Leno: "Wir brauchen jetzt eine Serie"

Als Bernd Leno nach dem 1:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 gefragt wurde, was das Ergebnis letztendlich wert sei, musste er kurz nachdenken. Für den Nationaltorhüter war jedoch schnell klar, dass das Remis gegen die Königsblauen am 14. Spieltag der Bundesliga unter dem Strich vor allem ein Punktgewinn für Bayer ist.

Im Interview auf DFB.de spricht der 23-Jährige über die Gründe für das Remis gegen den FC Schalke 04, die sportliche Situation bei Bayer Leverkusen und das restliche Programm bis zur Winterpause.

Frage: Bernd Leno, 1:1 gegen den FC Schalke 04: Ist das ein Punktgewinn oder sind das zwei verlorene Punkte für Bayer?

Bernd Leno: Am Ende muss man schon sagen, dass es ein Punktgewinn ist. Das Ergebnis ist natürlich nicht optimal, aber die Art und Weise war gut. Wir haben uns viele Chancen erspielt, haben uns aber leider wieder einmal nicht belohnt.

Frage: Bayer war gegen Schalke lange Zeit dominant. Ist nur die Chancenverwertung das Problem gewesen oder gab es noch andere Gründe?

Leno: Man kann uns eigentlich wenig vorwerfen. Außer, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Wir haben kurz vor der Halbzeit große Chancen gehabt, haben das Tor aber nicht gemacht. Als Schalke dann kurz nach der Halbzeit das 1:0 erzielt hat, hat uns das ein wenig geschockt und wir haben auch ein paar Minuten gebraucht. Am Ende hätten wir das Spiel trotzdem noch drehen können. Es waren noch 40 Minuten Zeit und Möglichkeiten waren da, aber ausgerechnet bei der kleinsten Chance ist der Ball dann reingegangen. Das ist dann auch ein bisschen sinnbildlich.

Frage: Tritt Bayer nach dem Remis ein bisschen auf der Stelle und hat den Anschluss nach oben verpasst?

Leno: Wenn die Tabelle das sagt, wird das so sein. Wir brauchen vor der Winterpause auf jeden Fall eine Serie, damit wir den Anschluss nicht verlieren. Dafür müssen wir in allen verbleibenden Spielen das liefern, was wir heute geliefert haben. Dann bin ich fest davon überzeugt, dass wir die Punkte holen werden.

Frage: Bayer liegt nur vier Punkte hinter Wolfsburg. Sehen Sie den geringen Rückstand positiv oder sagen Sie, dass es angesichts dessen, was man liegen gelassen hat, für den Anspruch von Bayer zu wenig ist?

Leno: Natürlich haben wir höhere Ziele als den Platz, auf dem wir momentan stehen. Aber vier Punkte sind auch nicht die Welt. Wir brauchen eine Serie, am besten noch vor der Winterpause. Dann sieht es vielleicht auch anders aus. Ein paar Punkte müssen wir auf jeden Fall noch holen in diesem Jahr.

Frage: Die beiden kommenden Aufgaben werden zwei nicht ganz so einfache Spiele: Erst beim Tabellenfünften Hertha BSC, dann gegen den Vierten Borussia Mönchengladbach…

Leno: Es ist schon sehr beeindruckend, was Hertha in dieser Saison spielt. Das wird kein einfaches Spiel. Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel wie gegen Gladbach auch. Da können wir in der Tabelle auf jeden Fall etwas gutmachen.

Frage: Man spricht immer davon, dass Leverkusen talentiert ist und dass man entwicklungsfähig ist, aber dann auch Fehler macht. Muss man sich dann auch eingestehen, dass die Ansprüche in diesem Jahr vielleicht zu hoch sind?

Leno: Ich glaube nicht, dass unsere Ansprüche zu hoch sind. Wir wollen immer noch in die Champions League. Das einzige Manko ist, dass wir uns nicht belohnen. Es ist ja nicht so, dass wir schlecht spielen. Deswegen ist die Art und Weise richtig und mit diesem Weg können wir die Champions League auch noch erreichen.

Frage: Bayer hat gegen Bayern, Dortmund und Wolfsburg verloren und gegen Schalke unentschieden gespielt, also keines von den Top-Teams geschlagen. Was fehlt bei Bayer Ihrer Meinung nach noch?

Leno: Ich glaube, dass wir dann jetzt gegen Hertha und Gladbach gewinnen müssen, um das Gegenteil zu beweisen.

Aufgezeichnet von DFB.de.