In Leipzig ging's los: Kimmich kehrt als Bayern-Star zurück

Joshua Kimmichs Karriere kennt bisher nur eine Richtung: steil nach oben. Inzwischen ist der 22-Jährige Stammspieler beim FC Bayern und streifte sich in der Nationalmannschaft bereits zweimal die Kapitänsbinde über. Den Anfang nahm sein rasanter Aufstieg bei RB Leipzig. In der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft Kimmich heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) auf seinen Ex-Klub.

März 2016. Bayern-Trainer Pep Guardiola bietet Joshua Kimmich im Topspiel der Bundesliga gegen Borussia Dortmund überraschend als Innenverteidiger auf. Hitzig diskutiert werden nach dem Spiel jedoch nicht die Szenen während der 90 Minuten, sondern ein emotionaler Disput zwischen Lehrmeister und Schüler nach dem Schlusspfiff.

Guardiola redet beinahe manisch auf Kimmich ein, wild gestikulierend, mit ernster Miene. Kimmich wirkt eingeschüchtert, lässt die Standpauke geduldig über sich ergehen. Anschließend verblüfft Guardiola mit der Beschreibung des Gesprächsinhaltes: "Ich habe ihm gesagt, dass er einer der besten Innenverteidiger der Welt ist. Aber nicht nur das, er kann überall spielen."

3. Liga statt A-Junioren-Bundesliga

Auch wenn der Wortlaut in Guardiolas Biografie einige Monate später anders dargestellt werden sollte - nach kritischen Worten zu Beginn lobte der Trainer Kimmichs starke Leistung -, markiert dieses Spiel dennoch eine Schlüsselszene in der Karriere von Joshua Kimmich. Er hatte sich auf höchstem Niveau bewiesen, seinen Stammplatz beim Rekordmeister gefestigt und der Fußballwelt gezeigt, welch außergewöhnliches Potenzial in ihm steckt. Am Saisonende feierte er das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal.

Kimmich hatte es seinen Kritikern gezeigt, die dessen Wechsel zum FC Bayern mit viel Skepsis begleiteten. Nicht zum ersten Mal in seiner jungen Laufbahn zerstreute er Zweifel mit beeindruckenden Leistungen. Schon im Frühjahr 2013 meldeten sich Zweifler an. Beim VfB Stuttgart bescheinigte man dem Talent fehlende Robustheit. Statt ihm in der 3. Liga erste Profi-Erfahrungen in der Zweiten Mannschaft zu bieten, riet der Verein seinem Jugendspieler zu einer weiteren Saison in der A-Junioren-Bundesliga. Doch der ehrgeizige Kimmich wollte mehr.

Rasante Entwicklung in Leipzig

Zur Saison 2013/2014 schloss er sich RB Leipzig an. Der ambitionierte Ostklub schenkte Kimmich von Beginn an das Vertrauen. Als Stammspieler traf er schließlich im Drittligaduell auf die zweite Mannschaft seines Ex-Vereins. Und gewann. "Als ich damals vom Feld ging, hat sich das wunderbar angefühlt", sagte Kimmich in der Welt. "Ich hatte es den Leuten gezeigt, die daran gezweifelt haben, dass ich gut genug bin für den Profifußball."

Nicht nur aufgrund dieser Erfahrung erwies sich Kimmichs Entscheidung als goldrichtig. Unter professionellen Rahmenbedingungen reifte er als Spieler und Persönlichkeit. "Wir haben tolle Trainingsbedingungen und einen super Betreuerstab um uns herum", beschrieb Kimmich seine Eindrücke nach dem Wechsel. "Vom Arzt über Teammanager und Physiotherapeuten bis zum Zeugwart ziehen alle eng an einem Strang, und die Stimmung ist echt positiv."



Joshua Kimmichs Karriere kennt bisher nur eine Richtung: steil nach oben. Inzwischen ist der 22-Jährige Stammspieler beim FC Bayern und streifte sich in der Nationalmannschaft bereits zweimal die Kapitänsbinde über. Den Anfang nahm sein rasanter Aufstieg bei RB Leipzig. In der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft Kimmich heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) auf seinen Ex-Klub.

März 2016. Bayern-Trainer Pep Guardiola bietet Joshua Kimmich im Topspiel der Bundesliga gegen Borussia Dortmund überraschend als Innenverteidiger auf. Hitzig diskutiert werden nach dem Spiel jedoch nicht die Szenen während der 90 Minuten, sondern ein emotionaler Disput zwischen Lehrmeister und Schüler nach dem Schlusspfiff.

Guardiola redet beinahe manisch auf Kimmich ein, wild gestikulierend, mit ernster Miene. Kimmich wirkt eingeschüchtert, lässt die Standpauke geduldig über sich ergehen. Anschließend verblüfft Guardiola mit der Beschreibung des Gesprächsinhaltes: "Ich habe ihm gesagt, dass er einer der besten Innenverteidiger der Welt ist. Aber nicht nur das, er kann überall spielen."

3. Liga statt A-Junioren-Bundesliga

Auch wenn der Wortlaut in Guardiolas Biografie einige Monate später anders dargestellt werden sollte - nach kritischen Worten zu Beginn lobte der Trainer Kimmichs starke Leistung -, markiert dieses Spiel dennoch eine Schlüsselszene in der Karriere von Joshua Kimmich. Er hatte sich auf höchstem Niveau bewiesen, seinen Stammplatz beim Rekordmeister gefestigt und der Fußballwelt gezeigt, welch außergewöhnliches Potenzial in ihm steckt. Am Saisonende feierte er das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal.

Kimmich hatte es seinen Kritikern gezeigt, die dessen Wechsel zum FC Bayern mit viel Skepsis begleiteten. Nicht zum ersten Mal in seiner jungen Laufbahn zerstreute er Zweifel mit beeindruckenden Leistungen. Schon im Frühjahr 2013 meldeten sich Zweifler an. Beim VfB Stuttgart bescheinigte man dem Talent fehlende Robustheit. Statt ihm in der 3. Liga erste Profi-Erfahrungen in der Zweiten Mannschaft zu bieten, riet der Verein seinem Jugendspieler zu einer weiteren Saison in der A-Junioren-Bundesliga. Doch der ehrgeizige Kimmich wollte mehr.

Rasante Entwicklung in Leipzig

Zur Saison 2013/2014 schloss er sich RB Leipzig an. Der ambitionierte Ostklub schenkte Kimmich von Beginn an das Vertrauen. Als Stammspieler traf er schließlich im Drittligaduell auf die zweite Mannschaft seines Ex-Vereins. Und gewann. "Als ich damals vom Feld ging, hat sich das wunderbar angefühlt", sagte Kimmich in der Welt. "Ich hatte es den Leuten gezeigt, die daran gezweifelt haben, dass ich gut genug bin für den Profifußball."

Nicht nur aufgrund dieser Erfahrung erwies sich Kimmichs Entscheidung als goldrichtig. Unter professionellen Rahmenbedingungen reifte er als Spieler und Persönlichkeit. "Wir haben tolle Trainingsbedingungen und einen super Betreuerstab um uns herum", beschrieb Kimmich seine Eindrücke nach dem Wechsel. "Vom Arzt über Teammanager und Physiotherapeuten bis zum Zeugwart ziehen alle eng an einem Strang, und die Stimmung ist echt positiv."

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Förderer Guardiola

Neben dem Aufstieg in die 2. Bundesliga lief es für das schwäbische Talent auch in der U 19-Nationalmannschaft hervorragend. Bei der Europameisterschaft in Ungarn feierte er den Titel und kam im Finale über 90 Minuten zum Einsatz. In der Folgesaison setzte er seine rasante Entwicklung in Leipzig fort. Zwar reichte es nicht für den erneuten Aufstieg in die Bundesliga, Kimmich weckte jedoch mit konstanten Leistungen die Begehrlichkeiten diverser Klubs.

Und so kam es zum ersten Aufeinandertreffen mit Bayern-Trainer Guardiola: "Ich war so nervös, aber als er reinkam, habe ich gleich sein riesiges Vertrauen gespürt. Da wusste ich sofort: Ich will für die Bayern spielen." Während der Spanier bereits vor der ersten Trainingseinheit von Kimmich überzeugt schien, wurden in der Öffentlichkeit Zweifel laut. Ein weiteres Talent, das beim Rekordmeister nicht über eine Reservistenrolle hinauskommen würde, so die Befürchtung.

In Pep Guardiola fand Kimmich jedoch einen treuen Förderer. Zunächst mit Kurzeinsätzen bedacht, erhielt Kimmich ab der Rückrunde mehr Spielzeiten. Unter anderem in den wichtigen Champions-League-Spielen gegen Juventus Turin. Kimmich füllte seine neue Rolle als Innenverteidiger auf Anhieb sehr gut aus.

Dank Löw: Vom A-Juniorenspieler zum EM-Teilnehmer

So gut, dass Bundestrainer Joachim Löw den Defensivallrounder für das Länderspiel gegen die Slowakei nominierte, in dem Kimmich sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab. Wenige Tage später bereitete er sich mit Deutschlands Besten auf die Europameisterschaft in Frankreich vor. Vom A-Juniorenspieler zum EM-Teilnehmer - in drei Jahren! Nach der Rückkehr aus Frankreich wurde Kimmichs Höhenflug beim FC Bayern etwas gebremst. Unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti erhielt er insbesondere im Winter deutlich kürzere Einsatzzeiten. Der Unmut wuchs und die ersten Medien spekulierten bereits über einen Wechsel zum Saisonende, zurück zu RB Leipzig.

Ende Mai stellte FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge allerdings klar, dass der gesamte Verein Joshua Kimmich als Nachfolger für Philipp Lahm sehe. Die Spekulationen waren beendet, und der 22-Jährige, der nach dem Confed-Cup-Triumph mit der Nationalmannschaft mit gestärktem Selbstbewusstsein in die Saison startete, verpasste in der laufenden Spielzeit kaum eine Minute. Daran änderte sich auch nach dem Trainerwechsel zu Jupp Heynckes nichts.

Im DFB-Pokalspiel gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig dürfte Kimmich wieder von Beginn an auflaufen. Zweifler werden unter den Zuschauern im Stadion und an den Bildschirmen hingegen kaum mehr zu finden sein. Mit beeindruckend konstanten Auftritten ließ Joshua Kimmich sie in den vergangenen Monaten und Jahren verstummen. Spätestens seit dem legendären Disput mit Guardiola.

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