Marco Reus: "Wir haben einen Lauf"

Frage: Haben Sie mitbekommen, dass viele Fans offenbar mit den Gedanken schon beim Revierderby am kommenden Sonntag gegen Schalke 04 sind? Die Schlachtgesänge im Weserstadion klangen danach.

Reus: Es wäre ein großer Fehler, unseren Gegner FC Qäbälä in der Europa League nicht zu beachten, gegen den wir nächsten Donnerstag antreten. Egal, was die Fans gesungen haben - wir beschäftigen uns derzeit nur mit unserem Gegner aus Aserbaidschan. Wir sind in der Europa League noch nicht durch und wollen die nächste Partie unbedingt gewinnen. Erst am Freitag befassen wir uns dann mit Schalke, denn natürlich elektrisiert uns dieses Derby alle - Spieler und Fans.

Frage: Tabellenführer Bayern München hat beim 0:0 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Freitag überraschenderweise zwei Punkte liegengelassen. Wie beurteilen Sie das Ergebnis?

Reus: Das war von den Bayern offenbar ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Aber im Ernst: Man hat auch in diesem Spiel gesehen, dass es schwierig ist, wenn eine Mannschaft - wie Frankfurt oder auch Werder Bremen gegen uns - etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor steht und sich dort einigelt. Man muss dafür Lösungen finden. Die Bayern haben das am Freitag nicht optimal geschafft, wir bei Werder schon.

Frage: Das Titelrennen ist also wieder spannend?

Reus: Derzeit leider nicht, denn die Bayern sind einfach zu konstant. Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen. Das klappt momentan sehr gut. Und wir fangen auf keinen Fall an, jetzt von Platz eins zu träumen.

Frage: Demnach scheint es wichtiger, dass Sie mit dem Sieg in Bremen den Abstand auf Platz drei vergrößert haben. Ein komfortables Polster?

Reus: Ich denke nicht, dass es komfortabel ist. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen. Wir haben auch schon in dieser Saison Punkte gegen Mannschaften liegengelassen, die nicht zu den Topteams der Liga zählen. Aber wir sind derzeit gut drauf, extrem fokussiert, unser Trainer stellt uns perfekt ein. Deshalb besitzen wir großes Selbstvertrauen.

Frage: Schauen Sie in der Tabelle wirklich nicht nach oben?

Reus: Wir sehen nach oben, denn wir sind ja Zweiter. Da ist es logisch, dass man auch auf den ersten Platz sieht. Wir gewinnen unsere Spiele und haben einen Lauf gestartet. In der Saison ist deshalb noch vieles möglich, aber wir heben deshalb jetzt nicht ab.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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Zweiter Doppelpack nacheinander, Matchwinner beim 3:1 von Borussia Dortmund bei Werder Bremen am 11. Bundesliga-Spieltag: Für Nationalspieler Marco Reus läuft mit dem BVB derzeit alles nach Maß. Auf DFB.de spricht der 26 Jahre alte Offensivspieler über die Partie in Bremen, das Derby gegen Schalke 04 am nächsten Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) und den Kampf um die Meisterschaft.

Frage: Herr Reus, es scheint so, als ob Ihnen das 3:1 bei Werder Bremen Spaß gemacht hat. Sie schossen zwei Tore.

Marco Reus: Insgesamt hat es Spaß gemacht, obwohl die Partie in der ersten Halbzeit sehr zerfahren war. Werder stand extrem tief, und es ist brutal schwierig, gegen solche Teams Lösungen zu finden. Trotz unserer Führung haben wir in der ersten Hälfte kein gutes Spiel gemacht, weil wir nicht so kompakt standen.

Frage: Das änderte sich jedoch in der zweiten Halbzeit. Wieso?

Reus: Nach der Pause hatten wir einfach mehr Sicherheit in unserem Spiel und Bremen besser laufen lassen. Dadurch besaßen wir mehr klare Torchancen, und das hat sich ausgezahlt. Wir haben Werder kontrolliert und am Ende standesgemäß gewonnen.

Frage: Zuletzt gab es immer wieder Diskussionen um Ihre Person, warum es nicht so laufe, wie Sie es sich vorstellen. Jetzt scheint es wieder besser zu laufen. Gibt es eine Erklärung für Ihren Formanstieg?

Reus: Ich mache mir darüber wenig Gedanken. Es geht im Fußball alles so schnell - an einem Tag ist man gut in Form, schießt Tore, und an einem anderen trifft man das leere Tor nicht. Ich habe immer an mich geglaubt und stets an mir gearbeitet. Auch in Zeiten, in denen es bei mir nicht so rund lief. Ich freue mich, dass ich meiner Mannschaft mit meinen beiden Toren bei Werder helfen konnte.

Frage: Sie waren damit der Matchwinner. War es eins Ihrer besten Saisonspiele?

Reus: Nein. Es ist ja so, dass Journalisten immer nur nach den Toren urteilen. Ich denke nicht so. Für mich ist wichtig, dass sich mein Spiel verbessert, dass es funktioniert und ich auch meine Kollegen auf dem Platz in Szene setzen kann. Das läuft derzeit recht gut.

Frage: Also sind Tore überbewertet?

Reus: Nein, es ist natürlich wichtig, dass man trifft. Insbesondere wenn man, wie ich, ein Offensivspieler ist. Klar bin ich zufrieden mit meiner Leistung gegen Werder, aber meine beste Saisonleistung war es dennoch nicht.

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Frage: Haben Sie mitbekommen, dass viele Fans offenbar mit den Gedanken schon beim Revierderby am kommenden Sonntag gegen Schalke 04 sind? Die Schlachtgesänge im Weserstadion klangen danach.

Reus: Es wäre ein großer Fehler, unseren Gegner FC Qäbälä in der Europa League nicht zu beachten, gegen den wir nächsten Donnerstag antreten. Egal, was die Fans gesungen haben - wir beschäftigen uns derzeit nur mit unserem Gegner aus Aserbaidschan. Wir sind in der Europa League noch nicht durch und wollen die nächste Partie unbedingt gewinnen. Erst am Freitag befassen wir uns dann mit Schalke, denn natürlich elektrisiert uns dieses Derby alle - Spieler und Fans.

Frage: Tabellenführer Bayern München hat beim 0:0 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Freitag überraschenderweise zwei Punkte liegengelassen. Wie beurteilen Sie das Ergebnis?

Reus: Das war von den Bayern offenbar ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Aber im Ernst: Man hat auch in diesem Spiel gesehen, dass es schwierig ist, wenn eine Mannschaft - wie Frankfurt oder auch Werder Bremen gegen uns - etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor steht und sich dort einigelt. Man muss dafür Lösungen finden. Die Bayern haben das am Freitag nicht optimal geschafft, wir bei Werder schon.

Frage: Das Titelrennen ist also wieder spannend?

Reus: Derzeit leider nicht, denn die Bayern sind einfach zu konstant. Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen. Das klappt momentan sehr gut. Und wir fangen auf keinen Fall an, jetzt von Platz eins zu träumen.

Frage: Demnach scheint es wichtiger, dass Sie mit dem Sieg in Bremen den Abstand auf Platz drei vergrößert haben. Ein komfortables Polster?

Reus: Ich denke nicht, dass es komfortabel ist. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen. Wir haben auch schon in dieser Saison Punkte gegen Mannschaften liegengelassen, die nicht zu den Topteams der Liga zählen. Aber wir sind derzeit gut drauf, extrem fokussiert, unser Trainer stellt uns perfekt ein. Deshalb besitzen wir großes Selbstvertrauen.

Frage: Schauen Sie in der Tabelle wirklich nicht nach oben?

Reus: Wir sehen nach oben, denn wir sind ja Zweiter. Da ist es logisch, dass man auch auf den ersten Platz sieht. Wir gewinnen unsere Spiele und haben einen Lauf gestartet. In der Saison ist deshalb noch vieles möglich, aber wir heben deshalb jetzt nicht ab.

Aufgezeichnet von DFB.de.