Niersbach: "Anstoßzeit 21 Uhr bleibt eine absolute Ausnahme"

Niersbach: Nein. Der DFB bemüht sich permanent, zwei Aspekte unter einen Hut zu bringen: zum einen die optimale Anstoßzeit aus Sicht des jeweiligen Spielortes, wobei wir in Rücksprache mit der Polizei auch immer die Verkehrsregelung beachten müssen. Ziel ist stets ein ausverkauftes Stadion. Genauso wichtig ist es zum anderen, den Fans vor den Bildschirmen eine ideale Anstoßzeit zu gewährleisten - schließlich werden alle Spiele der Nationalmannschaft von vielen Millionen Zuschauern live begleitet. Mit den Fernsehsendern ARD und ZDF regeln wir dies bei Länderspielen immer in guter Partnerschaft.

Frage: Wie hoch ist der Stellenwert des Benefiz-Länderspiels gegen Belgien?

Niersbach: Die Priorität hat ganz klar der sportliche Aspekt. Das Spiel ist der erste und einzige Härtetest nach der EURO mit Blick auf die WM-Qualifikation, in der wir hellwach sein müssen. Wirtschaftlich ist von besonderer Bedeutung, dass alle Einnahmen der DFB-Stiftung Egidius Braun für wohltätige Zwecke zufließen. Wir rechnen mit Erlösen von rund vier Millionen Euro. Ein Teil der Einnahmen wird an die Sepp-Herberger-Stiftung, die DFB-Kulturstiftung und die DFL gehen, die diesen Betrag ebenfalls für ihr soziales Engagement verwenden wird.

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Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), spricht im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Internetredakteur Christian Müller über die Gründe für die späte Anstoßzeit beim ersten Länderspiel der Saison am kommenden Mittwoch (ab 21 Uhr, live im ZDF) in Nürnberg gegen Belgien, die Planungen für künftige Begegnungen - und gibt ein Versprechen für fan- und familienfreundliche Anstoßzeiten ab.

Frage: Warum beginnt das erste Länderspiel nach der EM gegen Belgien am Mittwoch in Nürnberg erst um 21 Uhr?

Wolfgang Niersbach: Das ZDF als übertragender Fernsehsender hat den Wunsch an den DFB herangetragen, zwei Dinge zu gewährleisten: Da ist zunächst die optimale Berichterstattung von den Olympischen Spielen in Peking. Wir wissen, dass am Abend keine Live-Ereignisse mehr sind, aber das Publikum hat sich an die Zusammenfassungen in der Olympia-Highlightshow gewöhnt - für einige Sportarten ist dies eine außergewöhnliche Chance, auch einmal zur Primetime auf den Bilschirm zu kommen. Zweiter Aspekt ist das Anliegen des ZDF, das Länderspiel mit Interviews vorher und nachher optimal zu präsentieren.

Frage: Späte Anstoßzeiten lösen aber immer kritische Diskussionen aus...

Niersbach: Das ist uns bewusst. Doch es sei daran erinnert, dass auch bei der WM 2006 insgesamt 28 Spiele um 21 Uhr begannen. Der DFB möchte grundsätzlich, dass gerade Kinder die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sehen. Daher haben beispielsweise die beiden letzten Partien vor der EM in Kaiserslautern gegen Weißrussland und in Gelsenkirchen gegen Serbien vor 18 Uhr begonnen. Im konkreten Fall des Belgien-Spiels in Nürnberg ist es von Vorteil, dass in Bayern noch Schulferien sind und die Eltern sicher nichts dagegen haben, wenn ihre Kindern ins Stadion wollen oder mal eine halbe Stunde länger fernsehen.

Frage: Also gibt es keinen Trend hin zu grundsätzlich späteren Anstoßzeiten?

Niersbach: 21 Uhr bleibt die absolute Ausnahme - das kann ich für die Heimländerspiele der Nationalmannschaft versprechen. Wenn wir auswärts antreten, haben wir selbstverständlich die Wünsche der Gastgeber zu berücksichtigen. Das WM-Qualifikationsspiel am 6. September in Liechtenstein, dies ist ein Samstagabend, wird um 20.45 Uhr angepfiffen, das in Finnland am 10. September beginnt um 19.35 Uhr.

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Frage: Bestimmen die TV-Sender allein die Anstoßzeiten?

Niersbach: Nein. Der DFB bemüht sich permanent, zwei Aspekte unter einen Hut zu bringen: zum einen die optimale Anstoßzeit aus Sicht des jeweiligen Spielortes, wobei wir in Rücksprache mit der Polizei auch immer die Verkehrsregelung beachten müssen. Ziel ist stets ein ausverkauftes Stadion. Genauso wichtig ist es zum anderen, den Fans vor den Bildschirmen eine ideale Anstoßzeit zu gewährleisten - schließlich werden alle Spiele der Nationalmannschaft von vielen Millionen Zuschauern live begleitet. Mit den Fernsehsendern ARD und ZDF regeln wir dies bei Länderspielen immer in guter Partnerschaft.

Frage: Wie hoch ist der Stellenwert des Benefiz-Länderspiels gegen Belgien?

Niersbach: Die Priorität hat ganz klar der sportliche Aspekt. Das Spiel ist der erste und einzige Härtetest nach der EURO mit Blick auf die WM-Qualifikation, in der wir hellwach sein müssen. Wirtschaftlich ist von besonderer Bedeutung, dass alle Einnahmen der DFB-Stiftung Egidius Braun für wohltätige Zwecke zufließen. Wir rechnen mit Erlösen von rund vier Millionen Euro. Ein Teil der Einnahmen wird an die Sepp-Herberger-Stiftung, die DFB-Kulturstiftung und die DFL gehen, die diesen Betrag ebenfalls für ihr soziales Engagement verwenden wird.