Kapitän İlkay Gündoğan tritt aus der Nationalmannschaft zurück

Die EURO 2024 war das letzte große Highlight in der Nationalmannschaftskarriere von İlkay Gündoğan (33). Am Montag wandte sich der Kapitän mit emotionalen Worten an die deutschen Fußballfans und erklärte seinen Rücktritt aus dem DFB-Team, für das er 82-mal gespielt hat.

"Nach einigen Wochen Bedenkzeit bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück - eine Zahl, die ich mir so hätte niemals erträumen können als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegeben habe. Mein Highlight war ganz klar die riesige Ehre, dass ich im vergangenen Sommer bei unserer Heim-EM die Mannschaft als Kapitän anführen durfte! Uns ist nach all den Jahren zuvor gelungen, die Nation endlich wieder stolz zu machen - dass ich dabei einen Teil dazu beitragen konnte, macht mich sehr glücklich. Doch bereits vor dem Turnier verspürte ich in meinem Körper, aber auch in meinem Kopf eine gewisse Müdigkeit, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Und die Spiele auf Vereins- als auch Länderebene werden nicht weniger. Ich werde dieser Nationalmannschaft definitiv weiterhin als Fan erhalten bleiben und hoffe sehr, dass gemeinsam der Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann - und dann spricht auch nichts dagegen, bei der WM 2026 zu den engsten Titelanwärtern zu zählen. Wir haben einen fantastischen Trainer, eine richtig starke Mannschaft und einen tollen Teamgeist. Danke an alle Fans, Mitarbeiter, Trainer und Mitspieler, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Es war mir eine Ehre! Danke, Deutschland!", schrieb Gündoğan in den sozialen Medien.

19 Einsätze als Kapitän

Sein erstes Länderspiel absolvierte Gündoğan im Rahmen der Qualifikation für die EM 2012 in Polen und der Ukraine am 11. Oktober 2011 gegen Belgien. Mehrere schwere Verletzungen kosteten Gündoğan viele Länderspiele sowie große Turniere und Erfolge. Bei der WM 2014 in Brasilien fehlte er verletzungsbedingt, genauso bei der EM 2016 in Frankreich. Gündoğan hatte viele Rückschläge zu verkraften - und hat sich immer wieder zurückgekämpft. Für die Bundestrainer Joachim Löw, Hansi Flick und Julian Nagelsmann war immer klar, dass ein fitter Gündoğan zu den Unverzichtbaren im deutschen Aufgebot gehört. Im Trikot der Nationalmannschaft erzielte er 19 Treffer. Zum festen Kapitän der Nationalmannschaft wurde Gündoğan im September 2023, er ist der erste Spieler mit Migrationshintergrund, dem diese Ehre zuteil wurde. Insgesamt spielte er 19-mal mit der Binde um den Arm für Deutschland.

Nagelsmann: "Ein herausragender Kapitän"

Bundestrainer Julian Nagelsmann sagt: "Ich bin sehr stolz, dass İlkay unser Kapitän war, er hat eine fantastische EM für Fußball-Deutschland gespielt. Seine Intelligenz hat mich immer wieder fasziniert und begeistert, genauso seine Sicherheit am Ball, seine klugen und klaren Zuspiele. Von unseren Spielern erwarten wir, dass sie Pässe mit einer Botschaft spielen, İlkay hat genau das gemacht. Er hat häufig selbst geglänzt, noch häufiger hat er andere in der Nationalmannschaft glänzen lassen. Sein feiner Fuß wird uns fehlen, seine guten Ideen. Für mich und für uns war er ein wichtiger Ansprechpartner, der Austausch mit ihm war bereichernd, auch bei Themen abseits des Fußballs. Er ist ein intelligenter, reflektierter und sehr herzlicher Mensch. Ilkay war ein herausragender Kapitän, mit dem ich gerne noch weitergearbeitet hätte. Die Tür bei der Nationalmannschaft ist nie ganz geschlossen, aber wir respektieren seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft beruflich und privat nur das Beste."

Sportdirektor Rudi Völler sagt: "İlkay ist ein großartiger Fußballer, er hat noch bei der Heim-EM ganz Deutschland mit seinen einzigartigen Fähigkeiten am Ball begeistert und die Mannschaft durch seine große Spielintelligenz und seine außergewöhnlichen Laufwege und Pässe glänzen lassen. Bei seinen Mitspielern hat er nicht nur deswegen großen Respekt genossen, viele konnten zu ihm aufschauen und sich an seiner Professionalität und seiner Einstellung ein Beispiel nehmen. Mit seinem Teamgeist und seiner Liebe zum Spiel war İlkay auf und neben dem Platz ein vorbildlicher Kapitän, für Julian und mich immer ein wichtiger Ansprechpartner. Und als solcher wird er uns fehlen."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "İlkay Gündoğan ist ein großer Fußballer und ein großartiger Botschafter für den deutschen Fußball. Vor allem seine besondere, fast stille Art, die Menschen zusammenzuführen, hat ihn für mich auch ohne Titel zu einem großen Kapitän gemacht. Als dieser war er während der Heim-EM ein prägender Teil einer multikulturellen Mannschaft, die mit ihrer kreativen und offenen Art des Fußballs Fans in Deutschland und auf der ganzen Welt begeistert hat. Ich danke İlkay für seine außergewöhnlichen Leistungen als Kapitän auf dem Platz und seine vertrauensvolle Art und Weise als Sprecher unserer Nationalmannschaft."

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Die EURO 2024 war das letzte große Highlight in der Nationalmannschaftskarriere von İlkay Gündoğan (33). Am Montag wandte sich der Kapitän mit emotionalen Worten an die deutschen Fußballfans und erklärte seinen Rücktritt aus dem DFB-Team, für das er 82-mal gespielt hat.

"Nach einigen Wochen Bedenkzeit bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück - eine Zahl, die ich mir so hätte niemals erträumen können als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegeben habe. Mein Highlight war ganz klar die riesige Ehre, dass ich im vergangenen Sommer bei unserer Heim-EM die Mannschaft als Kapitän anführen durfte! Uns ist nach all den Jahren zuvor gelungen, die Nation endlich wieder stolz zu machen - dass ich dabei einen Teil dazu beitragen konnte, macht mich sehr glücklich. Doch bereits vor dem Turnier verspürte ich in meinem Körper, aber auch in meinem Kopf eine gewisse Müdigkeit, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Und die Spiele auf Vereins- als auch Länderebene werden nicht weniger. Ich werde dieser Nationalmannschaft definitiv weiterhin als Fan erhalten bleiben und hoffe sehr, dass gemeinsam der Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann - und dann spricht auch nichts dagegen, bei der WM 2026 zu den engsten Titelanwärtern zu zählen. Wir haben einen fantastischen Trainer, eine richtig starke Mannschaft und einen tollen Teamgeist. Danke an alle Fans, Mitarbeiter, Trainer und Mitspieler, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Es war mir eine Ehre! Danke, Deutschland!", schrieb Gündoğan in den sozialen Medien.

19 Einsätze als Kapitän

Sein erstes Länderspiel absolvierte Gündoğan im Rahmen der Qualifikation für die EM 2012 in Polen und der Ukraine am 11. Oktober 2011 gegen Belgien. Mehrere schwere Verletzungen kosteten Gündoğan viele Länderspiele sowie große Turniere und Erfolge. Bei der WM 2014 in Brasilien fehlte er verletzungsbedingt, genauso bei der EM 2016 in Frankreich. Gündoğan hatte viele Rückschläge zu verkraften - und hat sich immer wieder zurückgekämpft. Für die Bundestrainer Joachim Löw, Hansi Flick und Julian Nagelsmann war immer klar, dass ein fitter Gündoğan zu den Unverzichtbaren im deutschen Aufgebot gehört. Im Trikot der Nationalmannschaft erzielte er 19 Treffer. Zum festen Kapitän der Nationalmannschaft wurde Gündoğan im September 2023, er ist der erste Spieler mit Migrationshintergrund, dem diese Ehre zuteil wurde. Insgesamt spielte er 19-mal mit der Binde um den Arm für Deutschland.

Nagelsmann: "Ein herausragender Kapitän"

Bundestrainer Julian Nagelsmann sagt: "Ich bin sehr stolz, dass İlkay unser Kapitän war, er hat eine fantastische EM für Fußball-Deutschland gespielt. Seine Intelligenz hat mich immer wieder fasziniert und begeistert, genauso seine Sicherheit am Ball, seine klugen und klaren Zuspiele. Von unseren Spielern erwarten wir, dass sie Pässe mit einer Botschaft spielen, İlkay hat genau das gemacht. Er hat häufig selbst geglänzt, noch häufiger hat er andere in der Nationalmannschaft glänzen lassen. Sein feiner Fuß wird uns fehlen, seine guten Ideen. Für mich und für uns war er ein wichtiger Ansprechpartner, der Austausch mit ihm war bereichernd, auch bei Themen abseits des Fußballs. Er ist ein intelligenter, reflektierter und sehr herzlicher Mensch. Ilkay war ein herausragender Kapitän, mit dem ich gerne noch weitergearbeitet hätte. Die Tür bei der Nationalmannschaft ist nie ganz geschlossen, aber wir respektieren seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft beruflich und privat nur das Beste."

Sportdirektor Rudi Völler sagt: "İlkay ist ein großartiger Fußballer, er hat noch bei der Heim-EM ganz Deutschland mit seinen einzigartigen Fähigkeiten am Ball begeistert und die Mannschaft durch seine große Spielintelligenz und seine außergewöhnlichen Laufwege und Pässe glänzen lassen. Bei seinen Mitspielern hat er nicht nur deswegen großen Respekt genossen, viele konnten zu ihm aufschauen und sich an seiner Professionalität und seiner Einstellung ein Beispiel nehmen. Mit seinem Teamgeist und seiner Liebe zum Spiel war İlkay auf und neben dem Platz ein vorbildlicher Kapitän, für Julian und mich immer ein wichtiger Ansprechpartner. Und als solcher wird er uns fehlen."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "İlkay Gündoğan ist ein großer Fußballer und ein großartiger Botschafter für den deutschen Fußball. Vor allem seine besondere, fast stille Art, die Menschen zusammenzuführen, hat ihn für mich auch ohne Titel zu einem großen Kapitän gemacht. Als dieser war er während der Heim-EM ein prägender Teil einer multikulturellen Mannschaft, die mit ihrer kreativen und offenen Art des Fußballs Fans in Deutschland und auf der ganzen Welt begeistert hat. Ich danke İlkay für seine außergewöhnlichen Leistungen als Kapitän auf dem Platz und seine vertrauensvolle Art und Weise als Sprecher unserer Nationalmannschaft."

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