Müller: "Die gute Dynamik beibehalten"

Die ersten beiden Länderspiele des Jahres stehen für die deutsche Nationalmannschaft an. Am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) trifft das Team um Thomas Müller und Matthias Ginter auf Israel, ehe am kommenden Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) der ewige Klassiker in Amsterdam gegen die Niederlande ansteht. Nach den ersten Trainingseinheiten sprechen Müller und Ginter über das erste Wiedersehen im WM-Jahr und ihre Eindrücke. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz in Gravenbruch mitgeschrieben.

Thomas Müller über...

... seine Gefühle in einem WM-Jahr: Ein WM-Jahr ist schon etwas Besonderes, es kribbelt. Diesmal haben wir aber eine andere Situation. Normalerweise sind wir Ende März schon kurz vor dem Turnier. Wir hatten einen guten Herbst mit sieben Siegen und einer guten Dynamik. Diese wollen wir beibehalten. Wir wissen aber auch, das ist abgeschlossen. Wir müssen uns wie immer neu beweisen. Im Juni haben wir noch die Nations League zu spielen mit einem gewissen Prestige, die der Wettbewerb mit sich bringt. Da wollen wir uns gut präsentieren. Bislang hatten wir noch nicht die hochkarätigen Gegner. Nun werden wir diese Spiele nach und nach haben. Der Fokus liegt also noch nicht auf dem November, sondern bei den jetzigen Aufgaben. Wenn ich mich auf ein WM-Jahr vorbereite, überlege ich noch mehr, wo man was optimieren kann und was ich tun kann, um am Tag X bei 100 Prozent oder 101 Prozent der Leistungsfähigkeit zu sein.

... seine Torstatistik in der Nationalmannschaft: Normalerweise bin ich über meine Statistiken gut informiert. Darauf, dass mir aber nur noch ein Tor bis zur Marke von Uwe Seeler fehlt, hatte ich noch nicht geachtet. Natürlich würde ich in den kommenden Spielen gerne eins schießen. Mit Legenden auf einer Stufe zu stehen, ist natürlich eine tolle Sache, von er man als Kind nicht gewagt hatte zu träumen.

... die Rolle bei seiner vierten WM: Man hat vor dieser WM nun mehr Erfahrung als andere Spieler um einen herum. Ich selbst habe noch mal eine Entwicklung genommen, was meine Spielweise betrifft. Ich komme mit schnellen geradlinigen Spielern als Zentrumsspieler ganz gut zurecht. Meine Rolle ist im Zentrum gefestigter im Vergleich zu 2018, als ich mehr auf einer Halbposition agiert hatte. Hansi Flick kenne ich sehr gut, deswegen sind mir seine Ansprüche und Ideen klar. Ich weiß, was mich erwartet und was ich vorhabe. Ich fühle mich sehr wohl dabei. Aber wir werden hinterher feststellen, ob es gut war oder nicht.

... der mögliche Schlüssel zum WM-Titel: Wir brauchen im Turnier in den Momenten, in denen es eng wird, nicht nur die Leidensfähigkeit und die Qualität, auf diese Momente vorbereitet zu sein, sondern auch das Quäntchen Glück, diesen Moment dann zu überstehen. Außerdem benötigen wir Entschlossenheit in unserer Entscheidungsfindung, Selbstverständnis, vielleicht sogar einen Hauch Arroganz. Sowohl 2014 haben wir schwierige Momente überstanden - gegen die USA, Algerien, Frankreich und Argentinien. Bei der WM 2018 haben wir diese Momente nicht positiv überstanden. Gegen Südkorea wäre auch ein Weiterkommen drin gewesen. Es ist nicht planbar, aber wenn eine deutsche Mannschaft zum Turnier fährt, kann in 90 Minuten immer alles passieren. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir müssen unsere Philosophie weiter stärken und schärfen. Ob wir dann erfolgreich sein werden, das werden wir sehen. Aber wir wollen natürlich den WM-Titel ins Visier nehmen.

... die Zukunftspläne in der Nationalmannschaft: Ich würde nicht so weit gehen und sagen, ich werde spielen, so lange mich die Füße tragen. Ich habe einen Anspruch an mich selbst. Solange ich auf Topniveau das Zünglein an der Waage sein kann, habe ich Lust, Fußball zu spielen. Solange ein Bundestrainer die Idee hat, mich zu nominieren, werde ich mich damit auseinandersetzen. Solange gibt es kein pauschales Ende für mich. Ich will aber auch nicht solange spielen, dass alle schon sagen: "Jetzt wird es aber Zeit aufzuhören." Den richtigen Zeitpunkt zu treffen, ist aber schwierig.

... sein Zusammenspiel mit Kai Havertz: In der Offensive hat Hansi Flick enorm viel Auswahl und Spieler mit unterschiedlichen Qualitäten. Kai Havertz hat bei Chelsea auch in der Spitze sehr gute Spiele gemacht. Für uns ist es auch ein sehr wichtiger Schritt, diese polyvalenten Spieler zu haben. Kai kannst du vorne überall hinstellen. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, aber das betrifft auch alle anderen in der Offensive.

... den Stand der Nationalmannschaft im Vergleich zur Konkurrenz: Ein Grundgefühl, wo man steht im Vergleich zur Konkurrenz steht, hat man schon. 100-prozentig sagen kann man es aber nie. Aktuell fühlen wir uns eigentlich sehr gut, haben zuletzt 33:2 Tore geschossen. Egal, gegen welchen Gegner es ging, das gibt Aufwind. Je nachdem, wie wir die Nations League bestreiten, wird sich das Gefühl verformen.

Matthias Ginter über...

... seine Gefühlslage im WM-Jahr: Wir sind alle heiß, alle motiviert - auch ich. Wir haben einiges vor, auch bei den beiden Freundschaftsspielen gegen Israel und in den Niederlanden. Richtung November kommen noch ein paar Kracher auf uns zu. Darin geht es dann, uns bestens für die WM vorzubereiten und einzuspielen.

... seine persönliche Zukunft und die Rolle des Bundestrainers: Natürlich habe ich mit dem Bundestrainer darüber gesprochen. Wir sind im Austausch. Wenn es konkreter wird, werden wir noch mal darüber sprechen. Natürlich höre ich auch auf ihn, aber im Endeffekt ist es meine Entscheidung.

... seinen Titelhunger: Ich möchte so viele Titel und Erfahrungen in großen Spielen sammeln wie möglich. Es ist schon ein bisschen was passiert in den vergangenen Jahren. Aber ich ruhe mich nicht darauf auf, ich bin ehrgeizig und will so viel wie möglich gewinnen. Dazu zählen natürlich auch die großen Turniere, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

... das Fehlen einiger Stammspieler: Verletzungen und Ausfälle gehören zum Sport dazu. Das war schon immer so, auch bei erfolgreichen Turnieren. 2014 war gefühlt die halbe Mannschaft angeschlagen. Natürlich wäre es hilfreich, wenn alle fit wären, aber ganz ausschließen kann man Ausfälle eben nicht. Es gilt dranzubleiben und die Mechanismen weiter zu festigen, in der Hoffnung dass zur WM dann alle fit sind.

... mögliche Wortführer in der Defensive: Die Rolle im Fußball hat sich in den letzten Jahren verändert. Es gibt nicht mehr nur einen oder zwei Wortführer. Es gehört dazu, zu kommunizieren und einander zu helfen. Alle Spieler sind gefordert, sich einzubringen, zu coachen und Verantwortung zu übernehmen.

... Nico Schlotterbeck: Er hat es sehr gut gemacht in Freiburg, er spielt sehr erfolgreich mit der Mannschaft und persönlich. Nico hat eine große Zukunft vor sich, wenn er weiter dran bleibt.

[dfb]

Die ersten beiden Länderspiele des Jahres stehen für die deutsche Nationalmannschaft an. Am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) trifft das Team um Thomas Müller und Matthias Ginter auf Israel, ehe am kommenden Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) der ewige Klassiker in Amsterdam gegen die Niederlande ansteht. Nach den ersten Trainingseinheiten sprechen Müller und Ginter über das erste Wiedersehen im WM-Jahr und ihre Eindrücke. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz in Gravenbruch mitgeschrieben.

Thomas Müller über...

... seine Gefühle in einem WM-Jahr: Ein WM-Jahr ist schon etwas Besonderes, es kribbelt. Diesmal haben wir aber eine andere Situation. Normalerweise sind wir Ende März schon kurz vor dem Turnier. Wir hatten einen guten Herbst mit sieben Siegen und einer guten Dynamik. Diese wollen wir beibehalten. Wir wissen aber auch, das ist abgeschlossen. Wir müssen uns wie immer neu beweisen. Im Juni haben wir noch die Nations League zu spielen mit einem gewissen Prestige, die der Wettbewerb mit sich bringt. Da wollen wir uns gut präsentieren. Bislang hatten wir noch nicht die hochkarätigen Gegner. Nun werden wir diese Spiele nach und nach haben. Der Fokus liegt also noch nicht auf dem November, sondern bei den jetzigen Aufgaben. Wenn ich mich auf ein WM-Jahr vorbereite, überlege ich noch mehr, wo man was optimieren kann und was ich tun kann, um am Tag X bei 100 Prozent oder 101 Prozent der Leistungsfähigkeit zu sein.

... seine Torstatistik in der Nationalmannschaft: Normalerweise bin ich über meine Statistiken gut informiert. Darauf, dass mir aber nur noch ein Tor bis zur Marke von Uwe Seeler fehlt, hatte ich noch nicht geachtet. Natürlich würde ich in den kommenden Spielen gerne eins schießen. Mit Legenden auf einer Stufe zu stehen, ist natürlich eine tolle Sache, von er man als Kind nicht gewagt hatte zu träumen.

... die Rolle bei seiner vierten WM: Man hat vor dieser WM nun mehr Erfahrung als andere Spieler um einen herum. Ich selbst habe noch mal eine Entwicklung genommen, was meine Spielweise betrifft. Ich komme mit schnellen geradlinigen Spielern als Zentrumsspieler ganz gut zurecht. Meine Rolle ist im Zentrum gefestigter im Vergleich zu 2018, als ich mehr auf einer Halbposition agiert hatte. Hansi Flick kenne ich sehr gut, deswegen sind mir seine Ansprüche und Ideen klar. Ich weiß, was mich erwartet und was ich vorhabe. Ich fühle mich sehr wohl dabei. Aber wir werden hinterher feststellen, ob es gut war oder nicht.

... der mögliche Schlüssel zum WM-Titel: Wir brauchen im Turnier in den Momenten, in denen es eng wird, nicht nur die Leidensfähigkeit und die Qualität, auf diese Momente vorbereitet zu sein, sondern auch das Quäntchen Glück, diesen Moment dann zu überstehen. Außerdem benötigen wir Entschlossenheit in unserer Entscheidungsfindung, Selbstverständnis, vielleicht sogar einen Hauch Arroganz. Sowohl 2014 haben wir schwierige Momente überstanden - gegen die USA, Algerien, Frankreich und Argentinien. Bei der WM 2018 haben wir diese Momente nicht positiv überstanden. Gegen Südkorea wäre auch ein Weiterkommen drin gewesen. Es ist nicht planbar, aber wenn eine deutsche Mannschaft zum Turnier fährt, kann in 90 Minuten immer alles passieren. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir müssen unsere Philosophie weiter stärken und schärfen. Ob wir dann erfolgreich sein werden, das werden wir sehen. Aber wir wollen natürlich den WM-Titel ins Visier nehmen.

... die Zukunftspläne in der Nationalmannschaft: Ich würde nicht so weit gehen und sagen, ich werde spielen, so lange mich die Füße tragen. Ich habe einen Anspruch an mich selbst. Solange ich auf Topniveau das Zünglein an der Waage sein kann, habe ich Lust, Fußball zu spielen. Solange ein Bundestrainer die Idee hat, mich zu nominieren, werde ich mich damit auseinandersetzen. Solange gibt es kein pauschales Ende für mich. Ich will aber auch nicht solange spielen, dass alle schon sagen: "Jetzt wird es aber Zeit aufzuhören." Den richtigen Zeitpunkt zu treffen, ist aber schwierig.

... sein Zusammenspiel mit Kai Havertz: In der Offensive hat Hansi Flick enorm viel Auswahl und Spieler mit unterschiedlichen Qualitäten. Kai Havertz hat bei Chelsea auch in der Spitze sehr gute Spiele gemacht. Für uns ist es auch ein sehr wichtiger Schritt, diese polyvalenten Spieler zu haben. Kai kannst du vorne überall hinstellen. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, aber das betrifft auch alle anderen in der Offensive.

... den Stand der Nationalmannschaft im Vergleich zur Konkurrenz: Ein Grundgefühl, wo man steht im Vergleich zur Konkurrenz steht, hat man schon. 100-prozentig sagen kann man es aber nie. Aktuell fühlen wir uns eigentlich sehr gut, haben zuletzt 33:2 Tore geschossen. Egal, gegen welchen Gegner es ging, das gibt Aufwind. Je nachdem, wie wir die Nations League bestreiten, wird sich das Gefühl verformen.

Matthias Ginter über...

... seine Gefühlslage im WM-Jahr: Wir sind alle heiß, alle motiviert - auch ich. Wir haben einiges vor, auch bei den beiden Freundschaftsspielen gegen Israel und in den Niederlanden. Richtung November kommen noch ein paar Kracher auf uns zu. Darin geht es dann, uns bestens für die WM vorzubereiten und einzuspielen.

... seine persönliche Zukunft und die Rolle des Bundestrainers: Natürlich habe ich mit dem Bundestrainer darüber gesprochen. Wir sind im Austausch. Wenn es konkreter wird, werden wir noch mal darüber sprechen. Natürlich höre ich auch auf ihn, aber im Endeffekt ist es meine Entscheidung.

... seinen Titelhunger: Ich möchte so viele Titel und Erfahrungen in großen Spielen sammeln wie möglich. Es ist schon ein bisschen was passiert in den vergangenen Jahren. Aber ich ruhe mich nicht darauf auf, ich bin ehrgeizig und will so viel wie möglich gewinnen. Dazu zählen natürlich auch die großen Turniere, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

... das Fehlen einiger Stammspieler: Verletzungen und Ausfälle gehören zum Sport dazu. Das war schon immer so, auch bei erfolgreichen Turnieren. 2014 war gefühlt die halbe Mannschaft angeschlagen. Natürlich wäre es hilfreich, wenn alle fit wären, aber ganz ausschließen kann man Ausfälle eben nicht. Es gilt dranzubleiben und die Mechanismen weiter zu festigen, in der Hoffnung dass zur WM dann alle fit sind.

... mögliche Wortführer in der Defensive: Die Rolle im Fußball hat sich in den letzten Jahren verändert. Es gibt nicht mehr nur einen oder zwei Wortführer. Es gehört dazu, zu kommunizieren und einander zu helfen. Alle Spieler sind gefordert, sich einzubringen, zu coachen und Verantwortung zu übernehmen.

... Nico Schlotterbeck: Er hat es sehr gut gemacht in Freiburg, er spielt sehr erfolgreich mit der Mannschaft und persönlich. Nico hat eine große Zukunft vor sich, wenn er weiter dran bleibt.

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