Höwedes: "Wir sind immer noch Erster"

Kein Tor geschossen - das ist unerfreulich. Im im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in Frankreich hat der Weltmeister ein Ziel des Spiels verfehlt. Es gab aber auch erfreuliche Aspekte. Kein Tor bekommen - das zum Beispiel. Gegen die starke Offensive der Polen hat Deutschland nur wenig zugelassen. Nach dem Spiel im Stade de France hat Benedikt Höwedes über seine Sicht auf die 90 Minuten gegen Robert Lewandowski und Co. gesprochen.

Frage: Herr Höwedes, wollte die Mannschaft gegen Polen kontrollierter spielen als gegen die Ukraine?

Benedikt Höwedes: Kontrollierter? Ich bin der Meinung, dass wir auch gegen die Ukraine nicht unkontrolliert gespielt haben, vor allem in der zweiten Halbzeit. Die Polen waren sehr auf Konter bedacht, Lewandowski hat die Bälle super gehalten, die anderen Offensiven waren dann darauf aus, in die Tiefe zu starten. Davor waren wir gewarnt. Wir haben deswegen versucht, Konter so gut wie möglich zu vermeiden. Daher haben wir nach vorne ein wenig vorsichtiger agiert. Natürlich wollten wir unser Tor machen - dafür waren wir heute aber nicht zielstrebig genug.

Frage: Woran hat das gelegen?

Höwedes: Das ist schwer zu sagen, wir waren halt nicht zwingend genug, nicht durchschlagskräftig genug. Der letzte Schritt, der letzte Pass, das letzte Glück – das hat einfach heute gefehlt.

Frage: Die Mannschaft hatte 63 Prozent Ballbesitz. Was sagt Ihnen dieser Wert?

Höwedes: Solche Statistiken haben wenig Aussagekraft, das gilt nicht nur für uns. Ich habe die Bilanzen der anderen Teams nicht im Kopf, aber wenn man sich zum Beispiel das Spiel England gegen Russland anschaut, dann weiß man, wie wenig relevant der Ballbesitz ist. Russland hat im Grunde nur mit langen Bällen agiert - aber das spielt keine Rolle, wenn man in der letzten Minute da ist und das Tor zum Ausgleich macht.

Frage: Sie selber sind einmal offensiv in aussichtsreicher Position im Strafraum der Polen an den Ball gekommen. Sie haben sich selber sehr geärgert, dass Sie daraus nicht mehr gemacht haben…

Höwedes: Ja, das war bitter. Wir sind endlich mal durchgekommen hinter eine tiefstehende, gut organisierte Abwehr. Ich hatte leider keinen guten ersten Kontakt und habe dadurch eine der wenigen guten Möglichkeiten vergeben, die wir hatten.

Frage: Hat die Mannschaft mit dem Remis zwei Punkte verloren oder einen Punkt gewonnen?

Höwedes: Wichtig war auch heute wieder, dass wir zu Null gespielt haben, wir haben nicht verloren. Natürlich hätten wir lieber die drei Punkte gehabt, und es ist enttäuschend, dass das nicht gelungen ist. Von zwei verlorenen Punkten würde ich dennoch nicht sprechen. Wir sind immer noch Tabellenführer - und wir sind sehr optimistisch, dass wir das letzte Gruppenspiel gegen die Nordiren gewinnen.

Frage: Wie wichtig wäre es, Gruppenerster zu werden?

Höwedes: Wir treffen dann auf einen Gruppendritten. Wenn wir Gruppenerster werden, schaffen wir uns eine gute Ausgangslage - das ist unser Ziel.

Frage: Wie schätzen Sie die Nordiren ein? Worauf kommt es in diesem Spiel an?

Höwedes: Wir haben Respekt. Aber wir sind Favorit - und so müssen wir auch auftreten.

Aufgezeichnet von Steffen Lüdeke

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Kein Tor geschossen - das ist unerfreulich. Im im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in Frankreich hat der Weltmeister ein Ziel des Spiels verfehlt. Es gab aber auch erfreuliche Aspekte. Kein Tor bekommen - das zum Beispiel. Gegen die starke Offensive der Polen hat Deutschland nur wenig zugelassen. Nach dem Spiel im Stade de France hat Benedikt Höwedes über seine Sicht auf die 90 Minuten gegen Robert Lewandowski und Co. gesprochen.

Frage: Herr Höwedes, wollte die Mannschaft gegen Polen kontrollierter spielen als gegen die Ukraine?

Benedikt Höwedes: Kontrollierter? Ich bin der Meinung, dass wir auch gegen die Ukraine nicht unkontrolliert gespielt haben, vor allem in der zweiten Halbzeit. Die Polen waren sehr auf Konter bedacht, Lewandowski hat die Bälle super gehalten, die anderen Offensiven waren dann darauf aus, in die Tiefe zu starten. Davor waren wir gewarnt. Wir haben deswegen versucht, Konter so gut wie möglich zu vermeiden. Daher haben wir nach vorne ein wenig vorsichtiger agiert. Natürlich wollten wir unser Tor machen - dafür waren wir heute aber nicht zielstrebig genug.

Frage: Woran hat das gelegen?

Höwedes: Das ist schwer zu sagen, wir waren halt nicht zwingend genug, nicht durchschlagskräftig genug. Der letzte Schritt, der letzte Pass, das letzte Glück – das hat einfach heute gefehlt.

Frage: Die Mannschaft hatte 63 Prozent Ballbesitz. Was sagt Ihnen dieser Wert?

Höwedes: Solche Statistiken haben wenig Aussagekraft, das gilt nicht nur für uns. Ich habe die Bilanzen der anderen Teams nicht im Kopf, aber wenn man sich zum Beispiel das Spiel England gegen Russland anschaut, dann weiß man, wie wenig relevant der Ballbesitz ist. Russland hat im Grunde nur mit langen Bällen agiert - aber das spielt keine Rolle, wenn man in der letzten Minute da ist und das Tor zum Ausgleich macht.

Frage: Sie selber sind einmal offensiv in aussichtsreicher Position im Strafraum der Polen an den Ball gekommen. Sie haben sich selber sehr geärgert, dass Sie daraus nicht mehr gemacht haben…

Höwedes: Ja, das war bitter. Wir sind endlich mal durchgekommen hinter eine tiefstehende, gut organisierte Abwehr. Ich hatte leider keinen guten ersten Kontakt und habe dadurch eine der wenigen guten Möglichkeiten vergeben, die wir hatten.

Frage: Hat die Mannschaft mit dem Remis zwei Punkte verloren oder einen Punkt gewonnen?

Höwedes: Wichtig war auch heute wieder, dass wir zu Null gespielt haben, wir haben nicht verloren. Natürlich hätten wir lieber die drei Punkte gehabt, und es ist enttäuschend, dass das nicht gelungen ist. Von zwei verlorenen Punkten würde ich dennoch nicht sprechen. Wir sind immer noch Tabellenführer - und wir sind sehr optimistisch, dass wir das letzte Gruppenspiel gegen die Nordiren gewinnen.

Frage: Wie wichtig wäre es, Gruppenerster zu werden?

Höwedes: Wir treffen dann auf einen Gruppendritten. Wenn wir Gruppenerster werden, schaffen wir uns eine gute Ausgangslage - das ist unser Ziel.

Frage: Wie schätzen Sie die Nordiren ein? Worauf kommt es in diesem Spiel an?

Höwedes: Wir haben Respekt. Aber wir sind Favorit - und so müssen wir auch auftreten.

Aufgezeichnet von Steffen Lüdeke

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