Nach Boateng-Ausfall: Badstuber im Fokus

Badstuber: "Jetzt bin ich wieder da!"

Sich zurück zu kämpfen, Rückschläge nicht als unüberwindbare Hindernisse, sondern als Motivation zu betrachten, darin hat der 26 Jahre alte Badstuber Übung. Gezwungenermaßen. Denn sein Körper wollte nicht immer folgen auf seinem steilen Weg nach oben. Mit 20 Jahren debütierte Badstuber in der Bundesliga, ein Jahr darauf in der Nationalmannschaft. Noch im selben Jahr lief er für das DFB-Team bei der Weltmeisterschaft in Südafrika auf. 2012 dann stoppte ihn ein Kreuzbandriss. Vier Monate nach seinem Comeback im September 2014 riss er sich eine Sehne im Oberschenkel.

Im März vergangenen Jahres kehrte Badstuber 888 Tage nach seinem letzten Länderspiel in die Mannschaft zurück. Einen Monat später ließ ihn ein Oberschenkelmuskelriss abermals pausieren - aber nicht verzweifeln. Denn seit November ist der Leidgeprüfte zurück auf dem Feld. "Jetzt bin ich wieder da! Ich lache. Ich bin wieder glücklich. Ich bin zurück bei der Mannschaft und ich kann das ausüben, was ich mit am meisten liebe: Fußball. Daher ziehe ich ein positives Fazit für 2015", so Badstuber in der Bild.

"Die EM ist noch weit weg"

Fünfmal ist er in dieser Saison bislang in der Bundesliga aufgelaufen, dazu einmal in der Champions League. Zu selten also, um Ansprüche auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft und die Teilnahme an der Europameisterschaft im Sommer in Frankreich zu stellen - aber eben auch zu oft, um nicht davon zu träumen. "Die EM ist noch weit weg. Natürlich wird die Nationalmannschaft auch irgendwann wieder ein Thema. Aber momentan ist es das noch nicht", sagt Badstuber. "Es sind zwar alle Grundsteine dafür gelegt und ich bin bereit, aber erst mal möchte ich bei Bayern wieder meinen Beitrag dauerhaft leisten."

Bundestrainer Joachim Löw freute sich im November über die Rückkehr Badstubers auf den Fußballplatz, mittlerweile erfreut er sich an dessen Leistungen. "Wenn Holger ein halbes Jahr konstant spielt, mache ich mir meine Gedanken. Er ist überragend in der Spielauslösung und steht defensiv sehr gut", sagte Löw nach dem Sieg der Bayern über den HSV in der ARD. Gleichzeitig mahnte Löw: "Man darf die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, ich möchte ihn nicht unter Druck setzen. Die Gesundheit ist die Voraussetzung." Seine Leidensgeschichte habe Badstuber nicht zurückgeworfen, sondern ihn sogar vorangebracht, ist Löw überzeugt. "Er ist nach den schweren Verletzungen noch stärker zurückgekommen. Holger ist im Kopf klarer, denn je. Eine Persönlichkeit verändert sich, wenn man so eine Entwicklung durchmacht", sagt der Bundestrainer.

Im Duell des Tabellenführers gegen den Tabellenvorletzten am Sonntag kann Badstuber vorangehen. Auch wenn er warnt: "Das ist ein sehr gefährliches Spiel. Hoffenheim steht mit dem Rücken zur Wand und muss Punkte einfahren. Aber nach dem Auftakt in Hamburg wissen wir, wo wir stehen, und sind gewappnet für Sonntag." Badstuber selbst fühlt sich längst wieder gerüstet für höhere Aufgaben. Und dafür, für einen Teamkollegen einzuspringen - einen verletzten obendrein.

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Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Holger Badstuber, der am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) in der Innenverteidigung von Rekordmeister FC Bayern im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim gesetzt sein dürfte.

Die Wünsche kamen aus berufenem Munde. Denn wer, wenn nicht er, wüsste, was Jérôme Boateng gerade durchmacht. Also schrieb Holger Badstuber nach dem 2:1-Sieg seines FC Bayern München zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV auf seiner Facebook-Seite: "Drei wichtige Punkte zum Auftakt. Genauso wichtig: Gute Besserung, Jérôme Boateng!"

Badstuber weiß schließlich, wie es ist, verletzt zu sein. Zusammengerechnet 930 Tage und 190 Spiele fehlte er seinem Arbeitgeber in Etappen seit seinem Dienstantritt in der Bundesliga im August 2009. Und Badstuber weiß, was der Ausfall Boatengs für ihn bedeuten könnte: Er, der selbst erst seit November wieder im Einsatz ist, muss die Lücke füllen, die der Weltmeister in den kommenden Wochen hinterlässt. Das erste Mal an diesem Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim. "Es sind ja noch andere Spieler da, mich inbegriffen, und wir müssen Jérômes Ausfall eben kompensieren", sagt Badstuber auf der Homepage seines Klubs. "Das ist nicht einfach, weil er ein Eckpfeiler ist. Aber jammern bringt nichts. Wir werden weiter mit breiter Brust in die Spiele gehen."

Neues Innenverteidigerduo mit Badstuber und Martinez

Javi Martinez könnte erst mal an Holger Badstubers Seite rücken. Der Bayer und der Spanier haben allerdings noch nie gemeinsam von Beginn an in der Innenverteidigung gespielt. Sicher ist: der 31-malige Nationalspieler Badstuber wird noch stärker im Fokus stehen. Denn der Spielaufbau von hinten, die langen Diagonalbälle nach vorne sind nicht nur Boatengs Stärken, sondern auch Badstubers.

Die Bayern werden sie gebrauchen können. Unter der Woche feilte Trainer Pep Guardiola stundenlang mit seinen Spielern an taktischen Details. Denn der Auftakt in die Rückrunde ist geglückt, nun soll der lange Marsch zum 26. Meistertitel, dem Abschiedsgeschenk an den abwanderungswilligen Guardiola, nicht durch einen Ausfall noch ins Stocken geraten. "Jetzt wollen wir auch für Jérôme weitersiegen", sagt Badstuber. "Er hat viel dazu beigetragen, dass wir bis jetzt so eine Saison spielen konnten. Am Schluss wird er wieder einsteigen und ich hoffe, dass er dann noch einige Spiele, vor allem auch hochkarätige Spiele, machen wird. Dafür werden wir alles tun."

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Badstuber: "Jetzt bin ich wieder da!"

Sich zurück zu kämpfen, Rückschläge nicht als unüberwindbare Hindernisse, sondern als Motivation zu betrachten, darin hat der 26 Jahre alte Badstuber Übung. Gezwungenermaßen. Denn sein Körper wollte nicht immer folgen auf seinem steilen Weg nach oben. Mit 20 Jahren debütierte Badstuber in der Bundesliga, ein Jahr darauf in der Nationalmannschaft. Noch im selben Jahr lief er für das DFB-Team bei der Weltmeisterschaft in Südafrika auf. 2012 dann stoppte ihn ein Kreuzbandriss. Vier Monate nach seinem Comeback im September 2014 riss er sich eine Sehne im Oberschenkel.

Im März vergangenen Jahres kehrte Badstuber 888 Tage nach seinem letzten Länderspiel in die Mannschaft zurück. Einen Monat später ließ ihn ein Oberschenkelmuskelriss abermals pausieren - aber nicht verzweifeln. Denn seit November ist der Leidgeprüfte zurück auf dem Feld. "Jetzt bin ich wieder da! Ich lache. Ich bin wieder glücklich. Ich bin zurück bei der Mannschaft und ich kann das ausüben, was ich mit am meisten liebe: Fußball. Daher ziehe ich ein positives Fazit für 2015", so Badstuber in der Bild.

"Die EM ist noch weit weg"

Fünfmal ist er in dieser Saison bislang in der Bundesliga aufgelaufen, dazu einmal in der Champions League. Zu selten also, um Ansprüche auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft und die Teilnahme an der Europameisterschaft im Sommer in Frankreich zu stellen - aber eben auch zu oft, um nicht davon zu träumen. "Die EM ist noch weit weg. Natürlich wird die Nationalmannschaft auch irgendwann wieder ein Thema. Aber momentan ist es das noch nicht", sagt Badstuber. "Es sind zwar alle Grundsteine dafür gelegt und ich bin bereit, aber erst mal möchte ich bei Bayern wieder meinen Beitrag dauerhaft leisten."

Bundestrainer Joachim Löw freute sich im November über die Rückkehr Badstubers auf den Fußballplatz, mittlerweile erfreut er sich an dessen Leistungen. "Wenn Holger ein halbes Jahr konstant spielt, mache ich mir meine Gedanken. Er ist überragend in der Spielauslösung und steht defensiv sehr gut", sagte Löw nach dem Sieg der Bayern über den HSV in der ARD. Gleichzeitig mahnte Löw: "Man darf die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, ich möchte ihn nicht unter Druck setzen. Die Gesundheit ist die Voraussetzung." Seine Leidensgeschichte habe Badstuber nicht zurückgeworfen, sondern ihn sogar vorangebracht, ist Löw überzeugt. "Er ist nach den schweren Verletzungen noch stärker zurückgekommen. Holger ist im Kopf klarer, denn je. Eine Persönlichkeit verändert sich, wenn man so eine Entwicklung durchmacht", sagt der Bundestrainer.

Im Duell des Tabellenführers gegen den Tabellenvorletzten am Sonntag kann Badstuber vorangehen. Auch wenn er warnt: "Das ist ein sehr gefährliches Spiel. Hoffenheim steht mit dem Rücken zur Wand und muss Punkte einfahren. Aber nach dem Auftakt in Hamburg wissen wir, wo wir stehen, und sind gewappnet für Sonntag." Badstuber selbst fühlt sich längst wieder gerüstet für höhere Aufgaben. Und dafür, für einen Teamkollegen einzuspringen - einen verletzten obendrein.

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