Lahm: Meilensteine einer großen Nationalmannschaftskarriere

Deutschlands vierter Weltmeisterkapitän tritt ab. Der Abpfiff des WM-Finales gegen Argentinien war für Philipp Lahm gleichzeitig der Abpfiff seiner Karriere in der Nationalmannschaft, die am 18. Februar 2004 mit dem Länderspiel in Kroatien (2:1) begonnen hatte.

Der 30-Jährige verabschiedet sich nach 113 Länderspielen mit seinem größten Triumph. In der Liste der deutschen Rekordspieler liegt Lahm auf dem vierten Platz hinter Lothar Matthäus (150 Partien), Miroslav Klose (137) und Lukas Podolski (116). Am Ende des Jahres könnte der Münchner noch zu Europas Fußballer des Jahres gekürt werden. Lahm ist neben Manuel Neuer und Thomas Müller einer von drei Deutschen, die für die Endauswahl der UEFA nominiert sind.

DFB.de blickt noch einmal zurück auf ein Jahrzehnt Philipp im Lahm im Nationaltrikot.

Seine Länderspielbilanz: In 113 Begegnungen feiert Lahm 83 Siege und steckt nur 13 Niederlagen ein. 17-mal gibt es ein Unentschieden. Lahm wird meist auf der rechten und linken Außenbahn der Viererkette eingesetzt. Zuletzt spielt er auch im zentralen defensiven Mittelfeld. Fünf Tore stehen für ihn im DFB-Dress zu Buche.

Seine Turnierbilanz: Philipp Lahm hat an drei Welt- und drei Europameisterschaften teilgenommen. Bei den WM-Endrunden 2006 und 2010 wird er mit der DFB-Auswahl Dritter, bei der WM 2014 darf er als Kapitän des Gewinnerteams endlich den World Cup in Empfang nehmen. Bei der EM 2008 steht Lahm mit Deutschland im Finale, bei der EM 2012 im Halbfinale. Sein erstes Turnier, die EURO 2004 in Portugal, ist für das deutsche Team bereits nach der Vorrunde zu Ende. Insgesamt bestreitet Lahm 20 Einsätze bei Weltmeisterschaften und 14 EM-Partien.

Seine Zuverlässigkeit: Lahm wird nie eingewechselt, er steht in all seinen 113 Länderspielen von Anfang an auf dem Platz – eine mehr als beeindruckende Bilanz für einen Feldspieler und ein Zeichen seiner Verlässlichkeit. 15-mal wird Lahm ausgewechselt, die restlichen 98 Partien spielt er durch. Das heißt auch: Er bleibt ohne Platzverweis.

Sein erstes Länderspiel: Zwischen dem Debüt in der Bundesliga (beim VfB Stuttgart) und dem Debüt in der Nationalmannschaft liegen nur sechs Monate. Am 18. Februar 2004 läuft der Münchner bei der Begegnung in Kroatien zum ersten Mal im DFB-Trikot auf. Das deutsche Team gewinnt vor 15.000 Zuschauern in Split durch Tore von Miroslav Klose und Carsten Ramelow mit 2:1.

Sein erstes Tor: Bereits im dritten Länderspiel ist es soweit. Allerdings "gibt es glorreichere Premierentore", stellt Lahm später in einem DFB.de-Interview anlässlich seines Jubiläums zum 100. Länderspiel fest. Es ist das "Ehrentor" bei der bitteren 1:5-Niederlage in Rumänien am 28. April 2004.

Seine erste EM: Nein, es ist kein schönes Turnier in Portugal, jedenfalls aus deutscher Sicht. Das DFB-Team muss sieglos die Segel streichen. Teamchef Rudi Völler, der Lahm zum Nationalspieler gemacht hatte, erklärt nach dem Vorrunden-Aus seinen Rücktritt. Lahm kommt in allen drei Spielen gegen die Niederlande (1:1), Lettland (0:0) und Tschechien (1:2) zum Einsatz. Bei seinen nächsten EURO-Teilnahmen läuft es besser. 2008 geht es bis ins Endspiel (0:1 gegen Spanien), 2012 bis ins Halbfinale (1:2 gegen Italien).

Seine erste WM: Das Sommermärchen in Deutschland – es könnte keine schönere Bühne geben. Und dann schießt Lahm auch noch das erste Tor des Turniers, es ist die Führung im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2), halblinks am Strafraumeck, mit dem rechten Fuß, in den Winkel – sein schönster Treffer als Nationalspieler. All das in der Allianz Arena, seiner vertrauten Wirkungsstätte. "Ein Traum", so Lahm. Er trotzt den Problemen mit dem Ellbogen, den er sich in der Vorbereitung auf die WM lädiert hat und der gegipst werden musste. Die Euphorie trägt die deutsche Mannschaft bis ins Halbfinale, wo gegen Italien Endstation ist (0:2 nach Verlängerung). Am Ende steht Platz drei, ebenso wie vier Jahre später bei der WM in Südafrika, Lahms erstem Turnier als Kapitän.

Sein 25. Länderspiel: Noch einmal WM 2006, das Spiel um Platz drei. Lahm & Co. gewinnen gegen Portugal 3:1, die Arena in Stuttgart erlebt ein rauschendes Fest, zwei Schweinsteiger-Tore und den Abschied von Oliver Kahn aus dem Nationalteam. An der Seite von Lahm in der Viererkette: Jens Nowotny, Christoph Metzelder und Marcell Jansen.

Sein 50. Länderspiel: Es ist nicht der Tag der Abwehrreihen, dieser 10. September 2008. Dafür haben die Zuschauer in Helsinki ihren Spaß. Gastgeber Finnland und Deutschland trennen sich 3:3. Die Elf von Joachim Löw liegt dreimal in Rückstand, Miroslav Klose gleicht dreimal aus.

Sein 75. Länderspiel: Ein Zu-Null-Auftritt. Die Partie in Astana am 12. Oktober 2010 beschert einen 3:0-Sieg gegen Kasachstan in der EM-Qualifikation. Die Tore durch Klose, Gomez und Podolski fallen alle in der zweiten Halbzeit.

Sein 100. Länderspiel: WM-Qualifikation, ein souveränes 3:0 gegen Österreich. Die Bühne in München gehört an diesem 6. September 2013 aber nicht nur Jubilar Lahm, sondern auch Miroslav Klose. Der Führungstreffer zum 1:0 ist Kloses 68. Länderspieltor, damit stellt er den Rekord von Gerd Müller ein, den er später noch übertrumpfen wird.

Sein wichtigstes Tor: Philipp Lahm kann es nicht fassen. Einer seiner seltenen Fehler wird böse bestraft, die Türkei gleicht vier Minuten vor Schluss zum 2:2 aus. Es ist der 25. Juni 2008, es ist das Halbfinale der EM. Dann die 90. Minute: Lahm kreuzt in den gegnerischen Strafraum ein, punktgenauer Pass von Thomas Hitzlsperger, Lahm müsste schießen, Lahm schießt – Tor. Der Ball rauscht halbhoch ins Netz, Torwart Rüstü blickt machtlos hinterher. 3:2, der Sieg und der Einzug ins Finale.

Sein größter Triumph: Die Bilder sind ganz frisch. 13. Juni 2014, das Maracana von Rio de Janeiro. Philipp Lahm stemmt den WM-Pokal in die Höhe, der 1:0-Erfolg im Finale gegen Argentinien markiert das Ende einer zehn Jahre langen Reise. Deutschland geht mit sechs Siegen und einem Unentschieden durchs Turnier, mal glanzvoll wie beim 4:0 gegen Portugal, mal holprig wie beim 2:1 gegen Algerien, mal kämpferisch wie beim 1:0 gegen Frankreich, dann historisch-schön beim 7:1 gegen Brasilien. Das Endspiel ist noch einmal ein Kraftakt, 120 Minuten, mit Mario Götzes Schuss ins Glück als Höhepunkt. Bei der Siegerehrung weiß Philipp Lahm: Er tritt auf dem Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere ab.

Philipp Lahm in Zahlen: Geboren am 11. November 1983 in München. Verein: FC Bayern München. 113 Länderspiele. 83 Siege, 17 Unentschieden, 13 Niederlagen. Fünf Tore. Drei EM-Teilnahmen (2004, 2008, 2012). Drei WM-Teilnahmen (2006, 2010, 2014). Weltmeister 2014. WM-Dritter 2006 und 2010. Vize-Europameister 2008. EM-Halbfinalist 2012.

[jb]

Deutschlands vierter Weltmeisterkapitän tritt ab. Der Abpfiff des WM-Finales gegen Argentinien war für Philipp Lahm gleichzeitig der Abpfiff seiner Karriere in der Nationalmannschaft, die am 18. Februar 2004 mit dem Länderspiel in Kroatien (2:1) begonnen hatte.

Der 30-Jährige verabschiedet sich nach 113 Länderspielen mit seinem größten Triumph. In der Liste der deutschen Rekordspieler liegt Lahm auf dem vierten Platz hinter Lothar Matthäus (150 Partien), Miroslav Klose (137) und Lukas Podolski (116). Am Ende des Jahres könnte der Münchner noch zu Europas Fußballer des Jahres gekürt werden. Lahm ist neben Manuel Neuer und Thomas Müller einer von drei Deutschen, die für die Endauswahl der UEFA nominiert sind.

DFB.de blickt noch einmal zurück auf ein Jahrzehnt Philipp im Lahm im Nationaltrikot.

Seine Länderspielbilanz: In 113 Begegnungen feiert Lahm 83 Siege und steckt nur 13 Niederlagen ein. 17-mal gibt es ein Unentschieden. Lahm wird meist auf der rechten und linken Außenbahn der Viererkette eingesetzt. Zuletzt spielt er auch im zentralen defensiven Mittelfeld. Fünf Tore stehen für ihn im DFB-Dress zu Buche.

Seine Turnierbilanz: Philipp Lahm hat an drei Welt- und drei Europameisterschaften teilgenommen. Bei den WM-Endrunden 2006 und 2010 wird er mit der DFB-Auswahl Dritter, bei der WM 2014 darf er als Kapitän des Gewinnerteams endlich den World Cup in Empfang nehmen. Bei der EM 2008 steht Lahm mit Deutschland im Finale, bei der EM 2012 im Halbfinale. Sein erstes Turnier, die EURO 2004 in Portugal, ist für das deutsche Team bereits nach der Vorrunde zu Ende. Insgesamt bestreitet Lahm 20 Einsätze bei Weltmeisterschaften und 14 EM-Partien.

Seine Zuverlässigkeit: Lahm wird nie eingewechselt, er steht in all seinen 113 Länderspielen von Anfang an auf dem Platz – eine mehr als beeindruckende Bilanz für einen Feldspieler und ein Zeichen seiner Verlässlichkeit. 15-mal wird Lahm ausgewechselt, die restlichen 98 Partien spielt er durch. Das heißt auch: Er bleibt ohne Platzverweis.

Sein erstes Länderspiel: Zwischen dem Debüt in der Bundesliga (beim VfB Stuttgart) und dem Debüt in der Nationalmannschaft liegen nur sechs Monate. Am 18. Februar 2004 läuft der Münchner bei der Begegnung in Kroatien zum ersten Mal im DFB-Trikot auf. Das deutsche Team gewinnt vor 15.000 Zuschauern in Split durch Tore von Miroslav Klose und Carsten Ramelow mit 2:1.

Sein erstes Tor: Bereits im dritten Länderspiel ist es soweit. Allerdings "gibt es glorreichere Premierentore", stellt Lahm später in einem DFB.de-Interview anlässlich seines Jubiläums zum 100. Länderspiel fest. Es ist das "Ehrentor" bei der bitteren 1:5-Niederlage in Rumänien am 28. April 2004.

Seine erste EM: Nein, es ist kein schönes Turnier in Portugal, jedenfalls aus deutscher Sicht. Das DFB-Team muss sieglos die Segel streichen. Teamchef Rudi Völler, der Lahm zum Nationalspieler gemacht hatte, erklärt nach dem Vorrunden-Aus seinen Rücktritt. Lahm kommt in allen drei Spielen gegen die Niederlande (1:1), Lettland (0:0) und Tschechien (1:2) zum Einsatz. Bei seinen nächsten EURO-Teilnahmen läuft es besser. 2008 geht es bis ins Endspiel (0:1 gegen Spanien), 2012 bis ins Halbfinale (1:2 gegen Italien).

Seine erste WM: Das Sommermärchen in Deutschland – es könnte keine schönere Bühne geben. Und dann schießt Lahm auch noch das erste Tor des Turniers, es ist die Führung im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2), halblinks am Strafraumeck, mit dem rechten Fuß, in den Winkel – sein schönster Treffer als Nationalspieler. All das in der Allianz Arena, seiner vertrauten Wirkungsstätte. "Ein Traum", so Lahm. Er trotzt den Problemen mit dem Ellbogen, den er sich in der Vorbereitung auf die WM lädiert hat und der gegipst werden musste. Die Euphorie trägt die deutsche Mannschaft bis ins Halbfinale, wo gegen Italien Endstation ist (0:2 nach Verlängerung). Am Ende steht Platz drei, ebenso wie vier Jahre später bei der WM in Südafrika, Lahms erstem Turnier als Kapitän.

Sein 25. Länderspiel: Noch einmal WM 2006, das Spiel um Platz drei. Lahm & Co. gewinnen gegen Portugal 3:1, die Arena in Stuttgart erlebt ein rauschendes Fest, zwei Schweinsteiger-Tore und den Abschied von Oliver Kahn aus dem Nationalteam. An der Seite von Lahm in der Viererkette: Jens Nowotny, Christoph Metzelder und Marcell Jansen.

Sein 50. Länderspiel: Es ist nicht der Tag der Abwehrreihen, dieser 10. September 2008. Dafür haben die Zuschauer in Helsinki ihren Spaß. Gastgeber Finnland und Deutschland trennen sich 3:3. Die Elf von Joachim Löw liegt dreimal in Rückstand, Miroslav Klose gleicht dreimal aus.

Sein 75. Länderspiel: Ein Zu-Null-Auftritt. Die Partie in Astana am 12. Oktober 2010 beschert einen 3:0-Sieg gegen Kasachstan in der EM-Qualifikation. Die Tore durch Klose, Gomez und Podolski fallen alle in der zweiten Halbzeit.

Sein 100. Länderspiel: WM-Qualifikation, ein souveränes 3:0 gegen Österreich. Die Bühne in München gehört an diesem 6. September 2013 aber nicht nur Jubilar Lahm, sondern auch Miroslav Klose. Der Führungstreffer zum 1:0 ist Kloses 68. Länderspieltor, damit stellt er den Rekord von Gerd Müller ein, den er später noch übertrumpfen wird.

Sein wichtigstes Tor: Philipp Lahm kann es nicht fassen. Einer seiner seltenen Fehler wird böse bestraft, die Türkei gleicht vier Minuten vor Schluss zum 2:2 aus. Es ist der 25. Juni 2008, es ist das Halbfinale der EM. Dann die 90. Minute: Lahm kreuzt in den gegnerischen Strafraum ein, punktgenauer Pass von Thomas Hitzlsperger, Lahm müsste schießen, Lahm schießt – Tor. Der Ball rauscht halbhoch ins Netz, Torwart Rüstü blickt machtlos hinterher. 3:2, der Sieg und der Einzug ins Finale.

Sein größter Triumph: Die Bilder sind ganz frisch. 13. Juni 2014, das Maracana von Rio de Janeiro. Philipp Lahm stemmt den WM-Pokal in die Höhe, der 1:0-Erfolg im Finale gegen Argentinien markiert das Ende einer zehn Jahre langen Reise. Deutschland geht mit sechs Siegen und einem Unentschieden durchs Turnier, mal glanzvoll wie beim 4:0 gegen Portugal, mal holprig wie beim 2:1 gegen Algerien, mal kämpferisch wie beim 1:0 gegen Frankreich, dann historisch-schön beim 7:1 gegen Brasilien. Das Endspiel ist noch einmal ein Kraftakt, 120 Minuten, mit Mario Götzes Schuss ins Glück als Höhepunkt. Bei der Siegerehrung weiß Philipp Lahm: Er tritt auf dem Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere ab.

Philipp Lahm in Zahlen: Geboren am 11. November 1983 in München. Verein: FC Bayern München. 113 Länderspiele. 83 Siege, 17 Unentschieden, 13 Niederlagen. Fünf Tore. Drei EM-Teilnahmen (2004, 2008, 2012). Drei WM-Teilnahmen (2006, 2010, 2014). Weltmeister 2014. WM-Dritter 2006 und 2010. Vize-Europameister 2008. EM-Halbfinalist 2012.