Manuel Neuer: "Im Fußball darf man halt endlos verteidigen"

Irgendwann reißt eine Serie - diese Erfahrung musste am Freitagabend auch Rekordmeister Bayern München machen. Nach makellosen zehn Siegen in zehn Bundesligaspielen zum Start der Saison endete der Lauf der Münchner um Weltmeistertorwart Manuel Neuer bei Eintracht Frankfurt mit einem 0:0. Wäre der elfte Dreier in Serie gelungen, hätte das Team von Trainer Pep Guardiola den Uralt-"Europarekord" von Tottenham Hotspur aus der Saison 1960/1961 in England egalisiert. Auf DFB.de erklärt der 29 Jahre alte Welttorhüter, warum der verpasste Rekord aber nur Nebensache war.

Frage: Herr Neuer, Sie haben nun erneut drei Bundesligaspiele hintereinander zu Null gespielt, in elf Partien insgesamt siebenmal. Ihre Bilanz als Bayern-Torhüter: lediglich vier Gegentreffer in der Liga. Dennoch können Sie mit der Partie bei Eintracht Frankfurt nicht zufrieden sein. Das 0:0 bedeutet die ersten Punktverluste.

Manuel Neuer: Es war mühsam, gegen Frankfurt zu spielen, immer wieder anzulaufen und zu sehen, dass die Räume nicht größer werden. Wir haben die Frankfurter ein bisschen anders erwartet bei einem Heimspiel. Wir haben Spiele von ihnen auf Video gesehen wie gegen Wolfsburg, Gladbach, Dortmund oder Schalke, als sie teilweise mehr attackiert hatten. Uns war schon klar, dass sie sich defensiv orientieren werden, so wie das auch Bremen im Heimspiel gegen uns gemacht hat. Wir haben nicht die Mittel gefunden, um Platz zu schaffen für unsere Großchancen.

Frage: Also unterm Strich: Selbst Schuld, dass es beim 0:0 geblieben ist?

Neuer: Wir haben nicht so ganz viele große Torchancen gehabt. Die größte hatten wir kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit, die haben wir nicht genutzt. Wir haben versucht, Chancen zu kreieren. Wenn man dann eine hat, muss man sie machen. Es gab aber nicht viele Lücken. Die Frankfurter haben es clever gemacht.

Frage: Aber auch sehr defensiv gespielt. Kapitän Philipp Lahm meinte, er habe nun realisiert, es gäbe noch eine Steigerung von defensiv.

Neuer: Klar ist es frustrierend, wenn man immer wieder anläuft und sich keine großen Torchancen erarbeitet. Aber wir spielen Fußball, und im Fußball darf man halt endlos verteidigen. Im Basketball oder im Handball hast du eine gewisse Zeit, um zu verteidigen, und dann gehst du wieder in die Offensive. Die Frankfurter haben es halt so gemacht, dass sie permanent in der Defensive gespielt haben. Da gab's keine Stürmer, nur Verteidiger. Das war sehr schwierig für uns.



Irgendwann reißt eine Serie - diese Erfahrung musste am Freitagabend auch Rekordmeister Bayern München machen. Nach makellosen zehn Siegen in zehn Bundesligaspielen zum Start der Saison endete der Lauf der Münchner um Weltmeistertorwart Manuel Neuer bei Eintracht Frankfurt mit einem 0:0. Wäre der elfte Dreier in Serie gelungen, hätte das Team von Trainer Pep Guardiola den Uralt-"Europarekord" von Tottenham Hotspur aus der Saison 1960/1961 in England egalisiert. Auf DFB.de erklärt der 29 Jahre alte Welttorhüter, warum der verpasste Rekord aber nur Nebensache war.

Frage: Herr Neuer, Sie haben nun erneut drei Bundesligaspiele hintereinander zu Null gespielt, in elf Partien insgesamt siebenmal. Ihre Bilanz als Bayern-Torhüter: lediglich vier Gegentreffer in der Liga. Dennoch können Sie mit der Partie bei Eintracht Frankfurt nicht zufrieden sein. Das 0:0 bedeutet die ersten Punktverluste.

Manuel Neuer: Es war mühsam, gegen Frankfurt zu spielen, immer wieder anzulaufen und zu sehen, dass die Räume nicht größer werden. Wir haben die Frankfurter ein bisschen anders erwartet bei einem Heimspiel. Wir haben Spiele von ihnen auf Video gesehen wie gegen Wolfsburg, Gladbach, Dortmund oder Schalke, als sie teilweise mehr attackiert hatten. Uns war schon klar, dass sie sich defensiv orientieren werden, so wie das auch Bremen im Heimspiel gegen uns gemacht hat. Wir haben nicht die Mittel gefunden, um Platz zu schaffen für unsere Großchancen.

Frage: Also unterm Strich: Selbst Schuld, dass es beim 0:0 geblieben ist?

Neuer: Wir haben nicht so ganz viele große Torchancen gehabt. Die größte hatten wir kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit, die haben wir nicht genutzt. Wir haben versucht, Chancen zu kreieren. Wenn man dann eine hat, muss man sie machen. Es gab aber nicht viele Lücken. Die Frankfurter haben es clever gemacht.

Frage: Aber auch sehr defensiv gespielt. Kapitän Philipp Lahm meinte, er habe nun realisiert, es gäbe noch eine Steigerung von defensiv.

Neuer: Klar ist es frustrierend, wenn man immer wieder anläuft und sich keine großen Torchancen erarbeitet. Aber wir spielen Fußball, und im Fußball darf man halt endlos verteidigen. Im Basketball oder im Handball hast du eine gewisse Zeit, um zu verteidigen, und dann gehst du wieder in die Offensive. Die Frankfurter haben es halt so gemacht, dass sie permanent in der Defensive gespielt haben. Da gab's keine Stürmer, nur Verteidiger. Das war sehr schwierig für uns.

###more###

Frage: Ein Treffer, möglichst in der ersten Halbzeit, wäre der Knotenlöser gewesen.

Neuer: Man tut sich natürlich leichter, wenn man ein frühes Tor macht. Das gelingt uns ja auch öfter. Diesmal nicht. Es wird dann mit zunehmender Spielzeit schwieriger, weil der Gegner anfängt - wie hier ab der 30., 35. Minute -, auf Zeit zu spielen. Und die läuft uns dann davon.

Frage: Sie haben letzten Samstag gegen Köln gespielt, drei Tage später im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg und nun nur weitere drei Tage danach hier in Frankfurt. War das Programm zu stressig? War die Mannschaft etwas müde?

Neuer: Ich denke nicht, wir mussten ja nicht viel laufen. Es lag nicht an der fehlenden Fitness oder dass wir einen Tag länger gebraucht hätten für die Vorbereitung. Es war einfach schwer gegen Frankfurt, und wir haben nicht die Mittel gefunden, um uns große Chancen herauszuspielen.

Frage: Durch das 0:0 konnten Sie den Startrekord nicht weiter ausbauen.

Neuer: Den Startrekord haben wir ja schon. Es ging für uns darum, die nächsten drei Zähler einzufahren - und das haben wir nicht getan.

Frage: In manchen Situationen wirkte die Mannschaft frustriert, genervt.

Neuer: Nein, keineswegs. Wir waren motiviert, sind immer wieder angelaufen, wollten unbedingt gewinnen.

Frage: Nun haben Sie ein wenig Pause. Dann geht es am Mittwoch in der Champions League gegen den FC Arsenal. Nach dem 0:2 im Hinspiel wollen Sie die Revanche. Wie erwarten Sie die Londoner in München?

Neuer: Ich denke, Arsenal wird das Spiel verfolgt und gesehen haben, dass es so etwas schwierig ist für uns. Wir hatten auch in London die ein oder andere Tormöglichkeit, die wir aber leider nicht genutzt haben. Arsenal hat zu Hause auch auf Konter gespielt. So defensiv wie im Hinspiel hat man Arsenal nicht gekannt. So spielen sie normal nicht in der Premier League.

Aufgezeichnet von DFB.de.