Löw: "Ich rechne für die EURO mit Sané"

Joachim Löw ist vor Ort, natürlich, schließlich ist der Bundestrainer der Hauptdarsteller der Pressekonferenz. Ein paar Minuten vorher wurde sein Kader für die EM-Qualifikationsspiele in Hamburg gegen die Niederlande am 6. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) und in Belfast gegen Nordirland am 9. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) via Pressemitteilung bekanntgegeben. Zum ersten Mal dabei ist Luca Waldschmidt (SC Freiburg), Rückkehrer in den Kreis des DFB-Teams sind Toni Kroos (Real Madrid), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Emre Can (Juventus Turin).

Und nun will Löw die Fragen der Journalisten beantworten und seine Entscheidungen begründen. Neben ihm sitzt Jens Grittner, der Pressesprecher der Nationalmannschaft. Alles wie immer. Doch irgendwas fehlt - kein Journalist weit und breit. Die Medienvertreter sind nicht vertreten, sie sind nicht vor Ort - und doch zugegen. Die Pressekonferenz ist die erste digitale PK der Nationalmannschaft, Zeitungen und Agenturen aus ganz Deutschland sind via BlueJeans-Videokonferenz mit dem Bundestrainer verbunden. Der Kader steht, die Technik steht, der Bundestrainer sitzt - und so kann sich Joachim Löw ausführlich äußern.

Joachim Löw über…

... die aktuelle Situation um die Nationalmannschaft: Ich freue mich, dass ich nach meiner Pause im Juni nun wieder dabei sein kann. Ich brenne darauf, zur Mannschaft und zu den Spielern zurückzukehren. Für mich war es sehr schwierig, zum ersten Mal nicht bei Länderspielen vor Ort zu sein. Es war eine ungewohnte Situation für mich. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass die Nervosität zu Hause auf dem Sofa noch größer ist als im Stadion am Spielfeldrand. Bei der Gelegenheit will ich auch sagen, dass die Mannschaft und das Trainerteam es hervorragend gemacht haben. Mein Dank geht an Marcus Sorg, Andy Köpke, das Trainerteam, unsere Scouts und an Oliver Bierhoff. Die Mannschaft hat mir in den Spielen gegen Belarus und Estland große Freude gemacht. Wir sind jetzt gut in die Qualifikation gestartet. Es war erfreulich, dass wir in den Niederlanden gewinnen konnten und den beiden Spielen danach nachgelegt haben. Den Weg wollen wir weiter gehen. In der Mannschaft ist eine große Aufbruchstimmung zu spüren. In der Mannschaft herrscht ein sehr guter Spirit, viele Spieler kennen sich aus den U-Bereichen. Man spürt, dass sie richtig Bock haben, in den nächsten Monaten und Jahren richtig erfolgreich zu sein. Die nächsten beiden Spiele werden richtungsweisend sein, Nordirland ist Tabellenführer, und unser größter Kontrahent sind die Niederlande.

... die Bedeutung des 3:2-Auswärtssieges gegen die Niederlande: Das Spiel war natürlich gut für das Selbstvertrauen unserer jungen Mannschaft. Schon unmittelbar nach dem Spiel habe ich in der Kabine gespürt, dass unsere Spieler sich wirklich sehr gefreut haben, wie glücklich sie waren, dieses Spiel, so wie es gelaufen ist, noch gewonnen zu haben. Insgesamt hat uns dieses Spiel wichtige Erkenntnisse gegeben. In der ersten Halbzeit waren wir stabil. Wir waren im Spiel in der Offensive unheimlich dominant. In der zweiten Halbzeit waren wir wackelig und sind mitunter aus dem Konzept gekommen. In vielen Phasen haben wir unseren Faden verloren, unsere Abläufe waren nicht mehr zu sehen. Wir haben klar aufgezeigt bekommen, woran wir noch arbeiten müssen. Was erfreulich war, und das gilt auch für die Spiele gegen Belarus und Estland: Wie sehr die Mannschaft versucht, die Automatismen, die wir entwickelt haben, auch umzusetzen. Es war gut, dass der Aufwand, den wir betrieben haben, zu Spaß und Freude geführt hat, weil die Erfolgserlebnisse vorhanden waren. Unserer neu formierten Mannschaft tut so etwas natürlich gut. Das gibt Kraft, das gibt Energie, es erhöht den Glauben an sich selbst. Auf dem Weg zu einer Spitzenmannschaft, die wir werden wollen, braucht man solche Erlebnisse.

... die Verletzung von Leroy SanéEs ist natürlich sehr ärgerlich, dass Leroy eine längere Zeit fehlt. Mir und uns tut das weh, weil sich Leroy nach der WM zu einem Spieler entwickelt hat, der die Mannschaft mitentscheidend geprägt hat. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Unberechenbarkeit kann er Gegner destabilisieren, er kann für große Unordnung sorgen. Ich war immer wieder mit ihm in Kontakt und weiß auch von unseren Ärzten, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Es gab überhaupt keine Komplikationen, das Knie wird wieder sehr stabil sein. Er wird wieder voll belastbar sein und an die absolute Grenze gehen können. Er wird jetzt ein halbes Jahr pausieren müssen, dann wird er ein paar Wochen benötigen. Er hat dann ein halbes Jahr Zeit bis zum Turnier - deswegen rechne ich mit Blick auf die EURO natürlich mit ihm.

... die Nominierung von Luca Waldschmidt: Er ist jetzt zum ersten Mal dabei und hat sich die Chance absolut verdient. In der vergangenen Bundesligasaison hat man gesehen, dass er noch nicht ganz die Konstanz hatte. Aber er hat bei der U 21-EM noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Wie er seine Position interpretiert hat, wie er es gespielt hat, hat mich überzeugt. Er war sehr torgefährlich und hat große Qualität im unmittelbaren Abschluss. Er ist ein Spieler, der gut zwischen den Linien spielen kann, in kleinen Räumen. Er ist jung, für uns ist er perspektivisch gesehen sehr interessant. Aber es gibt neben ihm noch einige weitere Spieler, die in diese Kategorie fallen.

... die Rückkehr von Emre Can: Ich hatte schon zum Ende der vergangenen Saison ein Gespräch mit Emre. Nach dem Wechsel von Liverpool zu Juve hat er ein bisschen Zeit benötigt, es war eine Umstellung, wie in den beiden Vereinen gearbeitet und gespielt wird. Aber er hat dann im Laufe der Saison immer mehr Rhythmus aufgenommen. Im Mai habe ich ihm dann gesagt, dass ich ihn gerne zurückholen würde, wenn er eine gute Vorbereitung absolviert und verletzungsfrei bleibt. Er hat Qualitäten, die wir so nicht immer haben. Er ist ein sehr guter Balleroberer, er spielt mit einer großen Physis, mit viel Körperlichkeit, er hat eine große Ruhe am Ball und ist schon sehr erfahren. Beim Confed Cup hat er gezeigt, dass er mit seiner Wucht und seinen unwiderstehlichen Läufen eine Stärke einbringen kann, die ich auch für die Zukunft für wichtig halte.

... die Vertragsverlängerung von Timo WernerIch war immer über die Gedanken von Timo informiert. Ich finde seine Entscheidung gut und richtig. Ich weiß von Julian Nagelsmann, dass er Timo mit seiner Schnelligkeit und seinen Qualitäten als Torjäger sehr schätzt. Timo kann sich jetzt auf das Sportliche konzentrieren und hat in den ersten beiden Spielen gleich getroffen. Timo verkörpert einen Spielertyp, der auch für uns sehr, sehr wichtig ist. Weil er sehr gradlinig zum Tor geht und weil er die Qualität hat, bei jeder Aktion tief zu gehen, hinter die Abwehr.

... die Rolle von Toni Kroos: Es ist gut, dass die Auswahl im Mittelfeld so groß ist. Mich freut, dass Kai Havertz gut in die Saison gestartet ist, dass sich Ilkay Gündogan in den letzten Spielen bei der Nationalmannschaft sehr positiv gezeigt hat. Wir haben ein paar Möglichkeiten im Mittelfeld, mit Leon Goretzka, mit Joshua Kimmich. Aber natürlich plane ich dennoch mit Toni Kroos. Toni ist ein Spieler, der die Mannschaft führen kann. Er hat große Erfahrung, und es ist wichtig, dass man bei einer jungen Mannschaft auch Spieler hat, an der sie sich aufrichten kann. Toni ist nach wie vor ein glänzender Fußballer und für uns ein wichtiger Faktor.

... den Wechsel und die Rolle von Julian BrandtIch glaube, dass der Wechsel gut für ihn ist. Er trainiert und spielt mit einer unglaublichen Motivation. Mit Dortmund hat er die Zielsetzung, dauerhaft in der Champions League zu sein, um die Meisterschaft mitzuspielen. Das ist für Julian sehr gut. Er ist ein Spaßfußballer, er ist voller Spielfreude, auch er hat die Gabe, beim Gegner Verwirrung zu stiften, mit seinen Qualitäten im Eins-gegen-Eins ist er wertvoll. In den Jahren 2017 und 2018 hat er für uns immer mal wieder sehr gute Spiele gemacht - ein Thema bei ihm ist die Konstanz, dass er beständig diese Leistung abruft. Auch defensiv und in Umschaltsituationen kann er noch zulegen. Aber in der Offensive ist er ein Spieler, der jeder Mannschaft guttun kann. Ich sehe in ihm großes Potenzial.

... die Konkurrenz zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen: Manuel musste vor der WM relativ lange pausieren, mir war klar, dass es in der Saison danach für ihn Rückschläge geben wird. In den vergangenen Länderspielen hat er bewiesen, was er für eine Klasse hat. Beim Spiel in Amsterdam hatte er zwei, drei Riesenparaden, mit denen er Gegentore verhindert hat. Auch Marc ter Stegen hat eine Weltklassesaison hinter sich, aber wir gehen mit dem Gedanken in die nächsten Wochen, dass Manuel Neuer beginnen wird. Er ist unser Kapitän.

... die Chancen von Jonathan Tah, in Hamburg zum Einsatz zu kommen: Nach dem Ausfall von Toni Rüdiger sind die Chancen auf jeden Fall vorhanden. Jonathan ist seit 2016 immer mal wieder bei uns dabei gewesen. Er war jetzt Kapitän der U 21, hat ein sehr gutes Turnier gespielt und ist trotz der kurzen Pause gut in die Saison gestartet. Er ist schnell, er ist körperlich stark, er hat sich fußballerisch, in der Spielauslösung sehr verbessert. Mit seiner Entwicklung bin ich sehr zufrieden.

... Fritz Keller, den Präsidentschaftskandidaten des DFBIch kenne ihn schon seit vielen Jahren, aber wir kennen uns nicht so gut, wie manche glauben. Wir sind uns gelegentlich über den Weg gelaufen, dabei haben wir immer kurz über den SC und auch die Nationalmannschaft gesprochen. Er ist sehr bodenständig, sehr authentisch, sehr ehrlich. Er drängt sich in sportlichen Bereichen nicht in den Vordergrund. Er hat ein sehr gutes Gespür für Menschen und einen sehr guten Umgang - ich habe mich immer gefreut, wenn ich ihn getroffen habe. Ich glaube, dass er dieses Gefühl auch in den DFB wird übertragen können - unter ihm als Präsident wird die Stimmung im DFB sehr gut sein. Ich halte ihn für einen sehr guten Kandidaten, wir alle im Trainerteam freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.

[sl]

Joachim Löw ist vor Ort, natürlich, schließlich ist der Bundestrainer der Hauptdarsteller der Pressekonferenz. Ein paar Minuten vorher wurde sein Kader für die EM-Qualifikationsspiele in Hamburg gegen die Niederlande am 6. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) und in Belfast gegen Nordirland am 9. September (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) via Pressemitteilung bekanntgegeben. Zum ersten Mal dabei ist Luca Waldschmidt (SC Freiburg), Rückkehrer in den Kreis des DFB-Teams sind Toni Kroos (Real Madrid), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Emre Can (Juventus Turin).

Und nun will Löw die Fragen der Journalisten beantworten und seine Entscheidungen begründen. Neben ihm sitzt Jens Grittner, der Pressesprecher der Nationalmannschaft. Alles wie immer. Doch irgendwas fehlt - kein Journalist weit und breit. Die Medienvertreter sind nicht vertreten, sie sind nicht vor Ort - und doch zugegen. Die Pressekonferenz ist die erste digitale PK der Nationalmannschaft, Zeitungen und Agenturen aus ganz Deutschland sind via BlueJeans-Videokonferenz mit dem Bundestrainer verbunden. Der Kader steht, die Technik steht, der Bundestrainer sitzt - und so kann sich Joachim Löw ausführlich äußern.

Joachim Löw über…

... die aktuelle Situation um die Nationalmannschaft: Ich freue mich, dass ich nach meiner Pause im Juni nun wieder dabei sein kann. Ich brenne darauf, zur Mannschaft und zu den Spielern zurückzukehren. Für mich war es sehr schwierig, zum ersten Mal nicht bei Länderspielen vor Ort zu sein. Es war eine ungewohnte Situation für mich. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass die Nervosität zu Hause auf dem Sofa noch größer ist als im Stadion am Spielfeldrand. Bei der Gelegenheit will ich auch sagen, dass die Mannschaft und das Trainerteam es hervorragend gemacht haben. Mein Dank geht an Marcus Sorg, Andy Köpke, das Trainerteam, unsere Scouts und an Oliver Bierhoff. Die Mannschaft hat mir in den Spielen gegen Belarus und Estland große Freude gemacht. Wir sind jetzt gut in die Qualifikation gestartet. Es war erfreulich, dass wir in den Niederlanden gewinnen konnten und den beiden Spielen danach nachgelegt haben. Den Weg wollen wir weiter gehen. In der Mannschaft ist eine große Aufbruchstimmung zu spüren. In der Mannschaft herrscht ein sehr guter Spirit, viele Spieler kennen sich aus den U-Bereichen. Man spürt, dass sie richtig Bock haben, in den nächsten Monaten und Jahren richtig erfolgreich zu sein. Die nächsten beiden Spiele werden richtungsweisend sein, Nordirland ist Tabellenführer, und unser größter Kontrahent sind die Niederlande.

... die Bedeutung des 3:2-Auswärtssieges gegen die Niederlande: Das Spiel war natürlich gut für das Selbstvertrauen unserer jungen Mannschaft. Schon unmittelbar nach dem Spiel habe ich in der Kabine gespürt, dass unsere Spieler sich wirklich sehr gefreut haben, wie glücklich sie waren, dieses Spiel, so wie es gelaufen ist, noch gewonnen zu haben. Insgesamt hat uns dieses Spiel wichtige Erkenntnisse gegeben. In der ersten Halbzeit waren wir stabil. Wir waren im Spiel in der Offensive unheimlich dominant. In der zweiten Halbzeit waren wir wackelig und sind mitunter aus dem Konzept gekommen. In vielen Phasen haben wir unseren Faden verloren, unsere Abläufe waren nicht mehr zu sehen. Wir haben klar aufgezeigt bekommen, woran wir noch arbeiten müssen. Was erfreulich war, und das gilt auch für die Spiele gegen Belarus und Estland: Wie sehr die Mannschaft versucht, die Automatismen, die wir entwickelt haben, auch umzusetzen. Es war gut, dass der Aufwand, den wir betrieben haben, zu Spaß und Freude geführt hat, weil die Erfolgserlebnisse vorhanden waren. Unserer neu formierten Mannschaft tut so etwas natürlich gut. Das gibt Kraft, das gibt Energie, es erhöht den Glauben an sich selbst. Auf dem Weg zu einer Spitzenmannschaft, die wir werden wollen, braucht man solche Erlebnisse.

... die Verletzung von Leroy SanéEs ist natürlich sehr ärgerlich, dass Leroy eine längere Zeit fehlt. Mir und uns tut das weh, weil sich Leroy nach der WM zu einem Spieler entwickelt hat, der die Mannschaft mitentscheidend geprägt hat. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Unberechenbarkeit kann er Gegner destabilisieren, er kann für große Unordnung sorgen. Ich war immer wieder mit ihm in Kontakt und weiß auch von unseren Ärzten, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Es gab überhaupt keine Komplikationen, das Knie wird wieder sehr stabil sein. Er wird wieder voll belastbar sein und an die absolute Grenze gehen können. Er wird jetzt ein halbes Jahr pausieren müssen, dann wird er ein paar Wochen benötigen. Er hat dann ein halbes Jahr Zeit bis zum Turnier - deswegen rechne ich mit Blick auf die EURO natürlich mit ihm.

... die Nominierung von Luca Waldschmidt: Er ist jetzt zum ersten Mal dabei und hat sich die Chance absolut verdient. In der vergangenen Bundesligasaison hat man gesehen, dass er noch nicht ganz die Konstanz hatte. Aber er hat bei der U 21-EM noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Wie er seine Position interpretiert hat, wie er es gespielt hat, hat mich überzeugt. Er war sehr torgefährlich und hat große Qualität im unmittelbaren Abschluss. Er ist ein Spieler, der gut zwischen den Linien spielen kann, in kleinen Räumen. Er ist jung, für uns ist er perspektivisch gesehen sehr interessant. Aber es gibt neben ihm noch einige weitere Spieler, die in diese Kategorie fallen.

... die Rückkehr von Emre Can: Ich hatte schon zum Ende der vergangenen Saison ein Gespräch mit Emre. Nach dem Wechsel von Liverpool zu Juve hat er ein bisschen Zeit benötigt, es war eine Umstellung, wie in den beiden Vereinen gearbeitet und gespielt wird. Aber er hat dann im Laufe der Saison immer mehr Rhythmus aufgenommen. Im Mai habe ich ihm dann gesagt, dass ich ihn gerne zurückholen würde, wenn er eine gute Vorbereitung absolviert und verletzungsfrei bleibt. Er hat Qualitäten, die wir so nicht immer haben. Er ist ein sehr guter Balleroberer, er spielt mit einer großen Physis, mit viel Körperlichkeit, er hat eine große Ruhe am Ball und ist schon sehr erfahren. Beim Confed Cup hat er gezeigt, dass er mit seiner Wucht und seinen unwiderstehlichen Läufen eine Stärke einbringen kann, die ich auch für die Zukunft für wichtig halte.

... die Vertragsverlängerung von Timo WernerIch war immer über die Gedanken von Timo informiert. Ich finde seine Entscheidung gut und richtig. Ich weiß von Julian Nagelsmann, dass er Timo mit seiner Schnelligkeit und seinen Qualitäten als Torjäger sehr schätzt. Timo kann sich jetzt auf das Sportliche konzentrieren und hat in den ersten beiden Spielen gleich getroffen. Timo verkörpert einen Spielertyp, der auch für uns sehr, sehr wichtig ist. Weil er sehr gradlinig zum Tor geht und weil er die Qualität hat, bei jeder Aktion tief zu gehen, hinter die Abwehr.

... die Rolle von Toni Kroos: Es ist gut, dass die Auswahl im Mittelfeld so groß ist. Mich freut, dass Kai Havertz gut in die Saison gestartet ist, dass sich Ilkay Gündogan in den letzten Spielen bei der Nationalmannschaft sehr positiv gezeigt hat. Wir haben ein paar Möglichkeiten im Mittelfeld, mit Leon Goretzka, mit Joshua Kimmich. Aber natürlich plane ich dennoch mit Toni Kroos. Toni ist ein Spieler, der die Mannschaft führen kann. Er hat große Erfahrung, und es ist wichtig, dass man bei einer jungen Mannschaft auch Spieler hat, an der sie sich aufrichten kann. Toni ist nach wie vor ein glänzender Fußballer und für uns ein wichtiger Faktor.

... den Wechsel und die Rolle von Julian BrandtIch glaube, dass der Wechsel gut für ihn ist. Er trainiert und spielt mit einer unglaublichen Motivation. Mit Dortmund hat er die Zielsetzung, dauerhaft in der Champions League zu sein, um die Meisterschaft mitzuspielen. Das ist für Julian sehr gut. Er ist ein Spaßfußballer, er ist voller Spielfreude, auch er hat die Gabe, beim Gegner Verwirrung zu stiften, mit seinen Qualitäten im Eins-gegen-Eins ist er wertvoll. In den Jahren 2017 und 2018 hat er für uns immer mal wieder sehr gute Spiele gemacht - ein Thema bei ihm ist die Konstanz, dass er beständig diese Leistung abruft. Auch defensiv und in Umschaltsituationen kann er noch zulegen. Aber in der Offensive ist er ein Spieler, der jeder Mannschaft guttun kann. Ich sehe in ihm großes Potenzial.

... die Konkurrenz zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen: Manuel musste vor der WM relativ lange pausieren, mir war klar, dass es in der Saison danach für ihn Rückschläge geben wird. In den vergangenen Länderspielen hat er bewiesen, was er für eine Klasse hat. Beim Spiel in Amsterdam hatte er zwei, drei Riesenparaden, mit denen er Gegentore verhindert hat. Auch Marc ter Stegen hat eine Weltklassesaison hinter sich, aber wir gehen mit dem Gedanken in die nächsten Wochen, dass Manuel Neuer beginnen wird. Er ist unser Kapitän.

... die Chancen von Jonathan Tah, in Hamburg zum Einsatz zu kommen: Nach dem Ausfall von Toni Rüdiger sind die Chancen auf jeden Fall vorhanden. Jonathan ist seit 2016 immer mal wieder bei uns dabei gewesen. Er war jetzt Kapitän der U 21, hat ein sehr gutes Turnier gespielt und ist trotz der kurzen Pause gut in die Saison gestartet. Er ist schnell, er ist körperlich stark, er hat sich fußballerisch, in der Spielauslösung sehr verbessert. Mit seiner Entwicklung bin ich sehr zufrieden.

... Fritz Keller, den Präsidentschaftskandidaten des DFBIch kenne ihn schon seit vielen Jahren, aber wir kennen uns nicht so gut, wie manche glauben. Wir sind uns gelegentlich über den Weg gelaufen, dabei haben wir immer kurz über den SC und auch die Nationalmannschaft gesprochen. Er ist sehr bodenständig, sehr authentisch, sehr ehrlich. Er drängt sich in sportlichen Bereichen nicht in den Vordergrund. Er hat ein sehr gutes Gespür für Menschen und einen sehr guten Umgang - ich habe mich immer gefreut, wenn ich ihn getroffen habe. Ich glaube, dass er dieses Gefühl auch in den DFB wird übertragen können - unter ihm als Präsident wird die Stimmung im DFB sehr gut sein. Ich halte ihn für einen sehr guten Kandidaten, wir alle im Trainerteam freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.

###more###