"Mit dem Mofa auf dem Brunnen gefahren": Fans erinnern sich an die WM 1990

25 Jahre ist es her, dass die DFB-Auswahl bei der WM 1990 den Titel holte. Und dennoch sind die Erinnerungen an das Finale von Rom so lebendig, als sei das Endspiel gegen Argentinien erst gestern gespielt worden. Wir hatten Euch aufgerufen, uns Eure Erinnerungen daran aufzuschreiben. Wir haben einige Beiträge zusammengefasst, die uns über Facebook erreichten.

Markus Baldauf: „Ich habe mit dem Mofa AUF dem städtischen Marktbrunnen eine Runde gedreht und bin reingefallen. Am nächsten Tag habe ich das Mofa wieder abgeholt. Es war unbeschädigt. Die Polizei hatte es.“

Guido Schneider: „Nach dem Finale und dem Korso war das Dach von meinem damaligen Auto trichterförmig.“

Matthias Folgmann: „Ich durfte das Endspiel damals nur im Radio verfolgen. Bin immer noch sauer auf meine Eltern.“

Christopher Reisigel: „Ich war gerade ein Jahr alt, als das Finale lief. Da habe ich mein erstes Wort gesprochen: Tor! Und das beim Siegtor.“

Franz-Josef Becker: „Ich habe beim Jubeln mit der Beckerfaust die Deckenlampe zerfetzt. Bei meinen Eltern.“

„Ein Nachbar baute seine Alarmanlage aus“

Eddy Waldläufer: „Ich war Pizzafahrer, gerade aus der Lehre als KFZ-Mechaniker raus. In dem Moment, als der Schlusspfiff ertönte, lieferte ich mit meinem Auto mitten in der Innenstadt aus – und kam nicht mehr raus, weil plötzlich alle auf die Straße stürmten und feierten. Es war wie im Kölner Karneval – nur im Hochsommer.“

Schrank Föhning: „Ich war 14 Jahre alt. Wir haben damals alle Antennenkabel aus der Nachbarschaft gesammelt. Dann haben wir einen Fernseher mit einem 37 Zentimeter-Bildschirm in der Garage der Nachbarn aufgebaut. Und mit 30 Nachbarn das Spiel geschaut. Anschließend wurde im örtlichen Kreisverkehr gefeiert. Mein Papa tanzte mit einem Sonnenschirm auf der Straße. Ein Nachbar hatte die Alarmanlage aus seinem Laden ausgebaut und sie dort jaulen lassen. Es kamen immer mehr Leute. Eine Feier bis tief in die Nacht. Und das erste "public viewing" das ich miterlebt habe. Eines der schönsten Erlebnisse meiner Jugend.“



25 Jahre ist es her, dass die DFB-Auswahl bei der WM 1990 den Titel holte. Und dennoch sind die Erinnerungen an das Finale von Rom so lebendig, als sei das Endspiel gegen Argentinien erst gestern gespielt worden. Wir hatten Euch aufgerufen, uns Eure Erinnerungen daran aufzuschreiben. Wir haben einige Beiträge zusammengefasst, die uns über Facebook erreichten.

Markus Baldauf: „Ich habe mit dem Mofa AUF dem städtischen Marktbrunnen eine Runde gedreht und bin reingefallen. Am nächsten Tag habe ich das Mofa wieder abgeholt. Es war unbeschädigt. Die Polizei hatte es.“

Guido Schneider: „Nach dem Finale und dem Korso war das Dach von meinem damaligen Auto trichterförmig.“

Matthias Folgmann: „Ich durfte das Endspiel damals nur im Radio verfolgen. Bin immer noch sauer auf meine Eltern.“

Christopher Reisigel: „Ich war gerade ein Jahr alt, als das Finale lief. Da habe ich mein erstes Wort gesprochen: Tor! Und das beim Siegtor.“

Franz-Josef Becker: „Ich habe beim Jubeln mit der Beckerfaust die Deckenlampe zerfetzt. Bei meinen Eltern.“

„Ein Nachbar baute seine Alarmanlage aus“

Eddy Waldläufer: „Ich war Pizzafahrer, gerade aus der Lehre als KFZ-Mechaniker raus. In dem Moment, als der Schlusspfiff ertönte, lieferte ich mit meinem Auto mitten in der Innenstadt aus – und kam nicht mehr raus, weil plötzlich alle auf die Straße stürmten und feierten. Es war wie im Kölner Karneval – nur im Hochsommer.“

Schrank Föhning: „Ich war 14 Jahre alt. Wir haben damals alle Antennenkabel aus der Nachbarschaft gesammelt. Dann haben wir einen Fernseher mit einem 37 Zentimeter-Bildschirm in der Garage der Nachbarn aufgebaut. Und mit 30 Nachbarn das Spiel geschaut. Anschließend wurde im örtlichen Kreisverkehr gefeiert. Mein Papa tanzte mit einem Sonnenschirm auf der Straße. Ein Nachbar hatte die Alarmanlage aus seinem Laden ausgebaut und sie dort jaulen lassen. Es kamen immer mehr Leute. Eine Feier bis tief in die Nacht. Und das erste "public viewing" das ich miterlebt habe. Eines der schönsten Erlebnisse meiner Jugend.“

Achim Stapf: „Ich war damals zehn Jahre alt. Die Erwachsenen hatten die Tische aus dem Lokal, in dem wir das Finale geschaut hatten, raus auf die Straße gestellt. Es wurde bis früh in den Morgen gefeiert. Eine der schönsten Nächte meiner Kindheit!“

Party auf dem Ponyhof

Birgit Druffel: „Ich war 16 Jahre alte und wir waren mit rund 25 Mädchen auf einem Ponyhof in den Reiterferien. Dort haben wir bei den Hofbesitzern im Wohnzimmer alle das Finale geschaut. Danach ging eine Polonaise quer durchs Haus.“

Marcus Denecke: „Wir hatten zum Finale ein Schlagzeug demontiert und damit die ganze Nachbarschaft unterhalten. Danach sind alle im und auf dem alten R4 meines Kumpels in die Stadt gefahren. Wir haben getrommelt und gesungen wie die Großen. Spontan versammelten sich damals rund 500 Leute auf dem Marktplatz in Alfeld. Wir sind dann irgendwann losmarschiert. Auf den Straßen quer durch die Stadt. Die Polizei hatte uns dann völlig friedlich wieder zurück in die City geleitet und die Straße gesperrt. Ein unvergessliches Erlebnis. Einige Stunden später saßen wir im Auto auf dem Weg nach Frankfurt. Dort haben wir am Römer unsere Helden gesehen. Ich war Montag nicht arbeiten. Wir waren Weltmeister.“

Sebastian Jakab: „Ich habe die Argentinier weinen gesehen und habe meinem Papa gefragt, wie man wegen Fußball nur heulen kann. Vier Jahre später, als Deutschland gegen Bulgarien verloren hat, musste ich hemmungslos weinen. Und das war nicht das einzige Mal.“

Schwangerschaftstest und Zapfenstreich

Christa Helbach-Schmidt: „Ich habe am Morgen des Endspiels einen Schwangerschaftstest gemacht und ging mit der Gewissheit, ein neues Leben in mir zu tragen, zum Schauen. Ein unvergesslicher Tag – so oder so.“

Frank Nikolaus: „Ich wurde am 2. Juli 90 zum Wehrdienst eingezogen und habe das Finale in der Kaserne im Unterrichtsraum auf einem kleinen Fernseher verfolgt - ein unvergesslicher Moment, es war der dritte Stern. Leider fiel das Feiern aus, um 24Uhr war Zapfenstreich.“

Still Pris-Tine: „Das war die erste WM, bei der ich richtig mitgefiebert (und mich aufgeregt) habe! Die zweite Halbzeit vom Finale habe ich Fingernägel gekaut und saß bei meinem Vater auf dem Schoß - der Abpfiff war eine echte Erlösung, wie so oft im Fußball. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich das WM-Lied von damals im Radio höre.“

Mathias Völlinger: „Ich habe die WM in Thailand erlebt. Ich war damals mit dem Rucksack unterwegs, von Pakistan bis Indonesien. Ich hatte deswegen schon die deutsche Wiedervereinigung verpasst. Die WM-Spiele liefen nachts im Fernsehen. Beim Endspiel saßen wir am Strand von Ko Phi Phi und hofften, dass der Stromgenerator nicht schlapp macht. Wir waren zu viert – die einzigen Touristen dort. Ein Deutscher, ein Australier und zwei Mädels aus Neuseeland.“

Selbst die Nachtschwester schaute gebannt

Marius Blume: „Die WM 1990 war meine erste und bleibt die größte! Elf bin ich damals gewesen. Was für ein großer Moment, was für eine Freude! Danke, Ihr ewigen Helden! Dank eines älteren Nachbarsjungen, der Fußballer, aber weniger nostalgisch war, hatte ich bald ein WM 90-Trikot! Ist ja eher ein T-Shirt, ist aber immer noch mein ganzer Stolz! Seit 2002 hab ich von jedem Turnier ein Trikot. Als Glücksbringer trug ich immer das Neunziger drunter. Wurde fast wehmütig, als das nach dem großen Triumph von 2014 nicht mehr nötig zu sein schien. Doch ich werde es beibehalten.“

Jens Botta: „Ich habe das Halbfinale noch in Deutschland gesehen und bin dann mit meinen Eltern nach Florida in den Urlaub gefahren. 1990 war Soccer noch die absolute Randsportart in den USA und so waren wir froh, dass doch ein Sender das Spiel gezeigt hatte. Allerdings wurde bei jedem zweiten Einwurf Werbung eingeblendet und wir waren mit den Nerven am Ende weil wir kaum das Spiel sehen konnten. Auch vor dem Elfmeter kam Werbung und ich war dem Herzinfarkt nahe. Sie haben ihn dann doch gezeigt und am Ende sind wir jubelnd in den Pool gesprungen. Die Amis haben uns ein bisschen blöd angesehen. Nur ein Brasilianer hat uns am nächsten Tag zum Titel gratuliert.“

Heidrun Frey: „Ich musste am Tag des Endspiels ins Krankenhaus - Mandeloperation. Trotzdem konnten wir einen Fernseher organisieren und am Abend das Endspiel schauen. Die Nachtschwester sah es nicht so gerne, aber die letzten fünf Minuten kam sie auch nicht mehr vom Fernseher weg.“

Willi Heidingsfelder: „Ich habe damals mit meinem 1:0-Tipp 5000 Mark gewonnen. Das war ein doppelter Sieg für mich.“