Joachim Löw: "Ich blicke zuversichtlich in Richtung EM"

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Joachim Löw hat nach dem 0:0 gegen Wales die Leistung des Gegners gewürdigt. Der Bundestrainer blickt jedoch voller Zuversicht in Richtung EM und prophezeit für die Titelkämpfe in Österreich und der Schweiz ein Turnier "auf einem ganz hohen Niveau".

Frage: Joachim Löw, durch ein 0:0 gegen Wales hat die deutschen Nationalmannschaft einen erfolgreichen Abschluss des Jahres 2007 verpasst. Wie schon beim 0:3 gegen Tschechien im Oktober wirkte ihre Mannschaft dabei häufig unkonzentriert. Wie erklären Sie sich den schwachen Auftritt?

Joachim Löw: Ich hatte zu Beginn des Spiels nicht das Gefühl, dass wir unkonzentriert waren. Gegen Tschechien war das eher augenscheinlich, da hatten wir viele einfache Ballverluste. Wir haben auch gegen Wales versucht, das Tempo anzunehmen. Das ist uns aber nicht so gelungen. Als dann noch das Publikum unruhig wurde, hat das auch nicht dazu beigetragen, dass wir mehr Sicherheit in unser Spiel bekommen haben. Man kann der Mannschaft aber nicht den Vorwurf machen, sie hätte nicht die richtige Einstellung gehabt. Das war einfach ein Tag, an dem uns wenig gelungen ist.

Frage: Nach dem Spiel wurde die Mannschaft vom Publikum ausgepfiffen. Haben Sie Verständnis für die Reaktion der Fans?

Löw: Wo es Beifall gibt, da gibt es auch Pfiffe. Ich glaube, dass das Publikum nach diesem tollen Jahr und der WM 2006 ein bisschen verwöhnt war. Wir haben viele Spiele gemacht, in denen wir sehr viele Tore geschossen haben. Aber es ist doch klar, dass man nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore machen kann.

Frage: Vor allem junge Spieler wie Gonzalo Castro haben unter den Unmutsbekundungen der Anhänger gelitten...

Löw: Man spürt schon, dass einige junge Spieler in so einer Situation die Ruhe verlieren. Spieler wie Michael Ballack oder Bernd Schneider sind in solchen Situationen einfach erfahrener. Sie können auch mal ein Spiel, das nicht so läuft, wieder in gerade Bahnen lenken. Es ist auch eine Sache der Reife, ein Spiel konsequent zu Ende zu spielen.

Frage: Durch das Remis gegen Wales ist die DFB-Auswahl in Topf 3 für die Auslosung der EM-Endrundengruppen am 2. Dezember in Luzern gelandet. Bei einem Sieg wäre man in Topf 1 gelandet, die Wahrscheinlichkeit gegen starke Gegner zu kommen, wäre damit umso größer geworden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt?

Löw: Ich finde es schon unverschämt, wenn man gefragt wird, ob man auch absichtlich verlieren würde, um nicht in Gruppentopf 1 oder 2 zu kommen. Das entspricht nicht dem Charakter der Mannschaft. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Aber die Waliser haben es uns enorm schwer gemacht, in den Rhythmus zu kommen. Unsere Aktionen wurden teilweise schon im Keim erstickt, wir konnten den Widerstand der Waliser einfach nicht brechen.

Frage: Bleibt Deutschland trotz nur eines Sieges in den vergangenen vier EM-Qualifikationsspielen ein Favorit auf den EM-Titel 2008?

Löw: Die EM wird auf einem ganz hohen Niveau stattfinden. Die letzten vier Nationen bei der WM waren alles Europäer, alleine das zeigt, was die EM für eine Klasse erreichen wird. Italien und Frankreich haben sich zudem in der Qualifikation viel schwerer getan als wir. England ist gar nicht dabei. Wir dagegen haben große Fortschritte gemacht, das Team hat eine unheimliche Bereitschaft, zu lernen und weiterzukommen. Ich blicke zuversichtlich in Richtung EM, auch wenn wir uns in einigen Bereichen noch verbessern müssen.

[sid]

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Joachim Löw hat nach dem 0:0 gegen Wales die Leistung des Gegners gewürdigt. Der Bundestrainer blickt jedoch voller Zuversicht in Richtung EM und prophezeit für die Titelkämpfe in Österreich und der Schweiz ein Turnier "auf einem ganz hohen Niveau".

Frage: Joachim Löw, durch ein 0:0 gegen Wales hat die deutschen Nationalmannschaft einen erfolgreichen Abschluss des Jahres 2007 verpasst. Wie schon beim 0:3 gegen Tschechien im Oktober wirkte ihre Mannschaft dabei häufig unkonzentriert. Wie erklären Sie sich den schwachen Auftritt?

Joachim Löw: Ich hatte zu Beginn des Spiels nicht das Gefühl, dass wir unkonzentriert waren. Gegen Tschechien war das eher augenscheinlich, da hatten wir viele einfache Ballverluste. Wir haben auch gegen Wales versucht, das Tempo anzunehmen. Das ist uns aber nicht so gelungen. Als dann noch das Publikum unruhig wurde, hat das auch nicht dazu beigetragen, dass wir mehr Sicherheit in unser Spiel bekommen haben. Man kann der Mannschaft aber nicht den Vorwurf machen, sie hätte nicht die richtige Einstellung gehabt. Das war einfach ein Tag, an dem uns wenig gelungen ist.

Frage: Nach dem Spiel wurde die Mannschaft vom Publikum ausgepfiffen. Haben Sie Verständnis für die Reaktion der Fans?

Löw: Wo es Beifall gibt, da gibt es auch Pfiffe. Ich glaube, dass das Publikum nach diesem tollen Jahr und der WM 2006 ein bisschen verwöhnt war. Wir haben viele Spiele gemacht, in denen wir sehr viele Tore geschossen haben. Aber es ist doch klar, dass man nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore machen kann.

Frage: Vor allem junge Spieler wie Gonzalo Castro haben unter den Unmutsbekundungen der Anhänger gelitten...

Löw: Man spürt schon, dass einige junge Spieler in so einer Situation die Ruhe verlieren. Spieler wie Michael Ballack oder Bernd Schneider sind in solchen Situationen einfach erfahrener. Sie können auch mal ein Spiel, das nicht so läuft, wieder in gerade Bahnen lenken. Es ist auch eine Sache der Reife, ein Spiel konsequent zu Ende zu spielen.

Frage: Durch das Remis gegen Wales ist die DFB-Auswahl in Topf 3 für die Auslosung der EM-Endrundengruppen am 2. Dezember in Luzern gelandet. Bei einem Sieg wäre man in Topf 1 gelandet, die Wahrscheinlichkeit gegen starke Gegner zu kommen, wäre damit umso größer geworden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt?

Löw: Ich finde es schon unverschämt, wenn man gefragt wird, ob man auch absichtlich verlieren würde, um nicht in Gruppentopf 1 oder 2 zu kommen. Das entspricht nicht dem Charakter der Mannschaft. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Aber die Waliser haben es uns enorm schwer gemacht, in den Rhythmus zu kommen. Unsere Aktionen wurden teilweise schon im Keim erstickt, wir konnten den Widerstand der Waliser einfach nicht brechen.

Frage: Bleibt Deutschland trotz nur eines Sieges in den vergangenen vier EM-Qualifikationsspielen ein Favorit auf den EM-Titel 2008?

Löw: Die EM wird auf einem ganz hohen Niveau stattfinden. Die letzten vier Nationen bei der WM waren alles Europäer, alleine das zeigt, was die EM für eine Klasse erreichen wird. Italien und Frankreich haben sich zudem in der Qualifikation viel schwerer getan als wir. England ist gar nicht dabei. Wir dagegen haben große Fortschritte gemacht, das Team hat eine unheimliche Bereitschaft, zu lernen und weiterzukommen. Ich blicke zuversichtlich in Richtung EM, auch wenn wir uns in einigen Bereichen noch verbessern müssen.