Oliver Bierhoff: Doppelpack beim Profidebüt

Anlässlich seines 49. Geburtstags am heutigen Montag blickt DFB.de auf Oliver Bierhoffs Profidebüt zurück. Als Joker verhalf der damals 18-Jährige Bayer Uerdingen im DFB-Pokal zu einem dramatischen Sieg. Und stellte einen späteren Bundestrainer in den Schatten.

Als im Sommer 1986 ein nahezu unbekanntes Talent aus der A-Jugend von Schwarz-Weiß Essen zum FC Bayer 05 Uerdingen wechselte, ahnten die wenigsten, welch große Karriere dem blonden Stürmer bevorstünde. "Ich ging noch zur Schule und war froh, überhaupt im Kader zu sein", blickt Oliver Bierhoff zurück, der seinem ersten Profieinsatz für das Herrenteam entgegenfieberte. Am 30. August 1986 warf ihn Uerdingen-Trainer Karl-Heinz Feldkamp ins kalte Wasser.

DFB-Pokal, 1. Runde, Uerdingen gegen den VfB Stuttgart. Dem Bierhoff-Debüt war eine miserable erste Halbzeit vorausgegangen. 0:3 hieß es zur Pause, Jürgen Klinsmann hatte den VfB mit einem Doppelpack vermeintlich auf die Siegerstraße geführt.

Kuntz und Bierhoff erzwingen die Verlängerung

Dann begann die zweite Hälfte, die das Spiel völlig auf den Kopf stellte. "Mit Bierhoff und Kirchhoff kamen zwei ganz junge Burschen ins Team. Sie feierten einen Parade-Einstand", kommentierte der kicker die beiden Einwechslungen nach der Pause.

Bereits in der 61. Minute bewies Bierhoff seinen Torinstinkt. Nach einem Abpraller stand er goldrichtig und drückte den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie. Die Hoffnung kehrte in die Gesichter der Uerdingen-Spieler zurück. Wenige Minuten später verkürzte Stefan Kuntz, seit August 2016 Trainer der U 21-Nationalmannschaft, per Strafstoß auf 2:3. In der 84. Minute war es erneut Oliver Bierhoff, der zum umjubelten Ausgleich traf. Nachdem VfB-Torwart Eike Immel eine Flanke unterschätzt hatte, köpfte der Stürmer zum 3:3 ein.

"Ich lauerte nur auf die Chance im Sechzehner", erinnert sich Bierhoff. "Wahrscheinlich hatte mich keiner der Stuttgarter auf dem Zettel." Der Uerdinger Offensivpower hatten die Gäste aus Schwaben auch in der Verlängerung nur noch wenig entgegenzusetzen. Durch den 6:4-Sieg zogen die Hausherren in die 2. Runde ein. "Das ist der reinste Wahnsinn", sagte Friedhelm Funkel, mit 32 Jahren einer der erfahrenen Uerdingen-Spieler, nach dem Pokalduell. "Wir haben in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung wie im Rausch gespielt."

Golden Goal zum EM-Titel

Bierhoff selbst trat am nächsten Morgen wieder den Gang zur Schule an. "Dort habe ich versucht, das Thema klein zu halten." Seinen ersten Medienhype erlebte der Stürmer dennoch. "Obwohl ich Jugendnationalspieler war, hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht die Überzeugung, eine tolle Profikarriere hinzulegen", sagt Bierhoff. "Ich wollte es einfach mal versuchen." Dass es so schnell ging, verdanke er "Kalli" Feldkamp: "Er hatte immer einen Riecher für Stürmer und keine Angst, auch mal junge Spieler einzusetzen."

Drei Tage nach dem dramatischen Sieg feierte Bierhoff am 2. September auch in der Bundesliga sein Debüt. Die darauffolgenden Jahre und Erfolge sind Teil der deutschen Fußballgeschichte. Nachdem Bierhoff am 21. Februar 1996 zum ersten Mal für die Nationalmannschaft auflief, schoss er die DFB-Auswahl im EM-Finale 1996 per Golden Goal zum Titel. Insgesamt traf der heutige Nationalmannschaftsmanager in 70 Länderspielen 37-mal.

Auch auf Vereinsebene knipste der Stürmer fleißig. In der Serie A wurde Bierhoff in der Saison 1997/1998 mit 27 Treffern Torschützenkönig, vor Weltklassestürmern wie Ronaldo, Roberto Baggio oder Alessandro del Piero. Ein Jahr später gewann er mit dem AC Mailand die italienische Meisterschaft, an der Bierhoff mit 19 Treffern entscheidenden Anteil hatte.

Ihren Anfang nahm diese beeindruckende Karriere jedoch in Uerdingen, bei einer Erstrundenpartie im DFB-Pokal.

[tn]

Anlässlich seines 49. Geburtstags am heutigen Montag blickt DFB.de auf Oliver Bierhoffs Profidebüt zurück. Als Joker verhalf der damals 18-Jährige Bayer Uerdingen im DFB-Pokal zu einem dramatischen Sieg. Und stellte einen späteren Bundestrainer in den Schatten.

Als im Sommer 1986 ein nahezu unbekanntes Talent aus der A-Jugend von Schwarz-Weiß Essen zum FC Bayer 05 Uerdingen wechselte, ahnten die wenigsten, welch große Karriere dem blonden Stürmer bevorstünde. "Ich ging noch zur Schule und war froh, überhaupt im Kader zu sein", blickt Oliver Bierhoff zurück, der seinem ersten Profieinsatz für das Herrenteam entgegenfieberte. Am 30. August 1986 warf ihn Uerdingen-Trainer Karl-Heinz Feldkamp ins kalte Wasser.

DFB-Pokal, 1. Runde, Uerdingen gegen den VfB Stuttgart. Dem Bierhoff-Debüt war eine miserable erste Halbzeit vorausgegangen. 0:3 hieß es zur Pause, Jürgen Klinsmann hatte den VfB mit einem Doppelpack vermeintlich auf die Siegerstraße geführt.

Kuntz und Bierhoff erzwingen die Verlängerung

Dann begann die zweite Hälfte, die das Spiel völlig auf den Kopf stellte. "Mit Bierhoff und Kirchhoff kamen zwei ganz junge Burschen ins Team. Sie feierten einen Parade-Einstand", kommentierte der kicker die beiden Einwechslungen nach der Pause.

Bereits in der 61. Minute bewies Bierhoff seinen Torinstinkt. Nach einem Abpraller stand er goldrichtig und drückte den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie. Die Hoffnung kehrte in die Gesichter der Uerdingen-Spieler zurück. Wenige Minuten später verkürzte Stefan Kuntz, seit August 2016 Trainer der U 21-Nationalmannschaft, per Strafstoß auf 2:3. In der 84. Minute war es erneut Oliver Bierhoff, der zum umjubelten Ausgleich traf. Nachdem VfB-Torwart Eike Immel eine Flanke unterschätzt hatte, köpfte der Stürmer zum 3:3 ein.

"Ich lauerte nur auf die Chance im Sechzehner", erinnert sich Bierhoff. "Wahrscheinlich hatte mich keiner der Stuttgarter auf dem Zettel." Der Uerdinger Offensivpower hatten die Gäste aus Schwaben auch in der Verlängerung nur noch wenig entgegenzusetzen. Durch den 6:4-Sieg zogen die Hausherren in die 2. Runde ein. "Das ist der reinste Wahnsinn", sagte Friedhelm Funkel, mit 32 Jahren einer der erfahrenen Uerdingen-Spieler, nach dem Pokalduell. "Wir haben in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung wie im Rausch gespielt."

Golden Goal zum EM-Titel

Bierhoff selbst trat am nächsten Morgen wieder den Gang zur Schule an. "Dort habe ich versucht, das Thema klein zu halten." Seinen ersten Medienhype erlebte der Stürmer dennoch. "Obwohl ich Jugendnationalspieler war, hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht die Überzeugung, eine tolle Profikarriere hinzulegen", sagt Bierhoff. "Ich wollte es einfach mal versuchen." Dass es so schnell ging, verdanke er "Kalli" Feldkamp: "Er hatte immer einen Riecher für Stürmer und keine Angst, auch mal junge Spieler einzusetzen."

Drei Tage nach dem dramatischen Sieg feierte Bierhoff am 2. September auch in der Bundesliga sein Debüt. Die darauffolgenden Jahre und Erfolge sind Teil der deutschen Fußballgeschichte. Nachdem Bierhoff am 21. Februar 1996 zum ersten Mal für die Nationalmannschaft auflief, schoss er die DFB-Auswahl im EM-Finale 1996 per Golden Goal zum Titel. Insgesamt traf der heutige Nationalmannschaftsmanager in 70 Länderspielen 37-mal.

Auch auf Vereinsebene knipste der Stürmer fleißig. In der Serie A wurde Bierhoff in der Saison 1997/1998 mit 27 Treffern Torschützenkönig, vor Weltklassestürmern wie Ronaldo, Roberto Baggio oder Alessandro del Piero. Ein Jahr später gewann er mit dem AC Mailand die italienische Meisterschaft, an der Bierhoff mit 19 Treffern entscheidenden Anteil hatte.

Ihren Anfang nahm diese beeindruckende Karriere jedoch in Uerdingen, bei einer Erstrundenpartie im DFB-Pokal.