Podolski: "Das Kölner Stadion ist mein Wohnzimmer"

Vorige Woche ist er 30 Jahre alt geworden, am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) spielt er dort, wo alles für ihn begann. 2003 bestritt er im Kölner RheinEnergie Stadion sein erstes Bundesligaspiel, heute macht er hier womöglich sein 124. Länderspiel. Lukas Podolski kennt in Köln jede Ecke – und jeder Kölner kennt ihn. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht er über seine Heimat, seine Saison und sein Pläne.

DFB.de: Herr Podolski, die Saison ist zehn Tagen vorüber, wie haben Sie die freie Zeit genutzt?

Lukas Podolski: Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht und mich auch sonst um einige Sachen gekümmert, die während der Saison zu kurz kommen.

DFB.de: Zum Beispiel?

Podolski: Die Arbeit mit meiner Stiftung. Vor einer Woche war ich bei meiner Arche in Warschau, dort wurde das einjährige Bestehen gefeiert. Es war ein großartiges Fest, wir haben gegrillt, Fußball gespielt, herumgealbert, getobt. Und ganz viel gelacht. Wir haben dort eine großartige Einrichtung für ganz viele Kinder geschaffen. Dafür geht ein herzliches Dankeschön auch an die Mitarbeiter vor Ort. Ich bin sehr stolz darauf, wie sich dort alles entwickelt hat und wie die Arche von den Kindern angenommen wird. Es ist einfach toll zu erleben, wie die Kinder dort aufblühen. Ihr Lachen und ihre Begeisterung sind für mich eine große Freude.

DFB.de: Sie sind sehr für soziale Zwecke engagiert, auch in Köln haben Sie eine Arche. Neulich haben Sie gemeinsam mit Nationalmannschaftskoch Holger Stromberg bei "Wer wird Millionär" 125.000 Euro erspielt. Woher kommt Ihr Antrieb sich so sehr für andere einzusetzen?

Podolski: Ich mache dies in erster Linie für die Kinder und in zweiter Linie für mich. Mir gibt es sehr viel, helfen zu können. Das Lachen und die Dankbarkeit der Kinder sind durch nichts zu ersetzen. Bei allem Engagement ist mir Glaubwürdigkeit sehr wichtig. Deswegen konzentriere ich mich auf ausgewählte Projekte hinter denen ich zu 100 Prozent stehen kann wie die Archen in Warschau und Köln oder die "RHEINFLANKE", die dort auf Kinder zugeht, wo sie sind: auf Bolzplätzen, Spielplätzen und Schulhöfen. Ich will nicht wahllos spenden, ich will auch präsent sein können. Wenigstens hin und wieder. Die Arbeit für meine Stiftung macht mir sehr viel Spaß, ich freue mich schon jetzt darauf, auch in Zukunft weiter möglichst vielen Kindern helfen zu können.

DFB.de: Geholfen haben Sie auch Ihrem Heimatverein, dem FC Bergheim 2000. Dort gab es zuletzt allerdings negative Schlagzeilen und finanzielle Schwierigkeiten.

Podolski: Ich habe meinen Jugendverein gerne unterstützt, ich bin dort groß geworden und habe mich immer wohlgefühlt. Wir haben dort eine gute Grundlage geschaffen, mit einem neuen Kunstrasenplatz, mit neuen Kabinen, das Feld war bestellt. Wenn es dort jetzt Schwierigkeiten gibt, dann ist das sehr bedauerlich, es liegt aber nicht in meiner Verantwortung. Ich bin kein Messias, kein Großinvestor, das war auch nie meine Absicht. Ziel war es immer, dass die Verantwortlichen vor Ort den Verein erfolgreich weiterführen, sie müssen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.

DFB.de: Sie spielen am Mittwoch mit der Nationalmannschaft gegen die USA. Wie wird es sich für Sie anfühlen, ins Kölner Stadion einzulaufen?

Podolski: Köln ist für mich Heimat, die Stadt genauso wie das Stadion. Ich bin in der Stadt aufgewachsen, und im Stadion bin ich groß geworden. Wenn ich die paar Treppenstufen hochlaufe und dann auf dem Rasen stehe, wird es für mich sehr speziell sein. Ich verbinde viele Erinnerungen, viele Emotionen mit diesem Stadion. Mich wird es berühren, das ist doch klar.

DFB.de: Zumal Sie schon eine Zeit lang nicht mehr hier gespielt haben.

Podolski: Das Stadion war für mich auch schon speziell, als ich noch für den FC gespielt habe. Aber klar: die Auftritte mit der Nationalmannschaft sind noch mal etwas anderes. Die Partie gegen die USA wird mein viertes Länderspiel in diesem Stadion sein. Ich freue mich riesig darauf. Auf die Fans, auf die Atmosphäre, auf alles eigentlich. Das Kölner Stadion ist für mich mein Wohnzimmer – und ich komme sehr gerne zum Spielen nach Hause.

DFB.de: Nehmen Sie wahr, was auf den Rängen geschieht? Erkennen Sie sogar Gesichter und können diese zuordnen?

Podolski: Während des Spiels weniger. Aber beim Aufwärmen auf jeden Fall. Ich weiß auch in etwa, wo meine Familie und meine Freunde sitzen, natürlich hat man da Blickkontakt. Und in Köln ist es so, dass ich immer wieder einige Fans wiedererkenne. Auch bei Spielen mit der Nationalmannschaft. Viele FC-Fans gehen auch zu den Spielen des DFB-Teams, natürlich blickt man da manchmal in bekannte Gesichter.

DFB.de: Heimat, Familie, Freunde, FC. Was fasziniert Sie daneben an Köln? Was muss man gesehen haben, wenn man als Besucher in der Stadt ist?

Podolski: Ich kenne in Köln fast jede Ecke. Und es gibt viele Gegenden und Orte, an denen ich mich wohl fühle. Im Grunde ist ganz Köln mein Zuhause, da fällt es mir schwer, bestimmte Plätze hervorzuheben. Köln ist viel mehr als nur der Dom. Ich finde beispielsweise die gesamte Altstadt sehr sehenswert, mit dem Rheinauhafen ist ein tolles neues Viertel entstanden - es gibt viele schöne Ecken. Köln und die Kölner sind mir einfach sehr ans Herz gewachsen.

DFB.de: Wie frei können Sie sich in Köln bewegen?

Podolski: Komplett in Ruhe gelassen werde ich nicht. Das war in München, London oder Mailand aber kaum anders, in Köln ist es vielleicht ein wenig extremer. Das hat damit zu tun, dass ich von den Kölnern als einer der ihren akzeptiert bin. Mir bedeutet das etwas, schließlich bin ich Kölner. Die Aufmerksamkeit stört mich nur ganz selten. Fußballer stehen nun mal im Fokus, damit muss man umgehen können. Wenn die Menschen mich höflich fragen, dann gebe ich gerne Autogramme oder mache Fotos mit den Fans. Die Alternative dazu wäre, sich komplett zuhause zu verkriechen. Ich bin aber ein Mensch, der offen ist, der gerne rausgeht, der sich gerne mit seinen Freunden trifft.

DFB.de: Sie spielen aktuell nicht für den FC, aber Sie haben die Saison des FC verfolgt. Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung von Peter Stöger und seinen Spielern?

Podolski: Das Ziel war, die Klasse zu halten. Und das haben sie geschafft. Wenn man sieht, welche Teams in diesem Jahr in Schwierigkeiten gekommen sind, dann muss man noch höher bewerten, wie früh der FC keine Abstiegssorgen mehr hatte. Für einen Aufsteiger ist das mehr als akzeptabel, vor allem, weil die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert wurde. Die Verantwortlichen haben also einen guten Job gemacht. Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht. Jeder einzelne Spieler hat einen guten Job gemacht. Dazu kann man nur gratulieren.

DFB.de: Sie haben immer gesagt, dass Sie sich eine Rückkehr zum FC vorstellen können. Wie sieht es da aus – wann sehen wir Sie wieder im Trikot des FC?

Podolski: Man soll nie "nie" sagen, aber ich glaube nicht, dass dies aktuell schon ein Thema ist. Für beide Seiten nicht. Aber meine Aussage steht: Ich habe den Wunsch, eines Tages noch einmal das Trikot des FC zu tragen. Das kann aber auch erst in ein paar Jahren sein. Ich bin gerade erst 30 Jahre alt geworden. Ich habe noch einige Jahre auf gutem Niveau vor mir, ich fühle mich jung und frisch.

DFB.de: In der Rückrunde waren Sie aus London nach Italien ausgeliehen. Ihre Zeit in Mailand ist nun zu Ende. Wie fällt Ihr Fazit des halben Jahres aus?

Podolski: Jede Leihe ins Ausland ist mit Risiken verbunden. Man muss sich akklimatisieren, muss das Land, die Liga, das Team, den Trainer und seine Mitspieler kennen lernen. Das gelingt mal schnell, mal dauert es länger. Und es ist völlig klar, dass nicht alles so gelaufen ist, wie ich mir das vorher erhofft hatte. Die Umstände waren nicht einfach. Der Verein befindet sich im Umbruch, und schon bevor ich dort angekommen bin, ist die Mannschaft den Zielen ein gutes Stück hinterher gelaufen.

DFB.de: Sie kommen nach einer kleinen Pause zur Nationalmannschaft, die Saison mit Ihrem Klub ist seit einer Woche vorüber. Wie problematisch ist der Termin der Länderspiele gegen die USA und Gibraltar? Sehen Sie vor diesen Spielen Motivationsprobleme?

Podolski: Das ist überhaupt kein Problem. Wir sind alle erfahren genug und wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Es gibt auch niemanden, der nicht gerne für Deutschland spielt, ungelegene Länderspiele – so etwas gibt es nicht. Ich bin seit 13 Jahren Nationalspieler, habe 123 Länderspiele bestritten - und jedes einzelne war ein Highlight für mich. Wenn ich bei der Nationalmannschaft bin, bin ich immer mit großer Begeisterung dabei. Wir stehen vor einem Länderspiel in Köln – mehr motiviert als ich es bin, kann man kaum sein.

[sl]

Vorige Woche ist er 30 Jahre alt geworden, am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) spielt er dort, wo alles für ihn begann. 2003 bestritt er im Kölner RheinEnergie Stadion sein erstes Bundesligaspiel, heute macht er hier womöglich sein 124. Länderspiel. Lukas Podolski kennt in Köln jede Ecke – und jeder Kölner kennt ihn. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht er über seine Heimat, seine Saison und sein Pläne.

DFB.de: Herr Podolski, die Saison ist zehn Tagen vorüber, wie haben Sie die freie Zeit genutzt?

Lukas Podolski: Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht und mich auch sonst um einige Sachen gekümmert, die während der Saison zu kurz kommen.

DFB.de: Zum Beispiel?

Podolski: Die Arbeit mit meiner Stiftung. Vor einer Woche war ich bei meiner Arche in Warschau, dort wurde das einjährige Bestehen gefeiert. Es war ein großartiges Fest, wir haben gegrillt, Fußball gespielt, herumgealbert, getobt. Und ganz viel gelacht. Wir haben dort eine großartige Einrichtung für ganz viele Kinder geschaffen. Dafür geht ein herzliches Dankeschön auch an die Mitarbeiter vor Ort. Ich bin sehr stolz darauf, wie sich dort alles entwickelt hat und wie die Arche von den Kindern angenommen wird. Es ist einfach toll zu erleben, wie die Kinder dort aufblühen. Ihr Lachen und ihre Begeisterung sind für mich eine große Freude.

DFB.de: Sie sind sehr für soziale Zwecke engagiert, auch in Köln haben Sie eine Arche. Neulich haben Sie gemeinsam mit Nationalmannschaftskoch Holger Stromberg bei "Wer wird Millionär" 125.000 Euro erspielt. Woher kommt Ihr Antrieb sich so sehr für andere einzusetzen?

Podolski: Ich mache dies in erster Linie für die Kinder und in zweiter Linie für mich. Mir gibt es sehr viel, helfen zu können. Das Lachen und die Dankbarkeit der Kinder sind durch nichts zu ersetzen. Bei allem Engagement ist mir Glaubwürdigkeit sehr wichtig. Deswegen konzentriere ich mich auf ausgewählte Projekte hinter denen ich zu 100 Prozent stehen kann wie die Archen in Warschau und Köln oder die "RHEINFLANKE", die dort auf Kinder zugeht, wo sie sind: auf Bolzplätzen, Spielplätzen und Schulhöfen. Ich will nicht wahllos spenden, ich will auch präsent sein können. Wenigstens hin und wieder. Die Arbeit für meine Stiftung macht mir sehr viel Spaß, ich freue mich schon jetzt darauf, auch in Zukunft weiter möglichst vielen Kindern helfen zu können.

DFB.de: Geholfen haben Sie auch Ihrem Heimatverein, dem FC Bergheim 2000. Dort gab es zuletzt allerdings negative Schlagzeilen und finanzielle Schwierigkeiten.

Podolski: Ich habe meinen Jugendverein gerne unterstützt, ich bin dort groß geworden und habe mich immer wohlgefühlt. Wir haben dort eine gute Grundlage geschaffen, mit einem neuen Kunstrasenplatz, mit neuen Kabinen, das Feld war bestellt. Wenn es dort jetzt Schwierigkeiten gibt, dann ist das sehr bedauerlich, es liegt aber nicht in meiner Verantwortung. Ich bin kein Messias, kein Großinvestor, das war auch nie meine Absicht. Ziel war es immer, dass die Verantwortlichen vor Ort den Verein erfolgreich weiterführen, sie müssen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.

DFB.de: Sie spielen am Mittwoch mit der Nationalmannschaft gegen die USA. Wie wird es sich für Sie anfühlen, ins Kölner Stadion einzulaufen?

Podolski: Köln ist für mich Heimat, die Stadt genauso wie das Stadion. Ich bin in der Stadt aufgewachsen, und im Stadion bin ich groß geworden. Wenn ich die paar Treppenstufen hochlaufe und dann auf dem Rasen stehe, wird es für mich sehr speziell sein. Ich verbinde viele Erinnerungen, viele Emotionen mit diesem Stadion. Mich wird es berühren, das ist doch klar.

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DFB.de: Zumal Sie schon eine Zeit lang nicht mehr hier gespielt haben.

Podolski: Das Stadion war für mich auch schon speziell, als ich noch für den FC gespielt habe. Aber klar: die Auftritte mit der Nationalmannschaft sind noch mal etwas anderes. Die Partie gegen die USA wird mein viertes Länderspiel in diesem Stadion sein. Ich freue mich riesig darauf. Auf die Fans, auf die Atmosphäre, auf alles eigentlich. Das Kölner Stadion ist für mich mein Wohnzimmer – und ich komme sehr gerne zum Spielen nach Hause.

DFB.de: Nehmen Sie wahr, was auf den Rängen geschieht? Erkennen Sie sogar Gesichter und können diese zuordnen?

Podolski: Während des Spiels weniger. Aber beim Aufwärmen auf jeden Fall. Ich weiß auch in etwa, wo meine Familie und meine Freunde sitzen, natürlich hat man da Blickkontakt. Und in Köln ist es so, dass ich immer wieder einige Fans wiedererkenne. Auch bei Spielen mit der Nationalmannschaft. Viele FC-Fans gehen auch zu den Spielen des DFB-Teams, natürlich blickt man da manchmal in bekannte Gesichter.

DFB.de: Heimat, Familie, Freunde, FC. Was fasziniert Sie daneben an Köln? Was muss man gesehen haben, wenn man als Besucher in der Stadt ist?

Podolski: Ich kenne in Köln fast jede Ecke. Und es gibt viele Gegenden und Orte, an denen ich mich wohl fühle. Im Grunde ist ganz Köln mein Zuhause, da fällt es mir schwer, bestimmte Plätze hervorzuheben. Köln ist viel mehr als nur der Dom. Ich finde beispielsweise die gesamte Altstadt sehr sehenswert, mit dem Rheinauhafen ist ein tolles neues Viertel entstanden - es gibt viele schöne Ecken. Köln und die Kölner sind mir einfach sehr ans Herz gewachsen.

DFB.de: Wie frei können Sie sich in Köln bewegen?

Podolski: Komplett in Ruhe gelassen werde ich nicht. Das war in München, London oder Mailand aber kaum anders, in Köln ist es vielleicht ein wenig extremer. Das hat damit zu tun, dass ich von den Kölnern als einer der ihren akzeptiert bin. Mir bedeutet das etwas, schließlich bin ich Kölner. Die Aufmerksamkeit stört mich nur ganz selten. Fußballer stehen nun mal im Fokus, damit muss man umgehen können. Wenn die Menschen mich höflich fragen, dann gebe ich gerne Autogramme oder mache Fotos mit den Fans. Die Alternative dazu wäre, sich komplett zuhause zu verkriechen. Ich bin aber ein Mensch, der offen ist, der gerne rausgeht, der sich gerne mit seinen Freunden trifft.

DFB.de: Sie spielen aktuell nicht für den FC, aber Sie haben die Saison des FC verfolgt. Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung von Peter Stöger und seinen Spielern?

Podolski: Das Ziel war, die Klasse zu halten. Und das haben sie geschafft. Wenn man sieht, welche Teams in diesem Jahr in Schwierigkeiten gekommen sind, dann muss man noch höher bewerten, wie früh der FC keine Abstiegssorgen mehr hatte. Für einen Aufsteiger ist das mehr als akzeptabel, vor allem, weil die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert wurde. Die Verantwortlichen haben also einen guten Job gemacht. Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht. Jeder einzelne Spieler hat einen guten Job gemacht. Dazu kann man nur gratulieren.

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DFB.de: Sie haben immer gesagt, dass Sie sich eine Rückkehr zum FC vorstellen können. Wie sieht es da aus – wann sehen wir Sie wieder im Trikot des FC?

Podolski: Man soll nie "nie" sagen, aber ich glaube nicht, dass dies aktuell schon ein Thema ist. Für beide Seiten nicht. Aber meine Aussage steht: Ich habe den Wunsch, eines Tages noch einmal das Trikot des FC zu tragen. Das kann aber auch erst in ein paar Jahren sein. Ich bin gerade erst 30 Jahre alt geworden. Ich habe noch einige Jahre auf gutem Niveau vor mir, ich fühle mich jung und frisch.

DFB.de: In der Rückrunde waren Sie aus London nach Italien ausgeliehen. Ihre Zeit in Mailand ist nun zu Ende. Wie fällt Ihr Fazit des halben Jahres aus?

Podolski: Jede Leihe ins Ausland ist mit Risiken verbunden. Man muss sich akklimatisieren, muss das Land, die Liga, das Team, den Trainer und seine Mitspieler kennen lernen. Das gelingt mal schnell, mal dauert es länger. Und es ist völlig klar, dass nicht alles so gelaufen ist, wie ich mir das vorher erhofft hatte. Die Umstände waren nicht einfach. Der Verein befindet sich im Umbruch, und schon bevor ich dort angekommen bin, ist die Mannschaft den Zielen ein gutes Stück hinterher gelaufen.

DFB.de: Sie kommen nach einer kleinen Pause zur Nationalmannschaft, die Saison mit Ihrem Klub ist seit einer Woche vorüber. Wie problematisch ist der Termin der Länderspiele gegen die USA und Gibraltar? Sehen Sie vor diesen Spielen Motivationsprobleme?

Podolski: Das ist überhaupt kein Problem. Wir sind alle erfahren genug und wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Es gibt auch niemanden, der nicht gerne für Deutschland spielt, ungelegene Länderspiele – so etwas gibt es nicht. Ich bin seit 13 Jahren Nationalspieler, habe 123 Länderspiele bestritten - und jedes einzelne war ein Highlight für mich. Wenn ich bei der Nationalmannschaft bin, bin ich immer mit großer Begeisterung dabei. Wir stehen vor einem Länderspiel in Köln – mehr motiviert als ich es bin, kann man kaum sein.