Löw: "Mannschaften rücken immer enger zusammen"

Nach Beendigung seiner Scouting-Tour bei der U 21-EM in Schweden und beim Confed-Cup in Südafrika spricht Bundestrainer Joachim Löw im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über das Leistungsniveau im Weltfußball sowie über die besonderen klimatischen und geografischen Einflüsse, die es im Vorfeld der WM 2010 zu beachten gilt.

Frage: Herr Löw, wie lautet Ihr Resümee nach Ihrem kurzen Aufenthalt beim Confed Cup in Südafrika mit dem Besuch der beiden Halbfinalspiele?

Joachim Löw: Aus sportlicher Sicht muss man feststellen, dass die Mannschaften vom Leistungsniveau immer enger zusammenrücken. Das haben in den Halbfinalspielen vor allem die USA gegen den Topfavoriten Spanien aber auch Südafrika gegen Brasilien unterstrichen. Durch eine starke körperliche Präsenz und ein taktisch diszipliniertes Auftreten haben sie vermeintlich stärkere Mannschaften vor Probleme gestellt. Das Halbfinale Südafrika gegen Brasilien hätte auch anders laufen können.

Frage: Welche Schlüsse ziehen Sie daraus hinsichtlich der WM-Endrunde im kommenden Jahr?

Löw: Ich glaube, dass es auch bei der WM nicht mehr so deutliche Favoritensiege geben wird, wie wir sie von früheren Turnieren gewohnt sind. Das zeigt auch das Beispiel Ägypten. Der sogenannte Underdog hat gegen Brasilien nur knapp verloren. Ich denke, dass diese Tendenz auch bei der WM-Endrunde anhält.

Frage: Im Finale des Konföderationen-Pokals ist aber Rekord-Weltmeister Brasilien dennoch der Favorit...?

Löw: Ich denke schon, dass die Brasilianer Favorit sind. Insgesamt bin ich aber der Meinung, dass die Spanier trotz ihrer Halbfinalniederlage gegen die USA die beste Mannschaft des Turniers waren und auch derzeit die beste Mannschaft in der Welt stellen. Sicherlich demonstrieren auch die Brasilianer ihre außerordentliche Klasse, aber von der gesamten Spielanlage sind die Spanier noch einen Tick besser. Sportlich werden wir das Turnier aber in Ruhe auswerten und dabei natürlich auch auf die Erkenntnisse von unserem Chefscout Urs Siegenthaler zurückgreifen, der das Turnier von Beginn an verfolgt hat.

Frage: Welche Rückschlüsse für die WM-Endrunde konnten Sie denn bei Ihrem Kurztrip hinsichtlich der deutschen Nationalmannschaft ziehen?



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Nach Beendigung seiner Scouting-Tour bei der U 21-EM in Schweden und beim Confed-Cup in Südafrika spricht Bundestrainer Joachim Löw im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über das Leistungsniveau im Weltfußball sowie über die besonderen klimatischen und geografischen Einflüsse, die es im Vorfeld der WM 2010 zu beachten gilt.

Frage: Herr Löw, wie lautet Ihr Resümee nach Ihrem kurzen Aufenthalt beim Confed Cup in Südafrika mit dem Besuch der beiden Halbfinalspiele?

Joachim Löw: Aus sportlicher Sicht muss man feststellen, dass die Mannschaften vom Leistungsniveau immer enger zusammenrücken. Das haben in den Halbfinalspielen vor allem die USA gegen den Topfavoriten Spanien aber auch Südafrika gegen Brasilien unterstrichen. Durch eine starke körperliche Präsenz und ein taktisch diszipliniertes Auftreten haben sie vermeintlich stärkere Mannschaften vor Probleme gestellt. Das Halbfinale Südafrika gegen Brasilien hätte auch anders laufen können.

Frage: Welche Schlüsse ziehen Sie daraus hinsichtlich der WM-Endrunde im kommenden Jahr?

Löw: Ich glaube, dass es auch bei der WM nicht mehr so deutliche Favoritensiege geben wird, wie wir sie von früheren Turnieren gewohnt sind. Das zeigt auch das Beispiel Ägypten. Der sogenannte Underdog hat gegen Brasilien nur knapp verloren. Ich denke, dass diese Tendenz auch bei der WM-Endrunde anhält.

Frage: Im Finale des Konföderationen-Pokals ist aber Rekord-Weltmeister Brasilien dennoch der Favorit...?

Löw: Ich denke schon, dass die Brasilianer Favorit sind. Insgesamt bin ich aber der Meinung, dass die Spanier trotz ihrer Halbfinalniederlage gegen die USA die beste Mannschaft des Turniers waren und auch derzeit die beste Mannschaft in der Welt stellen. Sicherlich demonstrieren auch die Brasilianer ihre außerordentliche Klasse, aber von der gesamten Spielanlage sind die Spanier noch einen Tick besser. Sportlich werden wir das Turnier aber in Ruhe auswerten und dabei natürlich auch auf die Erkenntnisse von unserem Chefscout Urs Siegenthaler zurückgreifen, der das Turnier von Beginn an verfolgt hat.

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Frage: Welche Rückschlüsse für die WM-Endrunde konnten Sie denn bei Ihrem Kurztrip hinsichtlich der deutschen Nationalmannschaft ziehen?

Löw: Zunächst mal müssen wir uns ja für die Endrunde qualifizieren, wovon ich aber überzeugt bin. Und dann gilt es, die Spieler, die für das Turnier infrage kommen, mit den Gegebenheiten in Südafrika frühzeitig vertraut zu machen. Sie müssen wissen, was auf sie zukommt. Das sind zum einen die ungewohnten klimatischen Bedingungen. Abends wird es sehr kalt, woran man sich erst gewöhnen muss. Hinzu kommen die Höhe und auch andere spezifische Unterschiede zu vorherigen Turnieren wie die WM in Deutschland oder die EURO in Österreich und der Schweiz.

Frage: Sind Sie bei der Quartiersuche denn zu einem abschließenden Ergebnis gekommen?

Löw: Nein, das wird auch noch einige Wochen dauern. Wir haben drei mögliche Quartiere in der Nähe von Johannesburg in der engeren Auswahl. Aber es müssen noch eine Reihe von Fragen geklärt werden. Das betrifft vor allem die Trainingsmöglichkeiten, aber auch logistische Fragen. Wir werden uns zu Hause in Ruhe zusammensetzen und dann eine Entscheidung treffen.