Rinks WM-Tagebuch: Werbung für den deutschen Fußball

Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebte dort die WM aus erster Hand.

Im WM-Tagebuch auf DFB.de hat Paulo Rink in den vergangenen zwei Monaten regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland geschrieben - auch aus deutscher Perspektive. Heute zum Abschluss gratuliert er Löw, Lahm und Co. zum herausragenden ersten Titelgewinn einer europäischen Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent.

Liebe Fans!

Eines gleich vorneweg: Herzlichen Glückwunsch an Joachim Löw, seinen ganzen Trainerstab und die Nationalmannschaft. Der Weltmeistertitel ist absolut verdient. Deutschland hat die beste Turniermannschaft gestellt. Sie hatte auf alle Herausforderungen eine Antwort: spielerisch, kämpferisch, organisatorisch. Bis ins letzte Detail war dieser Titel vorbereitet und alles ist genauso aufgegangen, wie es sich Joachim Löw, Oliver Bierhoff und die vielen Helfer im Umfeld gedacht haben.

Als Deutsch-Brasilianer hoffe ich, dass mein Heimatland die richtigen Schlüsse aus dem am Ende enttäuschenden Abschneiden Brasiliens ziehen wird. Platz vier ist nicht schlecht, aber unter dem Strich bleibt die Erinnerung an das historische 1:7 gegen Deutschland im Halbfinale und das 0:3 gegen die Niederlande im kleinen Finale. Diese beiden Spiele haben die Schwächen des brasilianischen Fußballs offengelegt. Ich kann nur hoffen, dass der Verband nun beginnt, die Ursachen für diese Niederlagen und das ingesamt eher enttäuschende Abschneiden zu finden. Mit einem Trainerwechsel alleine ist es nicht getan. Es müssen Strukturen verändert und modernisiert werden. Hier in Brasilien beginnt jetzt gleich wieder der Meisterschaftsalltag. Es gibt praktisch keine Pause.

In meinem ersten Tagebuch Anfang Mai hatte ich geschrieben und auch gehofft, dass Deutschland der großere Herausforderer der brasilianischen Mannschaft werden wird. Und genauso ist es gekommen. Wenn man bedenkt, dass mit Marco Reus eine der ganz großen Turnierhoffnungen vor der WM verletzt ausfiel, ist der Titel nicht hoch genug zu bewerten. Vor allem Joachim Löw reagierte gelassen, er wusste, dass er in der Offensive zahlreiche Alternativen hatte.

Und die haben alle funktioniert: Glückwunsch an Miroslav Klose für die historischen Tore Nummer 15 und 16. Er ist ein ganz Großer des Fußballs. Glückwunsch an Mario Götze zum Traumtor im Finale. Er steht erst am Anfang einer Weltkarriere. Glückwunsch an André Schürrle für seine tollen Sturmläufe und Torvorbereitungen. Glückwunsch an Manuel Neuer für eine Weltklasseleistung im Tor. Glückwunsch an alle, die dabei waren und nun in den Geschichtsbüchern stehen. Ich bin sicher, diese deutsche Mannschaft hat ihr letztes Kapitel noch nicht geschrieben.

Alles Gute!
Euer Paulo Rink

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.

[tk]

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Paulo Rink ist ein Mann zwischen den Welten: Als erster gebürtiger Brasilianer in der deutschen Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer 13 Länderspiele für den DFB, stand unter anderem im Kader bei der EM 2000. Mittlerweile lebt der heute 41-Jährige wieder in seiner Heimatstadt Curitiba, erlebte dort die WM aus erster Hand.

Im WM-Tagebuch auf DFB.de hat Paulo Rink in den vergangenen zwei Monaten regelmäßig über das Turnier in seinem Heimatland geschrieben - auch aus deutscher Perspektive. Heute zum Abschluss gratuliert er Löw, Lahm und Co. zum herausragenden ersten Titelgewinn einer europäischen Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent.

Liebe Fans!

Eines gleich vorneweg: Herzlichen Glückwunsch an Joachim Löw, seinen ganzen Trainerstab und die Nationalmannschaft. Der Weltmeistertitel ist absolut verdient. Deutschland hat die beste Turniermannschaft gestellt. Sie hatte auf alle Herausforderungen eine Antwort: spielerisch, kämpferisch, organisatorisch. Bis ins letzte Detail war dieser Titel vorbereitet und alles ist genauso aufgegangen, wie es sich Joachim Löw, Oliver Bierhoff und die vielen Helfer im Umfeld gedacht haben.

Als Deutsch-Brasilianer hoffe ich, dass mein Heimatland die richtigen Schlüsse aus dem am Ende enttäuschenden Abschneiden Brasiliens ziehen wird. Platz vier ist nicht schlecht, aber unter dem Strich bleibt die Erinnerung an das historische 1:7 gegen Deutschland im Halbfinale und das 0:3 gegen die Niederlande im kleinen Finale. Diese beiden Spiele haben die Schwächen des brasilianischen Fußballs offengelegt. Ich kann nur hoffen, dass der Verband nun beginnt, die Ursachen für diese Niederlagen und das ingesamt eher enttäuschende Abschneiden zu finden. Mit einem Trainerwechsel alleine ist es nicht getan. Es müssen Strukturen verändert und modernisiert werden. Hier in Brasilien beginnt jetzt gleich wieder der Meisterschaftsalltag. Es gibt praktisch keine Pause.

In meinem ersten Tagebuch Anfang Mai hatte ich geschrieben und auch gehofft, dass Deutschland der großere Herausforderer der brasilianischen Mannschaft werden wird. Und genauso ist es gekommen. Wenn man bedenkt, dass mit Marco Reus eine der ganz großen Turnierhoffnungen vor der WM verletzt ausfiel, ist der Titel nicht hoch genug zu bewerten. Vor allem Joachim Löw reagierte gelassen, er wusste, dass er in der Offensive zahlreiche Alternativen hatte.

Und die haben alle funktioniert: Glückwunsch an Miroslav Klose für die historischen Tore Nummer 15 und 16. Er ist ein ganz Großer des Fußballs. Glückwunsch an Mario Götze zum Traumtor im Finale. Er steht erst am Anfang einer Weltkarriere. Glückwunsch an André Schürrle für seine tollen Sturmläufe und Torvorbereitungen. Glückwunsch an Manuel Neuer für eine Weltklasseleistung im Tor. Glückwunsch an alle, die dabei waren und nun in den Geschichtsbüchern stehen. Ich bin sicher, diese deutsche Mannschaft hat ihr letztes Kapitel noch nicht geschrieben.

Alles Gute!
Euer Paulo Rink

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte der Deutsch-Brasilianer in seine Heimatstadt Curitiba im Süden des Landes zurück, eine der zwölf Gastgeberstädte der WM 2014. Paulo Rink ist erfolgreicher Unternehmer, engagiert sich in der lokalen Politik und im lokalen Organisationskomitee der Stadt.