Rio und Rekorde: Noch mehr Fakten zum Finale gegen Argentinien

Morgen soll es endlich Zeit sein. Für den vierten Stern. Für den nächsten deutschen WM-Triumph nach 24 Jahren. Für den ersten großen Titel seit dem Gewinn der EM 1996. Der Gegner im Finale heißt Argentinien, Anpfiff im Maracanã in Rio de Janeiro ist heute Abend um 21 Uhr MESZ. Die ARD überträgt live.

DFB.de liefert zuvor Teil zwei der wichtigsten Fakten zum Finale.

Endspielbilanz: Es ist einer von vielen WM-Rekorden, den die deutsche Nationalmannschaft hält. Zum achten Mal steht die DFB-Auswahl im Finale. Da können auch Rekordweltmeister Brasilien und Italien (vier Titel) mit jeweils sechs Endspielteilnahmen nicht mithalten. Drei Finals wurden gewonnen: 1954 gegen Ungarn (3:2), 1974 gegen die Niederlande (2:1) und 1990 gegen Argentinien (1:0). Mit traurigen deutschen Gesichtern endeten die Endspiele 1966 (2:4 n.V. gegen England), 1982 (1:3 gegen Italien), 1986 (2:3 gegen Argentinien) und 2002 (0:2 gegen Brasilien).
Argentinien schaffte es schon bei der ersten WM 1930 ins Endspiel und unterlag dort Gastgeber Uruguay 2:4. Der zweite Versuch ließ 48 Jahre auf sich warten, bescherte dafür das ersehnte Happy End im eigenen Land mit dem 3:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande. 1986 folgte der zweite Titel. Der Stern von Diego Maradona glänzte zwar weniger hell als noch im Halbfinale gegen Belgien (2:0) und Viertelfinale gegen England (2:1), als alle vier Tore auf sein Konto gingen, trotzdem bezwang Argentinien das deutsche Team im Endspiel von Mexiko City 3:2. Die Revanche folgte vier Jahre später in Rom, als Andreas Brehmes Elfmeter zum 1:0 die argentinischen Tränen kullern ließ. Argentiniens viertes WM-Finale sollte das vorerst letzte für 24 Jahre bleiben.

Rekordspieler: Im Viertelfinale 2010 war er noch dabei, vor wenigen Wochen hat er seine lange Karriere bei Inter Mailand beendet. Javier Zanetti ist mit 145 Einsätzen Argentiniens Rekordnationalspieler – mit weitem Abstand vor Roberto Ayala (115) und dem aktuellen Trainer von Atletico Madrid, Diego Simeone (106). Erfahrenster Akteur im aktuellen WM-Kader ist Javier Mascherano mit 103 Länderspielen. Lionel Messi steht gegen Deutschland vor seinem 93. Auftritt im himmelblauen Trikot. Die meisten WM-Einsätze für Argentinien, nämlich 21, hat Diego Armando Maradona bestritten.
Deutschlands Rekordnationalspieler heißt Lothar Matthäus. Er hat 150 Länderspiele auf dem Buckel und hält weltweit den WM-Rekord mit 25 Einsätzen. Auf Rang zwei folgt Miroslav Klose (23 WM-Spiele), der mit der Partie am Dienstagabend gegen Brasilien mit dem Italiener Paolo Maldini gleichgezogen hat. Insgesamt steht Klose bei 136 Länderspielen. Für Klose ist es die vierte WM, Matthäus hat an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen.

Torjäger: Der Torrekord ist gebrochen. Miroslav Klose hat den Brasilianer Ronaldo überholt – in Brasilien und gegen Brasilien. Das 2:0 im Halbfinale war Kloses 16. WM-Treffer, Ronaldo weist 15 Tore auf. Mit seinem Treffer in der Vorrunde gegen Ghana (2:2) hatte Klose außerdem als erster deutscher Stürmer die 70-Tore-Marke im Nationaltrikot geknackt. Teamkollege Thomas Müller liegt in der WM-Torschützenliste 2014 hinter dem Kolumbianer James Rodriguez (sechs Tore) auf dem zweiten Platz. Müller hat fünfmal getroffen – wie schon bei der WM 2010 in Südafrika, als er Torschützenkönig wurde. Der 24-Jährige könnte der erste Spieler sein, der sich zum zweiten Mal den Goldenen Schuh bei einer Weltmeisterschaft sichert.
Lionel Messi ist Müller in der Torjägerwertung mit vier Treffern auf den Fersen. Rekordtorschütze der argentinischen WM-Geschichte ist Gabriel Batistuta (zehn Tore). "Batigol" ist der einzige Spieler weltweit, dem bei zwei Weltmeisterschaften in einem Spiel drei Tore gelungen sind (1994 gegen Griechenland und 1998 gegen Jamaika). Er hat auch die meisten Länderspieltreffer insgesamt für die Albiceleste erzielt (56). Diese Bestmarke könnte ihm der 27-jährige Messi (42) aber bald streitig machen.

Trainer: Joachim Löw ist seit August 2006 Bundestrainer. Zuvor hatte er bereits zwei Jahre für die deutsche Nationalmannschaft als Assistent unter Jürgen Klinsmann gearbeitet. Das 7:1 gegen Brasilien war Löws 76. Sieg im 111. Länderspiel – und sein süßester. Die aktuelle Bilanz des 54-Jährigen bei Weltmeisterschaften: 13 Partien, zehn Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Fehlt nur noch der Titel. Es ist das vierte große Turnier des Bundestrainers. Stets hat er seine Mannschaft mindestens ins Halbfinale geführt. 2008 erreichte Löw mit der DFB-Auswahl das EM-Endspiel (0:1 gegen Spanien), bei der WM 2010 (0:1 gegen Spanien) und der EURO 2012 (1:2 gegen Italien) reichte es nicht zum Einzug ins Finale. Als Vereinstrainer führte Löw den VfB Stuttgart 1997 zum DFB-Pokalsieg und 1998 ins Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger. Als Spieler absolvierte er 52 Partien in der Bundesliga und erzielte dabei sieben Tore.
Sein argentinischer Kollege Alejandro Sabella spielte als Profi drei Jahre in England für Sheffield United und Leeds United, ehe er in die Heimat zu Estudiantes de La Plata zurückkehrte. Viermal trug Sabella das Nationaltrikot, 1989 beendete er seine Spielerkarriere. Nach fast 20 Jahren als Co-Trainer, unter anderem in den Nationalmannschaften Uruguays und Argentiniens, wurde Sabella Chefcoach von Estudiantes und gewann mit dem Klub 2009 auf Anhieb die Copa Libertadores. Im Juli 2011 übernahm er das argentinische Nationalteam, das zuvor bei der Copa America im Viertelfinale ausgeschieden war. Am 5. November feiert Sabella seinen 60. Geburtstag.

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Morgen soll es endlich Zeit sein. Für den vierten Stern. Für den nächsten deutschen WM-Triumph nach 24 Jahren. Für den ersten großen Titel seit dem Gewinn der EM 1996. Der Gegner im Finale heißt Argentinien, Anpfiff im Maracanã in Rio de Janeiro ist heute Abend um 21 Uhr MESZ. Die ARD überträgt live.

DFB.de liefert zuvor Teil zwei der wichtigsten Fakten zum Finale.

Endspielbilanz: Es ist einer von vielen WM-Rekorden, den die deutsche Nationalmannschaft hält. Zum achten Mal steht die DFB-Auswahl im Finale. Da können auch Rekordweltmeister Brasilien und Italien (vier Titel) mit jeweils sechs Endspielteilnahmen nicht mithalten. Drei Finals wurden gewonnen: 1954 gegen Ungarn (3:2), 1974 gegen die Niederlande (2:1) und 1990 gegen Argentinien (1:0). Mit traurigen deutschen Gesichtern endeten die Endspiele 1966 (2:4 n.V. gegen England), 1982 (1:3 gegen Italien), 1986 (2:3 gegen Argentinien) und 2002 (0:2 gegen Brasilien).
Argentinien schaffte es schon bei der ersten WM 1930 ins Endspiel und unterlag dort Gastgeber Uruguay 2:4. Der zweite Versuch ließ 48 Jahre auf sich warten, bescherte dafür das ersehnte Happy End im eigenen Land mit dem 3:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande. 1986 folgte der zweite Titel. Der Stern von Diego Maradona glänzte zwar weniger hell als noch im Halbfinale gegen Belgien (2:0) und Viertelfinale gegen England (2:1), als alle vier Tore auf sein Konto gingen, trotzdem bezwang Argentinien das deutsche Team im Endspiel von Mexiko City 3:2. Die Revanche folgte vier Jahre später in Rom, als Andreas Brehmes Elfmeter zum 1:0 die argentinischen Tränen kullern ließ. Argentiniens viertes WM-Finale sollte das vorerst letzte für 24 Jahre bleiben.

Rekordspieler: Im Viertelfinale 2010 war er noch dabei, vor wenigen Wochen hat er seine lange Karriere bei Inter Mailand beendet. Javier Zanetti ist mit 145 Einsätzen Argentiniens Rekordnationalspieler – mit weitem Abstand vor Roberto Ayala (115) und dem aktuellen Trainer von Atletico Madrid, Diego Simeone (106). Erfahrenster Akteur im aktuellen WM-Kader ist Javier Mascherano mit 103 Länderspielen. Lionel Messi steht gegen Deutschland vor seinem 93. Auftritt im himmelblauen Trikot. Die meisten WM-Einsätze für Argentinien, nämlich 21, hat Diego Armando Maradona bestritten.
Deutschlands Rekordnationalspieler heißt Lothar Matthäus. Er hat 150 Länderspiele auf dem Buckel und hält weltweit den WM-Rekord mit 25 Einsätzen. Auf Rang zwei folgt Miroslav Klose (23 WM-Spiele), der mit der Partie am Dienstagabend gegen Brasilien mit dem Italiener Paolo Maldini gleichgezogen hat. Insgesamt steht Klose bei 136 Länderspielen. Für Klose ist es die vierte WM, Matthäus hat an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen.

Torjäger: Der Torrekord ist gebrochen. Miroslav Klose hat den Brasilianer Ronaldo überholt – in Brasilien und gegen Brasilien. Das 2:0 im Halbfinale war Kloses 16. WM-Treffer, Ronaldo weist 15 Tore auf. Mit seinem Treffer in der Vorrunde gegen Ghana (2:2) hatte Klose außerdem als erster deutscher Stürmer die 70-Tore-Marke im Nationaltrikot geknackt. Teamkollege Thomas Müller liegt in der WM-Torschützenliste 2014 hinter dem Kolumbianer James Rodriguez (sechs Tore) auf dem zweiten Platz. Müller hat fünfmal getroffen – wie schon bei der WM 2010 in Südafrika, als er Torschützenkönig wurde. Der 24-Jährige könnte der erste Spieler sein, der sich zum zweiten Mal den Goldenen Schuh bei einer Weltmeisterschaft sichert.
Lionel Messi ist Müller in der Torjägerwertung mit vier Treffern auf den Fersen. Rekordtorschütze der argentinischen WM-Geschichte ist Gabriel Batistuta (zehn Tore). "Batigol" ist der einzige Spieler weltweit, dem bei zwei Weltmeisterschaften in einem Spiel drei Tore gelungen sind (1994 gegen Griechenland und 1998 gegen Jamaika). Er hat auch die meisten Länderspieltreffer insgesamt für die Albiceleste erzielt (56). Diese Bestmarke könnte ihm der 27-jährige Messi (42) aber bald streitig machen.

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Trainer: Joachim Löw ist seit August 2006 Bundestrainer. Zuvor hatte er bereits zwei Jahre für die deutsche Nationalmannschaft als Assistent unter Jürgen Klinsmann gearbeitet. Das 7:1 gegen Brasilien war Löws 76. Sieg im 111. Länderspiel – und sein süßester. Die aktuelle Bilanz des 54-Jährigen bei Weltmeisterschaften: 13 Partien, zehn Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Fehlt nur noch der Titel. Es ist das vierte große Turnier des Bundestrainers. Stets hat er seine Mannschaft mindestens ins Halbfinale geführt. 2008 erreichte Löw mit der DFB-Auswahl das EM-Endspiel (0:1 gegen Spanien), bei der WM 2010 (0:1 gegen Spanien) und der EURO 2012 (1:2 gegen Italien) reichte es nicht zum Einzug ins Finale. Als Vereinstrainer führte Löw den VfB Stuttgart 1997 zum DFB-Pokalsieg und 1998 ins Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger. Als Spieler absolvierte er 52 Partien in der Bundesliga und erzielte dabei sieben Tore.
Sein argentinischer Kollege Alejandro Sabella spielte als Profi drei Jahre in England für Sheffield United und Leeds United, ehe er in die Heimat zu Estudiantes de La Plata zurückkehrte. Viermal trug Sabella das Nationaltrikot, 1989 beendete er seine Spielerkarriere. Nach fast 20 Jahren als Co-Trainer, unter anderem in den Nationalmannschaften Uruguays und Argentiniens, wurde Sabella Chefcoach von Estudiantes und gewann mit dem Klub 2009 auf Anhieb die Copa Libertadores. Im Juli 2011 übernahm er das argentinische Nationalteam, das zuvor bei der Copa America im Viertelfinale ausgeschieden war. Am 5. November feiert Sabella seinen 60. Geburtstag.