Hummels: "EM-Titel keine Pflicht, aber Ziel"

Mats Hummels ist selbstkritisch. Aber nicht leichtgläubig. Mit sich selbst ging der Weltmeister und Kapitän von Borussia Dortmund nach ein paar Fehlern in der Hinrunde hart ins Gericht. Dennoch glaubte er nicht alles, was über ihn geschrieben wurde. Denn Mats Hummels ist auch neugierig. Im Internet klickt er sich durch die Artikel über seine Leistungen auf dem Platz. Und ist oft überrascht. "Ich sehe einige Dinge nach wie vor anders, als sie medial dargestellt wurden", sagte Hummels im Interview mit den Ruhr Nachrichten.

Im Urlaub in Dubai konnte er über Silvester abschalten – auch wenn er beim Beachvolleyball-Duell am Strand auf seine Gegner aus der Europa League vom FK Krasnodar traf. Ausgerechnet Krasnodar. "Ich weiß, dass ich einige Fehler gemacht habe", sagt Hummels: "Aber das Wichtigste war für mich, dass das große Ganze richtig gut war. Dass meist mindestens 89 Minuten alles gut lief. Aber es gab eben auch Spiele wie in Krasnodar, in denen ich dann einen Fehler mache, der prompt zum Gegentor führt. Das passiert leider als Verteidiger. Es wird nie einen Abwehrspieler geben, der ohne ein verschuldetes Gegentor durch die Saison kommt. Und insgesamt war ich, glaube ich, an mehr Toren von uns beteiligt als ich verschuldet habe."

Hummels: EM-Titel "ein riesiges Ziel für uns"

Hummels spürte den Druck, den öffentlichen und den eigenen, der auf ihm lastete. Aber er gab ihm nicht nach. Hummels: "Ich habe im Training normal weiter Gas gegeben, habe Dinge ausprobiert, wie sonst auch. Hier mal ein Dribbling, da mal ein langer Pass. Mir war eigentlich klar, dass irgendwann auch wieder ein Spiel kommen wird, in dem mir kein Fehler unterläuft, der zu einem Gegentor führt. Die Wende zum Positiven kann bei mir zum Glück sehr schnell gehen, dann ist das Selbstvertrauen wieder da."

Das Selbstvertrauen des Innenverteidigers ist längst zurück. Und Hummels ist zurück in Dubai. Wo er eben noch Abstand vom Fußball gewann, arbeitet er nun hart im Trainingslager der Borussia. Schließlich stehen große Aufgaben an - in der Bundesliga und in der Europa League. Und natürlich im Nationaltrikot. Denn der Weltmeister ist kein Europameister. Aber im Sommer könnte er es werden. "Die Generation, die gerade spielt, hat dieses Turnier noch nicht gewonnen. Das ist ein riesiges Ziel für uns. Ich empfinde es auch keinesfalls so, dass die gewonnene WM die Motivation für die EM schmälert", sagt Hummels.

Hummels: "Ich würde nie sagen, dass der Titel Pflicht ist"

Sein Ehrgeiz ist ungebrochen. Auch, weil ihm langsam aber sicher die Zeit davonläuft. "So viele Chancen, dieses Turnier zu gewinnen, haben viele von uns nicht mehr", sagt Hummels: "Ich bin jetzt auch schon 27 Jahre alt, 2024 werde ich nicht mehr dabei sein, also ist das jetzt die vermutlich vorletzte Möglichkeit für mich, den Titel zu holen. So geht es vielen anderen auch in unserer Mannschaft, die vom 1988er-Jahrgang geprägt ist. Ich würde aber nie sagen, dass der Titel Pflicht ist." Schließlich würden sich sieben bis acht Nationen Hoffnungen auf den Titel in Frankreich machen.

Mit der DFB-Auswahl wird Hummels im Juni nach Paris zurückkehren. Nach St. Denis. Dorthin also, wo die Mannschaft im November vergangenen Jahres die Anschläge, bei denen 130 Menschen ihr Leben verloren, miterleben musste. Dennoch hofft Hummels auf eine Europameisterschaft ohne Angst vor dem Terror: "Ich glaube schon, dass das möglich ist, dass es ein unbeschwertes Turnier werden kann. Der Mensch vergisst schnell. Das ist auf der einen Seite positiv, auf der anderen Seite darf man aber auch nicht verharmlosen, dass eine gewisse Gefahr - zumindest so wie es momentan ausschaut – bei jedem dieser Events da ist. Dafür ist zu viel passiert in den vergangenen Monaten." 2015 war ein bewegtes Jahr für Mats Hummels. 2016 soll ganz anders verlaufen. Mit weniger Selbst- und Fremdkritik. Dafür mit einem EM-Titel.

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Mats Hummels ist selbstkritisch. Aber nicht leichtgläubig. Mit sich selbst ging der Weltmeister und Kapitän von Borussia Dortmund nach ein paar Fehlern in der Hinrunde hart ins Gericht. Dennoch glaubte er nicht alles, was über ihn geschrieben wurde. Denn Mats Hummels ist auch neugierig. Im Internet klickt er sich durch die Artikel über seine Leistungen auf dem Platz. Und ist oft überrascht. "Ich sehe einige Dinge nach wie vor anders, als sie medial dargestellt wurden", sagte Hummels im Interview mit den Ruhr Nachrichten.

Im Urlaub in Dubai konnte er über Silvester abschalten – auch wenn er beim Beachvolleyball-Duell am Strand auf seine Gegner aus der Europa League vom FK Krasnodar traf. Ausgerechnet Krasnodar. "Ich weiß, dass ich einige Fehler gemacht habe", sagt Hummels: "Aber das Wichtigste war für mich, dass das große Ganze richtig gut war. Dass meist mindestens 89 Minuten alles gut lief. Aber es gab eben auch Spiele wie in Krasnodar, in denen ich dann einen Fehler mache, der prompt zum Gegentor führt. Das passiert leider als Verteidiger. Es wird nie einen Abwehrspieler geben, der ohne ein verschuldetes Gegentor durch die Saison kommt. Und insgesamt war ich, glaube ich, an mehr Toren von uns beteiligt als ich verschuldet habe."

Hummels: EM-Titel "ein riesiges Ziel für uns"

Hummels spürte den Druck, den öffentlichen und den eigenen, der auf ihm lastete. Aber er gab ihm nicht nach. Hummels: "Ich habe im Training normal weiter Gas gegeben, habe Dinge ausprobiert, wie sonst auch. Hier mal ein Dribbling, da mal ein langer Pass. Mir war eigentlich klar, dass irgendwann auch wieder ein Spiel kommen wird, in dem mir kein Fehler unterläuft, der zu einem Gegentor führt. Die Wende zum Positiven kann bei mir zum Glück sehr schnell gehen, dann ist das Selbstvertrauen wieder da."

Das Selbstvertrauen des Innenverteidigers ist längst zurück. Und Hummels ist zurück in Dubai. Wo er eben noch Abstand vom Fußball gewann, arbeitet er nun hart im Trainingslager der Borussia. Schließlich stehen große Aufgaben an - in der Bundesliga und in der Europa League. Und natürlich im Nationaltrikot. Denn der Weltmeister ist kein Europameister. Aber im Sommer könnte er es werden. "Die Generation, die gerade spielt, hat dieses Turnier noch nicht gewonnen. Das ist ein riesiges Ziel für uns. Ich empfinde es auch keinesfalls so, dass die gewonnene WM die Motivation für die EM schmälert", sagt Hummels.

Hummels: "Ich würde nie sagen, dass der Titel Pflicht ist"

Sein Ehrgeiz ist ungebrochen. Auch, weil ihm langsam aber sicher die Zeit davonläuft. "So viele Chancen, dieses Turnier zu gewinnen, haben viele von uns nicht mehr", sagt Hummels: "Ich bin jetzt auch schon 27 Jahre alt, 2024 werde ich nicht mehr dabei sein, also ist das jetzt die vermutlich vorletzte Möglichkeit für mich, den Titel zu holen. So geht es vielen anderen auch in unserer Mannschaft, die vom 1988er-Jahrgang geprägt ist. Ich würde aber nie sagen, dass der Titel Pflicht ist." Schließlich würden sich sieben bis acht Nationen Hoffnungen auf den Titel in Frankreich machen.

Mit der DFB-Auswahl wird Hummels im Juni nach Paris zurückkehren. Nach St. Denis. Dorthin also, wo die Mannschaft im November vergangenen Jahres die Anschläge, bei denen 130 Menschen ihr Leben verloren, miterleben musste. Dennoch hofft Hummels auf eine Europameisterschaft ohne Angst vor dem Terror: "Ich glaube schon, dass das möglich ist, dass es ein unbeschwertes Turnier werden kann. Der Mensch vergisst schnell. Das ist auf der einen Seite positiv, auf der anderen Seite darf man aber auch nicht verharmlosen, dass eine gewisse Gefahr - zumindest so wie es momentan ausschaut – bei jedem dieser Events da ist. Dafür ist zu viel passiert in den vergangenen Monaten." 2015 war ein bewegtes Jahr für Mats Hummels. 2016 soll ganz anders verlaufen. Mit weniger Selbst- und Fremdkritik. Dafür mit einem EM-Titel.

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