Jerome Boateng: Das Spiel seines Lebens

Bei den in Brasilien bereits in der Vorrunde gescheiterten Engländern war von den damaligen Akteuren nur James Milner dabei. In der DFB-Auswahl bildete das Sextett, das den Durchmarsch von Malmö nach Rio schaffte, einen unersetzbaren Block - vor allem die fünf Defensivkräfte. "Das sind alles Leader, Winner-Typen", sagte Horst Hrubesch, der die U 21 in Schweden trainierte.

Wie wichtig es ist, bereits bei den Junioren die richtige Ausbildung zu erhalten, verdeutlichte Mats Hummels. "Wir haben frühzeitig gemeinsam gelernt, die Dinge richtig einzuordnen. Deshalb hebt niemand nach einem Sieg ab, und keiner verzweifelt an einer Niederlage. Wir gehen mit unseren Leistungen sehr sachlich um", sagte der Dortmunder. Diese Sichtweise habe ihnen nicht zuletzt Hrubesch vermittelt.

"Wir wissen heute schon, dass weitere tolle Spieler nachrücken", sagte Niersbach voller Stolz nach dem Triumph im Maracana. Und der Präsident meinte nicht ausschließlich die Spieler, die jünger sind als die "Klasse von 2009" und die in Brasilien schon dabei waren. Was nicht verwundert, wenn man einen Blick auf die Namen der angesprochenen Spielern wirft: Thomas Müller, Toni Kroos, Shkodran Mustafi, Matthias Ginter, Ron-Robert Zieler, Christoph Kramer, Julian Draxler, Erik Durm, André Schürrle und Mario Götze.

[sid]


Mario Götze schoss das goldene Tor, Bastian Schweinsteiger war der Leader, aber einen mindestens ebenso großen Anteil am Triumph im WM-Finale gegen Argentinien hatte Jérôme Boateng. Der Innenverteidiger machte das Spiel seines Lebens. Er brachte Lionel Messi und Co. zur Verzweiflung.

Und nicht umsonst legte ihm Mats Hummels nach dem Schlusspfiff dankbar den Arm um die Schulter - Boateng war immer da, wo es gebrannt hatte, auch für seinen Nebenmann. Die Szene stand sinnbildlich für das Teamwork in der ganzen Manschaft, das Bundestrainer Joachim Löw nach dem Schlusspfiff als "unglaublich" bezeichnete.

Niersbach: "Die Klasse von 2009"

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erinnerte in seinem Interview in der ARD kurz nach der Siegerehrung nicht umsonst sofort an die "Klasse von 2009", die Boateng im großen Finale von Rio de Janeiro so grandios angeführt hatte - und die dem deutschen Fußball noch viele weitere Jahre Freude bereiten soll. "Es standen heute sechs Spieler auf dem Platz, die vor fünf Jahren in Schweden U 21-Europameister geworden sind", sagte Niersbach - und lag damit nicht ganz richtig.

Durch den kurzfristigen Ausfall von Sami Khedria waren im Endspiel nur fünf Helden von 2009 dabei, neben Boateng und Hummels noch Torwart Manuel Neuer, Benedikt Höwedes und Mesut Özil. Andererseits: Boateng hätte im Endspiel auch gut für zwei zählen können. Mit nahezu perfektem Stellungsspiel und Timing im Zweikampf, herausragender Übersicht und seinem erstklassigen Kopfballspiel war er am Sonntag die entscheidende Figur in der Vierer-Abwehrkette.

Boateng gewann 83 Prozent seiner Zweikämpfe und strahlte ebenso wie Neuer eine geradezu Ehrfurcht gebietende Präsenz aus. "Ich bin körperlich müde, aber innerlich überglücklich, dass wir es geschafft haben. Das Spiel war auch auf dem Platz aufregend, superintensiv", sagte Boateng.

Wichtiger Faktor: Die gute Nachwuchsarbeit

Geradezu ein Spaziergang war dagegen damals bei der U 21-EM das 4:0 im Finale in Malmö gegen England gewesen. Und trotzdem veranschaulicht dieses Spiel vorzüglich, dass "wir nicht zuletzt durch unsere gute Nachwuchsarbeit so weit gekommen sind", wie es Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff formulierte.

Bei den in Brasilien bereits in der Vorrunde gescheiterten Engländern war von den damaligen Akteuren nur James Milner dabei. In der DFB-Auswahl bildete das Sextett, das den Durchmarsch von Malmö nach Rio schaffte, einen unersetzbaren Block - vor allem die fünf Defensivkräfte. "Das sind alles Leader, Winner-Typen", sagte Horst Hrubesch, der die U 21 in Schweden trainierte.

Wie wichtig es ist, bereits bei den Junioren die richtige Ausbildung zu erhalten, verdeutlichte Mats Hummels. "Wir haben frühzeitig gemeinsam gelernt, die Dinge richtig einzuordnen. Deshalb hebt niemand nach einem Sieg ab, und keiner verzweifelt an einer Niederlage. Wir gehen mit unseren Leistungen sehr sachlich um", sagte der Dortmunder. Diese Sichtweise habe ihnen nicht zuletzt Hrubesch vermittelt.

"Wir wissen heute schon, dass weitere tolle Spieler nachrücken", sagte Niersbach voller Stolz nach dem Triumph im Maracana. Und der Präsident meinte nicht ausschließlich die Spieler, die jünger sind als die "Klasse von 2009" und die in Brasilien schon dabei waren. Was nicht verwundert, wenn man einen Blick auf die Namen der angesprochenen Spielern wirft: Thomas Müller, Toni Kroos, Shkodran Mustafi, Matthias Ginter, Ron-Robert Zieler, Christoph Kramer, Julian Draxler, Erik Durm, André Schürrle und Mario Götze.