viele Mitglieder der Familie Reitz werden am Freitag im Stadion sein?

Reitz: Ich hoffe sehr viele. Ich versuche, jede Anfrage zu erfüllen.

DFB.de: Wie schaffen Sie es, sich bei all diesen Eindrücken eine gewisse Lockerheit und Unbekümmertheit zu bewahren. Das sollen Sie hier bei der A-Mannschaft ja unter anderem auch mit einbringen. Wie schafft man es, nicht in Ehrfurcht zu erstarren?

Reitz: Das ist nicht ganz so einfach. Aber in der Rolle, in der Brajan und ich jetzt sind, haben wir nichts zu verlieren. Uns wurde gesagt: Haut Euch rein, gebt Euer Bestes. Wir haben ja kein EM-Ticket zu verlieren, sondern dürfen uns einfach zeigen, mitmachen und Gas geben. Das versuche ich zu machen. Eines Tages für die A-Nationalmannschaft zu spielen, ist für jeden ein riesengroßer Traum.

DFB.de: Früher hat man öfter Geschichten gehört von etablierten Spielern, die die jungen Spieler im Training und in der Kabine etwas härter angepackt haben. Die Zeiten sind vorbei, oder?

Reitz: Definitiv. Im Verein und auch hier. Hier herrscht ein Riesenrespekt vor jedem Einzelnen. Das ist sehr beeindruckend. Hier tritt jeder dem anderen auf Augenhöhe gegenüber. Das finde ich sehr gut. Aber auch überraschend, so krass habe ich es mir nicht vorgestellt. Für uns junge Spieler ist es umso besser. Es gibt nichts Besseres, als wenn mehrmalige Champions-League-Sieger und Weltmeister dir mit Respekt begegnen. Dass sie dir zuhören und du die Möglichkeit hast, Fragen zu stellen.

DFB.de: Sie sind auf dem besten Weg zu einem gestandenen Bundesligaprofi, kennen das Geschäft. Aber spüren Sie, dass auf der Nationalmannschaft nochmal eine andere Aufmerksamkeit liegt?

Reitz: Wenn ich mit meiner Freundin telefoniere, geht es auch darum, dass hier in ganz vielen Dingen ein anderer Wind weht. Das ganze Drumherum ist so heftig und so überwältigend. Das hier ist wie eine andere Welt.

DFB.de: Welche ersten Erinnerungen haben Sie an diese Welt? Was verbinden Sie mit der Nationalmannschaft?

Reitz: Das werden viele sagen: Aber für mich war der schönste und imposanteste Moment die Weltmeisterschaft 2014. Das Tor von Mario Götze. Ich bin vor dem Fernseher hin- und hergerannt, habe durchgeschrien. Das ist der Moment, der am stärksten hängengeblieben ist. Ansonsten hat mich die Vorfreude vor den großen Turnieren immer sehr beeindruckt. Die spüre ich auch jetzt vor unserer Heim-EM.

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